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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kierkegaard - Kontrolliertes horizontales & vertikales Bündelungsmaß



2pi
27.02.2013, 18:18
Hallo,

so, jetzt stell ich hier auch mal was vor.

Es handelt sich um einen recht zierlichen Standlautsprecher, der es faustdick hinter den Ohren haben könnte. Die Zeichen stehen jedenfalls gut dafür.

Hintergrund:
Nachdem ich in letzter Zeit zwei Rundumstrahler gebaut habe und mit den Ergebnissen sehr zufrieden bin, wird es jetzt Zeit, das Bündelungsmaß kontrolliert etwas zu erhöhen, um die akustischen Unterschiede in meinem Raum eigenständig aus 1. Hand bewerten zu können.
Eine 5" oder 8" Kombo mit WG bündelt mir für diesen Schritt allerdings zu doll bzw. nicht früh genug. Deshalb greife ich mal in den Bestand und ziehe den Peerless 830970, den ich ja schon mal vermessen habe, aus der Kiste. Er war mir von Anbeginn an aufgrund seiner Abstrahlcharakteristik positiv aufgefallen und weil er irgendwie beide Welten von Breitbändern und Kalotten positiv vereint.
In diesem Thread hatte ich ihn, bzw. einen Artgenossen, schon mal vorgeschlagen.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=5923

Hier ist das angenäherte Bündelungsmaß des Treibers in minimalem Gehäuse und bestimmt wie folgt: F-Gänge von 0° bis 90° in 5° Schritten gemittelt und abgezogen vom 0° Schrieb. Sehr sauber und stetig das ganze aber nicht zu stark bündelnd. Die kleine Aufweitung um 15KHz sollte nicht weiter schaden.

http://www.2pi-online.de/DI_Peerless_1024.png

Hier ist der entsprechende unkorrigierte Winkel-F-Gang des Peerless BB in besagtem Gehäuse:

http://www.2pi-online.de/Peerless_angle_1024.PNG


Zum Vergleich: Ein HT im WG würde bei 10dB...15dB landen. Eine 19mm Kalotte würde ähnlich oder ein wenig flacher verlaufen aber erst eine Oktave oder noch später anfangen, überhaupt zu bündeln. Und das passt nicht in das Konzept.

Designkriterien:
Was soll es noch in und an diesem Sprecher geben außer (1.) eine kontrollierte und gleichmäßige horizontale Abstrahlung, welche eindeutig die wichtigste Disziplin ist (ich schreibe das hier gleichzeitig als Anforderungen und wie ich es plane, zu realiseren):

2. Vertikale Kontrolle, um Boden und Deckenreflektionen zu minimieren.
Das ganze ist in Form einer echten D'Appolito Anordnung geplant. Ich denke, mehr Kontrolle braucht es vertikal nicht.

3. Vermeidung von Kantenbeugungen (Diffraktion).
Die Mitteltöner befinden sich bei Trennung noch unterhalb des Bafflesteps und der Peerless wird vielleicht schon stark genug bündeln, so daß er die naheliegenden Kanten nicht "sehen" wird, wenn sie in den Wellenlängenbereich der Abstrahlung kommen. Zur Not gibt es noch ein Paar Phasen.
Der 4Pi-2Pi-Übergang aka Baffle Step ist, wie so häufig, nicht zu vermeiden.

4. Tieftöner, die auch genügend Power für Filmsound haben.

5. Trennung von Tiefton und Mittel-/Hochtonbereich, um die jeweiligen Betriebsmodi des Raumes oberhalb und unterhalb der Schröderfrequenz (um 200Hz typisch) bestmöglich zu adressieren (oberhalb siehe 1. und 2.).
Im Modalen Bereich, also unterhalb, kann man so mehrere Methoden gleichzeitig verwenden, um eine ungünstige Anregung von Raummoden zu vermeiden. Diese wären:
- Flacher Verlauf der Subwoofer Hochpass-Funktion (Qt=0.5)
- Platzieren der Subs auf 1/4 der Raumbreite, um Raummoden 2. Ordnung nicht anzuregen.
- DSP bei weiterem Bedarf/Gusto.

5. Der mögliche Maximalpegel muss für typische Wohnräume hoch genug sein.

6. Der Lautsprecher sollte äußerlich "eine gute Figur" machen (dabei aber form follows function bleiben), kein Kühlschrank werden und einfach zu bauen sein. Meine Frau mochte die Kanalrohre noch nie, obwohl sie super funktionieren, wenn man die Längsreso kontrollieren kann.

Bei diesen Anforderungen sollten eigentlich auch wieder LSP herausspringen, die man mit geschlossenen Augen nicht wirklich lokalisieren kann.

Und so sehen meine ersten Google Ketup Versuche aus:

http://www.2pi-online.de/Kierkegaard_5_links.PNG

http://www.2pi-online.de/Kierkegaard_5_ISO.PNG

http://www.2pi-online.de/Kierkegaard_5_top.PNG

Zu Beginn lasse ich das Gehäuse mit Absicht erst mal gerade. Vielleicht kann man die Fläche um den Peerless herum noch günstig als rudimentäre WG nutzen. Mal sehen, wie sich das tatsächlich misst.
Wenn das nichts wird, kann man es immer noch so machen (das entspricht dem angenäherten Directivity Index und F-Gang oben):

http://www.2pi-online.de/Kierkegaard_4_top.PNG

Treiber, die nach den Voruntersuchungen zum Ziel führen sollten:

- Peerless 830970 (http://www.vifa.de/chassis/peerless/pdf/PLS-P830970%20Rev1_0.pdf)
- der schon fast legendäre Vifa 9BN 119-8 aka TC9FD-18-08 (http://www.vifa.de/chassis/vifa/pdf/DB9BN119-8.pdf)
- Peerless SLS10 (http://www.vifa.de/chassis/peerless/pdf/SLSW10-3908.pdf)

Diese kosten pro Seite ca. 140€, was für ihre klanglichen Eigenschaften nicht wirklich viel ist.

Ich will keine alten Wunden aufreißen, aber das Dingelchen muss aktiv werden, um die Anforderungen zu erfüllen. Schon alleine die Treiber-Empfindlichkeiten passen nicht ganz zusammen und die Mitteltöner haben ein ziemlich hohes Qt. Hier könnte man auch ein anderes Modell nehmen. Aber da auch die Trennung zwischen der Säule und dem Sub steil erfolgen sollte und der Tieftöner entzerrt werden muss, um kompakt zu bleiben, kommt es auch nicht mehr drauf an.

Ich fange mit miniDSP 2x8 an und SymAsys, welche bis auf die Subs zwar Kanonen auf Spatzen sind, aber gut und vorrätig.

Ich poste den LSP jetzt mal hier, falls es Fragen, Kommentare, Tips, Erfahrungen oder sonst was gibt.

Ansonsten auch hier:
http://www.2pi-online.de/html/kierkegaard.htm

Joern
27.02.2013, 19:53
Moin

vielleicht leicht O.T.

... wie kommst Du auf diesem Namen für einen Lautsprecher ? ;)

nical
27.02.2013, 20:06
ich glaub die griechen waren ausgebucht - sorry, ist kein lustigmachen - war auf deiner site.
gruß reinhard

aber kierkegaard ist wirklich ungewöhnlich - kant, hegel versteht der normalverbraucher eher. interessiert mich auch.

2pi
27.02.2013, 20:31
Ha ha :D Nein, die Griechen hatten keine Zeit, da sie sparen müssen. OK, Scherz halbwegs bei Seite. Aber nur halbwegs, da es ja nur um einen Labornamen geht.

Von Sartre, dem franz. Philosophen des Existenzialismus, gibt es den Ausspruch:

Die Existenz geht dem Wesen voraus.

Dieser Spruch wird zwar häufig miss-gedeutet, aber das sei in diesem Kontext egal. Und wenn ich ihn wörtlich nehme und auf mein/unser Hobby appliziere, kommt dabei etwas heraus, was meiner Philosophie entspricht.
Und diese besagt, daß es den Lautsprecher (oder irgendein Gerät), bevor er Essenz/Wesen (Plan oder fertig) wird, schon als Idee, als Ziel, als alles, was ihn ausmachen wird und demnach als seine Existenz, geben muss.

Nicht bauen und sehen, was draus wird oder um einen bestimmten Treiber "herumbauen", sondern wirklich gezielt an die Sache 'rangehen, da LSP, Raum und die Position des Hörers EIN (in sich geschlossenes) System sind.

Habe ich hier vor einiger Zeit mal zusammen geschrieben:

http://www.2pi-online.de/html/speaker_design.htm

Und Sören Kierkegaard war eben der 1. Existenzialist vor Sartre. Er war Däne, genauso, wie die verwendeten Treiber mit ihrer bewiesenen Qualität /Philosophie.
Ganz einfach und nicht wirklich tiefgründig. Das Kind braucht halt einen Namen. Scheint ja funktioniert zu haben :D

P.S. Und wie Kierkegaard verlasse ich auch mal mit diesem Design temporär die Religion. Hier in Form von constant directivity.

nical
27.02.2013, 20:43
schlüssig und elegant.
gefällt mir
gruß reinhard

2pi
27.02.2013, 21:37
freut mich, zu hören.

Gruß
Oliver

Dosenfutter
28.02.2013, 10:21
Ich bin skeptisch, was die Form angeht. Den Sub unten drin zu haben, ist an sich zwar nicht schwer zu bauen, aber doch zeitaufwendig. Und es wird immer der Absatz zu sehen sein, egal, wie man das zusammensetzt. Die Optik ist.. :denk: ..'gewöhnungsbedürftig'. Dazu kommt, daß man trotz der schmalen Säule die gleiche Grundfläche braucht wie der 'Kühlschrank'. Die Säule alleine stehen zu haben ist aber auch nicht ideal, da stark kippgefährdet.

nical
28.02.2013, 10:36
die optik ist geschmackssache - und wenns seiner frau gefällt - und ihm auch....
und schmale säulen kann man auf vielerlei art standfest machen.
gibt ja genug sehr schlanke lautsprecher.
gruß reinhard

2pi
28.02.2013, 11:33
So jetzt geht's mal los hier...danke für die Kommentare.

Zur Klärung: der Sub ist gehäusetechnisch völlig getrennt, um ihn auf die 1/4 Breite des Raumes schieben zu können, falls die Säulen zufälligerweise dort nicht zu stehen kommen. Bei mir passt es recht gut, wenn man sie auf der Innenseite platziert wie gezeichnet. Die Quermoden sind deutlich abgeschwächt. Außen ging auch, je nach Raum und Aufstellung.

Um die Standfestigkeit der Säule selbst zu erhöhen, schweben mir zwei Querstreben vor, eine vorne und eine hinten an der Box.
So wäre es bereits die Edelvariante (vielleicht ein wenig zu groß)

http://www.audiophysic.de/sitara25/index.html

Den Sub könnte man so bauen, daß die Streben von jeder Seite darunter verschwinden, wenn man sie zusammenschiebt.

Was man auch machen könnte, wäre ein SLS8 pro Seite und dann fix integriert mit Standfestigkeit. Aber dann hat man weniger Modenkontrolle.

Oder die subs ganz raus und hinter den Kopf für Nahfeldbass. Ist der letzte Schrei, scheint aber sehr sauber zu klingen.
In diesem Bereich gäb's Spielraum mit dem Design.

