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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tipps für Audio Renderer / Netzwerkplayer selber bauen



Jens1066
22.01.2014, 14:19
Hallo liebe DIY Elektroniker und Selberbauer,

nachdem ich meine CD´s nun zu FLAC´s gerippt und auf meiner NAS gespeichert habe, benötige ich noch eine Abspielmöglichkeit für die "Stereokette" bzw. für den alten Technics SA-400 einen Zuspieler.

Auf der Suche nach einem adäquaten Gerät bin ich natürlich über viele Netzwerkplayer gestolpert, die zwar meine Anforderungen erfüllen, aber zuviel drumherum haben, was natürlich auch bezahlt werden muß.

Eigentlich benötige ich "nur" ein Gerät, welches die FLAC´s und MP3´s von der NAS per Netzwerkkabel entgegennimmt, diese in analoge Signale umwandelt und am Technics abspielt. Internetradio und anderen Schnickschnack brauche ich hier nicht, denn das geht über den Denon AVR. Steuern würde ich das ganze dann per Smartphone, PC und Tablet mit der App BubbleUPnP.

Als günstige Selbstbau Variante bin ich dann auf die Idee gekommen, einen gebrauchten BluRay Player zu nehmen, diesen seines Laufwerks zu entledigen und die Platinen in ein kleineres Gehäuse zu bauen. Er bräuchte halt analoge Ausgänge. Sollte dieser nicht als Renderer erkannt werden, bliebe noch die Möglichkeit ein 7" Display z.B. für eine Rückfahrkamera zu integrieren, dann müßte er noch ein Video Out (Cinch gelb) haben. Einen Fräser hätte ich an der Hand, der mir das Gehäuse entsprechend modifizieren würde.

2. Variante wäre die mit einem Raspberry Pi, DAC in einem entsprechenden Gehäuse.

Nun die eigentliche Frage(n) an Euch. Kennt jemand einen BRP, der die Anforderungen erfüllt. Es gibt zwar viele mit den benötigten Anschlüssen, aber die meisten können kein FLAC.

Gibt es evtl. noch andere Lösungen, an die ich noch nicht gedacht habe?

Würde mich über reichlich Antworten freuen. :thumbup:

ONormahl
22.01.2014, 17:23
Hallo!

Wenn Du Raspberry Pi in Betracht nimmst, dann schau dir das Paket von http://www.volumio.org an. Es spielt problemlos FLAC ab. Du brauchst nur noch einen DAC, der Dir gefällt.
Ich persönlich, habe für mich HiFi Berry http://www.hifiberry.com entdeckt und vermisse nichts. Die kleine Platine wird auf dem Raspberry Pi aufgesteckt und hat Cinch-Ausgänge.
Mit Volumio lässt sich das ganze prima von Smartphone, Tablett und PC/Apple bedienen. Denn Volumio wird über Web-Seiten gesteuert.

Grüße
Otto Normahl

Gnom52
22.01.2014, 21:03
Hi

Sind die genannten Raspi Lösungen besser als die aus der K&T.
Hat jemand Erfahrungen gesammelt ?

Grüüüsse
Wolfgang

ONormahl
22.01.2014, 21:28
Hallo Wolfgang,

das Raspberry Pi Projekt von K&T kenne ich nur aus dem Artikel in der Ausgabe 3/2013. Mir hat es nicht gefallen, dass das SPDIF-Signal über ein spezielles Kabel am HDMI Ausgang abegriffen werden musste. SPDIF ist Digital und braucht einen DAC. Da ich so keinen DAC zur Verfügung habe (ich stehe auf good old stereo:D und habe keinen X.Y Receiver) war damit das nix für mich.

Das Konzept von HiFi Berry DAC hat mir gut gefallen, am SPI Bus (und nicht an USB!) angeschlossen und als winzige Platine mit Line Out Ausgabe realisiert. Mehr brauche ich nicht um wirklich gut Musik zu hören. Der HiFi Berry ist in meinen Ohren besser als die Creativ SoundBlaster X-Fi HD (Externe Soundkarte). Der HiFi Berry hat eine detailiertere Auflösung und baut eine besser differenzierte Bühne auf. Und preiswerter ist es auch :devil:

Ich habe mich für Volumio entschieden, weil es auch einen Music Player Daemon (MPD) hat und verschiedene DAC's damit laufen. Entscheidend für mich war, dass der HiFi Berry von Volumio unterstützt wird.

Den Vorschlag von K+T habe ich nicht gehört und kann es daher klanglich nicht beurteilen.

