Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mikro und USB Interface: taugt diese Kombi auch für Lautsprecherentwicklung?
Hilmar_G
14.07.2013, 13:24
Hallo zusammen,
ich habe vor mir ein Behringer ECM8000 als Messmikrofon zu kaufen. Dazu möchte ich dann das Blue Icicle USB Interface (http://www.thomann.de/de/blue_icicle.htm) bestellen. Liefert die benötigte Phantomspannung, lässt sich direkt ans Mikro anstöpseln und liefert an der anderen Seite ein Signal per USB an den Rechner. Gain ist einstellbar und es soll recht rauscharm sein.
Meine Hoffnung ist jetzt, dass ich das Paket so bei HSB kalibriert bekomme. Sie sagen zwar, dass sie keine Mikros mehr zusammen mit einem USB Interface kalibrieren weil die ganzen notwendigen Treiber ihnen den Rechner zumüllen, aber das Blue Icicle soll ohne Treiber laufen... mal sehen, ich frage auf jeden Fall nach bevor ich den Kram bestelle. Ich finde es aber auf jeden Fall sehr sexy den kompletten analogen Teil als Paket kalibriert zu haben.
So, meine Frage hier ist jetzt:
ich will diese Kombi benutzen um meinen Raum für Digitale Raumkorrektur zu vermessen, das wird wohl gehen. Später will ich aber auch Lautsprecherentwicklung damit betreiben. Taugt das dafür? Fehlen irgendwelche prinzipiellen Möglichkeiten? Ich habe mich in die entsprechenden Programme noch nicht eingearbeitet und weiss noch nicht was da die Voraussetzungen sind.
Moin,
mir würden zunächst die Cinch-Anschlüsse fehlen, die Du für Impedanzmessungen brauchst. Ohne Imp-Mesung keine Entwicklung von LS! (Adapter?)
Wäre auch zu bedenken, dass das schwere Mikro-Kabel am fummeligen USB-Port hängt und das Interface dabei noch als Hebel wirkt. Du veränderst dann die Mikro-Position, bewegst das Kabel etc.; mir ist dabei der stabile Monacor Mikro-Pre-Amp lieber. Der steht noch dazu am Boden; der Lappi dürfte wohl eher anders positioniert sein!?(Wahrscheinlich könnte Mat zur mechanischen Stabilität mit seiner beruflichen Erfahrung gut beitragen.)
Auch ist zu bedenken, dass die Kette nur mit dieser Karte kalibriert ist. Du wärest nicht der Erste, der sich bei Messungen (insbesondere Imp) die Karte zerlegt. Oder die Karte gibt, wie bei Alex letzte Woche, einfach den Geist auf. Dann einfach neu kaufen ist nicht, weil die Klalibrierung dann nicht gegeben ist.
Muss auch vorher geklärt sein, ob die Karte für Messungen mit Arta z.B. taugt und alle Treiber mit Arta und BS harmonieren, da Du wegen der Kalibrierung ja an diese Karte gebunden bist. In ggf. einigen Jahren festzustellen, dass Karte nicht zu einem neuen BS passt, ist schon doof; dabei auch noch die Kalibrierung zu verlieren ...?
LG Gazza
P.S.: Neben dem Anschluss einer Messbox (die zwar nicht zwingend nötig aber in meinen Augen 'sexy' ist) würde ich insbesondere die mechanische Stabilität als Kriterium nicht unterschätzen. Man unterschätzt so etwas, wie man zwischen Port-, Nahefeld-, Fernfeld-, Winkel-Messungen so durch den Hobby-Raum wuselt.
ton-feile
14.07.2013, 16:21
Hallo Hilmar,
mechanisch sehe ich da kein Problem, weil das Interface ja über ein flexibles USB-Kabel mit dem Compi verbunden wird.
Abgesehen davon hat gazza aber imO schon recht.
Für immerhin 49€ bekommst Du nur sehr wenig Funktionalität.
44,1kHz/16Bit und das nur in eine Richtung ist für eine Soundkarte nicht wirklich zeitgemäß.