2pi
01.03.2013, 10:08
Wow, weit über 250 Hits und keine weiteren Fragen, Kommentare, Gedanken ? Alles klar, alles egal, "schau ich mir mal an, wie sich das entwickelt", Blödsinn ?

Die 4 x 9BN sind bestellt. Ca. 2.5 Wochen Lieferzeit. Genug Zeit für ein Test Gehäuse. Den Rest habe ich da.

Ein Problem gilt es, im Auge zu behalten: Die 9BNs sind ja eigentlich Konsumerware für TV und so. Ich habe bereits 2 davon und einer ist mal ein schlankes dB lauter als der andere. Sowas kann zu image drift führen wenn man es nicht kompensiert. In einer D'Appo hat es aber auch Auswirkung auf die vertikale Abstrahlneigung und 3 getrennte Verstärker pro Seite allein für den Mittel-/Hochtonbereich ist nun wirklich nicht mein Ziel...
Auf Anfrage sagte Herr Lommersum, daß +-1,5dB durchaus eine realistische Spezifikation sei...yikes :eek:

Gaga
01.03.2013, 11:44
Hallo Oliver,


Wow, weit über 250 Hits und keine weiteren Fragen, Kommentare, Gedanken ? Alles klar, alles egal, "schau ich mir mal an, wie sich das entwickelt", Blödsinn ?Ich lese sehr interessiert mit, wegen...


Designkriterien:
Was soll es noch in und an diesem Sprecher geben außer (1.) eine kontrollierte und gleichmäßige horizontale Abstrahlung, welche eindeutig die wichtigste Disziplin ist (ich schreibe das hier gleichzeitig als Anforderungen und wie ich es plane, zu realiseren):

2. Vertikale Kontrolle, um Boden und Deckenreflektionen zu minimieren.
Das ganze ist in Form einer echten D'Appolito Anordnung geplant. Ich denke, mehr Kontrolle braucht es vertikal nicht....und 'schau mir mal an...', wie die horizontalen und vor allen Dingen die vertikalen Winkelmessungen aussehen.:)

Bei der Entwicklung der LB3 (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=80116&postcount=76) setze ich mich ja ausführlich mit der Auswirkung der (Pseudo-) D'Appo-Anordnung und Weichen-Charakteristik auf das Abstrahlverhalten (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=81897&postcount=90) auseinander und bin sehr gespannt, wie sich das bei der Kierkegaard messen wird.:ok:

Also, bitte weiter so...

Gruß,
Christoph

2pi
01.03.2013, 12:12
Hi Christoph,

supi, danke, das hilft doch schon !
Habe die LB3 auch gesehen und frage mich auch, ob es wirklich einen so großen Unterschied zwischen BW3 und LR4 gibt. Wahrscheinlich ist BW3 um so ausreichender, je besser das Wellenlängenkriterium erfüllt ist, bzw. je weniger die Treiber interagieren.
Mit DSP ist es zwar nur ein Knopf in der S/W aber analog aktiv könnte man einen OP sparen und das wäre ein Argument.

Deine Gehäuse sind super gemacht und die Idee mit dem Sub hätte ich beinahe geklaut :thumbup: Aber ich benötige ein wenig Versatz, leider !

(OK, ich sehe, ich kann auch nicht in jedem thread sein und meine Gedanken loswerden :denk:)

Gruß
Oliver

Gaga
01.03.2013, 13:52
Hallo Oliver,


Habe die LB3 auch gesehen und frage mich auch, ob es wirklich einen so großen Unterschied zwischen BW3 und LR4 gibt. Wahrscheinlich ist BW3 um so ausreichender, je besser das Wellenlängenkriterium erfüllt ist, bzw. je weniger die Treiber interagieren.Falls Du die D'Appo-Kriterien einhalten kannst, scheint BW3 für das gewünschte Abstrahlverhalten ideal zu sein.

Allerdings ist die Einhaltung der D'Appo-Kriterien im richtigen Leben offenbar ziemlich schwer, da man gezwungen ist, den HT sehr (oder eben zu) tief zu trennen... Als ich danach geschaut habe, waren kaum konkrete Beispiele für 'korrekte' D'Appo-Konstruktionen zu finden. Eine praktische Möglichkeit scheint - wie bei der Forenbox Süd realisiert - zu sein, einen kleinen Breitbänder als HT zu nehmen. Damit handelt man sich dann allerdings wieder das sehr enge Abstrahlverhalten eines Breitbänders in den Höhen ein....

Wie auch immer, Alexander, Christoph Gebhard und andere haben mich zurecht darauf hingewiesen, daß auch eine Pseudo-D'Appo mit ihrer speziellen, engen Abstrahlung für bestimmte Räume, Hörgewohnheiten, Aufstellungen genau gewollt und vorteilhaft sein kann.;)

Du musst halt entscheiden, was Du erreichen möchtest...:)

Grüsse,
Christoph

Violoncello
01.03.2013, 14:20
Butterworth-Trennung mit 90° Phasenversatz kann sich lohnen, (imho: ausschließlich) wenn man das D'Appo-Kriterium nicht ganz oder nur knapp einhalten kann, da sie die Bildung von Nebenkeulen in gewissem Maß verhindert.

In allen anderen Fällen bringts eigentlich keinen Vorteil:
Wenn man deutlich über der D'Appo-Grenze trennt, bleibt sichs fast egal, Keulenbildung kann man dann so oder so nicht vermeiden.
Wenn man deutlich unter der D'Appo-Grenze trennt, gibts eh kein Problem, das Konstrukt verhält sich wie eine einzige Schallquelle - dann kann man auch gleich in Phase mit LR trennen.

Hatte das auch mal verglichen und dann letztlich doch die LR-Trennung verwendet:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=58857&postcount=6

2pi
01.03.2013, 14:59
Eine praktische Möglichkeit scheint - wie bei der Forenbox Süd realisiert - zu sein, einen kleinen Breitbänder als HT zu nehmen. Damit handelt man sich dann allerdings wieder das sehr enge Abstrahlverhalten eines Breitbänders in den Höhen ein....
Nicht so sehr und vor allem gleichmäßig bei dem, den ich verwende wie man auch nochmal hier schön sehen kann (mit den bekannten Arta Ungenauigkeiten). Diese Bilder würden ebenfalls der unteren Variante der Säule entsprechen.:

http://www.2pi-online.de/Peerless_sono_1024.PNG

http://www.2pi-online.de/Peerless_polar_half_1024.PNG

2pi
01.03.2013, 15:02
Butterworth-Trennung mit 90° Phasenversatz kann sich lohnen, (imho: ausschließlich) wenn man das D'Appo-Kriterium nicht ganz oder nur knapp einhalten kann, da sie die Bildung von Nebenkeulen in gewissem Maß verhindert.
Und es wäre passiv auch eine gangbare Lösung im Vergleich zu LR4.

sonicfury
01.03.2013, 16:38
Rudolf, das schaut super aus. Ich konnte bei der Sundan an einem ähnlich konzipierten LS mitwerkeln. Deine Messungen stimmen doch recht gut mit dem überein, was Peter zu Papier gebracht hat (also gemessen hat bei der Sundan). Das dürfte sehr interessant klingen und schaut schlüssig aus!

LIFU
02.03.2013, 09:39
Hoi Oliver

Ich finde den Ansatz für kontrollierte Bündelung bei so einer schmalen WAF-Box auch interessant.

Besser kann man es mit einer BB-D'Appo wohl nicht machen.
Bei einer Trennung so zwischen 750 und 1000 Hz wird sich sowohl Vertikal als auch Horizontal ein sauberer Anstieg im Bündelungsmass ergeben.
Bei 1kHz dürften etwa 4 dB Bündelung vorhanden sein.
Leider ist darunter dann aber ein recht schneller Abfall der Bündelung.
Eine Oktave darunter ist nur noch 2dB vorhanden.

Dies ist aber dem Konzept mit der schmalen Schallwand geschuldet und muss akzeptiert werden.

Mit breiter Schallwand kann man die Bündelung sehr viel tiefer hinunterziehen, wie bei diesem Beispiel mit 50cm Breite.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=85&pictureid=11337

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=85&pictureid=11335

Ist dann leider ein rechter Klotz.

Ich werden hier gespannt weiterlesen.

Freundliche Grüsse

Gustav

sonicfury
02.03.2013, 12:25
@gustav:

Zieh die Reso bei 7Khz noch glatt :D Kostet doch nix, ist nur ein biquad im DSP.... hach wie faul wir geworden sind alle miteinander hmmm.

2pi
03.03.2013, 17:54
Rudolf, das schaut super aus.

Falscher thread ?

2pi
03.03.2013, 18:22
Bei einer Trennung so zwischen 750 und 1000 Hz wird sich sowohl Vertikal als auch Horizontal ein sauberer Anstieg im Bündelungsmass ergeben.
Bei 1kHz dürften etwa 4 dB Bündelung vorhanden sein.
Leider ist darunter dann aber ein recht schneller Abfall der Bündelung.
Eine Oktave darunter ist nur noch 2dB vorhanden.
Dies ist aber dem Konzept mit der schmalen Schallwand geschuldet und muss akzeptiert werden.
Mit breiter Schallwand kann man die Bündelung sehr viel tiefer hinunterziehen, wie bei diesem Beispiel mit 50cm Breite.
Ist dann leider ein rechter Klotz.

Hi Gustav,

genau, das Monopolverhalten unter 1KHz nehme ich jetzt mal in Kauf. Meine jetzigen LSP fangen erst bei 2KHz an, zu bündeln, und ich wollte nur einen kleinen Schritt weiter gehen.
Constant Directivity bis runter auf 200Hz wären ideal, bis 500 wäre sehr gut, wenn man eine "mittlere Bündelung" halten könnte.
Mit diesem System erreiche ich wenigstens die 1KHz, was für die Lokalisierung schon ganz gut sein sollte aber dafür bleibt es obenrum vergleichsweise breit, um auch die Vorteile der weiten Abstrahlung abgreifen zu können.
Alles in allem hoffe ich, daß der Kompromiß gut wird.

2pi
17.03.2013, 18:21
Hier gibt's ein paar kleine Neuigkeiten:

Die Vifas sind da.
Die Schaumstoffdichtung, die für diese Anwendung auf der falschen Seite ist, lässt sich am besten entfernen, wenn sie noch neu ist. Den Rest erledigt Isopropanol 70%.

Das Gehäuse ist auch vorangekommen:
Man kann mit dem großen Fräszirkel sogar 25mm Radien hinbekommen...dann ist aber das Alu wirklich nicht mehr weit :eek: Das Ergebnis ist dennoch besser als mit einem eirigen Forstnerbohrer oder 'ner Lochsäge. Sollte man beides nur nehmen, wenn man einen Ständer hat. Öhh...ihr wisst schon, was ich meine.

Als ich das Holz in das "Handschuhfach warf", kam ich mir doch eher vor wie beim Modellbau und nicht wie beim Lautsprecherbau. Sind schon irgendwie filigran die Zahnstocherchen :D Zum Glück hat sich der Mann im Bauhaus nicht über zu kleine Maße beschwert. Die haben doch Mindestlängen, die sie wegen Arbeitsschutz und so einhalten müssen. Blut klebte jedenfalls keines am Holz, also wird es legal gewesen sein.

