Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Webradio-Recorder
Gerade freigeschaltet und gleich ein Projekt (was ich nicht im anderen Forum zeigen will ;) )
Nachdem ich vor einiger Zeit mit byte.fm endlich wieder einen Radiosender gefunden habe, den ich mag, habe ich nun das Problem, dass ich ab und an Sendungen verpasse. Übrigens nicht nur auf Byte.fm. Auch die "Lange Nacht" auf dem DLF kommt zu einer Zeit, wo man nicht 3 Stunden vor dem Radio sitzen will.
Für den PC gibt es natürlich einige Möglichkeiten zur Aufnahme von MP3-Streams, aber der PC soll ja nicht unbedingt ständig laufen und Strom verbrauchen.
Nun habe ich eine schöne Alternative gefunden: das Bifferboard (http://bifferos.bizhat.com/). Das ist im Prinzip ein vollwertiger Linux-Computer mit natürlich recht eingeschränkten Ressourcen. Aber für die geplante Anwendung reicht es :) Mit streamripper kann man problemlos Webradio auf einen angesteckten USB-Stick aufzeichnen und dann vom "richtigen" Computer die Dateien später herunterladen.
Das schönste am Bifferboard: das Ding ist extrem klein und schluckt selbst mit angeschlossenem USB-Stick und Ethernet weniger als 2 Watt. Also ideal, um das Ding auch rund um die Uhr angeschaltet zu lassen. Und billig ist es mit 30 UKP auch noch :)
Im Moment ist das mein Setup nur für UNIX-Leute richtig brauchbar, aber ich werde mir wohl noch ein Webinterface programmieren, mit dem man Sendungen einfach mit dem Webbrowser programmieren kann.
Ideal wäre es natürlich, wenn man das auch als Abspielgerät nutzen könnte, aber die Leistung reicht fürs MP3-Dekodieren nicht aus. Evtl. werde ich später mal noch einen extra MP3-Dekoder dranhängen. Aber erstmal muss die Aufnahme-Sache komfortabel funktionieren.
Ach ja: Die Hardware ist natürlich keine Eigenentwicklung von mir. Ich denke aber, als Gesamtpaket passt es dann doch unter "Eigenentwicklungen".
Marcus.S
02.10.2009, 00:19
Jetzt hat der Daniel sich auch noch hier hin "verirrt". Freut mich, dich hier begrüßen zu dürfen!
Ich hab mal den Link in deinem ersten Beitrag korrigiert. Der führte zu Aptana und nicht zum Bifferboard.
Das ist ein recht interessantes Teil. Schade nur, dass die Rechenleistung nicht zum Abspielen langt. Ich bin jedenfalls gespannt auf die Fortsetzung.
Am Abspielen arbeite ich noch. Evtl. klappt es mit einer Austeckplatine mit dem VLSI VS1002/1003/1053. Ich habe mal eine kleine VS1002-Platine bestellt und werde mal schauen, was sich da machen lässt.
Aber erstmal muss das Aufnahme-Webinterface fertig werden.
Zwischenstand: Die Software fürs Programmieren der Aufnahmen läuft nun auch :) Sind zwar noch nicht alle Features fertig, aber fürs erste geht es schon mal.
Die Software läuft übrigens auf allen UNIX-Systeme (MacOS, Linux, ...), wo Ruby und Streamripper installiert sind.
Na dann führe ich mal Selbstgespräche ;)
Bilder vom Gerät gibt es, wenn ich das Gehäuse habe.
Hier mal ein kurzer Blick auf das aktuelle Webinterface...
Die Anwendung läuft soweit mal und ist sogar fürs iPhone tauglich ;)
Was muss man tun, um das Ding zu benutzen:
Bifferboard kaufen oder irgendeinen alten PC benutzen oder einen Router, auf dem OpenWRT läuft.
Einen USB-Stick kaufen. Alte Sticks mit 32MB reichen zum Testen aus, wenn man aber ein paar Aufnahmen speichern will, bietet sich schon ein 2GB-Stick oder grösser an. Bei Reichelt gibt es extrem kleine 2GB-Sticks, die nicht mal 6 Euro kosten.
Ruby und StreamRipper installieren
RubyRec (so nenne ich das Ding mal) installieren
Radiostationen eintragen
Vielleicht mache ich hier noch ein kleines Interface, damit man die auch über ein Webinterface pflegen kann
Fertig
Die Programmierung der Aufnahmen geht über den Webbrowser und das Herunterladen der Aufnahmen demnächst auch.
Die Installation der Software sollte auch für Leute klappen, die von Unix keine Ahnung haben. Das sind nicht allzu viele Schritte. Wenn es jemanden interessiert, kann ich auch eine kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung schreiben.
Marcus.S
08.10.2009, 20:42
Ein openWRT-Router geht auch? Wie genial ist das denn. Hier kommt eh demnächst ein Freifunk-Router hin, da passt das wie die Faust aufs Auge. Das klingt schwer nach haben wollen!
Ich persönlich schaffs zwar sicher auch ohne Step-by-Step-Anleitung, aber vielleicht kannst du damit die Hemmschwelle für die nicht so versierten Leser senken?
