Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stehwellen durch Gehäuseform vermeiden?
HI,
ich überlege einen Standls (~20l Innenvolumen + 950mm Höhe) zu bauen. Um die unangenehmen Stehwellen zu vermeiden will ich die normale Quaderform mit einem "Polygon" zu ersetzen.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=933&pictureid=13621
Hilft so etwas bzw. wie stark?
Gruß und schönes WE,
Daniel
hoschibill
16.07.2013, 20:16
Die Gehäuseform ist dem klassischen Quader überlegen. Allerdings ist es ein Irrglaube, dass man Stehwellen durch eine bestimmte Gehäuseform vermeiden kann. Durch Deinen "schrägen Deckel" wird eine einzelne Stehwelle zu ganz vielen Stehwellen, die sich gegenseitig auslöschen können. Hab' ich auch schon gemacht und hat gut geholfen. Die Gehäuseform, verbunden mit einem akustischen Sumpf am Boden des Gehäuses dürfte die allermeisten Stehwellenprobleme eliminieren.
LG
Olli
Andi aus Berlin
16.07.2013, 20:35
Wenn in der Mitte noch weitere Schrägen sind, klappt das um so besser.
Ich würde auf ca 50% des Gehäuses eine schräge von der Front machen, wie der Deckel... gleicher Winkel.
Und das ganze dann kurz über dem Boden nochmal..
4 mögliche stellen, den Schall zu brechen.
Ahh, es nutz also :)
... verbunden mit einem akustischen Sumpf am Boden des Gehäuses dürfte die allermeisten Stehwellenprobleme eliminieren.
Da es BR wird wollte ich den Sumpf vermeiden.
Die virtuelle Volumenvergrößerung ist afaik nur messbar und ich kann nicht messen :rolleyes:
:(
Oder gibt es dazu eine Faustformel?
Gruß,
Daniel
Nabend Andi,
Wenn in der Mitte noch weitere Schrägen sind, klappt das um so besser.
Ich würde auf ca 50% ...
4 mögliche stellen, den Schall zu brechen.
meinst du in der Box?
Wird das dann nicht ein Verlängerung des Schallweges, also quasi ein Br-Tqwt-Hybrid?
Zu breiten Versteifungsbrettern um Stehwellen zu stören hatte ich von Christoph G. gelesen, dass die Stehwellen sich einfach darum herum biegen -> wenig Effekt...
:confused:
Kripston
16.07.2013, 21:25
Hallo,
kenne das eigentlich auch so, daß der einzige Effekt von "Umwegbrettern" darin besteht, daß die Längsreso durch den längeren Weg zu tieferen Frequenzen verschoben wird. Und wenn es dumm läuft, dann "gewinnt" man noch ein paar höherfrequente Stehwellen dazu.
Und die oben gezeigte Gehäusevariante dürfte die vertikale Stehwelle nur durch die Form kaum beeindrucken.
Gruß
Peter Krips
Andi aus Berlin
16.07.2013, 21:27
JA ... im Prinzip näherst du dich dem Br-Tqwt-Hybrid verhalten.
Das Verhalten ist aber weniger stark als bei einer echten Tqwt.
Ich weiß ja nicht nach welches Model das "herrumbiegen der stehenden Wellen" berechnet wurde...
Aber Schall verhält sich wie Wasser ( mehr oder weniger :-) ).
In einen langen Kanal ( Box ) trifft die Schallwelle auf den Boden und wird reflektiert ( ich brachte nur die Längswelle ! ).
Diese summiert sich mit der nähsten Schallwelle und so weiter...
Wenn Bretter dazwischen sind, die auch Schräg im Gehäuse sind, verkürzt sich der Weg zur "ersten Reflexion" und der Teil der "vorbeikommt" der wird am 2ten Brett gebrochen und schräg ins Gehäuse "weg geleitet".
Die Gefahr, das sich Schallwellen in Längsrichtung summieren ist nahe zu ausgeschlossen. Da die "Störende Wellenlänge" gar nicht mehr erreicht wird.
Der Schräg abgeleitete Schall läuft ja nun Zickzack ....
Und die Wellenlänge ist kleiner ( durch die Ablenkung ) das dann erst wieder in Bereichen stört, die im Mittelton liegen und durch die Dämmung absorbiert / geschwächt werden.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=755&pictureid=13627
Das Graue soll Watte sein :-)
Hallo Peter,
wie verhinderst Du die Stehwellen?
... Und die oben gezeigte Gehäusevariante dürfte die vertikale Stehwelle nur durch die Form kaum beeindrucken.
Warum nicht?
Der schiefe Deckel biete ja keinen Fläche zur direkten Spiegelung/Reflexion, wie soll dort eine Stehwelle entstehen (Ich spreche hier über die lange Welle zw. Deckel + Boden)?
