Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Akustische Gegenkopplung
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10.04.2013, 17:19
Als Neuling in diesem Forum moechte ich ein Projekt vorstellen, das den Einfluss akustischer Gegenkopplung untersucht.
Elektrische Gegenkopplung von Lautsprechern mittels Zweitspulen, Mikrofonen, piezoelektrischen Abtastern und dergleichen ist seit Jahrzehnten bekannt und hat den Nachteil, den Verstaerker in die Gegenkopplungsschleife einzubeziehen, eignet sich daher vor allem fuer aktive Systeme.
Akustische Gegenkopplung ist Verstaerker-unabhaengig und kann auch zur Bedaempfung des Rueckschalls eingesetzt werden.
Naeheres unter www.stentore.com/de (http://www.stentore.com/de)
Kommentare wuerden mich freuen,
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PS: Meine amerikanische Tastatur hat keine Umlaute, sorry!
Kripston
10.04.2013, 21:29
Hallo,
habe mir die Seite nun ein paar mal durchgelesen aber dennoch so Einiges nicht verstanden.
Da wären speziell zur akustischen Gegenkoppelung ein paar Zeichnungen ganz hilfreich.
Daß man bei Doppelschwingspulentreibern diverse Varianten der Beschaltung der Spulen möglich sind, ist bekannt, auch die Auswirkungen auf den Frequenzverlauf.
Lediglich die Variante mit verpolten Spulen ist etwas unüblich, da sehe ich aber grundsätzlich das Problem der möglichen Spulenüberlastung.
Und der Sinn der akustischen Gegenkoppelung bei Bässen in Isobarikanordnung und verpolter Ansteuerung erschließt sich mehr nicht.
Wenn das hintere verpolte Chassis mit einem Kondensator beschaltet ist, dann arbeiten die wie offensichtlich wie gewünscht "gegeneinander", was zu einer Tiefpassfunktion führt, im Prinzip....
Aber: Da wird die gegenseitige Hemmung über ein Luftpolster erreicht, obendrein gibt es ja noch Laufzeitunterschiede durch den Membranabstand und Phasenverschiebungen durch den Kondensator, so daß ich mir nicht vorstellen kann, was da anschließend linearer oder klirrärmer sein soll.
Weiterhin arbeitet in der Konstellation bei tiefen Frequenzen nur das äussere Chassis aktiv und muß nur über die Luftfeder noch die Masse des 2. Chassis mitbewegen, was wohl auch nicht der Linearität förderlich ist.
Die Frage ist dann noch, wieviel vom Dämpfungsfaktor des Verstärkers das innere Chassis noch "sieht".
Wenn da noch was (trotz des Kondensators) am inneren Chassis ankommt, dann wird das aber "gebremst" und das äussere Chassis arbeitet in erster Nährung nur noch auf das Koppelvolumen der Isobarik-Anordnung, was für Basswiedergabe nicht wirklich förderlich wäre.
Zu der Entzerrung von Lautsprechern auf Kopfhörerfrequenzgänge sage ich ein anderes Mal etwas mehr.
Gruß
Peter Krips
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12.04.2013, 11:17
Vielen Dank fuer den anregenden Kommentar! ich zitiere:
Und der Sinn der akustischen Gegenkoppelung bei Bässen in Isobarikanordnung und verpolter Ansteuerung erschließt sich mehr nicht.
Wenn das hintere verpolte Chassis mit einem Kondensator beschaltet ist, dann arbeiten die wie offensichtlich wie gewünscht "gegeneinander", was zu einer Tiefpassfunktion führt, im Prinzip....
Aber: Da wird die gegenseitige Hemmung über ein Luftpolster erreicht, obendrein gibt es ja noch Laufzeitunterschiede durch den Membranabstand und Phasenverschiebungen durch den Kondensator, so daß ich mir nicht vorstellen kann, was da anschließend linearer oder klirrärmer sein soll.
Laufzeitunterschiede dieser Groessenordnung kann man bei langwelligen Bassfrequenzen
ignorieren. Klirr, vor allem harmonischer, kann m. E. sogar zunehmen. Was die Gegenkopplung bekaempft ist der Eigenklang des Hauptchassis. In der Box verhaelt sich das Chassis ja praktisch wie ein Musikinstrument. Empfaengt es einen Impuls, so werden die Eigenresonanz und ihre Harmonischen und (oft zu Unrecht uebersehenen)Subharmonischen angeregt. Dazu addiert sich die "stored energy" von Chassis und Box. Die Gegenkopplung daempft die Eigenresonanz des Hauptchassis und die stored energy -- ohne sie freilich beseitigen zu koennen. Da die Anregung der Eigenresonanz des Korrekturchassis ueber einen Kondensator erfolgt, ist das Ergebnis ein willkommener Tiefpass.
Weiterhin arbeitet in der Konstellation bei tiefen Frequenzen nur das äussere Chassis aktiv und muß nur über die Luftfeder noch die Masse des 2. Chassis mitbewegen, was wohl auch nicht der Linearität förderlich ist.
Ueber die Luftfeder muss nicht nur die Membran des Korrekturchassis mitbewegt werden, sondern muss auch die gegengerichtete Eigenresonanz des Korrekturchassis ueberwunden werden. Das Ergebnis ist eine willkommene Bedaempfung des Eigenlebens des Hauptchassis in seiner Interaktion mit Reflexkanal, stehenden Wellen, usw. Die Gegenkopplung wirkt also aehnlich wie eine Steigerung der Magnetkraft des Chassis oder eine Erhoehung des Daempfungsfaktors des Verstaerkers.
Ausserdem daemmt die Membran des Korrekturchassis die rueckwaertige Abstrahlung des Hauptchassis und vermindert dadurch den Schalldruck in der Box. Zu pruefen waere, ob die akustische Gegenkopplung die Resonanzfrequenz des Hauptchassis und damit die erforderliche Gehaeusegroesse beeinflusst.
Die Frage ist dann noch, wieviel vom Dämpfungsfaktor des Verstärkers das innere Chassis noch "sieht".
Wenn da noch was (trotz des Kondensators) am inneren Chassis ankommt, dann wird das aber "gebremst" und das äussere Chassis arbeitet in erster Nährung nur noch auf das Koppelvolumen der Isobarik-Anordnung, was für Basswiedergabe nicht wirklich förderlich wäre.
Man kann wohl viele Argumente fuer und gegen das Verfahren vorbringen. Ich halte es mit den Angelsachsen, die sagen "The proof of the pudding is in the eating" -- man muss es halt ausprobieren.
Best,
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