Grüße
ONormahl

Jens1066
22.01.2014, 21:40
Hallo Otto,

danke für die Antwort. Hört sich doch schon mal gut an. Allerdings habe ich dazu noch so einige Fragen, bei denen Du mir vielleicht weiterhelfen kannst.

Ich habe keine Ahnung vom Pi und stehe auch ein wenig auf Kriegsfuß mit Linux und dergleichen. Bin halt ein Windowskind. :cool:

1. Welches Betriebsystem sollte ich dafür wählen?
2. Funktioniert die empfohlene Konstellation als Renderer? Erkennt mein BubbleUPnP den "Pi Player"?
3. Wo kann man den hifiberry kaufen? Habe nichts gefunden.
4. Muß man irgend was für den hifiberry programmieren oder ist das Plug & Play?

Jens1066
22.01.2014, 21:49
Hallo Otto,

danke für die Antwort. Hört sich doch schon mal gut an. Allerdings habe ich dazu noch so einige Fragen, bei denen Du mir vielleicht weiterhelfen kannst.

Ich habe keine Ahnung vom Pi und stehe auch ein wenig auf Kriegsfuß mit Linux und dergleichen. Bin halt ein Windowskind. :cool:

1. Welches Betriebsystem sollte ich dafür wählen?
2. Funktioniert die empfohlene Konstellation als Renderer? Erkennt mein BubbleUPnP den "Pi Player"?
3. Wo kann man den hifiberry kaufen? Habe nichts gefunden.
4. Muß man irgend was für den hifiberry programmieren oder ist das Plug & Play?

ONormahl
22.01.2014, 22:55
Hallo Jens,

ich bin ein beruflicher Mausschubser und PowerPoint-Maler. Fenster aus Redmond sind mir auch vertrauter als Linux-Console.

Fragen + Antworten

1. Welches Betriebsystem sollte ich dafür wählen?Volumio ist ein Linux für Raspberry Pi und somit das Betriebsystem. Du brauchst dafür eine SD-Karte und ein paar Augen sowie einen Bio-Computer (meistens [in verschiedenen Leistungstufen] zwischen den Ohren vorhanden). RTFM


2. Funktioniert die empfohlene Konstellation als Renderer? Erkennt mein BubbleUPnP den "Pi Player"?Der Raspberry Pi mit Volumio und HiFiBerry ist der Renderer. D.h. deine Musiksammlung auf NAS wird von Raspberry Pi mit Volumio und HifiBerry wiedergegeben. Der NAS wird als Netzlaufwerk eingebunden.
Der HiFiBerry DAC hat CINCH Line Out Ausgänge, diese werden an einem Verstärker/Receiver angeschlossen.
Den BubbleUPnP brauchst Du für die Wiedergabe über Raspberry Pi mit Volumio und DAC (z.B. HiFiBerry) nicht. Der Player ist auch Volumio. Einfach einen Browser öffnen und "volumio" bzw. die IP-Adresse in die Adresszeile eintippen (Nein, google suche ist keine Adresszeile)


3. Wo kann man den hifiberry kaufen? Habe nichts gefunden.Guckst Du hier: http://www.hifiberry.com :cool:


4. Muß man irgend was für den hifiberry programmieren oder ist das Plug & Play? Naja, so Plug & Pray wie bei Windoof ist es nicht. Du musst schon die Platine richtig auf den Raspberry einstecken. Dafür ist ein Stecker auf den Raspberry zu löten. Aber alles wirklich easy, kriegen selbst elfjährige hin (hab zu Hause einen zum Testen ;))

Have Fun!

Grüße
Otto Normahl

Loetheinz
23.01.2014, 21:50
Hallo zusammen,
da kann man ja gleich auf den Geschmack kommen. Über einen Netzwerkplayer würde ich mich auch noch freuen. Habe den RB Pi auch schon ins Auge gefasst. Und so wie Otto das hier beschreibt, erspart es einem viele Experimente.

Meine Vorstellungen sehen so aus:
RB Pi m. 512 Mb u. 2x USB
HiFi-Berry digi
Volumino

Fragen dazu:
funktioniert das via USB-Festplatte (250 Gb SSD)?
wie bediene ich das Teil? Per Tastatur und Bildschirm?
Ich kann den Fernseher via S-Video ansteuern und Tastatur über USB - funktioniert das?
Wie schnell startet der RB Pi?

Ich arbeite mich in letzter Zeit in so viele neue Sachen ein, das mir schon der Schädel qualmt, da kommt mir jede Hilfe recht.