Das 1. Protogehäuse ist also fast fertig. Aber ich habe mich zu spät entschieden, die Phasen auf der Innenseite des LSP doch max. groß zu machen. Das kann dem Peerless bzw. seinem Klang nur gut tun.
Jedenfalls werde ich beim 2. und hoffentlich letzten Entwurf ein wenig mehr "Luft" im D'Appo-Kriterium für die Phasen opfern nebst ein paar weiteren kleinen Verbesserungen. Um das Verhalten des "HT" zu überprüfen, sollte der Holzhaufen aber erst mal reichen.

Das Gehäuse ist so kompakt, daß es wahrscheinlich keiner größeren Versteifung bedarf. Cool ist auch, daß man ohne Schrauben (bis auf die Treiber) auskommen kann. Mit ein paar Nuten an den richtigen Stellen könnte man das sogar ikeamäßig selbsttragend aufziehen. Dann einfach mit genügend Leim oder Montagekleber fixieren (Dienstagekleber taugt vielleicht sogar noch mehr...OK, der Kalauer zum Wochenende).

Die Treiber werden nicht versenkt; das ist mir zu fummelig. Da alle zufälligerweise etwa die selbe Korbstärke haben, ist eine 3mm Blende geplant. Diese kann man zum Aufhübschen farblich noch absetzen. Mal sehen, was die Designministerin sagt.

Des weiteren denke ich schon länger darüber nach, mal endlich was mit dem LM3886 zu machen, weil die irgendwie so knuffig einfach sind (z.B. keine Ein- bzw. Ausschaltplopps usw). Die Leistung würde hier auch locker reichen und so würde sich die erforderliche Kühlung wahrscheinlich in Grenzen halten. Für den Sub müsste man halt brücken.

Messungen des HT sind für irgendwann die nächsten Tage geplant.

2pi
24.03.2013, 22:36
So, hier jetzt mal die ersten Messungen:

3442

Wie man am Directivity Index sieht, weitet sich die Abstrahlung durch Kantenbrechung wieder auf und ich werde ohne Fasen nicht auskommen. Wäre ja auch zu schön gewesen. Aber mit ein wenig Glück reichen kleine.
Der DI ist im unteren F-Bereich tatsächlich wie vermutet gestiegen. Aber es ist nur ein halbes dB geworden.

3443

Ansonten sieht der Winkel-F-Gang schon ganz passabel aus. Wie man auch sieht, setzt sich das Verhalten selbst hinter dem LSP sehr schön fort (dunkelblau).

3444

Die Vifas machen das auf Achse (Mik auf HT Höhe). Wie gesagt, die werden eh unterhalb des Bafflesteps aus dem Rennen genommen.

plüsch
11.04.2013, 10:26
Hallo Oliver,

einmal abgesehen vom Preis.
Würde eine große Kalotte wie die Seas T35C002 (http://www.seas.no/index.php?option=com_content&view=article&id=316&Itemid=275) deine Anforderungen ebenso erfüllen ?
SD und also der Durchmesser weichen ja kaum voneinander ab,
Seas = 11,9 , Peerless = 13,9 .
Die bewegte Masse wäre um ca. 2/3 geringer,
S=0,47g, P=1,39g.
Die Empfindlichkeit läge deutlich höher,
nur kann man nicht mehr so tief trennen wie es beim Peerless möglich wäre.

Gruß plüsch

2pi
11.04.2013, 18:10
Hi Plüsch,

nein, da die großen Kalotten viel zu stark obenrum bündeln. Und das entspricht nicht der von mir gewünschten Abstrahlcharakteristik (gleichmäßig bei "mittelstarker" Bündelung).

Sd bzw. Durchmesser machen es nicht alleine. Die Membrangeometrie spielt eine erhebliche Rolle.

Vergleiche den Unterschied der T35 zwischen 0° und 60° bei 10KHz. Das sind ca.-17dB vom Referenzpegel. Beim Peerless sind es gerade mal 8dB (2. Bild, Post 1).

Ein Wirkungsgradwunder wird der LSP zwar in der Tat nicht, ist aber nicht so tragisch, da er eh aktiv wird. Ob die Endstufe da nun 3V oder 5V an den HT liefern muss, um es "rocken" zu lassen, ist quasi egal (solange der HT mechanisch kann).

2pi
11.04.2013, 19:56
Nachdem ich nun ein paar Fasen mit einem 45° Fräser angebracht habe, sieht man, wie sich das Verhalten verbessert hat.

3517

3519

Leider ist es noch nicht ganz dort, wo ich es haben möchte (obwohl das Verhalten unter Winkel schon so gut oder besser ist als das, was wir an schlanken LSP in den letzten zwei Ausgaben unserer Lieblingszeitungen gesehen haben...räusper räusper :p ).
Es wird also doch eher in diese Richtung gehen müssen, um das herauszubekommen, was der Peerless bieten kann.

http://www.2pi-online.de/Kierkegaard_4_top.PNG

Hier sieht man nun noch mal das Verhalten der ungefilterten Vifas unter Winkel. Das ist schon super. Aber oberhalb so 2...3KHz werden sie zu eng für diese Projekt, obgleich das ganze schön gleichmäßig verläuft.

3518

Die Unzulänglichkeiten um die 8...10KHz werden vermutlich auch noch vom Gehäuse generiert. Es gibt also noch einiges zu tun. Aber ich bin von dem Konzept nach wie vor überzeugt.

plüsch
12.04.2013, 11:02
Danke fürs Update,
finde ich sehr spannend was Du da machst.

Für die geplante Blende mal ein Beispiel (http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=104&thread=15079&postID=4554#4554),
das wie ich finde sehr gut aussieht.

Lohnt aber nur wenn das Ergebnis auch überzeugt. ;)

Gruß plüsch

2pi
12.04.2013, 16:02
Welche Blende meinst Du genau ?

Jetzt wollte ich gerade mal ein Bild vom aktuellen Stand schießen und schon pi$$t es wieder und ist dunkel wie im Bärenpopo, grrr...

plüsch
12.04.2013, 18:39
Text vom Entwickler, :)

Die Treiber werden nicht versenkt; das ist mir zu fummelig. Da alle zufälligerweise etwa die selbe Korbstärke haben,
ist eine 3mm Blende geplant. Diese kann man zum Aufhübschen farblich noch absetzen. Mal sehen, was die Designministerin sagt.Wenn der BB nach innen abgesetzt wird ist das so wie im Beispiel natürlich hinfällig.

Gruß plüsch

2pi
12.04.2013, 19:27
:)

OK, ich korrigiere:

Welche Beispiel-Blende meinst Du ? Da ist eine ganze Seite mit LSP verlinkt und mein Browser springt irgendwie an keine bestimmte Stelle.
Die dunkle Duetta Top ?

plüsch
12.04.2013, 21:03
Die dunkle Duetta Top ?
ja,
Beitrag #4554 (http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=104&thread=15079&postID=4554#4554)

2pi
12.04.2013, 21:57
Jup, sieht gut aus !
Habe im Baumarkt so was ähnliches gesehen. War eine Verkleidung/Spritzschutz für "Designer"-Küchen.
Aber wie immer, erst "Funktion", dann hübsch.

2pi
28.04.2013, 13:21
Bild von Version 0.2 mit Fasen. Ich hoffe, daß es hier bald weiter geht.

http://www.2pi-online.de/IMG_0219.jpg

Gaga
28.04.2013, 13:53
...klasse!

Lese nach wie vor gespannt mit....

Grüsse,

Christoph

2pi
30.04.2013, 20:15
Kurzer Themenwechsel:

Manchmal benötigt es nur einen kleinen Schubser, um neue Ideen generieren zu können. Bei mir gab es einen solchen durch die 5. Ausgabe von Linear Audio (http://www.linearaudio.net/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=97&Itemid=126) und einem darin enthaltenen Artikel von Hypex Bruno Putzeys über, grob gesagt, differentielle Schaltungstechnik.


Wie schon mal angedeutet, würde ich gerne mal wieder was mit Chipamps machen z.B. dem LM3886, da die ein ziemlich nettes Instant-Zeug sind: Just add water.
Im LSP-Bau bzw. in der Elektronik braucht man sich zwar nicht einzubilden, daß man etwas Neues baut, aber das folgende ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen. Deshalb muss ich das mal selber ausprobieren:

3571

Hierbei handelt es sich nun um einen "Power-Instrumentation-Amplifier". Dem ein oder anderen hier sind ja die INA Chips von Burr Brown ein Begriff. Nur der hier kann 68W :D

So habe ich nun also einen LM3886, der ja quasi ein Leistungs-OP ist, in eine differentielle Beschaltung gesteckt und die beiden Puffer aus LM4562 angeflanscht.

Die 1. Stufe enthält in dieser Beschaltung schon eine (differentielle) Verstärkung, welche relativ gesehen die Gleichtaktunterdrückung (CMRR) erhöht, da das Gleichtaktsignal (die Störung) nicht verstärkt wird. Ein sehr positiver Effekt zum Preis von drei Widerständen.


Warum das ganze ?

Ich bin mittlerweile zum Fan von balanced audio interfaces geworden, da diese viele wichtige Vorteile gegenüber dem single-ended-Kram haben. Vor allem sind sie ein probates Mittel im Kampf gegen den verhassten Brumm und andere Störgeräusche. Zusammenstecken und fertig. Kein Ärgern und kein Haareraufen, da symmetrische Signalübertragung quasi funktioniert wie Spannung messen: Einfach die beiden Strippen vom Multimeter dort anlegen, wo man messen möchte. Und dabei ist es völlig egal, ob ein Signal davon "GND" heißt und auf welchem Potential es nun wirklich liegt.

So kann man eine Komplette Kette aus balanced Bausteinen bis hin zum LSP bauen, was mir bislang mit SymAsym, welcher derzeit vom miniDSP gefüttert wird, verwehrt war.

DC braucht man hier nicht wegzumachen, da die DSPs ja schon Koppel-Cs am Ausgang haben. Und die Bias Ströme, die DC am Ausgang verusachen könnten, sollten eigentlich auch unter Kontrolle sein. Wenn jemand aber einen Bock in der Schaltung sieht, natürlich bitte melden !

Bin gespannt, ob und wie gut das Ding funktioniert.

2pi
08.05.2013, 19:52
Einen noch, bevor es wieder mit LSP weiter geht:

Dies ist nun die gebrückte Version für den Sub. Das entspricht jetzt sogar einem fully differential amp.

3618

Links die Puffer sind wieder LM4562 und rechts sind zwei gebrückte LM3886.

Gerne hätte ich es mal simuliert aber für die Version meines Programms ist die Schaltung zu komplex.
Naja, mehr als rauchen kann es nicht. :p
Wenn es hingegen funktioniert, wäre das mal eine gar innovative Anwendung für die schier abgefriffenen Chipamps. Und günstig noch dazu.

2pi
22.06.2013, 14:44
Nach einiger Verzögerung hier mal wieder ein kleines Update:

Ich habe das Gehäuse nochmal umkonstruiert.
Zum einen wollte ich Kleinigkeiten, die beim letzten mal auffielen, beseitigen und zum anderen das Gehäuse für den HT optimieren. Die Abteilung für die 9BNs haben schon gut genug funktioniert aber der Rest hatte noch Potential, das genutzt werden sollte, um den Peerless best möglich bei der Arbeit zu unterstützen.

So habe ich nun für den HT eine Schallführung gebaut damit nichts mehr aus dem Gehäuse rauskommen kann. Die rückseitig abgestrahlten Schallwellen hangeln sich sozusagen entlang des Führung weg von der Membran und werden zum Schluß an "75 Ohm" Polyesterwatte in Wärme umgewandelt.