Die Icicle hat ja keine Ausgänge und Du müsstest deshalb den Stimulus über eine andere Soundkarte zum Lautsprecher befördern. Latenzen, Synchprobleme usw...
Da wäre eine duplexfähige Soundkarte schon sinnvoller, die Dir das Messsignal ausgibt, während sie gleichzeitig die "Antwort" des Lautsprechers/Raumes aufzeichnet.
Als weiterer Vorteil wäre noch die dann mögliche Zweikanalmessung zu nennen.
Damit lassen sich z.B. lineare Verzerrungen des Messverstärkers eliminieren.
Du siehst schon. Wenig Vorteile, aber einen Haufen Nachteile... :denk: ;)
Gruß :prost:
Rainer
Moin,
steh ich blöde da, dass ich die Beschreibung zum Interface nicht genau genug gelesen habe:rolleyes:.
Damit ist mechanische Belastung dann kein Thema. Bleibt der Rest und insbesondere Rainer's wichtige Anmerkung, dass Du eh noch eine Karte bräuchtest.
LG Gazza
Hilmar_G
14.07.2013, 18:08
Ja ich merke schon, gut dass ich gefragt habe. Für die Raumkorrektur brauche ich halt nur den einen Weg, vom Mikro in den Rechner. Ton ausgegeben wird so wie auch gehört wird, nämlich über HDMI. Dafür hätte der Eiszapfen schon getaugt.
Sobald ich mich dann mit der Lautsprecherentwicklung befasst hätte hätte ich dann dumm dagestanden. Was ist denn diese ominöse Impedanzmessung?
Was nehme ich denn stattdessen für eine Karte?
Bei Thomann habe ich als nächsten Kandidaten das Tascam US-122 Mk2 B-Stock (http://www.thomann.de/de/tascam_us_122_mk2_b_stock.htm) gefunden. Da brauche ich dann noch ein XLR-Kabel und schwupps habe ich den Preis verdoppelt. :dont_know:
Gruß,
Hilmar
Faderlezz
14.07.2013, 19:02
Ich würde dir zum Tascam raten. Das sind sehr stabile und qualitativ hochwertige Geräte.
LG
Hilmar_G
14.07.2013, 22:30
Mhm, in der Bucht ist gerade eins für 67 Euro incl. Versand weggegangen. Und ich habs verpasst. Na ja.
Wieviel Einfluss hat das Interface denn noch, im Vergleich zum Mikrofon? Kann man das vernachlässigen? Habe leider keine Angaben dazu gefunden. Wenn das kaum noch einen Unterschied macht reicht ja die Kalibrierung des Mikrofons alleine...
Gruß,
Hilmar
Alexander
14.07.2013, 23:19
Hi
ich hatte mal ein paar Interfaces gegen ein RME Fireface und mit loopback gemessen.
Das waren die Focusrite Saffire USB 6, Tscam 122 & 144, und die Presonus AudioBox USB.
Die Saffire und die Beiden Tascams sind definitiv messtauglich, auch ohne eigene Kalibrierung.
Die Audiobox fiel am Mic-Eingang zum Bass hin ein wenig ab.
Leider habe ich die Daten ein wenig durcheinander gebracht. Wollte da eigentlich eine kleine Artikelserie starten...
Was ich noch habe:
Tascam Loopback:
Amplitudengang
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=693&pictureid=13594
Rauschabstand
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=693&pictureid=13595
Harmonische Verzerrungen + Rauschen
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=693&pictureid=13596
In der Summe also wirklich tauglich.
Allerdings fand ich die Potis der Tascam etwas "windig"...aber nicht dramatisch.
Für <100€ definitiv ihren Preis wert.
Die Focusrite nebenbei war in keiner der Messungen dem Fireface unterlegen.
