Christoph Gebhard
11.04.2014, 19:26
Hallöchen,
meine Frau brachte die Tage ein X-Mini II mit. Das Ding hat einen integrierten Verstärker, eine USB-Schnittstelle, über die man den Akku auflädt, Lautstärkeregler, Klingensteckereingang und einen 1-Zoll-Breitbandchassis. Kostenpunkt so um die 20 €.
Clou ist die ziehharmonika-ähnliche Konstruktion, die das Gehäusevolumen erweitert:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17059
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17060
Mesungen im Freifeld unter Winkel 0-75° in ca. 25°-Schritten, Gehäuse auseinandergezogen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17056
Der Vergleich zum zusammengeklappten Zustand:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17058
Untere Grenzfrequenz der beiden Varianten im Nahfeld mit hoher Auflösung gemessen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17057
Ausschwingverhalten zusammen- (oben) und auseinandergezogen (unten):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17051
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17050
Klirr von 70-80dB (bezogen auf den Pegel im Freifeld im Mittelton):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17053
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17054
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17055
Frequenzgang im Praxiseinsatz auf einer Tischplatte mit Raumeinfluß und 1/6Okt-Smoothing (beide Varianten im Vergleich):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17052
Interpretation der Messungen:
Im Freifeld ist der Mittelton sehr linear. Der unter Hochton zeigt sich deutlich zu laut, während im Superhochton der Pegel einbricht. Erwartungsgemäß ist das Rundstrahlverhalten sehr gut.
Die Volumenerweiterung beim Auseinanderziehen senkt die untere Grenzfrequenz von ca. 300 auf 180 Hz, immerhin fast eine Oktave.
Zur chassiseigenen Resonanz bei 8kHz kommt dann noch eine Längsresonanz im (unbedämpften) Gehäuse bei 3,5kHz. Ansonsten ist das Ausschwingen tadellos. Am unteren Ende ist zu erahnen, dass das Chassis im kleineren Gehäuse wegen des höheren Einbau-Qs länger nachschwingt.
Der Klirr ist bis 75dB oberhalb von 400Hz absolut ok, bei 80dB scheint der Verstärker an seine Grenzen zu kommen.
Der Einsatz im Freifeld ist aber nicht praxisgerecht. Auf einer Tischplatte steigt der Pegel im unteren Frequenzbereich durch die Halbraumabstrahlung. Die Messungen zeigen dann über alles einen wesentlich ausgeglicheneres Verhältnis von hohen, mittleren und tiefen Tönen (die Einbrüche bei 950Hz bzw 1700Hz kommen von der Reflektion auf der Tischplatte (gegenphasige Auslöschung) und sind in der subjektiven Wahrnehmung harmlos). Auch die Freifeld-Klirrmessung ist dann anders zu bewerten, da der Tisch den Bezugspegel im Mittel- und Grundton anhebt. 80 klirrfreie Dezibel sind also locker drin.
Leider fehlt dem X-Mini II Bandbreite. 180Hz bis 8kHz ist etwas schwach. Untenrum setzt die geringe Größe das Limit, obenrum das Chassis. Beide Aspekte prägen das Klangbild. Es fehlt an Glanz und an Schub. Aber man kann dem Teil sonst schmerzfrei zuhören. HiFi-Ohren entdecken eine leichte Resonanzneigung an beiden Frequenzgangenden. Untenrum der Eigenklang des "weichen" Gehäuses (was den Klang aber voller erscheinen lässt), obenrum die Aufbrucherscheinungen des Chassis. Auch der subjektiv empfunden Maximalpegel ist nicht von schlechten Eltern. Das Ding kann schon laut.
Fazit: You get what you pay for! Fürs Geld absolut ok und brauchbar, aber richtiges HiFi ist anders...
Gruß, Christoph
meine Frau brachte die Tage ein X-Mini II mit. Das Ding hat einen integrierten Verstärker, eine USB-Schnittstelle, über die man den Akku auflädt, Lautstärkeregler, Klingensteckereingang und einen 1-Zoll-Breitbandchassis. Kostenpunkt so um die 20 €.
Clou ist die ziehharmonika-ähnliche Konstruktion, die das Gehäusevolumen erweitert:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17059
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17060
Mesungen im Freifeld unter Winkel 0-75° in ca. 25°-Schritten, Gehäuse auseinandergezogen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17056
Der Vergleich zum zusammengeklappten Zustand:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17058
Untere Grenzfrequenz der beiden Varianten im Nahfeld mit hoher Auflösung gemessen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17057
Ausschwingverhalten zusammen- (oben) und auseinandergezogen (unten):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17051
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17050
Klirr von 70-80dB (bezogen auf den Pegel im Freifeld im Mittelton):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17053
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17054
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17055
Frequenzgang im Praxiseinsatz auf einer Tischplatte mit Raumeinfluß und 1/6Okt-Smoothing (beide Varianten im Vergleich):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1077&pictureid=17052
Interpretation der Messungen:
Im Freifeld ist der Mittelton sehr linear. Der unter Hochton zeigt sich deutlich zu laut, während im Superhochton der Pegel einbricht. Erwartungsgemäß ist das Rundstrahlverhalten sehr gut.
Die Volumenerweiterung beim Auseinanderziehen senkt die untere Grenzfrequenz von ca. 300 auf 180 Hz, immerhin fast eine Oktave.
Zur chassiseigenen Resonanz bei 8kHz kommt dann noch eine Längsresonanz im (unbedämpften) Gehäuse bei 3,5kHz. Ansonsten ist das Ausschwingen tadellos. Am unteren Ende ist zu erahnen, dass das Chassis im kleineren Gehäuse wegen des höheren Einbau-Qs länger nachschwingt.
Der Klirr ist bis 75dB oberhalb von 400Hz absolut ok, bei 80dB scheint der Verstärker an seine Grenzen zu kommen.
Der Einsatz im Freifeld ist aber nicht praxisgerecht. Auf einer Tischplatte steigt der Pegel im unteren Frequenzbereich durch die Halbraumabstrahlung. Die Messungen zeigen dann über alles einen wesentlich ausgeglicheneres Verhältnis von hohen, mittleren und tiefen Tönen (die Einbrüche bei 950Hz bzw 1700Hz kommen von der Reflektion auf der Tischplatte (gegenphasige Auslöschung) und sind in der subjektiven Wahrnehmung harmlos). Auch die Freifeld-Klirrmessung ist dann anders zu bewerten, da der Tisch den Bezugspegel im Mittel- und Grundton anhebt. 80 klirrfreie Dezibel sind also locker drin.
Leider fehlt dem X-Mini II Bandbreite. 180Hz bis 8kHz ist etwas schwach. Untenrum setzt die geringe Größe das Limit, obenrum das Chassis. Beide Aspekte prägen das Klangbild. Es fehlt an Glanz und an Schub. Aber man kann dem Teil sonst schmerzfrei zuhören. HiFi-Ohren entdecken eine leichte Resonanzneigung an beiden Frequenzgangenden. Untenrum der Eigenklang des "weichen" Gehäuses (was den Klang aber voller erscheinen lässt), obenrum die Aufbrucherscheinungen des Chassis. Auch der subjektiv empfunden Maximalpegel ist nicht von schlechten Eltern. Das Ding kann schon laut.
Fazit: You get what you pay for! Fürs Geld absolut ok und brauchbar, aber richtiges HiFi ist anders...
Gruß, Christoph