Hört sich doch wichtig an, oder ?
Die Praktische Umsetzung sieht weniger spektakulär aus...

3884

Huch, da sind sie ja wieder, die Kanalrohre :p

Sie sind einfach zu praktisch und passen zu gut auf den Peerless. Aber dieses mal sieht man sie wenigstens nicht.

So ein Gehäuse war bereits in meinem 1. LSP Buch: Dichtung und Wahrheit, Seite 170 (im Buch, 171 im pdf, Abb. 5c, hier online zu sehen.
http://www.einklang-audio.com/buch/dichtung_und_wahrheit.pdf

Bei der Verbindung vom Peerless zum HT Rohr (ihr seht, HT steht eindeutig für Hochtöner) gab es Probleme. Ich hatte vor längerer Zeit den Montagekleber

Uhu Kleben, Montieren, Dichten, MS Polymer Transparent

verwendet.
Der war aber von oben eingetrocknet und es gab ihn nicht mehr im Baumarkt. Also habe ich

Uhu Ultra Montage Kleber

genommen.
Steht das gleiche auf der Tube aber er geht nicht ausreichend gut für diese Anwendung.
Also habe ich meine alte Tube exhumiert und unten eine winzige Ecke abgeschnitten. So lässt sich das Zeug auch besser dosieren. Der Kleber lässt sich von Plastik übrigens rückstandslos wieder entfernen, sonst hätte ich nicht geklebt.

In der Verzweiflung ist mir dann noch eine andere Möglichkeit eingefallen. Vielleicht nehme ich die für die endgültige Version. Dazu benötigt man 55mm O-Ringe. Muss erst schaun, ob mein Werkzeughändler so was hat.

Messungen folgen sobald alles zusammen getüdelt ist und Petrus die abgehenden Winde und den Harndrang unter Kontrolle hat.

3885

P.S.
Beim letzten Besuch im Baumarkt habe ich den Holzwurm gelobt für gute Sägearbeiten. Ich war echt begeistert, was die mit einer so großen Säge hinbekommen können. Und prompt...liefern sie Schrott. Passen ist anders. Vielleicht lasse ich die endgültige Version CNC-fräsen (wenn der LSP gut genug wird). Das war ein weiterer Grund für die Verzögerung.

sonicfury
23.06.2013, 12:35
Interessantes Projekt und danke für die kurzweilige Lektüre. gutes gelingen und hoffentlich wenig ärger mit den Zuschnitten :p

2pi
23.06.2013, 18:05
Da sage ich vielen Dank und wünsche weiterhin viel Spaß ! :)

jones34
23.06.2013, 18:26
Sehr schönes Projekt hier.
Idee und Umsetzung find ich sehr gut und konsequent umgesetzt, vorallem das HT Gehäuse ist mal was anderes:D

Den Vifa BB hab ich schon solo in der Vifantastisch gehört und war sehr begeistert was das Ding für den Preis kann:eek:

Die Zuschnittprobleme im Baumarkt hatte ich auch schon zu beklagen, für das nächste Projekt hab ich mit dem Schreiner meines Vertrauens gesprochen, Preislich gar nicht so viel teurer, ich denke den ersparten Ärger ist es wert.


Gruß
Johannes

2pi
24.06.2013, 08:44
Sehr schönes Projekt hier.
Idee und Umsetzung find ich sehr gut und konsequent umgesetzt, vorallem das HT Gehäuse ist mal was anderes:D
Auch hier danke :)



Den Vifa BB hab ich schon solo in der Vifantastisch gehört und war sehr begeistert was das Ding für den Preis kann:eek:

Yep, mit einem etwas stärkeren Antrieb würde er einen B80, der mMn im Verhältnis zu viele Vorschußlorbeeren angedichtet bekommen hat, eintüten.
Allerdings kommt der Vifa hier nur über etwa 2 Oktaven zum Einsatz und da wird der Kostenpunkt gleich noch interessanter.



Die Zuschnittprobleme im Baumarkt hatte ich auch schon zu beklagen, für das nächste Projekt hab ich mit dem Schreiner meines Vertrauens gesprochen, Preislich gar nicht so viel teurer, ich denke den ersparten Ärger ist es wert.
Jedenfalls war meine Lehre daraus: NIEMALS mehr an Brücktagen...

Ansonsten ist es vielleicht ein wenig so wie mit Werkzeug/Schrauben und dem Baumarkt. Oft ist es im Fachhandel sogar billiger.
Eine Zeit lang hätte mich die Qualität des MDF auch zum Schreiner getrieben. Aber das scheint wieder besser geworden zu sein.

Grüße
Oliver

2pi
30.06.2013, 14:58
Wetter zum Messen...wo kam das denn her ?!?

Die Gelegenheit habe ich bei der Kalotte gepackt und mal das Mikro an den Leim- und Montagekleber-Haufen 0.3 gehalten. Diese schrägen Leisten in der HT-Ausbuchtung habe ich allerdings noch nicht.

Hier die Ergebnisse:

3903

Der angenäherte DI hat sich in die richtige Richtung bewegt.
Bei 1.5KHz und 2.5KHz gibts noch ein paar kleine Aufweitungen. Da muss ich noch suchen, welche Kanten das machen. Ansonsten zieht er jetzt recht gleichmäßig durch.

Bei ca. 400Hz sieht man die Bodenreflektion.

3904

Die verschwindet komplett, wenn ich die Vifas dazunehme (einfach bei 900Hz LR4 HP und TP angeschaltet, sonst nix) => die D'Appo funktioniert.

3905

Allerdings passte die Trennfr. noch nicht gut genug.

Insgesamt ist die Kiste ein gutes Stück weiter, muss aber noch mit dem Fasenfräser "runder" gemacht werden, um die Unruhen aus dem F-Gang zu bügeln. Wenn man akustisch klein baut, muss man wirklich alle Strukturen im Auge behalten. Probehören muss also noch warten.

P.S. wahrscheinlich befindet sich der Sprecher jetzt in einem Bereich, wo das Auge mehr "hört" als das Ohr. Aber ich mag auch wohl geformte Kurven anschauen.
P.P.S Resonanzen gibt es auch noch.

xrated
11.07.2013, 14:10
Finde ich sehr interessant. Aber schade das die Chassisabstände erhöht wurde, damit ist wieder niedrigere Trennung erforderlich. Und warum soviel Volumen für den 9BN ?
Wie wurde das DN Rohr ans Holz geflanscht?

Vielleicht lässt sich der kleine Peerless auch rückseitig einbauen wie der 9BN und das Winkelverhalten verbessert sich!

2pi
11.07.2013, 20:23
Thomas,

ich möchte nur einen Baffle-Step, daher die niedrige Trennung. Diese war von vorn herein bei ca. 1KHz geplant. Ich bewege die Treiber lediglich innerhalb des D'Appo-Kriteriums, welches locker eingehalten wird. Der HT benötigt allerdings auch ein wenig Freiheit um sich herum, damit diese Riesenfasen/Einschnürungen sich nicht so bemerkbar machen.

Der 9BN bekommt an Volumen einfach das, was da ist. Er wird eh per Linkwitz-Transform an die Hand genommen und in eine akustische LR4 Übertragungsfunktion bei ca. 200Hz integriert.

Das Rohr (55mm am Einlass) ist derzeit in einem neuen Gehäuse 8mm tief im Holz der Front versenkt. Der Treiber (50mm) wird jetzt in die restlichen 8mm Holz von vorne geschraubt. Es wird also wortwörtlich "geflascht" und das Rohr ist dort mit Montagekleber fixiert/abgedichtet.

Ich musste das Rohr verlängern und besser dämpfen. Deshalb habe ich die letzten Tage nochmal Schreiner gespielt.


Vielleicht lässt sich der kleine Peerless auch rückseitig einbauen wie der 9BN und das Winkelverhalten verbessert sich!
So einfach ist das leider nicht unbedingt. Mal kurz ein Loch ins Holz flenzen und ein wenig mit Schmirgel rumschubbern führt zu nichts. Ich würde vorher lieber probieren, ein WG zu berechnen oder wenigstens abzuschätzen.

Die Abstrahlung kann durch ein WG zwar gleichmäßiger werden, wird aber in der Regel auch enger. Und genau das möchte ich bei diesem LSP nicht.

Wenn der Peerless einigermassen so rauskommt wie geplant, ist das gesetzte Ziel erreicht.

2pi
26.07.2013, 12:10
Wenn die Kuh hier akustisch fliegen sollte (bald wieder mehr dazu), werde ich dieses Material mal in Augenschein nehmen. Macht vielleicht eine nette High-End Variante.

http://www.lautsprecherkauf.com/product_info.php?info=p1253_scanspeak-10f-8414g10.html

http://www.lautsprecherkauf.com/product_info.php?info=p1252_scanspeak-5f-8422t01.html

:dance:36° und es wird noch heißer....

2pi
30.07.2013, 20:38
Hi Leute,

hier mal wieder ein Update.

Wie bereits angedeutet, habe ich ein weiteres Gehäuse gebaut. Das alte hat mit einfach kein gutes Gefühl bereitet. Außerdem habe ich das Rohr für den HT länger gemacht und intern besser bedämpft, da es wohl eine Reso gab.
Hier sieht man jetzt mal die weitere, überarbeitete Bedämpfung.

3960

Die Kanten des HT "Ausschnitts" sind jetzt auch gefüllt und verrundet und ich hoffe, daß es unter Winkel jetzt weniger Unruhen gibt.

3961

3962


6. Der Lautsprecher sollte...einfach zu bauen sein.

Streichen Sie den letzten Satz, Mr. Smithers.

Nein, im Ernst, der LSP ist nicht schwer zu bauen. Es fehlt an der ein oder anderen Stelle höchstens das richtige Werkzeug, hier insbesondere eine Abkant- oder Kreissäge für die Profile für die HT Einbuchtung. Also muss man nehmen, was man hat. In dem Fall behelfe ich mir mit einer gewissen Menge an Moltofill MDF Spachtel, um die HT "Fasen" zu modellieren.

Auf der Tube stand übrigens "vor Gebrauch gut durchwalken". Daß dabei dieselbe allerdings am verschweißten Ende aufplatzt wie ein Knallbonbon an Silvester, hat niemand gesagt :rtfm:

Aber das Zeug hält sich auch in einer Gefriertüte mit Gummi verschlossen.
Anschließend lässt es sich gut mit 40er Schleifpapier bearbeiten.

Ich hätte jetzt noch kurzfristig eine Messung einschieben können. Aber unter Hektik bringt das nichts. Vielmehr droht die Gefahr, daß irgendetwas schief geht. Also warte ich lieber und mache es in Ruhe, auch wenn ich wie ein Flizzebogen auf das Ergebnis gespannt bin.
ICH BIN NICHT UNGEDULTIG ! :D

Die Layouts für die Verstärker sind auch fertig für einen Problelauf. Aber hier warte ich noch auf weitere Layouts, damit es sich lohnt. Und außerdem mache ich Elektronik immer nur im Winter oder bei schlechtem Wetter, wenn man nicht messen kann.

3963

3964

Grüße

2pi
05.08.2013, 15:59
Wie sagt mein alter Kumpel John McClane immer:

Yippie-ai-yay, Schweinebacke !