Auf dem BifferBoard läuft auch ein OpenWRT. Mit 16MB RAM muss man probieren, wie gut das läuft. Kommt halt drauf an, was sonst noch so auf dem Ding läuft. Die CPU-Performance ist recht unkritisch, selbst auf der 150MHz CPU des Bifferboards braucht er nicht mehr als 20% CPU.
Eine etwas detailiertere Anleitung kommt demnächst...
Wer es irgendwo auf seinem PC mal probieren will, der findet die Software jetzt unter http://www.matuschek.net/rubyrec/
Bitte unbedingt das Passwort ändern!
Marcus.S
11.10.2009, 16:52
Ich werds die Tage mal auf meinem Webserver testen. Ich gebe dann Rückmeldung, ob und wie es läuft.
Sollte es laufen (wovon ich ausgehe), kann ich - so Usul nichts dagegen hat - gern auf PN-Anfrage URL und Zugangsdaten zur Verfügung stellen. So können Interessierte das Interface in Aktion erleben.
Im Moment würde ich das noch nicht öffentlich zur Verfügung stellen. Ich muss erst nochmal über den Code und schauen, wo man "böse" Sachen machen könnte, denn momentan gibt es kaum Prüfungen, ob die eingegebenen Sachen nicht irgendwelche bösartigen Sachen enthalten. Hacker könnten mit Passwort sicher die eine oder andere "schlimme" Sache machen ;)
Gegen "selbst ausprobieren" spricht aber nichts, denn ohne Benutzer/Passwort sollte eigentlich nichts schiefgehen können.
Hier mal noch einen Blick auf die Hardware, auf der es bei mir läuft:
Ich habe gestern nochmal den Code angeschaut und überarbeitet. Die Version 0.2 auf meiner Homepage sollte jetzt so brauchbar sein, dass man auch interessierte Nutzer darauf loslassen kann.
Der einzige Haken ist, dass es nur einen Benutzer gibt. Da sollte halt keiner der Testbenutzer das Passwort ändern.
Eine "echte" Benutzerverwaltung wäre zwar nicht wahnsinnig aufwendig, aber bisher ist das Ding als reine Ein-Personen-Applikation entworfen.
Eine "Multi-User"-Plattform wäre zwar evtl. nett, aber aus Copyright-Sicht nicht unkritisch...
Marcus.S
12.10.2009, 12:53
Multiuser muss auch gar nicht. Dafür ist es ja nicht gedacht. Im Zweifelsfall lasse ich durch nen Cronjob regelmäßg das Kennwort wieder auf das kommunizierte zurücksetzen.
So, eine neue Version ist nun auf dem Webserver. Die ist jetzt eigentlich schon ziemlich komfortabel ;)
Im Moment arbeite ich noch an einer neuen Version, da die aktuelle einen offensichtlichen Bug hat. Manchmal vergisst das Ding einfach über Stunden, irgendwas aufzunehmen :(
Dummerweise kann ich den Fehler unter MacOS nicht nachvollziehen, er scheint nur auf dem Bifferboard aufzutreten. Evtl. passt da irgendwas mit dem Ruby nicht.
Hat das Ding eigentlich mal jemand ausprobiert?
Ich habe ab und an Probleme, dass das Teil für einige Stunden schlichtwegs NICHTS macht (auch keine Aufnahmen) :(
Daher habe ich nun mit einer komplett neuen Version auf Java-Basis angefangen. Diese sollte einerseits etwas schonender mit dem knappen Speicher umgehen (kann ich aber noch nicht garantieren) und andererseits genau das tun, was sie tun soll.
Den Hauptfokus lege ich aber darauf, dass das Ding gut vom iPhone bedient werden kann (geht bisher zwar, aber nicht optimal).
Die neue Version bekommt eine richtig tolle iPhone-Anpassung :)
Wer einen Router mit ARM hat, muss allerdings schauen, woher er eine passende Java 6 Runtime bekommt :(
Andererseits ist das Bifferboard ja nicht so teuer, das kann man ja noch zusätzlich anschaffen.
Shefffield
03.12.2009, 23:58
Moin, Daniel.
Hab' gerade quergelesen - klasse Projekt! Ich bin nicht so der Radiomensch, deswegen fehlt's mir an Motivation für den Nachbau, aber ich ziehe den Hut vor Deiner Umsetzung!
Bis bald,
Axel
Hallo!
Erst mal danke schön an Dich: Du hast mich in dieses Forum gebracht. Ich plane ein I-Radio in ein Röhrenradio einzubauen. Das heißt aber auch, nicht aufnehmen (primär), sondern abspielen. Nun scheint das LINUXchen das nicht hinzukiregen, aber was ist, wenn ich eine USB Sound"karte" anstecke? Tut das?
Wenn ja, :cool: steige ich in 2 Wochen ein.
mfg
Uwe (big_ear)
Hallo Uwe, das wird leider nichts. Der Prozessor ist zu schwach dafür und auf dem Bifferboard gibt es keine Hardwareunterstützung fürs MP3 abspielen. Auf stärkerer Hardware (Plugcomputer o.ä.) sollte das klappen. Ein externes MP3 Modul würde zwar helfen, dafür muss allerdings noch einiges programmiert werden. Dafür fehlt mit momentan allerdings die Zeit. Daher bin ich nicht sicher, ob und wann es dieses Zusatzfeture geben wird. Gruss Daniel
Danke schön. Schade, aber das verstehe ich.
Bis dann mal,
Uwe
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