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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Impedanzentzerrung - Welche Belastung?



Eismann
25.05.2013, 19:43
In meinem aktuellen Projekt soll eine Impedanzspitze der gesamten Weiche bei 4KHz auf heruntergedämpft werden. Da kam via Boxsim 0,56mH, 10Ohm und 2,7µF heraus.
Zum Testen hätte ich da zwar schon Bauteile, aber die sind von der Belastung schon optisch bedenklich: die Spule hat ca 0,3mm Draht, der Kondi ist ein uralter Ton-Elko und der Widerstand ist 10W Keramik. Den Kondi hab ich nachgemessen, er hat knapp 3µF. Ein Freund bestätigte mir, das die Kapazitäten von alten Elkos größer werden.

Wie sollte ich die Teile auslegen, wenn ich mal einen 100W-Amp da dran hängen möchte?
Reichen 0,7mm Luftspule und ein Elko mit 70V?

Gruß Eismann

3eepoint
25.05.2013, 20:47
Elko mit 70V reicht dicke (70V reichen an 2 Ohm für 1kW).

Bei der Spule kommt es drauf an, mit wie viel Watt ist die denn gerated ? Das ist ja auch z.B von der Bauform abhängig.

Elkos werden mit der Zeit normal nicht größer, eher im Gegenteil, wahrscheinlich hatte der schon zu beginn +10% mehr als er haben sollte.

Beim Widerstand kannst du mit 10W ca 10V anlegen danach geht er hopps, 10Vss an 2/4/8 Ohm macht 35/17,25/8,5W. Also brauchst du fast 30Vss, das packt der nicht. Daher wären im Idealfall 4x10W parallel von Vorteil, aber dann brauchst du 40Ohm Widerstände.

Das wäre die sicher ist sicher Variante

Dabei sollte aber bedacht werden das du die 100W wohl kaum dauerhaft fahren wirst, vorallem nicht in dem Bereich, also die Linearisierung auch nicht dauerhaft arbeiten muss, zudem wirkt der Kondensator als Hochpass und schütz, sicherheitshalber würde ich 20W nehmen, damit brichst du dir kein Bein.

Eismann
30.05.2013, 21:53
Hi 3eepoint,


Beim Widerstand kannst du mit 10W ca 10V anlegen danach geht er hopps, 10Vss an 2/4/8 Ohm macht 35/17,25/8,5W. Also brauchst du fast 30Vss, das packt der nicht. Daher wären im Idealfall 4x10W parallel von Vorteil, aber dann brauchst du 40Ohm Widerstände.OK, das werde ich beachten. Wobei ich vermute, das sich Kondi, Spule und Widerstand die Leistung irgendwie aufteilen.
Werde mir wohl 4 Stk 22 Ohm/10W kaufen und dann jeweils 2 Parallel schalten.
Die Spule ist jetzt 0,7mm und eine Luftspule. Was meinst Du mit geratet?


Gruß Eismann

3eepoint
30.05.2013, 22:13
Ausm englischen to rate, geratet, also welche Belastung wird angegeben.

Wie ich schon geschrieben hab ist der Leistungsabfall an Spule und Kondi Frequenzabhängig, es soll einfach vermeiden das es dir an ner ungünstigen Stelle die Widerstände durchhaut.

Der Kondensator hat eigentlich immer die geringste Verslustleistung, da der ESR (Serienwiderstand des C`s) meist im mOhm Bereich liegt.

Matthias.S
31.05.2013, 15:18
Moin Eismann,

du werkelst doch auch mit Akabak rum. Einfach die weiche
in Akabak einklöppeln dann unter
"Sum"
die Funktion
"Extreme values ..."

benutzen. Die gibt dir über jedes Bauteil die Maximalwerte
zur Eingangsspannung aus.

Mat

Eismann
20.06.2013, 10:57
Moin Eismann,
du werkelst doch auch mit Akabak rum.
Mat

Jooo. :o ich müsste mal wieder damit anfangen. Mittlerweile habe das Programm ein paar Monate nicht benutzt.

Gruß Eismann

Kripston
20.06.2013, 13:17
Hallo Leute,
es geht doch um die Bügelung bei 4000 Hz, oder ?
Schaut euch doch mal an, wieviel Leistung in dem Frequenzband bei 100 Watt Summenleistung bei Musikmaterial tatsächlich anfällt.

Wenn du keinen Brachialtest mit 100 Watt Sinus bei 4000 Hz machen willst, reichen die anfangs genannten Bauteile völlig aus.

Gruß
Peter Krips

Kripston
20.06.2013, 13:23
Hallo,


Elkos werden mit der Zeit normal nicht größer, eher im Gegenteil, wahrscheinlich hatte der schon zu beginn +10% mehr als er haben sollte.
Da habe ich andere Erfahrungen. Ich habe hier einen 1/4 Eimer mit aussortierten schwarzen Elkos eines großen Herstellers liegen, die ALLE z.T. absurd zu hohe Werte aufweisen (bis zum 10fachen des Nominalwerts !!)

Gruß
Peter Krips

andy58
20.06.2013, 13:55
Brachialtest mit 100 Watt Sinus bei 4000 Hz

Dann raucht aber auch der Hochtöner ab - wahrscheinlich noch vor dem 10W Widerstand.


bis zum 10fachen des Nominalwerts !!