+-0,1dB sowohl im Loopback als auch gegen die RME, extrem Rausch,- und Klirrarm, sehr sehr gute Anfassqualität.
lg
Huhu,
wenn Du die TASCAM US-122 xx ergattern kannst, definitiv eine sehr gute Wahl. Messe seit Jahren damit und mit einem alten ECM8000. Die ASIO-Treiber installieren und WindoofMixerLos messen ... :cool:
@Alexander
Die Potis sind nur wegen der fehlenden Rastung zu beanstanden. Hatte versucht, sie zu ersetzen. Erfolglos. Es gibt aber auch heute noch einen Bleistift zum Markieren der Einstellungen.
;-) Detlef
Hilmar_G
15.07.2013, 22:09
...
Das waren die Focusrite Saffire USB 6, Tscam 122 & 144, ...
Die Saffire und die Beiden Tascams sind definitiv messtauglich, auch ohne eigene Kalibrierung.
Das sieht ja schonmal richtig gut aus. Vielen Dank für die Mühe.
Waren das die Tascams ohne Namenszusatz oder die neueren Mk2? Wird wahrscheinlich nicht so einen riesigen Unterschied machen, oder?
Alexander
15.07.2013, 23:29
Es waren MKII 8glaube ich).
Ob es einen Unterschied macht kann ich nicht sagen, vermutlich aber nicht.
Die allermeisten vernünftigen USB-Interfaces sind eh äußerst linear und klirrarm. Würde mir da keinen großen Kopf machen.
lg
Bertramxxl
15.07.2013, 23:43
Hi ,
Bei den verschiedenen Mark Versionen der Tascam Interfaces lohnt ein Blick auf die Support und Download Seiten um mal die Verfügbarkeit von Treibern fürs aktuelle Betriebsystem zu checken !
L.G. Holger
Hilmar_G
17.07.2013, 19:44
Ja, ich hatte mich schon bisschen schlau gemacht. Deshalb hatte ich auch nach der Version gefragt. Mit den älteren Versionen, also vor MK2, habe ich in ein paar Foren von Treiberproblemem mit Windows 7 gelesen. Das soll jetzt nicht heissen dass es nicht geht, die Dinger sind immerhin auf den Markt gekommen bevor es Win7 gab und in der Einführungsphase gabs ja bei vielen Geräten erstmal keine Treiber. Bei den MK2 weiss ich aber dass es funktioniert.
Ach ja, erfolgreich gejagt: ein US-122MKII gehört für 65 Euro mir. :ok: Jetzt muss es nur noch ankommen. Das ist aber garnicht sooo eilig (ausser natürlich wegen dem Drang, neue Spielzeuge immer sofort haben zu wollen, zu befummeln und damit zu hantieren, selbst wenn man es noch garnicht bestimmungsgemäß einsetzen kann :D ), denn ich habe ja noch kein Mikrofon.
Was ist denn da eure Meinung? Mit dem Behringer ECM8000 mache ich bestimmt nichts falsch. Kann man ohne schlechtes Gewissen weniger ausgeben (z.B. the tbone mm1 (http://www.thomann.de/de/the_tbone_mm1.htm))? Habe ja jetzt schon fürs Interface mein Budget mehr belastet als geplant...
Alexander
17.07.2013, 20:06
Hier (http://www.hifi-selbstbau.de/index.php?option=com_content&view=article&id=480:1000-mikrofonkalibrierungen-eine-uebersicht&catid=36:software--messtechnik&Itemid=66) hat HSB ein Übersicht online gestellt. 1000 Kalibrierungen!!!
Mein Tipp wäre das Beyerdynamic MM1 ... Das kann auch mehr Pegel ab als die günstigeren Teile (Wichtig bei Klirrmessungen in geringem Abstand).
lg
Dazu haben Theo und Pico (http://diylautsprecher.de/index.php?option=com_content&view=article&id=480:1000-mikrofonkalibrierungen-eine-uebersicht&catid=36:software--messtechnik&Itemid=66) einiges gesammelt.
Es macht den oberflächlichen Eindruck als sei das t.bone die Behringer B-Ware. :D
Evtl. das Superlux 999? Scheint in etwa Behringer zum t.bone Preis zu sein.
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