Gruß

Loetheinz

capslock
23.01.2014, 22:11
Falls Du doch noch an BRP interessiert bist (wieso reicht eigentlich kein DVD-Player?), der LG BP420 kann FLAC vom lokalen Speicher und MP3 auch vom NAS, hat noch analoge Video- und Audio-Ausgänge und dazu noch eine recht rudimentäre Android-App.

Der BP430 kann auch FLAC vom NAS, hat aber keine analogen Ausgänge mehr.

Jens1066
23.01.2014, 23:33
Danke Otto Normahl, :danke:

da ich gestern noch Besuch erwartet habe, habe ich nicht ganz gelesen. Da wäre so einiges gleich klarer gewesen. Nun hab ich mich ein wenig mehr in die Materie eingearbeitet und brauchbare Tutorials gefunden.

Ganz so unbedarft wie es zunächst erscheinen mag, bin ich zum Glück nicht. Ich besitze eine Lötstation und kann auch damit umgehen, also das zusammenfügen ist kein Problem. :dance:

Aaaaaber..... ich habe da eine Variante mit dem XBMC gefunden, was mich sehr interessieren würde, da ich das auch gelegentlich auf dem PC nutze und auch per Smartphone App steuern kann. Hier müßte aber das "Betriebsystem" Raspbmc drauf. Mein technisches Englisch ist jetzt nicht das Beste, deshalb die Frage:

Das Raspbmc basiert auf dem Debian. Mit Raspbian und Volumio sollte es ja quasi fast automatisch erkannt werden. Wie sieht das mit Raspbmc aus? Ginge da HifiBerry überhaupt, bzw. kann ich da als Linuxdoofy überhaupt was machen?

Wie wird der Raspi denn überhaupt runtergefahren? Ein/Aus Schalterpins sind ja vom HifiBerry belegt.

Raspbmc wäre auch meine erste Wahl, weil das XBMC quasi automatisch startet und da der Raspi nur als FLAC Player für die Stereokette fungiert, eigentlich ideal. Er wird also nicht am Fernseher angeschlossen!

Vielleicht mal zur Info, wie das Ganze dann aussehen soll.
Verbaut wird es in einem Pultgehäuse von Bopla. Ich werde wohl noch ein 3,5" bis max. 5" Monitor, wie sie in KFZ für Rückfahrkameras verwendet werden, einbauen. Der sollte ohne größere Probleme an der Videobuchse betrieben werden können. Integriert wird dann noch ein 12V Netzteil bei dem die 5V abgegriffen werden. Das baut mir ein Freund.

Bopla Pultgehäuse, weil mein Verstärkerumschalter im selben Gehäuse steckt. Die stehen dann nebeneinander und ich denke das wäre optisch das Beste. Hier mal ein Bild davon....

4797

Das sind noch Bilder aus der Testphase...

Jens1066
23.01.2014, 23:40
Danke capslock.


wieso reicht eigentlich kein DVD-Player
würde reichen und wäre auch noch billiger zu kriegen, habe aber noch gar keinen entsprechenden gefunden.

Aber klar, es dürfen auch gerne Vorschläge für DVD Player kommen, wenn diese die Anforderungen erfüllen.

ONormahl
24.01.2014, 17:06
Hallo Jens,

cooles Gehäuse und klasse Idee. :thumbup::prost:

Ich habe bisher nur die Volumio Distribution ausprobiert, da der Hifi Berry hier von Hause aus unterstützt wird. Also eigentlich was für mich, da ich die Unix-Consolen seit Jahren nicht mehr angefasst habe.
Ein weiterer Punkt, weshalb ich mit Volumio angefangen habe ist, dass die Bedienoberfläche aus HTML Seiten besteht und ich mich damit nicht auf eine App in iOS, Android oder sonst was festlegen muss. Denn wie schnell ist ein OS für Tablett oder Smartphone veraltet. :eek:
Da die Seiten in PHP geschrieben sind kann ich notfalls was reinfrickeln :built:

Auf der Seite von Crazy Audio http://www.hifiberry.com/products/dac/hifiberry-dac-software/ steht, dass der HiFi Berry ab bestimmter Kernel-Version unterstützt wird. Es wird dort auch beschrieben, wie der DAC eingebunden wird.
Da ich bisher mit Volumio zufrieden bin, habe ich keine Energie in probieren von anderen Distributionen gesteckt.

Kurz noch meine Meinung zu BRP oder DVD-Playern. Diese Dinger wurden entwickelt um Filme wiederzugeben. Nicht unbedingt um Musik in audiophiler Qualität abzuspielen. Hingegen ist HiFi Berry explicit für Musikwiedergabe entwickelt worden. Daher die Verwendung eines BurrBrown DAC's. In meinen Augen ist das Konzept von Hifi Berry für audiophile Wiedergabe überzeugender.

