Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dimensionierung: Übertragerkopplung für Audioeingang
Hallo Elektronikgurus!
Ich baue ja langsam aber sicher meine aktiven Lautsprecher BM-11 (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=6917) auf. Weil ich drei Wege aus einer digitalen Aktivweiche (DEQX) einspeise und u.a. Masse/Brumm(schleifen)Probleme vermeiden will, habe ich entschlossen, mit Eingangsübertragen zu arbeiten.
Die Wahl fiel nach Empfehlung auf Lundahl LL1540 (http://www.lundahl.se/pdfs/datash/1540.pdf).
Nun, mein Elektronikstudium war vor 40 Jahren und mit Übertragern hab ich gar keine Praxis, darum wende ich mich vertrauensvoll an Euch:
Wie dimensioniere ich die dem Eingangsübertrager folgende Verstärkungs- oder Bufferstufe, welche (vereinfacht gesagt) die Endstufen bzw. eine Folgestufenlast von ca. 5 kOhm ansteuert?
Angehängt eine Schaltungsidee, die ich von einer Studio-Desymmetrierkarte abgenommen habe...
Geht das so?
Wie kann man's besser machen?
Welche Dimensionierungswerte oder Richtlinien könnt ihr mir geben/vorschlagen?
Soll ich vllt. auch einen "besseren" OPV wie LME49720 nehmen (hab ich genügend...)?
Sollte ich den Übertrager per echter Differenzverstärkung an den OPV anschliessen oder ist Massebezogen OK?
Fragen über Fragen... Also vielen Dank im Voraus für eure Mühe und Hilfe!
Hallo Winfried,
so wie ich das sehe, haben die OPV's eine Eingangsimpedanz von 50kOhm. Damit ist das schon mal grundsätzlich keine große Belastungsanforderung für den Übertrager bzw. an die Stufe die das Signal an den Übertarger liefert.
Die Spezifikation vom Übertrager enthält zwar die notwendigen Angaben zur optimalen Belastung (RC Glied) es fehlt aber die maximale Eingangsspannungsangabe bezogen auf die unterste Frequenz z.B 10Hz. Schließlich willst Du ja wissen, bis zu welcher Eingangsspannung die Schaltung funktionieren muß.
Welches Spannungsübersetzungsverhältnis benötigst Du?
Welche untere Grenzfrequenz möchtest Du übertragen?
Welche maximale Spitzenspannung legst Du an?
Hallo Sven,
danke, dass Du Dich meldest! Ich antworte einfach mal auf die Fragen, dann sehen wir weiter.
...Welches Spannungsübersetzungsverhältnis benötigst Du?Ich benötige 1:1 am Trafo, so ist er ja auch ausgelegt. Wenn ich mir aber die OPV Schaltung ansehe hat diese V<1, richtig? Das passt mir nicht so, V=1 wäre mir auch hier lieber, sprich: ich bin nicht unbedingt an diese Schaltung gebunden, könnte auch komplett was anderes aufbauen.
Welche untere Grenzfrequenz möchtest Du übertragen?Die -3dB Frequenz habe ich noch nicht spezifiziert, will aber ab 20 Hz möglichst wenig Phasendrehung haben.
Welche maximale Spitzenspannung legst Du an?Normale Line-Pegel, so wie man halt gemeinhin HiFi-Endstufen ansteuert ~ 1 V für Nennleistung. ... bin ich auf dem Holzweg?
Bis bald,
Die 1Veff ist mitunter so ziemlich kanpp bemessen. Mein CD-Player hat schon 2V! Also sollte der Übertrager in der Größenordnung von mindestens 8Vpp-10Vpp bei 20Hz übertragen können, ohne dass er in Sättigung gerät, da einige Pegel ja auch massiv über 1Veff (=2.8Vpp) liegen.
Welche Ausgangsimpedanz hat die Stufe, an die der Übertrager angeschlossen wird? Je niedriger diese ist, desto geringer dürfte die Primärinduktivität sein. Weniger als 5H würde ich Dir jedoch nicht empfehlen. 5H bedeuten bei 20Hz schon 2PifL=ca 600Ohm. Wenn Dein Vorverstärker auch schon 600 Ohm hat, dann bricht das Signal bei 20Hz schon um 6dB zusammen. Schreib doch mal an welche Elektronik (OPV oder Röhre) der Übertrager angeschlossen werden soll.
Mach Dir mal keine Sorgen über die Verstärkung. Die kann man mit den OPV's hinter dem Übertrager beliebig anpassen.
Außerdem ist entschiedend, ob Du den AÜ in einem teuren Mublech haben benötigst oder nicht: Wenn der Netztrafo Deiner Aktivbox mehr als ca 40-50cm entfernt ist, dann kommst Du in der Regel ohne Mublechabschirmung aus.
