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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bassmembran versteifen



AR
28.10.2013, 16:21
Hi,
ich habe über ebay zwei PSL225 geschossen, die im Paket einfach in diese Styroporschnitzel gelegt wurden. Ihr könnt Euch vorstellen, dass die Membranen so einge Knicke abbekommen haben. Der Verkäufer hat mir meine Unkosten wieder erstattet.
Jetzt sind mir die Chassis aber zu schade zum Wegwerfen.
Kann man die Membranen nachträglich versteifen?
Hab' mir schon eine Methode überlegt, Bauschaum drauf zu spritzen. Die Gewichtszunahme wär das kleinste Problem.
Hab auch schon die Balsaholzmethode gesehen, wo dünne schmale Streifen aufrecht stehend auf die Membranrückseite geklebt wurden.
Oder vielleicht gibts noch diese Membranen (sehen konisch aus) - die könnte man einfach draufkleben.
Was haltet Ihr davon und habt Ihr irgendwelche Erfahrungen?
Danke schonmal!
Gruß
AR

Audiovirus
28.10.2013, 18:48
Wäre vielleicht nett, wenn Du mal Nahfeldfotos machen könntest.
Was hast Du denn vor mit den Teilen, Subwoofer oder doch Tieftoneinsatz?

SG Claus

AR
28.10.2013, 20:12
Hallo Claus,

danke für die Antwort!
Ich denke, dass hier nur noch Subwoofer gehen werden, da ja die Membranmasse etwas erhöht werden muss.

Gruß
AR

SonicSL
28.10.2013, 20:22
Sieht ja übel aus! :thumbdown:
Sieht eher so aus, als wenn da nicht nur ein Knick drin wäre, sondern das Material "durch" ist...von der Beschichtung gar nicht zu reden...

hoschibill
28.10.2013, 20:51
Huh, das sieht übel aus. Was kann man tun... ist die Membrane von der Rückseite auch beschichtet? Falls nicht könnte man versuchen, die Membrane mit stark verdünntem Acryllack in mehreren Durchgängen zu tränken und darauf hoffen, dass die Membrane nach Durchtrocknung ausreichend Stabilität hat.

LG
Olli

berny
28.10.2013, 21:23
Von der Rückseite mit 50%ger Ponal-Wasser-Lösung Büttenpapier-Abschnitte überlappend aufkleben und gut durchtrocknen lassen.
Gruß Bernhard

fabel
28.10.2013, 21:31
Hey,

"Von der Rückseite mit 50%ger Ponal-Wasser-Lösung Büttenpapier-Abschnitte überlappend aufkleben und gut durchtrocknen lassen."

Jau, so habe ich das auch schon mal gemacht; macht die Membrane viel steifer ( geschätzt ca. x 4 ). Wenn der Speaker nur als Sub fungieren soll mMn auch keine negativen Auswirkungen.

Grüße Fabian

AR
28.10.2013, 21:33
Was ist das denn? Butterbrotpapier?
Gruß
AR

berny
28.10.2013, 21:45
Höchstwertiges Schreibpapier aus dem Schreibwarenladen.
Früher verwendete man Kraftpapier für Breitbänder.
Kraftpapier war hochfest, leicht wasserbeständig und leicht.

Beim Bekleben NICHT das Büttenpapier durchtränken; nur beide Seiten benetzten und sofort aufkleben. Wenn Du das Büttenpapier durchtränkst wird die Sache sehr schwer aber auch knochensteif.

Nimmst Du Ponal-Wasserfest bleibt die Verklebung leicht elastisch.

gruß Bernhard

AR
28.10.2013, 21:54
Super, danke an alle für die Tips!

Gruß
AR

berny
28.10.2013, 22:02
Es gab mal eine Seite über nachträgliche Membranversteifung.
Die Seite kam, glaub ich, aus Rußland.
Der Entwickler benutzte dünne Alufolie, keine dicke Haushaltsfolie
und Anlegeöl.
Das ist das gleiche Verfahren und Werkstoffe wie beim Vergolden. Die Sache ist enorm haltbar, siehe Wettervögel auf Kirchtürmen, leicht elastisch und bot überragende akustische Eigenschaften. So der Entwickler.
Er hatte alles beschichtet sogar Hochtöner und alles sei besser geworden.
Finde die Seiten leider nicht mehr.
Gruß Bernhard

berny
28.10.2013, 22:08
Die Zutaten gibt es in guten Bastelgeschäften.
Mann braucht dazu nur noch einen Anlegepinsel.
Die Membrane wird leicht eingestrichen, die dünne Metallfolie überlappend zugeschnitten und mit dem Pinsel aufgelegt. Die Metallfolie kann mit dem Pinsel noch verschoben weren. Er überstrich die Überlappungsstellen und die Metallfolie zum Schluß noch mit dem Anlegeöl.
Die Kombination von Pappe und Alufolie erscheint mir SEHR interessant bezüglich Steifigkeit , Resonanzverhalten und Dämpfung (oder Dämmung) und Schall-Undurchlässigkeit.
gruß Bernhard

plüsch
28.10.2013, 23:53
Zum härten von Papier kann Wasserglas (http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserglas) verwendet werden.

Gruß plüsch

AR
29.10.2013, 10:58
Hallo Plüsch,

da die Membran auf der Rückseite nicht beschichtet ist, scheint mir ein Härten der Membran auch eine sinnvolle Alterative. So wie es aussieht, ist die Membran an den Knickstellen gebrochen.
Woher bekommt man Wasserglas? Ist das so hart wie z.B. dieses Zweikomponenten-Autoharz (z.B. Prestolit) zum Verkleben von Glasfasermatten?
Wäre das auch eine Alternative?
Da könnte man sich überlegen, sogar zusätzlich noch dieses Glasfaser-Gewebe zu verwenden. Die Membran wird natürlich schwerer, aber der Antrieb ist ja auch nicht ohne.
Gruß
AR

beutlin
29.10.2013, 11:31
Wasserglas bekommt man im Baustoffhandel, ist auch nicht sehr teuer (< 10€/Liter).