Mein Spielzeug ist hier zu sehen: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=108476&postcount=39

@Lötheinz:
Wenn die Festplatte in einem Gehäuse mit USB Aschluss sitzt dürfte sollte es mit 250GB problemlos funktionieren.
Bedient wird der Player mit einem HTML Browser bei Volumio.
Volumio ist für Musikwiedergabe gedacht, da ist vielleicht XBMC für Fernseher und Filme besser geeignet. Probier es aus!

Grüße

Otto Normahl

Jens1066
24.01.2014, 19:30
cooles Gehäuse und klasse Idee.
Danke...... der Netzwerkplayer wird bestimmt auch gut.

Dein Spielzeug hab ich schon entdeckt. Gibt es da auch mal Bilder von der Front? Cooles Gerät. Durch das Holzgehäuse hättest Du die Möglichkeit das Gehäuse mit einem schönen Holz zu furnieren. Habe ich mit dem Gehäuse meines alten Stereo Receivers gemacht.

4804

Verbaut werden wird dann wahrscheinlich dieser kleine Monitor.
4803
Ich habe das Glück, dass ich jemand habe, der mir die entsprechenden Ausschnitte auf der Fräsmaschine machen wird. Evtl. lass ich mir noch einen schrägen Rahmen für den Monitor fräsen.

Die Frage mit dem Ein und Ausschalten stellt sich mir immer noch. Reicht es da, wenn man den Strom trennt? Muss man die Pi nicht runterfahren?

capslock
24.01.2014, 21:14
Nicht unbedingt um Musik in audiophiler Qualität abzuspielen. Hingegen ist HiFi Berry explicit für Musikwiedergabe entwickelt worden. Daher die Verwendung eines BurrBrown DAC's. In meinen Augen ist das Konzept von Hifi Berry für audiophile Wiedergabe überzeugender.


Nicht alles, wo BB und 192/24 drauf steht, ist Gold. Auch BB macht in allen Preisklassen mit, und der PCM5102A im Hifiberry ist so ziemlich die zweitunterste Schublade, mäßiges Digitalfilter, minimale Spannungsversorgung, die negative Hilfsspannung wird noch on chip erzeugt, dazu eine on-chip PLL und die Op-Amps, die die Strom-Spannungs-Wandlung machen und das Ausgangssignal treiben, sind auch noch on chip und werden von den mickrigen Spannungen versorgt. Die THD+N-Performance ist auf 14-bit-Niveau. Audiophil sieht anders aus.

Im Prinzip ist es kein Hexenwerk, sich einen anderen DAC rauszusuchen und die I2S-Audiosignale und die für den digitalen Attenuator vom Port abzugreifen. Die spannende Frage wäre, für welche anderen DACs auch schon Linux-Treiber vorhanden sind.

ONormahl
24.01.2014, 22:15
Hallo Capslock,

finde ich echt super, dass Du jetzt einen audiophilen DAC für Raspberry entwickelst und das für einen Endpreis von 30 Euro verkaufen wirst. Denn es ist nach deiner eigenen Aussage "kein Hexenwerk".
Ich habe weder die Zeit noch das Equipment sowas zu Hause nebenbei zu machen, daher bin ich echt froh dass es HiFi Berry oder HiFimeDIY oder (hier die bevorzugten Shops einfügen) gibt. Teurer und aufwendiger kann es so ziemlich jeder. Was mir imponiert, wenn es jemand schafft das Maximum aus den vorhandenen Mitteln rauszuholen.
Ich freue mich schon darauf deine audiophile Lösung kaufen, hören und vergleichen zu können! Denn ich suche stets bezahlbare und gute Audio-Komponenten. Wann ist es soweit?

So. Ich habe meine Meinung geschrieben, Du hast deine Meinung geschrieben. Und jetzt zurück zur konstrukiven Diskussion.

@Jens
Das Herunterfahren von Raspberry Pi nach der Trennung der Netzspannung gestaltet sich schwierig. Der Raspi braucht einige Zeit dafür (gefühlt eine Ewigkeit :rolleyes:). Daher habe ich in meinem HiFiBerryAmp einen zweiten Schalter für den 5V Stromkreis hinzugefügt.
Bisher habe ich noch keine wirklich praktikable Idee gefunden, die mit einer handvoll Bauteile funktionieren könnte. Aber ich bleibe dran. Bin nicht alleine mit dem Problem.