Die Idee, daß mehrere verschiedene Stehwellen entstehen leuchtet mir eher ein.
:denk:
Gruß,
Daniel
Christoph Gebhard
16.07.2013, 22:38
Hallo Daniel,
Peter hat vollkommen Recht. Mit den Schrägen (ob oben, unten oder mittendrin) erreicht man so gut wie gar nix, außer eine Verschiebung der Frequenz (TML-Effekt).
Bei solchen Überlegungen muss man sich immer die Wellenlänge vor Augen halten. Die schlimmste und tiefste Stehwelle ist doppelt so hoch wie die Box, passt zur Hälfte hinein. Die Welle lässt sich von den Schrägen kein bisschen beeindrucken, sie beugt sich einfach drum herum. Auch die Schräge am Ende oder Anfang wird nicht "gesehen". Die Reflektion findet trotzdem statt.
Veranschaulicht: Halte ein vergleichbar großes Brett vor einen Tieftöner. Wird dadurch der Bass zur Seite reflektiert oder hörst du ihn trotzdem dahinter?
Gruß, Christoph
Hi Christoph,
dank für die Bestätigung, schräge Bretter innen helfen also nicht.
Dein Beispiel: "Halte ein vergleichbar großes Brett vor einen Tieftöner..." ist mMn. in Bezug auf den schrägen Deckel wenig aussagekräftig. Der Schall ist ja durch die umliegenden Wände (teilweise) daran gehindert sich um den Deckel zu biegen...
Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Einen Richtwert zur Volumenvergrößerung durch einen Sumpf jemand?
Was tut ihr gegen die Stehwellen?
Gruß,
Daniel
Hier mal nachlesen - einfacher und besser gehts kaum.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=90474&postcount=13
HiFi-Selbstbau
17.07.2013, 00:14
@Daniel,
Absorption im Gehäuse (http://www.hifi-selbstbau.de/index.php?option=com_content&view=article&id=235:schallabsorption-im-lautsprechergehe&catid=58:verschiedenes&Itemid=70), da solltest Du finden was Du suchst
Hallo :)
Dank euch allen für den Input, die Tipps und Links!
Den Artikel von HSB kenne ich und versuche immer wieder aus den vielen Ansätzen dort eine Faustformel für die Stärke der GW-Matte abzuleiten, denn Messen ist mir (bisher) nicht möglich. Dort heißt es uA.: "Durch eine Hornkehle (= schräger Deckel) ergibt sich bereits eine Entschärfung der Problematik"
WUNDERBAR! Wie signifikant ist diese Entschärfung? Ich konnte im Artikel leider nichts weiter dazu finden.
Wie stark vergrößert der akustische Sumpf das Volumen und wie stark verändert dies wiederum die Br-Abstimmung. Um bei dem Beispiel von HSB zu bleiben: 5 Glaswollmatten (á 5cm) füllen ja schon gut 25% des Gehäuses :eek:
Ein grober Richtwert wie viel das Volumen dadurch virtuell vergrößert werden würde wäre toll...
Rainers Ansatz zB. die Gehäuseecken + Extrabretter als IRRs zu nutzen finde ich sehr ansprechend, doch hierbei ist das Messen auch unerläßlich.
Hm, afaiu sind Impedanzmessungen doch weniger kompliziert und erfordern weniger Ausrüstung als Frequenzgangmessungen. Da führt wohl nichts dran vorbei.
Also der Biss in den sauren Apfel: Über Links/Tipps zum Einstieg in Impedanzmessungen freu ich mich!
Bin mit Mac unterwegs, geht das damit auch?
Schönen Sommertag,
Daniel
Mac ist nicht ideal. So richtig gute Messsoftware für den Mac kenne ich nicht. Es gibt etwas auf Octave-Basis, aber so ganz glücklich bin ich damit nicht geworden.
Aber wenn du noch eine Windows-VM draufhast, funktioniert Arta mit einer externen USB-Soundkarte gut.
Hallo sayrum,
ich arbeite/messe auch mit einem Mac (-book). Das geht schon.
Für den Mac gibt es das LS-Messprogramm FuzzMeasure, mit dem ich allerdings nicht so sehr zufrieden war.
Inzwischen benutze ich ARTA/STEPS/LIMP auf dem Mac unter OSX und zwar nach einem Tip von Chaomaniac hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=86868&postcount=17). ARTA et al lassen sich mit Hilfe von Palyonmac auch unter OSX benutzen (z.B. mit ext. USB-Audio-Schnittstelle 2i2 Focusrite).
Andere Programme wie z.B. Xover habe ich mit Winebottler installiert. Funktioniert auch....
Grüsse,
Christoph
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