Hallo Sven,
der EÜ Lundahl LL1540 (Eingangsübertrager nicht AÜ!) ist gesetzt, bereits auf dem Postweg zu mir (Link zur Spec im Ursprungsbeitrag).
Die Sättigungsdaten sind nicht angegeben, aber als Indikator taugt vielleicht, dass für 600 Ohm Quellimpedanz und 50 Hz Signal 0,1 % Klirrgrad bei + 20 dBU spezifiziert sind.
Die Eingangsplatine ist ca. 60 cm vom Hauptringkerntrafo entfernt.
Quelle ist ein DEQX PDC-2.6p mit normalem, unsymmetrischem Cinchausgang, spezifiziert mit +8dBU. Sollte OK sein und zu leise war der bisher wirklich nicht ;).
Die Ausgangsschaltung des DEQX ist ein LME49720 in dessen Ausgang 75 Ohm in Reihe mit dem Muting Relaiskontakt und dem Cinch Mittelpin liegen.
Zum 2V CD Player Output: Ja, solche CDPs kenne ich :). Meine Kette ist aber komplett digital verbunden, u.a. kommt auch CD über SPDIF :)
Bin zwar kein E-Ing., kann aber an der Schaltung im Eingangspost keinen Fehler finden...
Paßt.. Hab erst überlegt, ob da überhaupt was hinter die Übertrager muß, aber schon klar.. Da muß noch ein Impedanzwandler her. V 0,7 oder so ähnlich paßt auch...
Macht ja keinen Sinn, erst verstärken und dann wieder abregeln...
Hi Winfried,
also LME49720 aka LM4562 ist definitiv eine gute Wahl. Es wird keine Verbesserung bringen, zig € in einen anderen OP zu stecken.
Witzig ist, daß Lundahl pin 5 und 7 als Centertab vorschlagen und nicht 6 und 8 wie es laut Zeichnung intuitiv wäre. Im Zweifelsfall dran halten.
Eigentlich sollte die Version mit einfachem unsymm. Buffer reichen (rechter Lundahl Vorschlag) wenn es tatsächlich >60dB CMRR gibt. Aber die Schaltung die Du angehängt hast, würde ich so nicht nehmen, da der Buffer invertierend ist. Nimm einfach einen nicht/invertierenden, bei dem - und Ausgang "kurzgeschlossen" sind. Dann bleibt die Phase, wie sie ist und verzerrungstechnisch ist das auch besser.
Bei dem linken Lundahl Vorschlag würde ich auf eine 3 OP Lösung gehen. Frei nach dem Motto viel CMRR hielft viel. Du bufferst 8 und 6 jeweils mit einem nicht-invertierenden und gehst dann auf einen Diffamp mit kleinen 0.1% Widerständen. So um 820 Ohm oder 1K. Die 5K Last macht nichts weil der OP 600Ohm stabil ist. Das Zobel Netzwerk kann man weglassen, wenn der differentielle Eingangswiderstand <25K ist. Also R/2 = 10K oder so. Aber überprüfen schadet nie.
Ich hoffe, das hilft Dir weiter.
Die Sättigungsdaten sind nicht angegeben, aber als Indikator taugt vielleicht, dass für 600 Ohm Quellimpedanz und 50 Hz Signal 0,1 % Klirrgrad bei + 20 dBU spezifiziert sind.
Ach so! Stimmt, steht ja doch in der Spec!:
50Hz/+20dBu/0,1%
50Hz/+30dBu/1%
wir also auch für 20Hz ausreichen.
Hallo Oliver,
Danke, dass Du Dich auch einschaltest!
... Eigentlich sollte die Version mit einfachem unsymm. Buffer reichen (rechter Lundahl Vorschlag) wenn es tatsächlich >60dB CMRR gibt. Aber die Schaltung die Du angehängt hast, würde ich so nicht nehmen, da der Buffer invertierend ist. Nimm einfach einen nicht/invertierenden, bei dem - und Ausgang "kurzgeschlossen" sind. Dann bleibt die Phase, wie sie ist und verzerrungstechnisch ist das auch besser.Ja, inzwischen hab ich mir einen unsymmetrische, nichtinvertierende EÜ Buffer, aber mit (sowieso vor den Endstufeneingängen nötiger) Pegelanpassung, ausgedacht. Siehe Anhang, das Zobelglied habe ich dringelassen, verstehe aber dessen Notwendigkeit /Sinn noch nicht wirklich. Wozu ist das da? Und: Sind C4, C9, C14 wirklich nötig?