Das Bild von der Front mache ich bei Tageslicht und stell's dann hier rein. Wie das endgültige Gehäuse aussehen wird, da bin ich noch am Überlegen. Der Rahmen und Boden werden sicherlich aus Holz sein, wahrscheinlich ein Teil der Abdeckung ebenfalls. Ich werde das Gehäuse mit Buche furnieren (genauso wie meine PC Lautsprecher).

4805

Vielleicht werde ich noch einen VU-Meter reinbasteln (wie bei Mcintosh aber ohne blaues Licht). Sollte ich noch viel Zeit haben, kommen vielleicht noch SteamPunk-Ornamente dazu:denk:


Grüße
Otto Normahl

capslock
25.01.2014, 09:36
Hallo Otto,

bitte spare Dir Deinen Sarkasmus. Dieses Forum zeichnet sich durch angenehm sachliche Diskussionen aus, und Du bist neu hier, machst 8 Posts (davon die Hälfte in diesem Thread) und gehst im 9. gleich zu einem persönlichen Angriff über.

Ich habe eine Aussage von Dir hergenommen und dann geschrieben, warum ich die für falsch halte und wo ich DIY-Potential in der von Dir aufgebrachten Umgebung sehe.

Ich hätte auch schreiben können: guckt mal der Otto, der verklärt den Hifiberry als audiophil, dabei ist genau die gleiche Schaltung in jedem billigen BDP zu finden, man ist der naiv! Dann hättest Du Dich zu Recht angegriffen fühlen können.


Also zurück zur sachlichen Ebene:
- Ich wollte das Potential für eine wirklich audiophile Lösung in der Umgebung RPI und Volumino aufzeigen. Bessere DACs gibt es zuhauf, die Herausforderung ist halt, für welchen es Linux-Treiber gibt, die die Register im DAC für Lautstärke etc. schreiben können. Nirgendwo habe ich gesagt, daß ich sowas für 30 € anbieten will.

- Nachdem Du den Kostenaspekt angeschnitten hast: der verwendete PCM5102A kostet $2,10 in 1000er-Stückzahlen und typisch 30% mehr, wenn man ihn einzeln kauft. Die ganzen übrigen Komponenten auf der Platine kosten nur ein paar Cent. Wenn die 100 Platinen verkaufen können, sind die 30 € ein sehr günstiger Preis. Wenn es ein paar 1000 sind, haben die guten Gewinn. Und wenn man 500000 BDP macht, dann kann man sich die gleiche Schaltung auf 2 cm² Platine leisten.

- Nach Datenblatt des PCM5102A -93 dB THD+N bei FS (naja) und -83 dB max. (igitt). Schauen wir uns Abb. 4 des Datenblatts an, so knickt die Kurve bei hohen Aussteuerungen ab, das ist einfach den Kompromissen (kleine Versorgungsspannung und schwächliche CMOS-Opamps geschuldet). Man sollte das Ding also nicht mit maximaler Lautstärke betreiben und die dann anderswo analog runtergeln. Bei -10 dB könnte die Welt schon in Ordnung sein. Leider fehlt das übliche Diagramm einer FFT bei -6, -10 oder -20 dB Aussteuerung (ein Schelm, wer Böses dabei denkt). Den typischen Fall, daß man gar keine analoge Lautstärkeregelung hat und alles über den DAC macht, zeigt Abb. 10. Das Ausgangsignal bei 1 kHz ist auf - 60 dB runtergeregelt, es gibt einen breitbandigen Rauschteppich, der erst ab ca. 10 kHz unter -120 dB sinkt (also 60 dB Abstand zum Musiksignal hat). Das ist gerade mal Hifi nach der Norm aus den frühen 70ern! Was bei 2 - 3 kHz an Harmonischen im Signal ist, sehen wir anhand der gewählten x-Achse nicht, und die Form des Rauschteppischs könnte auf eine gehörige Portion Jitter hindeuten. Was bei einem Signal von 5 oder 10 kHz passiert, wo den Opams die Bandbreite ausgeht, wollen wir lieber gar nicht wissen. Auch der übliche Plot mit IMD fehlt aus Höflichkeit.

