PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gehäuse aus dem 3D Drucker



T4b
29.06.2013, 10:14
Guten Morgen,

Ich wollte mal eure Meinung zu 3D gedruckten Gehäusen ( PLA oder ABS) hören.

Ich könnte mir vorstellen, dass so etwas ganz gut vor allem für kleinere Satelliten funktioniert.
Oder man damit relativ einfach Hornsysteme realisieren kann (zumindest kleinere, da man ja oft auf 20*20*20 cm beschränkt ist, ohne zu kleben).

Aber wie schaut das dann mit den resonanzen und der allgemeinen Stabilität aus...

Ich bin auf eure Meinungen gespannt :)

Thomas

JFA
29.06.2013, 13:39
Aber wie schaut das dann mit den resonanzen und der allgemeinen Stabilität aus...

Viele Kunststoffe sind wegen ihrer höheren inneren Dämpfung besser als Holz geeignet, um Resonanzen der Gehäusewände zu verringern. Allerdings sollten auch bei so einem Gehäuse die Wände hinreichend genug Masse haben, um ganz allgemeinen Schalldurchgang zu verringern. Kommt auf die Dichte des Materials, wie dick die Wände sein müssten.

Stabilität kann man durch Verstrebungen erzeugen.

plüsch
29.06.2013, 16:35
Wie sieht es denn mit der früheren Erkenntnis von Celestion aus,
hohe Steifigkeit bei geringer Masse.
600SL oder wie die Boxen sich nannten,
mit Aerolam Wabengehäuse.
Ist das Schnee von Gestern oder nur zu teuer oder unpraktikabel ?
Platten mit Wabenstrucktur sollten auf den Druckern möglich sein.

Gruß plüsch

usul
29.06.2013, 22:35
Prinzipiell kann das gut funktionieren. Allerdings sind 3D-Drucker, die im Hobbybereich verfügbar sind auf relativ kleine Objekte limitiert.
Ich bin ja im Moment daran, eine komplizierte Gehäuseform zu fräsen, das könnte durchaus auch gut mit 3D-Druckern funktionieren, wenn diese entsprechend grosse Objekte drucken könnten. Wäre mal eine spannende Sache.

3eepoint
29.06.2013, 22:39
Momentan ist es denke ich einfach noch der Preis/Größe , nach dem was ich bis jetzt so gelesen habe liegt der "Straßenpreis" für solche Produktionen bei rund 1 Euro cm^3 , bei einem Teilstück von 10x10cm und 1cm Dicke ist man also schon bei 100 Euro .........

T4b
30.06.2013, 15:25
http://hci.rwth-aachen.de/3dprinter

30 ct/cm³

bin mir nur nicht sicher, ob das nur für RWTH Studenten gilt...
Aber ist ja sowieso nur Gedankenspielerei/ Möglichkeitenabwägung.

Mal schauen, was in ein paar Jahren alles möglich ist.

finkaudio
01.07.2013, 20:31
Hi,

die Gehäuse werden nicht dicht - da muss man noch mal mit Lack dran, wenn es ein LS- Gehäuse werden soll. Das Material hat etwa 65% der Festigkeit von ABS. Für einen Probe-Lautsprecherkorb reicht das, aber ein Gehäuse wird wohl zu aufwendig...

Aber in ein paar Jahren sieht da bestimmt anders aus :cool:

Gruß

KH

sonicfury
02.07.2013, 19:52
TS Gehäuse... uninteressant imO.

Aber - Waveguides - interessant, für die, die es wollen. Die Technik macht es immerhin möglich sowas schnell und einfach herzustellen... versch. Formen probieren uswusw,. Das im Spritzguss o.ä. ist viel aufwendiger. Insofern evtl. mal mehr in die Richtung denken.

Gruss

finkaudio
02.07.2013, 19:54
TS Gehäuse... uninteressant imO.

Aber - Waveguides - interessanrt, für die, die es wollen. Die Technik macht es immerhin möglich sowas schnell und einfach herzustellen... evtl. mal mehr in die Richtung denken.

Gruss

....dafür nutzen wir es auch reichlich :-)
Ich hab' so ein Ding schon seit vielen Jahren - damals war das richtig teuer :eek:

Gruß

KH

Franky
02.07.2013, 20:01
Bin ja gelernter Werkzeugmacher und Feinwerktechniker und habe die CNC, CAD CAM Technik von Anfang an miterlebt und angewendet. Dieser 3D Druck ist wirklich was hochinteressantes. So ein Ding sollte man sich anschaffen.

sonicfury
03.07.2013, 10:52
@KHF:

Das IHR das dafür nutzt, ist mir klar. Mir ging es darum , das potential unseren geneigten Bastel- Wastels aufzuzeigen, die daran noch nicht gedacht haben. Gerade die Möglichkeit verschiedene Formen recht Problemlos ausprobieren und messen zu können, ist ja geradezu ideal für diesen Einsatz. Solche Einzelstücke (einmal messen und weg damit...) etwa immer im Spritzguß zu machen ist ja ein apokalyptischer Aufwand.

Ich warte gespannt darauf, dass der erste Beitrag kommt:

Ich habe verschiedene WG's gemacht und gemessen.

Falls wer nen Drucker hat und zu viel zeit hat---> gerne melden, hab da auch ein paar Ideen.

nailhead
03.07.2013, 11:17
@sonicfurby: Genau da bin ich zur Zeit dran :)


Ansonsten hat jeder die Möglichkeit sich solche Hörner ausdrucken zu lassen. Kostet halt nur richtig Kohle. Wie viel kann jeder selbst schauen: bei www.shapeways.com (http://www.shapeways.com) kann man sich kostenlos registrieren lassen, ein 3D Modell hochladen und bekommt in wenigen Minuten den Preis geschickt.