... Bei dem linken Lundahl Vorschlag würde ich auf eine 3 OP Lösung gehen... Frei nach dem Motto viel CMRR hielft viel. Du bufferst 8 und 6 jeweils mit einem nicht-invertierenden und gehst dann auf einen Diffamp mit kleinen 0.1% Widerständen...... das erinnert mich an "Instrumentationsverstärker". Richtig? Mir ist leider nicht klar geworden was mir diese Lösung klanglich bringen könnte.
Danke vielmals, das hilft mir schon weiter.
...wir also auch für 20Hz ausreichen.Danke Sven,
das dachte ich mir auch. :)
Das Zobelglied brauchst Du laut Lundahl nicht in dieser Beschaltung. Es dämpft eine mögliche HF Resonanz der sekundären Windung die durch eine parasitäre Spule (je nach Trafotyp) Lastwiderstand und Lastkapazität gebildet wird.
C4, C9, C14 bewirken, daß der OP kein DC verstärkt. Aber der Trafo kann kein DC übertragen also wo soll es herkommen. Lass weg.
Wenn ich das bauen würde, würde ich Pegelfeinanpassungen im DSP machen. Der Trafo hat nur einen Verlust von 0,5dB. Das braucht man nicht ausgleichen, da es ja alle Wege betrifft.
... das erinnert mich an "Instrumentationsverstärker". Richtig? Mir ist leider nicht klar geworden was mir diese Lösung klanglich bringen könnte.
Korrekt. "klanglich" bringt das nichts. Aber die CMRR wäre höher wenn die einfache Schaltung mit >60dB nicht reicht. Für zu Hause halte ich das für einen guten Wert. Bei Pro-Audio schielt man eher Richtung 100dB. Betrachte es als einen Plan B wenn die einfache Variante nicht reicht.
Wo hast du die Trafos denn her und was kosten sie, wenn ich Fragen darf ?
Hallo Oliver,
alles klar, hab wieder was gelernt :prost:
Ein paar Kommentare dennoch...
... Wenn ich das bauen würde, würde ich Pegelfeinanpassungen im DSP machen. Der Trafo hat nur einen Verlust von 0,5dB. Das braucht man nicht ausgleichen, da es ja alle Wege betrifft.Grundsätzlich genau richtig! Aber lass uns das bitte hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=110247&postcount=28) diskutieren, da ist's on-Topic. :)
... Betrachte es als einen Plan B wenn die einfache Variante nicht reicht ...Woran merke ich, dass die einfache Variante "nicht reicht" ? :dont_know:
Wo hast du die Trafos denn her und was kosten sie, wenn ich Fragen darf ?Ich hab sechs Stück LL1540 zu je 25 € bei einem Bucht-Anbieter bestellt, es sind wohl gebrauchte, aber geprüfte Teile, die ich bei Problemen auch umtauschen kann.
Nun ja, so langsam klärt sich diese Geschichte hier und wird viel einfacher als befürchtet :), eigentlich so einfach wie zuerst angedacht (einfacher nicht-inv.-Elektrometerbuffer);), aber ich wollte halt nix falsch machen. :rolleyes:
Danke an alle!
Woran merke ich, dass die einfache Variante "nicht reicht" ? :dont_know:
Am schnellsten an Restbrumm. Aber ich bin guter Dinge.:prost:
Die Lieferung der sechs EÜ ist eingetroffen. Ich hab' sie gerade mal mit dem Ohmmeter auf DC-Widerstand geprüft und stelle gegenüber der Spec. bis zu +/- 4,5% Abweichung fest. Diese Toleranzen scheinen mir OK. Oder bin ich auf dem Holzweg?
Ich frage das, weil ich Gebrauchtware gekauft habe und möglichst sichergehen will, dass die Dinger taugen. :rolleyes:
Jetzt will ich dann auch mal die Übertragung selbst testen, mit Generator und Oszi, mit HiFi-üblichem Linepegel.
So, die sechs EÜ sind durchgetestet. Dafür hab ich mir einen steckbaren Anschluss-/Messaufbau gemacht, so dass ich hauptsächlich Geräte ablesen und nicht jeden EÜ löten musste. Die Sekundärterminierung habe ich nach Datenblatt mit 12 KOhm je Wicklung gemacht. Alles ist soweit unverdächtig, Bandbreite ist auch linear bis "geht nicht mehr" usw.
Einzige Auffälligkeit ist, dass ich 1 dB Dämpfung statt der 0,5 dB Datenblattwert bekomme, gemessen mit AC Stellung am Digitalvoltmeter bei 1 kHz. Das kann ich mir zwar (noch) nicht erklären, denke aber auch das könnte OK sein, oder?
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