- Eine Stufe besser ginge es mit dem PCM5122, der gerade mal 85 US-Cent mehr kostet und soweit ich das auf die Schnelle sehen kann, nicht mal mehr Support-Komponenten braucht. Das Verhalten bei Vollaussteuerung ist keinen Deut besser (wie gesagt, mickrige Spannung und miese integrierte Opamps). Aber bei -60 dB sieht das Verhalten deutlich besser aus. Der Rauschteppich liegt bei ca. - 144 dB, also 84 dB unter dem Musiksignal, die Form kommt vom Noise Shaper und versteckt keinen Jitter, die 2. Harmonische liegt bei -142 dB, höhere Ordnungen gehen im Rauschen unter. Das ist immerhin schon brauchbar. Will heißen, wenn man die Lautstärke nur im DAC regelt, ist der PCM5122 die viel bessere Wahl. Und ich bin mir sicher, mit 2 - 3 € mehr an Teilen findet man auch was, das bei höherer Aussteuerung und Frequenz noch gut funktioniert.

Jens1066
25.01.2014, 21:10
Freunde, jetzt habt Euch doch wieder lieb..... :D

Das mit der DAC Qualität wie es capslock erklärt hat, leuchtet mir ein.
Allerdings werde ich es evtl. trotzdem mal so probieren. Wenn es nicht gefällt, kann ich ja immer noch was anderes probieren.

Was mir immer noch nicht einleuchtet ist, wie fahre ich den Pi herunter? Die Pins, an denen man einen Schalter fürs "Shutdown" anschließen könnte sind ja schon vom DAC belegt.

Wie umständlich wird das dann? Geht es auch vom Smartphone aus?

ONormahl
25.01.2014, 22:40
Hallo!

Mir war es nicht bewusst, dass der Begriff "Audiophil" nur von Usern mit mindestens 150 Posts in diesem Forum verwendet werden darf und wenn dann nur falls irgendwo teure Zutaten verwendet worden sind.

@Capslock, falls Du Dich durch meinen Post persönlich angegriffen gefühlt hast, dann tut es mir leid.

Es ist nur so: Aus einem erlesenen Stück Kobe-Fleisch ist es durchaus möglich (wenn der Koch oder Köchin nicht genügend Erfahrung hat) ein Stück zähe Sohle zu produzieren. Das gleiche gilt in der Technik.

Zum Glück für alle Anwender gibt es viele DAC's auf dem Markt und jeder kann sich für seinen Favoriten entscheiden. Ich wünche den Leuten von Crazy-Audio auf jedem Fall viel Erfolg mit dem feinem HiFi-Berry. Sie haben aus dem Wald & Wiesen Teil alles rausgeholt was möglich war. Das Teil zaubert eine sehr dateilierte Bühne, wo die einzelnen Instrumente und/oder Sänger präzise auszumachen sind. Auch feine Details aus einer guten Aufnahme werden gebührend berücksichtigt. Das Klangbild ist eine "schweizerische Präzisionsarbeit"
Da kann der Fernost von mir am PC verwendete DAC von Creative (Sound Blaster X-Fi HD) einpacken. (Hier ein netter Artikel (http://marlene-d.blogspot.de/2012/01/creative-labs-soundblaster-x-fi-hd-usb.html) über das Innenleben des H-Fi HD)

Die alternative wäre http://www.ebay.de/itm/24Bit192KHz-ES9023-DAC-with-I2S-input-and-Ultra-Low-Noise-Regulator-24192-/231022607428
was schon Holger Barske gefunden hat. Ich habe den jedoch nicht im Vergleich zu HiFi Berry gehört und mir fehlt die Kompetenz von mindestens 150 Posts um aus den Datenblättern den Klang zu orakeln.:cool: Daher warte ich auf den Bericht in der nächsten Klang & Ton.:p

@Jens
hier ein versprochenes Bild der Front: 4817

Der Raspberry Pi läuft mit angepassten Linux von der SD-Karte. Man kann den Raspberry einfach so ausschalten :devil: doch damit zerschiesst man sich das System. Ich habe die Karte (vor dem zweiten Stromkreis) zwei mal neu mit dem Image "gebrannt". Dann war es mir zu doof und deshalb der zweite Stromkreis.
Du kannst den Raspberry mit Volumio remote (auch von einem Smartphone mit einem Browser [Chrome, Safari, Firefox, Internet Explorer usw.]) über Menü ganz bequem herunterfahren lassen. Doch das habe ich öfters vergessen:doh: vor dem Ausschalten des Verstärkers (siehe oben, zweiter Stromkreis).