Ich habe mich lange gefragt, da ich es nie im Originalton gesehen habe, was er wohl wirklich gesagt hat. Nachforschungen auf der allwissenden Müllhalde haben ergeben:
Yippie-Ki-Yay MotherFxxxer! (zensiert)

Irgendwie gefällt mir die deutsche Version und Synchronstimme aber besser.

Jedenfalls...
Sieht das ganze nun deutlich besser aus !

Am DI selber ist es nicht so ausgeprägt aber die Einzel-F-Gänge sind nun wesentlich ruhiger, nachdem die HT Einbuchtung mit Profilen und Spachtel gefüllt sind.

http://www.2pi-online.de/DI_Kierkegaard_031_1024.png

http://www.2pi-online.de/Kierkegaard_031_tweeter_angle_1024.png

Die Form des Verlaufs ist nun fast Lehrbuchmäßig durch die Schallwandform bedingt. Der fast sanfte baffle-step hat einen Peak um 3KHz mit anschließender leichter Welligkeit.
Aber da die Linien nun quasi "parallel" verlaufen, sollte es möglich sein, das per Eq. auszubügeln.

"Witzig" ist der Bereich über 10KHz. Sieht fast aus wie in einem WG. Keine Ahnung, warum das auf einmal so gleichmäßig ist. Was sich hauptsächlich geändert hat, ist der Durchmesser des Rohreinlasses hinter dem HT. Der ist von 55mm auf 50mm durch das Anflanschen kleiner geworden. Schulterhochzieh :dont_know:...egal, ich nehm' es gerne.

Hier nun die Kombo bei 900Hz per LR4 zusammengetüdelt und halbwegs auf ähnliche Pegel gebracht, der Übersicht halber:

http://www.2pi-online.de/Kierkegaard_031_angle_1024.png

Ich denke, da lässt sich mit miniDSP, viel Spucke, Geduld und Zielwasser was draus machen.

Nun bin ich doch ein wenig erleichtert. Schrotthaufen 0.3 hatte zwischendurch ein paar Zweifel geschürt, ob man das Gehäuse so hinbekommt, wie es erforderlich wäre. Beim Spachteln und Schleifen für diese Version hatte sich allerdings nach Betrachtung der entsprechenden Wellenlängen schon wieder etwas Hoffnung und Gelassenheit eingestellt, da die Schweinereien doch recht gut mit der den tatsächlichen Abmaßen korreliert haben.

Hier nochmal 0.31 mit Treibern

http://www.2pi-online.de/IMG_0262s.jpg

2pi
12.08.2013, 20:10
Hier mein erster Equalization-Versuch.

http://www.2pi-online.de/Kierkegaard_031_EQ1_1024.png

Vom Bafflestep sieht man nur noch ein, wie wir sagen, Muckesäckele bei 3KHz (45°-60°). Den Rest versuche ich noch mit weiteren Gehäuseverfeinerungen weg zu bekommen. Hören tut man das nicht. Weiter unten mehr dazu.

Der Überrest einer Reso bei 650 Hz soll in jedem Fall noch verschwinden und was ich mit dem Boppel bei 10KHz mache, werden Hörtests entscheiden.

Mono und ohne Sub habe ich schon mal kurz draufgehört: Es ist wieder einmal faszinierend, wie sich die Representation ändert, wenn man die Abstrahlweite ein wenig ändert (hier im Vergleich zu Demokrit-T (http://www.2pi-online.de/DI_Vifa_OX20_1024.png)). Mehr darüber wenn es den 2. LSP gibt.

Ansonsten spielt die Kombo wirklich aus einem Guß als gäbe es nur ein Chassis. Bin mal gespannt auf die vertikalen Messungen. Der Plan ist, bei LR4 (und 900Hz Ftrenn) zu bleiben, um den Peerless best möglich zu entlasten.

Die Akustischen Zentren liegen quasi in einer Ebene und ein Delay ist nicht notwendig. Rein messtechnisch liegt das der Vifas minimalst vor dem des Peerless'.

Gaga
12.08.2013, 20:20
Hut ab!


Bin mal gespannt auf die vertikalen Messungen.

..und ich erstmal.

Gruß,
Christoph

wgh52
15.08.2013, 17:29
Oliver,

ich spreche Dir meinen großen Respekt zum bereits erreichten Stand aus!

Drücke Die weiter die Daumen!

2pi
15.08.2013, 18:36
Vielen Dank Christoph, Winfried und allen weiteren (stillen) Interessenten.

In Vorbereitung auf die vertikalen Messungen, habe mir jetzt (noch-)mal Christophs LB3 Messungen angeschaut und auch die der Sudan. Da gibt's gute Daten und so soll es sein !
Das hier (http://www.xlrtechs.com/dbkeele.com/PDF/Keele%20(2007-09%20AES%20Preprint)-%20Linear%20Phase%20Digital%20Crossover%20Flters%2 0Part%201.pdf) ist auch wenigstens halbwegs verwandt (Seite 3).

Peter K. scheint zwar der Meinung zu sein, daß man mit schmalen Boxen keinen gleichmäßigen Energiefrequenzgang bzw. ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten erreichen kann, aber vielleicht zeigt das Projekt hier ja, daß es doch möglich ist :p
(Sorry, nur ein kleiner freundschaftlicher Seitenhieb, nicht böse gemeint).:prost:

Ich messe meine Kreation erstmal auf dem Boden stehend so, wie sie betrieben wird mit Hilfe einer Schablone (im Bau). Dann entscheide ich, ob ich auch die volle sound power Messung (360°) mache.

In jedem Fall sollen TMT mit TM und/oder MT vergleichen werden. Es gibt 3 Paar Polklemmen und so kann jedes Chassis einzeln ansteuert werden.

Gaga
15.08.2013, 22:43
Hallo 2Pi,

Vielen Dank für den spannenden Link.

Tatsächlich sind leider gar nicht soooo viele Messdaten des horizontalen - ganz sicher aber des vertikalen - Abstrahlverhaltens von Lautsprechern unterwegs.

Falls Du die links noch nicht kennst: Auf der Homepage des Acoustic Labs der Princeton University (http://www.princeton.edu/3D3A/Directivity.html) werden eine ganze Reihe von Messungen des horizontalen und vertikalen Abstrahlverhaltens bekannter, kommerzieller Lautsprecher gezeigt.

Finde ich ganz spannend, um eigene DIY-Konstrukte mal in dieser Hinsicht einzuordnen.

Im Visaton-Forum gibt es hier (http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=22753) noch einen Sammelthread diverser - allerdings ganz unterschiedlich gemessener und dargestellter - Sonogramme.

Lese weiterhin gespannt mit, Gruß,
Christoph

sonicfury
16.08.2013, 07:46
Schaut nicht schlecht aus. Aber... Der Abstand der Treiber ist .... die schallwand selber, nunja, den seitenhieb auf die breiten boxen hast du ja selber gebracht. Was frequenzgang angeht kann die angesprochene Sundan das sowohl vertikal als auch horizontal mindestens gleichtut... Obwohl diese vollends passiv ist! Das soll dieses tolle Projekt kierkegaard nicht schmälern!

2pi
16.08.2013, 08:05
:)
Nicht ins falsche Ohr bekommen: Bei dem Kommentar ging es nicht um hübsch gegen weniger hübsch oder WAF gegen weniger WAF oder gar schlank = automatisch WAF, sondern nur rein technisch um schmal vs. breit.
Schmal oder breit sind die beiden Wege, auf denen man am besten ein kontrolliertes Bündelungsmaß ohne WG erreicht. :prost:

2pi
30.08.2013, 19:55
Wenn die Kuh hier akustisch fliegen sollte (bald wieder mehr dazu), werde ich dieses Material mal in Augenschein nehmen. Macht vielleicht eine nette High-End Variante.

http://www.lautsprecherkauf.com/product_info.php?info=p1253_scanspeak-10f-8414g10.html

http://www.lautsprecherkauf.com/product_info.php?info=p1252_scanspeak-5f-8422t01.html (http://www.lautsprecherkauf.com/product_info.php?info=p1252_scanspeak-5f-8422t01.html)


Gesagt, getan.

In der letzten K&T waren sie ja auch schon drin. Hier der Link zur kompletten Information:

http://www.scan-speak.dk/news/20130827a.htm

Allerdings sehe ich keinen einzigen Vorteil zu den bislang verwendeten Treibern.

Mal abgesehen davon, daß der 2" ein anderes Bündelungsverhalten hat, ist er noch leiser als der Peerless und der Korb größer. Der 1. Punkt ist schädlich und der 2. passt nicht ins Konzept.
Und dann ist da noch diese komische Resonanz bei 15KHz. Die vom Peerless hören höchsten die Fledermäuse, die abends bei mir im Garten rumflügeln.

Der 4" hat zwar ansich alles für ein ziemlich geiles Chassis, allerdings spielen die Vifas ja hier nur über 2...2,5 Oktaven von 200Hz aufwärts und da unten sehe ich eine Vervierfachung des Preises nicht gerechtfertigt.

Aber sehr schön zu sehen, wie aktiv ScanSpeak ist. Ich hoffe, sie werden uns noch weiter erhalten bleiben. Demnächst werde ich mal wieder dazu beitragen :D

Die Messungen sind gerade unterbrochen, sponsored by Umbaupause (wer kennt das Zitat ?).

Die Welligkeiten bei 650Hz und darunter sind lokalisiert aber noch nicht ganz abgestellt. Daher müssen die vertikalen Messungen noch kurz warten, denn ein letztes Problemchen hält sich etwas hartnäckiger. Ich hoffe, ich kann es lösen; ein 1. Versuch sieht vielversprechend aus. Habe Messungen gemacht, die ich dann zeigen kann. Muss aber erst in den Baumarkt.

speed-of-sound
30.08.2013, 20:11
Abstrahlverhaltens bekannter, kommerzieller Lautsprecher

https://www.google.de/search?q=measurements+lateral+response+stereophile&biw=1301&bih=620&um=1&ie=UTF-8&hl=de&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&ei=h98gUp-6OOKD4AS8lICQCw&gbv=1&sei=098gUrnKA8-S7AaT-YEg


Gruß
Speed-of-Sound

2pi
30.08.2013, 20:21
Die Stereophile reviews kenne ich aber so geht's offensichtlich auch, danke. :D
Gibt es einen tieferen Grund für den Beitrag ?

speed-of-sound
31.08.2013, 11:10
ja Post #52

2pi
31.08.2013, 13:38
"...verstehe."

:D

https://www.youtube.com/watch?v=rFz2llnnC1o

2pi
08.09.2013, 12:35
Matter fixed.
Was war das Problem ?

Bei den Vorbereitungen auf die vertikalen Messungen habe ich die beiden Vifas miteinander verglichen. Das hatte ich mal in einem älteren Gehäuse gemacht aber noch nicht bei diesem. Man will ja nicht, daß sie stark unterschiedlich laut sind oder daß Fc und Qtc zu weit voneinander abweichen, da sie im Idealfall parallel an einem Verstärker mit einer Eq. betrieben werden sollen.
Hier die Ausgangssituation im Nahfeld.

4026

Der obere Treiber hatte eine vergleichsweise schlechte Ü-Funktion mit besagter Senke um 600Hz und weiteren Ungleichmäßigkeiten darunter, was letztlich die Kombinierte Ü-Funktion sichtbar gestört hatte. Also machte ich mich auf die Suche.