Oder eben auch www.fabberhouse.de (http://www.fabberhouse.de), dort kostet der cm^3 Material 0,49€ plus 5€ Versand.

Solche Modelle von fabberhouse oder shapeways sind dann aber auch Luftdicht und können sogar mit werkstoffähnlichen Eigenschaften bestellt werden - natürlich alles mit entsprechendem Aufpreis.

usul
03.07.2013, 11:26
@sonicfury:
Untersuchungen unterschiedlicher Hörner gibt es schon: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=1299
Nicht im 3D-Druck, sondern klassisch gedrechselt.

Generell halte ich im Bereich Lautsprecherbau Fräsen für das geeignetere Verfahren. Und CNC-Portalfräsen kosten auch nicht mehr mehr als ein guter 3D-Drucker. Der einzige Haken ist die Tatsache, dass das definitiv nicht mehr auf dem Schreibtisch geht, weil es halt ordentlich Stab produziert.

aimz
04.07.2013, 06:28
Momentan ist es denke ich einfach noch der Preis/Größe , nach dem was ich bis jetzt so gelesen habe liegt der "Straßenpreis" für solche Produktionen bei rund 1 Euro cm^3 , bei einem Teilstück von 10x10cm und 1cm Dicke ist man also schon bei 100 Euro .........
Also ich hab einen 3D-Drucker hier stehen.
Maximale Druckgröße: 30x20x20cm
Ein Kilo Material kostet 23€ und damit kommt man sehr weit (geringe Dichte).


Hi,
die Gehäuse werden nicht dicht - da muss man noch mal mit Lack dran, wenn es ein LS- Gehäuse werden soll. Das Material hat etwa 65% der Festigkeit von ABS. Für einen Probe-Lautsprecherkorb reicht das, aber ein Gehäuse wird wohl zu aufwendig...
Wie kommst du darauf?
Ich habe mir schon Blumenvasen gedruckt, natürlich sind diese auch dicht :D.
Wenn du das Gehäuse ähnlich dick druckst wie du es mit MDF aufbauen würdest, wirst du es auch nicht schaffen es kaputt zu machen.

Grüße,
Flo

sonicfury
04.07.2013, 08:47
@Usul:

Es geht um das "rapid prototyping" und nicht um endgültige Herstellung. Ausserdem geht es nicht um einfach nur runde Waveguides sondern die verschiedensten Konturen (ellyptisch uswusw.). Um eben solche schnellen Prototypen zu Wasteln sind die Drucker einfacher. Völlig Korrekt, dass die endgültige Herstellung dann auf der CNC erfolgt. Der Drucker passt aufn Schreibtisch, die CNC nicht ganz :)

usul
04.07.2013, 09:10
Also mit dem "rapid" bin ich sicher, dass ein grösserer Waveguide auf der CNC-Fräse schneller hergestellt ist als mit einem Drucker.
Der grösste Vorteil eines 3D-Druckers gegenüber einer Fräse ist, dass er Objekte mit Hohlräumen aus einem Stück produzieren kann. Das ist für die Waveguide-Anwendung aber nicht relevant.

Elliptische, eckige oder sonstwie geformte Hörner sind mit der Fräse natürlich auch kein Problem.
Einen Waveguide ala WG300 dürfte bei Vorlage eines entsprechenden CAD-Files in unter 30 Minuten fertiggestellt sein.

Ja, die Fräse steht im Keller und nicht in der Wohnung und produziert Staub. Aber die 2 Minuten Weg in den Keller habe ich mit der eingesparten Fräszeit locker rein.

Wer einen 3D-Drucker und keine CNC-Fräse hat, der wird die Sachen natürlich drucken - dagegen ist nichts zu sagen. Und die Ergebnisse sind sicher nicht schlecht. Aber das ultimative Prototyping-Tool für diese spezielle Anwendung sind 3D-Drucker meiner Sicht nicht.

aimz
04.07.2013, 16:13
Für diesen Anwendungsfall gebe ich dir gerne recht, allerdings sehe ich 3D-Drucker momentan stark im kommen. Speziell im Privatanwenderbereich werde meiner Meinung nach auf lange Sicht deutlich mehr 3D-Drucker als Fräsen zu finden sein.
Da haben die Drucker gegenüber der Fräse vor allem den Vorteil, dass sie wohnraumtauglich sind und nicht jeder (z.B. Ich :( ) eine Werkstatt mit ausreichend Platz für eine Portalfräse hat.

Wenn ich den Platz hätte, würde ich mir trotzdem gerne eine Fräse danebenstellen.

usul
14.07.2013, 21:29
Mal eine Idee: Das Gehäuse aus dem 3D-Drucker, aber im Wesentlichen hohl. Die Hohlräume dann mit feinem Sand ausfüllen. Damit bekommt man ordentlich Gewicht bei doch recht überschaubarem Materialverbrauch. Könnte das funktionieren?

T4b
15.07.2013, 01:05
In Form einer Hohlraumwand?
Oder einfach eine lustige Form drucken und dann Sand rein?

funktionieren bestimmt schon, aber was dann?

bekommt man irgendwie unten ein Loch in den Lautsprecher und schon kann man das Teil als Sanduhr benutzen :rolleyes:
Und ob sich der Sand, in nochmal nach oben geformten Teilen, so gut verteilen lässt? (Im Sinne von der Loudsnail)

usul
15.07.2013, 08:44
Genau, eine hohle Wand. Das mit dem Loch sollte ja bei einigermassen brauchbaren Wandstärken kein Problem sein.
Ich sähe ein paar Vorteile einer solchen Konstruktion:

höhere Masse
weniger Druckmaterial
schnellerer Druck


Bei einer Konstruktion wie der Loudsnail könnte man das ja sogar während des Drucks füllen.