Grüße
Otto Normahl (ich arbeite an meiner Kompetenz: 10 Posting:D)

akguzzi
26.01.2014, 16:14
Hallo zusammen,

da ich mich jetzt auch schon länger mit dem Raspberry und dem Verwendungszweck "Mediaplayer" mit Kernkompetenz Musikwiedergabe auseinandersetze möchte ich zumindest meine Meinung loswerden... in der Hoffnung dass es vielleicht auch jemandem bei einer Entscheidung weiterhilft.
Wie schon geschrieben ist es sicher nicht schwer bzw. unmöglich das Team Raspberry-Hifiberry bei deutlich größerem finanziellem Einsatz zu toppen. Bei mir stand letztlich auch ein anderer Ansatz im Vordergrund. Ich musste schon bei anderen Themen rund um Raspberry erfahren dass die Zusammenarbeit mit externen Komponenten nicht immer problemlos klappt. Natürlich kann man da verschiedene DACs probieren... kosten ja alle nicht die Welt. Trotzdem addiert sich das im Laufe der Zeit... auch der Zeitaufwand und Frust-Effekt ist nicht zu unterschätzen ;-). Ich wollte also relativ sichergehen dass eine Zusammenarbeit der Komponenten ohne große Zicken funktioniert. Das ist schon einmal gutgegangen !
Ich muss zugeben dass mich die "Übersichtlichkeit" der Platine und die Größe der Komponenten zunächst etwas nachdenklich gemacht hat. Im "audiophilen" Umfeld sind da ja ganz andere Abmessungen angesagt ;-). Nun bin ich aber kein anspruchsloser Musikhörer und muss trotzdem sagen dass ich positiv überrascht über die klangliche Leistung des Zwergenteams bin.
Natürlich läuft da auch von Software-Seite aus noch nicht alles rund... man wird ab und zu mal zu einem Problem recherchieren müssen... lernt, ob man will oder nicht, die (Un)Tiefen des Linux-Systems kennen. Lerneffekt gibt es also gratis!
Ich bin wirklich nicht enttäuscht worden... letztlich wollte ich ein System welches etwas mehr als nur passabel Musik reproduziert, bei dem die ganze Musik-Datenbank schnell und komplett abrufbar ist und welches auch noch ein bisschen Bastelspaß und Selbstbau-Flair vermittelt... Passt! Wenn es klanglich etwas mehr sein darf dann habe ich noch Alternativen die man immer dann einsetzt wenn es mal "bewusster" werden darf... Vinyl eben.
Wenn man nicht militant sieht dann haben viele "Spielereien" ihren Reiz.
Im Bezug auf Datenblätter ... die sind manchmal nützlich... stehen aber bei der Beurteilung von musikalischer Qualität auch durchaus mal im Weg. Vielleicht sollte man das nicht zu verbissen sehen.

viele Grüße
Andreas

ONormahl
26.01.2014, 18:50
Eine kleine aber feine Übersicht der I2S DAC für Raspberry haben das Volumio-Projekt-Team hier zusammengetragen I2S DAC Overview (http://volumio.org/raspberry-pi-i2s-dac-sounds-so-good/)
Es ist für jeden was dabei. Mich persönlich würde interessieren ob jemand den Lösungsweg ESS SABRE 9023 + MCLOCK GENERATOR ausprobiert hat oder plant es einzusetzen. Denn, da schließe ich mich der Volumio-Crew an, diese Kombi könnte vielleicht noch mehr Klang für's Geld bieten.

Schade, dass es keine Messwerte von HiFi Berry in der Volumio-Übersicht vorhanden sind. Auf der HiFiBerry Seite muss man sich die einzelnen Messungen auch erst einmal zusammen suchen.
Für die Messwert- und Technik-Interessierten (sind wir das nicht alle hier?;)) die einzelnen Links:

- Vergleich Raspberry OnBoard vs. HifiBerry (http://www.crazy-audio.com/2013/11/quality-of-the-raspberry-pi-onboard-sound/)
- Distortion and Noise (http://www.crazy-audio.com/2013/10/hifiberry-mini-distortion-and-noise-measurements/)
- Noise from Ethernet (http://www.crazy-audio.com/2013/10/tracking-down-noise-sources-on-a-raspberry-pi/)
- Power Supply noise on 5V rails (http://www.crazy-audio.com/2013/09/raspberry-pi-power-supply-noise-on-the-5v-rails/)

Einen schönen Rest-Sonntag noch!

Grüße
Otto Normahl

Jens1066
07.09.2014, 21:55
Hallo Leute,

habe jetzt meine Lösung gefunden und bin auf der Zielgeraden. :thumbup:
Grundlage ist wie erwähnt, der Raspberry Pi (in Version B+). Da diese keinen "digitalen Cinchausgang" mehr hat, musste eine Lösung von HDMI auf Analog Cinch her. Entschieden habe ich mich für einen Konverter von Ligawo, der sowohl das HDMI Signal durchschleift, als auch auf analog Cinch ausgibt. Das hat den Vorteil für mich, dass ich per HDMI (Ausgang am Ligawo) in den Fernseher gehen und der Ton per ARC auch auf dem AVR ausgegeben werden kann.