Zuerst fand ich, daß das Gehäuse für den oberen 9BN über- und somit ver-stopft war. Fc lag so viel höher, daß man die Unterschiede mit dem Finger-auf-Membrane-Klopf-Test hören konnte. Unten...tock tock tock, oben tack tack tack. Also Dämmaterial (Tyrofoam) raus und...weg, beide gleich.

4027

Dann Impedanzmessung des oberen gemacht und das hier gesehen:

4025

Die Impedanzspitze war abgefressen. Also gab es quasi keine effektive Bedämfung.

Dann Bilder und Zeichnungen des Gehäuses und der Bedämpfung studiert. Letztlich war es eine Kombination aus zu viel Dämmung (Tyrofoam) und Bedämpfung am falschen Ort und zu wenig Platz im Gehäuse, um dort zu bedämpfen, wo es effektiver gewesen wäre.

Deshalb habe ich ein wenig umgebaut und dann von Grund auf die Bedämpfung (so viel wie nötig, so wenig wie möglich) anhand von vielen Impedanz-Messungen optimiert.

Das HT Rohr ist nun am vertikalen Mittelteiler befestigt anstatt an der Rückwand damit es kompakter im Gehäuse liegt. Das Einlassrohr habe ich dazu 10mm gekürzt. Zusätzlich habe ich dann noch die beiden Kammern getrennt, da das Volumen locker ausreicht. Das Gehäuse wurde dann noch eine Brettstärke tiefer, damit die getrennten Kammern das gleiche Volumen haben.

Und voila:

4029

Den restlichen Ministörungen zwischen 320 Hz und 420 Hz widme ich mich später noch falls erforderlich. Sie hängen quasi davon ab, mit wieviel Drehmoment ich die Schrauben der Deckel anziehe :rolleyes: Wahrscheinlich sind sie weg, wenn wieder frisches Sonofill verwendet wird. Das hier hat ja jetzt einiges mitgemacht. Sie kamen und gingen während weiteren Versuchen und sind lediglich ein Zeichen dafür, daß die Bedämpfung gerade an der Grenze ist.

4028

Bei dem unteren Treiber musste man ebenfalls die Bedämpfung anpassen. Das war weiter kein Problem.
Aber um das Sonofill gleichmäßig zu verteilen und an die richtige Stelle zu ziehen, hing ich mit dem linken Arm in der Bodenluke und mit dem rechten im Loch des unteren Vifas. Hat sich angefühlt wie Gynäkologe und Zahnarzt in Personalunion :D

Insgesamt gefällt mir das Gehäuseinnere nun wesentlich besser und der Prototyp hat sich mal wirklich gelohnt. Die Bedämpfung beläuft sich nun auf 2 Sonofill-Matten in der vorderen Kammer und 2,5 in der hinteren (oberer Treiber).

Die verbleibenden Unterschiede, hauptsächlich sieht der untere Treiber die Schallwand vertikal symmetrischer, relativieren sich wahrscheinlich, wenn das Linkwitz-Transform und der HP bei ca. 200Hz stehen und auf HT Achse gemessen wird.

Hier noch ein paar Bilder des Werdegangs von den unbedämpften bzw. mittelstark bedämpften Kammern (der obere Treiber jeweils gelb).

4031

4030

Jetzt schaue ich mal, in wie weit die EQ noch passt und dann geht's weiter mit der vertikalen Messung, welche theoretisch nach der ganzen Arbeit hoffentlich der letzte Meilenstein wird.

2pi
16.09.2013, 15:30
Letzter Beitrag vorübergehend gelöscht. Beschreibe das beobachtete Verhalten wenn es Klarheit gibt.

2pi
25.09.2013, 19:46
Also...
Ich hatte eine Resonanz in der Impedanz des HT gefunden.

4147

Diese hatte irgendwie mit dem Einbau zu tun und ich dachte, daß der Korb des Peerless sich verziehen würde und die Schwingspule kratzt.

Das tut sie aber nicht. Und wenn es das gewesen wäre, wäre die Störung auch wesentlich breitbandiger ausgefallen.

Nach etlichen Versuchen und Messungen scheint das Problem nun eingekreist zu sein:

Es gibt eine Resonanz und sie tritt tatsächlich durch den Einbau zu Tage.
Was da verzerrt geklungen hat, war allerdings eine offene Polklemme, die vibriert hatte, douh :doh: ! Klang wie der Verbindungsaufbau mit Modem vor dem Rauschen :D

Der Treiber regt also eine Resonanz im Holz an. Das Gute daran ist, man sieht nix im F-Gang. D.h., ich kann erst mal weiter messen. Man hört es auch nicht, (wenn alle Polklemmen zu sind) und die Reso liegt unterhalb der Trenn-F, wird also nicht voll angeregt.

Aber langfristig möchte ich das natürlich lösen. Dazu könnte man das Gehäuse versteifen, um die Schwingung aufzubrechen. Man könnte auch den Treiber irgendwie vom Holz entkoppeln. Kleben alleine hat es nicht gebracht. Ich habe noch dieses Dichtband von IT. Vielleicht probiere ich es damit mal.
Wenn jemand noch Ideen oder Erfahrungen hat, bitte her damit !

Jetzt habe ich mit dem Teil so ziemlich alle Erscheinungen, die beim LSP-Bau auftreten können, mitgenommen. Wird Zeit, daß sich der liebe Herr nun doch meiner Erziehung ergibt, Zicke :p

Und nun wünsche ich allen Contest-Teilnehmern viel Glück und viel Spaß und natürlich auch den Gästen beim Treffen und den Organisatoren.

tiefton
25.09.2013, 20:29
Hi, wegen des Töners... versuch doch mal den auf einer Moosgummi, Plexiglasscheibe oder ähnliches. Das könnte vdie Anregung verändern. Miss man dann halt unterlegen und einfraesen. Ich denke, dass es an Verhältnis von schwingenden Massen und der Ankopplung liegt.
Ist aber alles nur eine Vermutung. ..

2pi
25.09.2013, 22:04
Hi Thomas,

danke. Deine Vermutung ist richtig. Wenn ich die Schrauben löse, senkt sich die Resonanzfrequenz.
Hier ist noch ein wenig Hintergrundinfo:

http://www.linkwitzlab.com/frontiers_2.htm#N

SNT
26.09.2013, 10:13
Hi Thomas,

danke. Deine Vermutung ist richtig. Wenn ich die Schrauben löse, senkt sich die Resonanzfrequenz.
Hier ist noch ein wenig Hintergrundinfo:

http://www.linkwitzlab.com/frontiers_2.htm#N

Hallo 2pi,

vielen Dank für den Link > Sehr aufschlußreich! Beim Linkwitzlab lande ich häufiger, diese Info hab ich aber noch nicht gelesen...

tiefton
26.09.2013, 10:21
Der Töner ist ja durch das anschrauben und seiner eigenen Bewegung bei der Wiedergabe insgesamt ein schwingendes System. Und da Plastikkorbe lassen sich nur bedingt kraftschlüssig montieren. Da ist manchmal eine Dämpfungsschicht ganz gut. Erhöht imo aber den klirr in dee breite. Das lasst sich uber imd messungen m.m. gut heraus finden.

2pi
03.10.2013, 20:52
Habe jetz mal ein wenig weiter experimentiert.

Zuerst habe ich es mit dem LSP Dichtband von IT versucht. Das hat die Reso auf 600Hz gedrückt aber die Güte nicht verändert. Außerdem ist das Zeug nicht langzeitstabil. Es hat aber nochmals schön gezeigt, wie die Theorie voll zum tragen kommt.

Dann habe ich die Schallwand um das Einlassrohr mit zwei Buchenholzklötzchen versteift. Ich bilde mir ein, daß es die Schwingungsübertragung im Gehäuse verbessert hat aber das eigentliche "Rocken" des Treibers verändert das natürlich nicht.

Dann dachte ich, man könnte den Korb mit etwas beschmieren oder ein Gewicht am Magnet anbringen. Aber die Reso hat soviel Energie, daß ich mir einfach nicht vorstellen kann, daß das irgendeinen Effekt hätte. Jedenfalls nicht bei so wenig Fläche. Ein Metall-Druckgußkorb wäre halt 'ne feine Sache :rolleyes:

Also muss das in der Verbindung des Treibers zum Gehäuse gelöst werden. Ich könnte den Treiber wieder auf das Ende des Rohrs kleben und den Kraftschluss zum Holz vermeiden. Aber eigentlich gefällt mir die aktuelle Flanschlösung ganz gut, da sie einfach und robust ist.

Also weiter überlegt und auf Silikon O-Ringe gekommen. Die hatte mein Werkzeughändler aber leider nicht und so habe ich die etwas härteren Viton O-Ringe genommen. Mit einer Shore Härte von 75 sind sie etwas weniger weich als Silikon mit 70. Vielleicht finde ich noch welche für einen angemessenen Preis.

Moosgummiband hatte ich noch mitgenommen aber ich glaube, das ist definitiv zu weich.

Hier ist der Zwischenstand:

4183

Das geht deutlich in die richtige Richtung und so werde ich jetzt mal die vertikalen Messungen durchführen. Den Rest kann man dann bei schlechtem Wetter machen.

Würde mich auch noch interessieren, wie sich der Klapperatismus in einem OSB oder Multiplexgehäuse verhalten würde. Beides wäre wahrscheinlich im Bezug auf Resonanzausbreitung besser als MDF aber OSB ist vielleicht ein wenig grobschlächtig für die Zahnstocherchen.

Was mich aber bei der ganzen Sache wundert, ist, daß das Phänomen noch niemand gefunden/berichtet hat. Ist ja nicht das erste mal, daß der Peerless verwendet wird. Vielleicht hat man bislang aber auch einfach noch nicht so genau hingesehen.

2pi
04.10.2013, 16:47
Nach der ganzen Umbauerei und Verbesserung, hier noch mal ein Satz horizontale Messungen. Der Grundtonbereich sieht nun deutlich besser aus. Diesmal habe ich insgesamt etwas weniger EQ verwendet.
Diese Messungen sind auch die Grundlage für die nun endlich folgenden vertikalen F-Gänge.

http://www.2pi-online.de/Kierkegaard_031_EQ2_1024.png

2pi
04.10.2013, 16:56
Hier nun die vertikalen Messungen und ein paar weitere Auswertungen.

Bei mir persönlich steht immer noch die Frage im Raum: Lohnt sich eine MTM bzw. D'Appolito Anordnung überhaupt, oder sind wir seit dem Leben in Höhlen so an Boden- und Deckenreflektionen gewöhnt, daß wir sie eigentlich nicht mehr wahrnehmen ?

Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht, drei verschiedene Messungen festzuhalten:

1. MTM
2. MT (tweeter also oben)
3. TM

Dazu wurde jeder Treiber mit seinem eigenen Verstärker bzw. EQ. angesteuert.

Ich plane auch, das ganze in Hörtests mit diesem LSP nachzuvollziehen, sobald der 2. gebaut ist. Søren Bech hat zwar diesbzgl. Untersuchungen angestellt aber ich würde es gerne selber anhand eines echten Beispiels erfahren, in wie weit Klangfarbe und Lokalisation durch Decken- und Bodenreflektion 1. Ordung beeinflußt werden.

Wir beginnen mit dem Vergleich in der Vertikalen in 10° Schritten von 0°...60° nach oben.

MTM:
http://www.2pi-online.de/vertical_up_MTM_1024.png

MT:
http://www.2pi-online.de/vertical_up_MT_1024.png

TM:
http://www.2pi-online.de/vertical_up_TM_1024.png

Nun dasselbe nach unten. Der LSP stand bei allen Messungen auf dem Boden und alle Messungen sind nicht gegated. Messabstand war 50cm.