Gruß Frank

capslock
29.10.2013, 11:45
Neben Wasserglas wäre auch Tapetenkleister eine gute Idee, alles was nach Trocknung noch gute Haftung bei geringer Masse hat.

Wer's Hardcore will: Laminier-Epoxy nochmal 2:1 mit Aceton verdünnen, Kohlefaserband (unidirektional) damit bestreichen, in Lappen gut auspressen und dann sternförmig auf Membran kleben.

SonicSL
29.10.2013, 12:01
Ich würde auch mal handelsüblichen Bastelkleber (verdünnt) testen...vielleicht an 'nem alten Schrottchassis...

marty29ak
29.10.2013, 13:20
Es gibt doch dieses Stabilon (https://www.intertechnik.de/Shop/Zubehoer/Vinylflex-und-Stabilon/_STABILON_1768,de,353,4969). Habe damit keine Erfahrung, aber wäre das nicht genau was du suchst?

Audiovirus
29.10.2013, 13:26
Grundlegend wenn man eine Reparatur eines Lautsprechers vor hat, muß man verwandte Material dazu verwenden.
Typische Baumarktmaterialien und Aluminiumfolie haben da überhaupt nichts verloren.
Schau Dir Deine Membran an und suche etwas möglichst gleich festes von der Struktur her, zu dick sollte es auch nicht sein, auch nicht dicker als die Membran selbst.
Dieses Büttenpapier kenne ich nicht, hört sich aber gut an, insofern es aus Papier oder Pappe ist bei einem Papiermembran bzw Konus.
Papiermembrane klebt man am besten mit einfachem Holzleim, laß diesen ein paar Minuten antrocknen, beidseitig sprich auf die Membran sowie auf die Pappe DÜNN aufbringen bis der Leim fast glasig wird.
Bei Kontakt solltest Du wissen, möchte der Leim nicht mehr ab, also zielsicher drauf kleben!
Von der Gegenseite irgendwie stabilisieren, so das Du auch ein wenig Druck aufbauen kannst um feste Verklebung zu ermöglichen.
Fertig ist das ganze.

SG Claus

berny
29.10.2013, 16:01
Büttenpapier ist aus handgeschöpftem Holzfaserbrei mit leichten Beimischungen und luftgetrocknet dabei nur minimal auf einheitliche Dicke gepresst. Das Büttenpapier sieht ja auch aus wie die bekannten luftgetrockneten Lautsprechermembranen für Bässe.
Gruß Bernhard

naumi
29.10.2013, 16:05
Hallo AR,

Audiovirus hat vollkommen Recht.
Mach es so, oder lass dir einen Kostenvoranschlag bei einem professionellem Lautsprecherreparaturbetrieb einen Kostenvoranschlag machen.
Das wäre bei diesen Treibern sinnvoll, weil du von einem Profi saubere Arbeit und zwei gleiche Bässe erhältst.

fabel
29.10.2013, 19:54
Hey,

ich kann mich audiovirus auch nur anschließen; vor allem Finger weg von Lösungsmitteln wie Aceton. Wenn man nicht genau weis wie die Verklebungen des Chassis ausgeführt sind kann man sich mit Lösungsmitteln den Speaker auch schnell total ruinieren.

LG Fabian

capslock
29.10.2013, 21:44
Naja, erste Frage ist, soll es möglichst originalgetreu repariert werden, dann ist Papier sicher richtig, oder ist es eh nur noch ein Sub, dann ist möglichst steif gut.

Aceton löst alle mir bekannten Kleber nicht an (UHU und UHU hart vielleicht mal ausgenommen, aber die werden nicht im Lautsprecherbau genommen). Ich habe sogar häufiger versucht, defekte Chassis durch Tränken mit Aceton zu zerlegen, ohne Erfolg. Abgesehen davon würde ein ausgepreßter Kohlefaserstrang die Membran nur noch lokal befeuchten.

Wasser ist hingegen eine ganz andere Angelegenheit. Papiermembranen sind häufig auch mit wasserlöslichen Klebern geklebt. Bei neueren Chassis sind häufig die früher verwendeten CA und PU-Kleber durch irgendwelche Acrylatdispersionen ersetzt worden. Speziell bei Seas quillt der Kleber an Sicke und Spinne in Wasser schnell auf und läßt sich dann relativ gut abzupfen.

Audiovirus
30.10.2013, 13:46
Naja, erste Frage ist, soll es möglichst originalgetreu repariert werden, dann ist Papier sicher richtig, oder ist es eh nur noch ein Sub, dann ist möglichst steif gut.

Quatsch, immer verwandte Materialien verwenden, egal ob anschließender anderweitiger Verwendung (Sub), da es sonst zu unerwünschten Resonanzen auch im Subbereich kommen kann, Hersteller forschen schon lange mittels aufbringen von "anderweitigen Materialien" auf Membrane, ist schon mal was positives aufgefallen?
Ist mir nicht bekannt.
Man müßte dies dann in gleichmäßigen Abständen aufbringen was aber die Membran unangenehm schwer macht und damit jeglichen Wunscheinsatz hinsichtlich stark veränderter TSP´s vernichtet.

SG Claus


SG Claus

AR
30.10.2013, 15:16
Hi allerseits,
mir schwebt ein Einsatz bis ca. 150/200Hz vor.

Gruß
AR