Klanglich bin ich sehr zufrieden und höre auch über Kopfhörer keine negativen Einflüsse. Für eine D/A Wandlerlösung unter 40.-- € will ich mich gar nicht beschweren. Das Ding ist auf jeden Fall sein Geld wert.

Als Distribution habe ich mich für Raspbmc entschieden, da OpenElec nicht wirklich gut bei mir funktioniert hat. Sei´s drum, es funktioniert nun alles wie es soll und ist auch ausreichend flott.

Habe mich jetzt für eine furnierte Holzvariante entschieden, an die ich noch ein Display von einer Rückfahrkamera verbauen werden. Dadurch muss ich nicht über den Fernseher gehen, wenn ich mal schnell was schauen, bzw. wenn ich Internetradio nutzen will. Eigentlich sollte das eine Übergangslösung sein, gefällt uns aber inzwischen so gut, dass es wohl für etwas länger so bleiben wird.

Steuern kann ich per USB Tastatur, mit den App´s BubbleUPnP (nehm ich am häufigsten), Yatse oder XBMC Remote. Was ich dann endgültig nehme, wird sich nach ausführlichem Testen dann rausstellen. :rolleyes:

Die geplante Endvariante soll dann wie auf dem letzten Bild unten aussehen. Der eine Schalter ist fürs Einschalten, der Andere um das Display separat ausschalten zu können.

Viele Grüße Jens

Yoga
08.09.2014, 21:15
Hi Jens,
vielen Dank für die Auflösung des Rätsels.
Deine Lösung ist alles erste Sahne.
Hab viel Spass mit Deinem Netzwerkplayer
Von mir bekommst Du einen smiley.
I like
:thumbup::thumbup:
Yoga

Jens1066
08.09.2014, 22:04
Danke......

Den Spass hab ich schon. :) Wird jetzt schon fast täglich genutzt.

Theoretisch könnte es so bleiben, aber ich möchte EIN 5V Netzteil für den Raspi, den Ligawo und das Display haben. Habe ein Umbaututorial gefunden, wo man den "Bildschirm" auf 5V umbauen kann.

Außerdem finde ich den Einschaltknopf für den Raspi komfortabler, als immer die Steckdosenleiste ein- und auszuschalten oder nach der Fernbedienung für die Funksteckdosen zu suchen :D

Die endgültige Version folgt dann hier.

Jens1066
11.01.2015, 19:50
Ist zwar schon eine Weile in Betrieb, aber der Vollständigkeit halber hier noch ein Bericht zur endgültigen Version.

Leider hat die Variante mit dem Display so nicht geklappt. Die Ausgabe des Audio/Videosignal´s erfolgt nur entweder über die 3,5mm 4-pol. Klinkenbuchse ODER über HDMI.

Da der Ton über Klinke (analog) gelinde gesagt eine Katastrophe ist, hab ich mich für HDMI entschieden und somit gibt`s kein Videosignal für das Display. :( Ist nicht dramatisch, wäre aber halt ein schönes Schmankerl gewesen.

Was das klangliche angeht, zitiere ich mal meinen Beitrag in einem anderen Forum. Geht zwar eher um einen alten ONKYO Stereo Vollverstärker, den ich mir neu zugelegt habe, zeigt aber auf, dass sich die Pi/Ligawo Kombi nicht hinter einem direkt angesteuerten modernen AVR verstecken muß....


So, den ersten klanglichen Vergleichstest gegen den "modernen" Denon AVR 3311, hat der Onkyo mit Bravour bestanden. http://www.hifi-forum.de/images/smilies/insane.gif
Da ich grade niemanden zum Umschalten da habe, mußte ich ein wenig hin und her rennen, was das Ergebnis vielleicht etwas verfälscht.

Obwohl ich, was Verstärkerklang anbelangt eher kritisch bin, meine ich dass der Onkyo ein wenig präziser ist. Ich meine, schon beim Umschalten bemerkt zu haben, dass insbesondere die Stimme ein wenig klarer und präziser, genau an einem Punkt war.
Ich weiß jetzt nicht, wie ich es beschreiben soll....... Beim Denon war es einen kleinen Hauch ungenauer.

Wie gesagt, sehr sehr marginal und eigentlich nur beim ganz genauen hinhören bemerkbar. Hier noch ein Bild von der finalen Version, was aber nicht bedeutet, dass es mal ein anderes Gehäuse geben wird. Der Schalter oben war für´s Display gedacht und hat somit keine Funktion....