MTM:
http://www.2pi-online.de/vertical_down_MTM_1024.png

MT:
http://www.2pi-online.de/vertical_down_MT_1024.png

TM:
http://www.2pi-online.de/vertical_down_TM_1024.png

Man sieht, daß der horizontale Baffle-Step um die 3.5 KHz vertikal nach wie vor zum Tragen kommt. Die Aufweitung um 2KHz entspricht dem Abstand des HT zur Oberkante des LSP. Die Trennfr. bei 900Hz (LR4) ist natürlich ebenfalls sichtbar.
Das normale Verhalten mit einfachen Filtern wäre eine flache Kurve zwischen 2KHz und ca. 4KHz bevor der HT endgültig anfängt, zu bündeln.

Bei MTM ist das Verhalten nach oben und nach unten trotz der Asymmetrie der Schallwand recht gleichmäßig.

Die überweite vertikale Abstrahlung um 3KHz liegt psychoakustisch eigentlich ziemlich geschickt, so daß die zusätzliche Energie lediglich zur frontalen und mittigen Ortung beiträgt (siehe Blauert'sche Bänder und die EQ-Technik für Demokrit bzw. Demokrit-T, meinen beiden Omnis) und dabei die Klangfarbe nicht wesentlich beeinträchtigen sollte.

Insgesamt zeigt das Verhalten keine echten Überraschungen (ist ja auch mal was) und liegt sehr nahe an der Theorie.

Weiter geht's im nächsten post.

2pi
04.10.2013, 17:04
Hier nun ein paar weiterführende Diagramme. Sie vergleichen noch einmal MTM mit MT und TM Anordnungen. Diesmal liegt das Hauptaugenmerk auf Teilauswertungen der frühen Reflektionen nach Devantier. Nämlich dem sog. floor bzw. ceiling bounce.

Floor bounce: Mittel aus 20°, 30° und 40° nach unten
Ceiling bounce: Mittel aus 40°, 50° und 60° nach oben

Die Definitionen können auch bei Toole auf Seite 387 gefunden werden.

Um eine Bessere Referenz zu haben, vergleiche ich die Mittelwerte jeweils mit dem Verlauf auf 0°.

MTM:
http://www.2pi-online.de/floor_bounce_MTM_1024.png

http://www.2pi-online.de/ceiling_bounce_MTM_1024.png


MT:
http://www.2pi-online.de/floor_bounce_MT_1024.png

http://www.2pi-online.de/ceiling_bounce_MT_1024.png


TM:
http://www.2pi-online.de/floor_bounce_TM_1024.png

http://www.2pi-online.de/ceiling_bounce_TM_1024.png

Hier sieht man schön, wie sich MT und TM gegensätzlich verhalten bzw. MTM einfach in beiden Fällen weniger Energie abgibt.

Zu guter letzt noch das sog. listening window. Das ist das Mittel aus den 10° Messungen +-30° horizontal, +-10° vertikal und dem Verlauf auf Achse. Auch hier zeige ich den Achs-F-Gang als Bezugspunkt.

http://www.2pi-online.de/listening_window_MTM_1024.png


Listening window für TM und MT kann ich nicht zeigen, da ich keine horizontalen Messungen gemacht habe.

Weiter im nächsten post.

2pi
04.10.2013, 17:06
Insgesamt lässt sich bei diesem LSP auf dem Papier eine Verminderung des reflektierten Schalls in vertikaler Richtung ab 400Hz feststellen.

Der Verlauf wird durch den Baffle-Step des HT beeinflusst.

In wie weit die Verringerung der vertikalen Reflektionen und der damit einhergehenden Vergrößerung des Direktschallanteils die Ortungsschärfe des Stereobildes und die Klangfarbe verändern, soll anhand entsprechender Hörtest bei dem Vergleich von MTM, MT und TM Anordnungen nachvollzogen werden.

Ergo, jetzt ist die Zeit für den zweiten Kierkegaard gekommen.

Viel Spaß beim Lesen
Oliver

Gaga
04.10.2013, 17:33
Hallo Oliver,

wow, das finde ich sehr spannend! Ich habe gerade keine Zeit, ausführlich zu antworten, daher nur ganz kurz: Daumen hoch!

Gruß,
Christoph

2pi
03.11.2013, 17:27
Feature Nachtrag:

Ich habe voll was bei der Liste in Post 1 vergessen, da ich das mittlerweile schon automatisch mache:

Der Tieftöner am Boden.

Der sorgt bei einer Trennung zwischen 200Hz und 300Hz für einen saubereren Energie-FG.

Wenn man den Woofer höher im Gehäuse platziert (so ca. 60-80cm) und er somit am typischen Aufstellplatz von Boden, Seiten- und Rückwand etwa gleichweit entfernt wäre, entstünde ein Loch durch Interferenzen typischerweise zwischen 100Hz und 200Hz.

Ein recht guter wenn auch nicht essentieller Artikel in Linear Audio vol. 6 von David Moran, der das ganze Allison Effekt nach dem Finder nennt, hat mich daran erinnert.

Hier das alte Originalpaper:
http://www.aes.org/e-lib/browse.cfm?elib=2760

Alles nichts Neues und steht in mehreren LSP Büchern (z.B. Vance Dickason und Berndt Stark) aber alles an diesem LSP hat seinen Grund und deshalb wollte ich es erwähnen.

Ansonsten kicke ich gerade ein paar Gedanken bzgl. Gehäuse durch die Gegend. Ich ziehe in Betracht, mich mal mit Peak-LSV in Verbindung zu setzen. Die scheinen gute Arbeit zu fairen Preisen zu machen.

Gaga
11.11.2013, 22:08
Hallo Oliver,


Floor bounce: Mittel aus 20°, 30° und 40° nach unten
Ceiling bounce: Mittel aus 40°, 50° und 60° nach oben

Die Definitionen können auch bei Toole auf Seite 387 gefunden werden.Vielen Dank für die ausführliche Darstellung und Erklärung. Ich möchte mir das gerne genauer ansehen. Meinst Du mit Toole 'Sound Reproduction: Loudspeakers and Rooms', oder gibt's da noch ein anderes Buch?

Gruß,
Christoph

2pi
12.11.2013, 18:40
Meinst Du mit Toole 'Sound Reproduction, The Acoustics and Psychoacoustics of Loudspeakers and Rooms' ?
Korrekt. Ich kenne keines, das so umfassend wäre.

Ich sehe gerade, es war ein Zahlendreher drin: Seite 378 ist richtig.

Gruß
Oliver

Chlang
13.11.2013, 21:28
Hallo Oliver,

vielen Dank für das Nachvollziehen und Aufarbeiten der Theorie! Ich lese und staune. :eek:
Ich bin ja bekennender MTM-Fan und jetzt fange ich auch an, zu verstehen warum...


Der Verlauf wird durch den Baffle-Step des HT beeinflusst.
Könnte man dem nicht durch einen ebenfalls vertikal stärker bündelnden HT entgegensteuern (Bändchen etc.) oder gar (um im Konzept zu bleiben) einen Doppelhochtöner einsetzen (der nach Möglichkeit sehr klein bauen sollte)? Interferenzen wären außerhalb der Hauptabstrahlachse bei hohen Frequenzen dann natürlich vorprogrammiert, die sich aber meiner bescheidenen Erfahrung nach (Superhochtöner bei Breitbändern) klanglich nicht so dramatisch auswirken dürften.


In wie weit die Verringerung der vertikalen Reflektionen und der damit einhergehenden Vergrößerung des Direktschallanteils die Ortungsschärfe des Stereobildes und die Klangfarbe verändern, soll anhand entsprechender Hörtest bei dem Vergleich von MTM, MT und TM Anordnungen nachvollzogen werden.
Sehr spannend - lass dich nicht vom Bauen der 2. Box abhalten!:built:

Vielleicht schaffe ich es ja das auch mal mit meiner aktuellen Baustelle, der Chlang3 auszuprobieren. Mal sehen, ob ich zum Basteln der Filter komme. Mit einzeln ansteuerbaren Chassis und einem DSP sollte das eigentlich zu bewerkstelligen sein. Allerdings wäre das dann ein MTM-Konstrukt, das wesentlich weiter vom theoretischen Optimum entfernt ist als die Kierkegaard.

Freue mich auf weiteren Input hier!

Grüße
Chlang

Andi aus Berlin
14.11.2013, 00:43
Also wenn der HT scheppert.

Dann Heißkleber um die Naht zwischen Korb und Magnet.

Magnet vorher auf 30 - 40 Grad erwärmen und nicht zu viel nehmen.
Wenn der hart ist, dann schwingt es nicht mehr so. :cool:

Evtl hilft auch Knete nach dem Einbau von hinten in die Schallwand drücken ( sofern mann rankommt ) oder ein
kleines Separates Gehäuse für den HT und das mit SAND füllen. < sollte man eigentlich immer machen :-)

berny
14.11.2013, 15:23
Doppelt bitte Löschen

berny
14.11.2013, 15:32
Der Hochtöner ist auf seiner Rückseite über das Moosgummi oä zum Gehäuse hin entkoppelt.
Auf der Vorderseite ist er über den Schraubenkopf und das Gewinde direkt mit dem Gehäuse verbunden.
Lege einen passenden O-Ring unter den Schraubenkopf, anstatt einer U-Scheibe.
So entkoppeltst Du auch die Vorderseite des Hochtöners vom Gehäuse.
mfg Bernhard

2pi
14.11.2013, 18:12
vielen Dank für das Nachvollziehen und Aufarbeiten der Theorie! Ich lese und staune. :eek:
Ich bin ja bekennender MTM-Fan und jetzt fange ich auch an, zu verstehen warum...
Hi Chlang,
danke, es freut mich, wenn man etwas aus meinen "Feature-Verifikationen im Frontcookingmodus" ziehen kann :D



Könnte man dem nicht durch einen ebenfalls vertikal stärker bündelnden HT entgegensteuern (Bändchen etc.) oder gar (um im Konzept zu bleiben) einen Doppelhochtöner einsetzen (der nach Möglichkeit sehr klein bauen sollte)?
Sollte beides bei entsprechender Trennbarkeit bzw. Trennfr. gehen.
Aber wie bereits gesagt, ist die abweichung vom Lehrbuchverlauf nur ein starkes dB und die Aufweitung liegt in einem Bereich, der psychoakustisch weniger kritisch ist. Deshalb lasse ich es mal so und höre erst.



Sehr spannend - lass dich nicht vom Bauen der 2. Box abhalten!:built:
Klar doch. Sind nur kurzfristig ein paar Ablenkungen dazwischengekommen.



Vielleicht schaffe ich es ja das auch mal mit meiner aktuellen Baustelle, der Chlang3 auszuprobieren. Mal sehen, ob ich zum Basteln der Filter komme. Mit einzeln ansteuerbaren Chassis und einem DSP sollte das eigentlich zu bewerkstelligen sein.
So habe ich es auch vor. MiniDSP erlaubt ja, zwischen einer Hand voll Konfigurationen hin und her zu schalten.