Sind entweder falsch beschriftet oder die Elektrolyt-Sperrschicht ist durch einen Produktionsfehler zu dünn geraten. In dem Fall würde ich die lieber entsorgen.

Gruß Andreas

Eismann
21.06.2013, 19:16
Die Erhöhung von Kapazität bei Elkos im Alter hat mir ein Freund erklärt und der ist Dr. der Elektrotrechnik und baut nebenbei Verstärker.
10-fach ist aber wirklich krass!
Gruß Eismann

xrated
21.06.2013, 23:17
Wie ist die Spule zu dimensionieren bei Entzerrung <200hz ? Reichen da "Entzerrer Spulen" ?

Eismann
22.06.2013, 21:46
bei unter 200 Hz in einem RLC-SaugKreis ist der C so hochohmlig, das die Verlustleistung der Spule egal ist.
Wie schon Kripton ahnte, liegt die Hauptbelastung bei ungefähr 2000-4000 Hz, wo der Kreis die Impedanz von 20 auf 8 Ohm runterholen soll. Das wird die Hauptleistung durch den RLC gejagt und dann wird es warm.
Und richtig:Wenn man da Hifi drüberschickt und keine Dauer-Teknofete, dann ist dat eine Watt mehr oder weniger auch langweilig.
Meine Überlegung ging von der Belastbarkeit des ganzen System aus, was bei geschätzen 100W liegt. Da könnten unter Umständen auch mal 10W am RLC Glied anliegen. Wenn man nach Milchmädchen jedem Bauteil 3 Watt Verlustleistung abverlangt, wären das für den Widerstand 3 W. Aber wie sähe das aus, wenn man genau rechnet?
Eismann

waterburn
23.06.2013, 01:27
Im Resonanzfall fällt die Leistung praktisch komplett über dem Widerstand ab. Dennoch hätte ich keinerlei Probleme damit die im Anfangspost genannten Bauteile dauerhaft im Saugkreis zu betreiben. die angesprochenen 100 Watt teilen sich auf knapp 10 Oktaven auf, wobei das Spektrum mit ca. 3dB/Oktave zu den hohen Frequenzen abfällt, wenn man ein rosa Spektrum annimmt. Da bleibt für den Bereich in dem der der Saugkreis arbeitet schon nicht mehr viel übrig. Zum anderen wird bei Verstärkern in der Regel die maximale Leistung angegeben, also maximale Ausgangsspannung/Impedanz. Wenn man jetzt pessimistisch einen Crest Faktor von 10 dB annehmen, bleibt noch ca. 1 Watt über, dass bei dauerhaft voll aufgedrehtem Verstärker über dem Widerstand abfällt. Hinzu kommt, dass Widerstände im Gegensatz zu Halbleitern kurzzeitig auch deutlich höhere Belastungen vertragen, solange sie zwischendurch Zeit haben sich abzukühlen.

In einem Spannungsteiler zur Pegelreduktion in einer PA Box muss man die Belastbarkeit der Widerstände beachten. Bei Saugkreiswiderständen in Hifiboxen ist die Belastbarkeit der Widerstände herzlich egal, selbst 5W Widerstände sollten da keine Probleme bereiten.

Gruß

waternburn

Harry
23.06.2013, 10:11
Moin,


Bei Saugkreiswiderständen in Hifiboxen ist die Belastbarkeit der Widerstände herzlich egal, selbst 5W Widerstände sollten da keine Probleme bereiten.

ich erlaube nur eine kleine Ergänzung, auch wenn ich weiß, das Du dich auf Mittel/Hochton beziehst:


Bei Saugkreiswiderständen in Hifiboxen im Mittel/Hochton ist die Belastbarkeit der Widerstände herzlich egal, selbst 5W Widerstände sollten da keine Probleme bereiten.

Ich Doofie habs vor Jahren mal verplant:

http://www.nordic-audio.de/doku.php/magazin/mk_i

Der Bass kann laut. Das habe ich aber erst gemerkt, nachdem der originale Widerstandssauger leicht braun wurde und komisch roch... :D (Man nehme einfach 2-4 Widerstände und erhalte so durch Parallelschaltung den passenden Wert. ODer aber gleich was mit Kühlkörper kaufen und "hochbeinig" montieren)

Harry

waterburn
23.06.2013, 10:43
Hallo Harry,

da hast du natürlich Recht, Für den Bass gelten meine oben angestellten Vermutungen nicht mehr. Danke für die Ergänzung.

Hier nochmal ne kleine Überschlagsrechnung.
Aufgrund des rosa Spektrums ist die Energie bei 125 Hz (rein exemplarisch, da 5 Oktaven unterhalb 4 kHz) im Mittel 15 dB höher. Das ist ein Faktor von fast 32. Aber selbst hier ist weniger der Widerstand sondern vor allem die erzeugte Hitze das Problem, Leistungswiderstände reagieren extrem gutmütig auf Überlastungen, das Sonofill um sie herum aber nicht unbedingt ;)

Gruß

waterburn

Eismann
02.07.2013, 21:27
so...habe mich jetzt einfach für einen 10Ohm/10W Typ entschieden. Für erhöhte Zimmerlautstärke müsste es sowieso reichen und eine Fete mit den Dingern steht zur Zeit nicht an.

Gruß Eismann