Allerdings wäre das dann ein MTM-Konstrukt, das wesentlich weiter vom theoretischen Optimum entfernt ist als die Kierkegaard.
Habe deine Arbeit und insbesondere die letzten Verbesserungen der 3 verfolgt. Man darf aber auch nicht vergessen, daß eine echte D'Appo, auch wenn das Feature alleine für eine gewisse Aufmerksamkeit gesorgt hat, nur ein Teil eines Gesamtsystems ist. Wenn sie funktioniert, macht sie in erster Linie wenigstens mal schöne Kurven, ist ja auch was :D
Also nur zu. Vielleicht stellen wir ja trotzdem wenigstens tendenziell das gleiche fest.



Freue mich auf weiteren Input hier!
Freut mich. Wenn's was Interessantes gibt, teile ich es gern.

Grüße
Oliver

2pi
14.11.2013, 19:56
Danke noch für die Vorschläge !


Dann Heißkleber um die Naht zwischen Korb und Magnet.
Wenn der hart ist, dann schwingt es nicht mehr so. :cool:
Vielleicht nicht mehr so. Aber das mit der Knete wird nix. Da ist zu viel Energie im Spiel.



Der Hochtöner ist auf seiner Rückseite über das Moosgummi oä zum Gehäuse hin entkoppelt.
Auf der Vorderseite ist er über den Schraubenkopf und das Gewinde direkt mit dem Gehäuse verbunden.
Lege einen passenden O-Ring unter den Schraubenkopf, anstatt einer U-Scheibe.
So entkoppeltst Du auch die Vorderseite des Hochtöners vom Gehäuse.
mfg Bernhard
Das könnte eine weitere Verbesserung bringen. Allerdings sind die Löcher nicht sehr tief eingelassen und die Schrauben würden dann stark hervorstehen.

Wahrscheinlich probiere ich als nächstes eine Kombo aus Multiplex Holz und Silikonring. Das könnte gut genug sein.

2pi
10.12.2013, 20:26
Der erste Gehäuse-Entwurf ist da.

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Peak-LSV ist gerade etwas landunter. Hört sich so an, als hätte sich Timmi auch noch dazwischengedrängelt :D

Die Elektrik ist auch fertig dimensioniert (Kühlkörper, Siebelkos etc.) und die Platinen werden morgen bestellt. Ich bin immer noch recht verwundert, denn es sieht so aus, als ob ein großer Kühlkörper und ein entsprechender Ringkerntrafo pro Seite für alles reicht, inkl. miniDSP 2x4 balanced. Und mit 220VA ist der wirklich nicht aus der Welt.

Aber das werde ich wie immer messtechnisch überprüfen. Die Rauchzeichen, die nicht nach Schwarzwälder Schinken riechen, sind dann von mir :D

2pi
04.01.2014, 14:59
Auf die Gehäuse warte ich leider immer noch. Aber dafür sind schon ein paar Platinen gekommen. Nur ein paar weil Herrn Ginov von Bilex immer eine Überraschung parat hält und es so nicht langweilig wird.
Wenn dann mal da ist, was man bestellt hat, ist es gut für den Preis.

Hier ein Eindruck aus dem Keller (der Lötkolben hält mich warm) und Erklärungen:
4703

Am Anfang wird es je einen single Amp (Bild) für Mittel-/Hochton geben, also 3. So kann man die Ü-Funktion ggf. noch sauberer einstellen und miniDSP kommt eh mit 4 Kanälen.

Dann eine gebrückte Version für den Sub (nicht im Bild, siehe oben :mad:).

Alle Amps pro Seite kommen auf 1 Kühlkörper und alles wird von einem Trafo gespeist.
Ein ungeregelter Teil (nicht im Bild) mit 2x 15000 uF Siebkapazität befeuert die Chip-Amps und ein geregeltes Netzteil (Bild) die OPs und einen miniDSP 2x4 balanced.

Beim Einschalten halte ich die LM3886 solange gemutet, bis alles inkl. miniDSP einsatzklar ist und trenne die LSP bevor miniDSP seinen Ausschaltplop erzeugt. Beim Einschalten braucht man das theoretisch nicht aber beim Ausschalten war ich mir nicht sicher. Und eine Vorrichtung, mit der ich jeden LSP per Schalter einzeln muten kann, brauche ich eh zum Experimentieren und Messen (diesmal kann allerdings keine Kalotte kaputt gehen).

Der Trafo, der eine Sekundärspannung "von der Stange hat", wird von ca. 12V dc remote über Soft-Start (Bild) aktiviert. Diese Schaltung sowie der Gesamtaufbau als Schutzklasse 1 Einheit sollte eigentlich VDE/IEC konform sein.

2pi
27.02.2014, 19:26
Wow, 1 Jahr schon. Naja, wenn man 3 Monate(!) dafür braucht, jemanden zu finden, der einem die Gehäuseteile für angemessenes Geld fräst, bzw. einem überhaupt ein Angebot macht, ist das nicht weiter verwunderlich.
Keine Ahnung, was da gerade los ist. :dont_know:

Jetzt sollen sie Mitte/Ende März kommen. Dafür ist der Preis wirklich sehr gut geworden und ich hoffe, daß sie auch so sind, wie gezeichnet, denn die Sketchup Zeichnung ist schon recht komplex.

Hatte ich schon gesagt, daß es nicht Peak LSV geworden ist ?

Die Prototypen der Amps, Netzteile und Einschaltverzögerung sind jedenfalls schon längst bestückt und zusammengebaut. Fehlt nur noch jemand, der sie in Betrieb nimmt :D
Hier mal ein Bild.

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=168&pictureid=16645

Gefühlte 100 Verbesserungen sind schon in Layoutänderungen und Anschlusstechnik geflossen. Ich gehe davon aus, daß ich das für zukünftige LSP wieder verwenden werde. Daher soll es möglichst gut aber dennoch günstig sein. Derzeit liegt der Preis nicht über den gerade gängigen, günstigen Schaltverstärkern. Vielleicht sogar drunter. Preis / Watt wäre wieder eine andere Rechnung. Aber Watts, die nicht genutzt werden, helfen auch nichts.

Jetzt werde ich langsam wieder ungeduldig auf eine neue Hörerfahrung. Und Geduld ist mein zweiter Vorname :D

Gaga
01.03.2014, 22:39
Hi Oliver,


Jetzt sollen sie Mitte/Ende März kommen. Dafür ist der Preis wirklich sehr gut geworden und ich hoffe, daß sie auch so sind, wie gezeichnet, denn die Sketchup Zeichnung ist schon recht komplex.Deine Geduld ist ja schon bewundernswert. Mich würde der ungefähre Preis für die Gehäuse interessieren, wenn sie dann mal da sind....

Gruß,
Christoph

2pi
01.03.2014, 22:53
Hi Christoph,

es war schon eine kleine Saga...Aber es muss tierisch viel los sein im Selbstbauland.

160€ pro Säule (Holz und Porto inkl.) also ohne Subs. Aber die sind so einfach zu bauen.

Man kann die Säulen auch selber machen mit dem entsprechenden Werkzeug. Mir hätten lediglich 2 entsprechende Fräser gefehlt. Und Zeit, das an 1 oder 2 "Tagen" durchzuziehehen.
Ich finde den Gedanken der CNC Präzision halt gerade verlockend. Einfach ein paar Bretter zusammenkleben bzw. -schrauben und gut ist's.

2pi
28.04.2014, 20:02
Um es mal mit ähnlichen Worten wie von Andi Heulsuse Möller zu sagen: März oder Mai, Hauptsache 1. Quartal.

Ja dann stand auf einmal ganz überraschend ein Paket gefüllt mit Holz vor der Tür. Ich habe noch nichts zusammengebaut, sondern nur prüfend gesteckt und angehalten. Aber ich muss sagen, das ist wirklich sehr gut geworden !

Leider habe ich selber einen Fehler in der Zeichnung gemacht, den ich jetzt erst noch "ausdremeln" muss. Die Versenkungen der Vifas passen nicht. Da hab ich wirklich Tomaten auf den Augen gehabt beim Zeichnungslesen. Gut, das Maß stand gar nicht in der Zeichnung drin, aber es hätte mir auffallen müssen.

Nun ja, hätte hätte Viererkette, um beim Fußball zu bleiben...

Hier mal ein paar Eindrücke von der Konstruktion. Es regnet, daher nur dunkle Kellerbilder.

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=168&pictureid=17213
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=168&pictureid=17214

Grüße

2pi
01.05.2014, 23:48
Hab heute mal diesen Endstufenblock in Betrieb genommen.
Funktioniert tippitoppi, allet schicki, wa.

Ausgangsoffset mit 6mV durchaus im sehr guten Bereich und Restrauschen nur mit Treiber am Ohr hörbar. Konnte leider nicht alle 4 auf einmal laufen lassen aber der Restripple des ungeregelten Netzteils sollte grob so zwischen 100 und 200mV liegen bei "gut laut mit Bass". Bei einer PSRR von 85...120dB bleibt da nicht mehr viel von übrig an den Ausgangsklemmen.

Die Wärmeentwicklung ist auch unter Kontrolle. Der Kühlkörper müsste bei "normaler" Lautstärke handwarm bleiben, so wie SymAsym.
Brumm ? Was ist Brumm ? :cool:

Gaga
04.05.2014, 22:36
Hi Oliver,

Du machst es ja spannend jetzt...:cool:

Wann geht's weiter?

Frohes Basteln, Grüsse,
Christoph

2pi
04.05.2014, 23:12
Hi Christoph,

quatsch, spannend. Ich muß vier sch... Löcher nacharbeiten...und es regnete...arrrgggh :D

Die Holzlieferung hat jedenfalls wieder für Auftrieb nach dem Winterschlaf gesorgt.

Habe heute schwarze Schrauben, Einschraubmuffen für Rückwand und Boden und SpeakOn Connectoren rausgesucht. Es ging den ganzen Tag weiter aber man sieht es nicht.

Ich glaube, ich mach sie weiß, wenn es so weit ist. Muß etwas aus den 90ern sein, was hängen geblieben ist. Dunkler geht danach immer.



Frohes Basteln
Dir auch ! Ich glaube, es gibt ein Leben nach LB1, oder...? :engel:

2pi
19.06.2014, 15:30
Es geht weiter ! (nicht so bei Spanien...)

Nein ! Doch ! Ohhhh ! (http://www.youtube.com/watch?v=EVYYD669t10)

:D

Das mit dem Dremel ging nicht so gut, wie ich es gern gehabt hätte. Also Angebot für neue Fronten machen lassen. Wieder guter Preis. 10 Arbeitstage hätte es dauern sollen, den Rest könnt ihr euch denken.

Die Wartezeit hatte jedoch Konsequenzen... Vielleicht bald an anderer Stelle mehr dazu.

Hier ein paar Bilder während des Zusammenbaus. Der Vorgang ist dank der Fertigungstiefe und der selbsttragenden Konstruktion "hassle-free". Der Konstruktionsaufwand hat sich also gelohnt und wie schon gesagt, hat der CNC-Mann auch alles hervorragend umgesetzt.
Am beeindruckensten sieht man die Feinarbeit an der Nut für den O-Ring des HTs. An ein paar Stellen muss man noch etwas schmirgeln bzw. füllen aber nichts dramatisches. So ist das halt mit Holz und lackiert wird die Box eh.
Ich hoffe, daß es nun wieder schneller vorangeht.


http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=168&pictureid=17926

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=168&pictureid=17925

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=168&pictureid=17929

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=168&pictureid=17930

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=168&pictureid=17927

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=168&pictureid=17928

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=168&pictureid=17931

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=168&pictureid=17932