Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lötwerkzeuge und Tipps zum Löten
Hallo,
die Forensuche war nicht ergiebig.
ich habe einige Fragen zu Löttechnik, Hilfsmitteln und den Werkzeugen.
meinen Versuchsaufbau mit den Abletec Modulen habe ich hinbekommen. Netzkabel, Netzschalter, XLR-Buchsen habe ich zwar erfolgreich mit den entsprechenden Kabeln verlötet bekommen. Stolz bin ich allerdings noch nicht so richtig. Wenn ich die Module in wertiges Gehäuse einbaue, hab ich schon eine höheren Qualitätsanspruch.
Ich hab als Kind/Jugendlicher das ein oder andere für meine Eisenbahn gelötet. Das ist fast 40 Jahre her. Das Lötwerkzeug von damals habe ich heute noch. Kolben mit Flachspitze ca. 3mm breit (in der Mitte schon ausgebrannt), Lötfett und altes Zinn auf einer unbeschrifteten Holzrolle. Sicher nicht nicht mehr stand der Dinge.
Ist es überhaupt üblich mit Lötfett zu arbeiten. Benetzt man z.B. Draht und Kontaktfläche vorher? Ohne haftet bei mir das Zinn nicht besonders.
Könnt ihr mir eine preiswerte, aber solide Lötstation mit ausreichend Leistung und stabiler Temperatur, empfehlen?
Was nehmt ihr für Zinn und falls ja, welches zusätzliche Flussmittel?
Gruß Erwin
hoschibill
15.04.2014, 20:56
Hallo Erwin :)
Löten mit Zinn+Flußmittel ist in der Elektronik überholt. Es gibt Lötzinn, wo das Flußmittel gleich mit drin ist. Als Stärke hat sich bei mir 1mm durchgesetzt. Dünner braucht man nur, wenn man sehr feine Platinenlötungen durchführen will.
LINK
(http://www.conrad.de/ce/de/product/812811/Loetzinn-bleihaltig-Spule-Stannol-HS-10-Sn60Pb39Cu1-100-g-10-mm?ref=searchDetail)
Es gibt auch bleifreies Lötzinn, welches im gewerblichen Bereich mittlerweile Vorschrift ist. Ich habe beide Sorten da, benutze aber meistens bleihaltiges Lötzinn, da man nicht so hohe Temperaturen benötigt.
LG
Olli
3eepoint
15.04.2014, 21:00
Kan Olli da nur zustimmen. Zum Equipment, Lötstation tut nicht not, normaler Lötkolben z.B von Ersa mit 16W reicht dicke, hab selber soeinen ;) Kann man auch 06xx SMD mit schaffen wenn man will ^^
Mfg 3ee
Könnt ihr mir eine preiswerte, aber solide Lötstation mit ausreichend Leistung und stabiler Temperatur, empfehlen?
Was nehmt ihr für Zinn und falls ja, welches zusätzliche Flussmittel?
Gruß Erwin
Ich würde Dir einen >20Watt 230V Lötkolben von Ersa empfehlen wenns preisgünstig sein soll, wenn Du mehr ausgeben möchtest -sozusagen fürs Leben - dann ist eine Wellerlötstation imho die beste Wahl.
Ich hatte mir für 100 Euro die Ersa i-con pico gegönnt als Anfang - hab bisher ein gutes Gefühl. Davor hatte ich eine gebrauchte Stannol, ebenfalls schon digital - aber damit kam ich deutlich schlechter zurecht.
Kleinhorn
15.04.2014, 22:58
Hi..
Hab meinen Ersa-Tip 16 W in der Ecke stehen...:)
Weil...
Ich hab mir eine ZD931 gekauft..
War erst skeptisch, da das Ding recht günstig ist.Erstaunt hat mich die festzustellende Preispanne.
Drin ist immer das Gleiche...baugleich mit XXX von Reichelt, Audiophonics und haumichblau.
Kommt eh aus China. http://www.amazon.de/Regelbare-digitale-L%C3%B6tstation-beleuchtetem-Display-Blau/dp/B005CMT5U2/ref=pd_cp_diy_2/276-7688920-7994653
Ich bin aber sehr zufrieden damit. Die Spitzen halten lange und sind schnell austauschbar.
Lötzinn wie bereits erwähnt Elektroniklot ...geschätzt 1,5 mm mit Flussmittel...
Pedda
Danke Leute,
das hilft mir schon mal weiter. Ich schau mir die Kolben und Lötstationen morgen mal an. Mit dem Zinn bin ich gespannt, ob das ohne weiters Flussmittel klappt.
Gruß Erwin
kammerjaeger1
15.04.2014, 23:16
Ich würde auch keinen Standard-Lötkolben mehr haben wollen. Die regelbare Temperatur wie bei dem Link von Kleinhorn sehe ich als klaren Vorteil und bei dem Preis macht es in meinen Augen wirklich keinen Sinn mehr, ein paar Euro für einen Standard-Kolben ohne Regelung zu sparen.
Ich hab sozusagen den "großen Bruder" ZD-912, der dann auch noch Heißluft hat. Liegt dann allerdings dreimal so hoch im Preis...
Ausgeschiedener Benutzer
16.04.2014, 02:21
Hi,
ich habe seit Jahren die Monacor SIC-520 (99 Euro) und bin damit sehr zufrieden. Meine vorige Lötstation war auch von Monacor und hat nach 20 Jahren den Geist aufgegeben. :confused:
Ich habe mich "trotzdem" wieder für Monacor entschieden. :D
Ich verwende das bleihaltige Lötzinn 1 mm von Reichelt. Das "bleifrei" sollte man im Tank lassen. :rolleyes:
kammerjaeger1
16.04.2014, 08:33
Hm, ich habe das von Kleinhorn verlinkte Teil. Ich finde es Kacke. Wird nur heiss wenn es will und wird irgendwie nicht heiss genug. Ich halte die angezeigte Temperatur für einen Mondwert.
Sitzt die Spitze richtig drin?
Ich kann zwar nicht über das ZD-931 urteilen, aber bei meinem Gerät ist die Aufheizzeit sehr kurz und die Temp stimmt wohl auch (sieht man am Schmelzpunkt oder ab wann das Lot "verbrennt").
Kleinhorn
16.04.2014, 08:51
Seh ich auch so...
Da mögen Abweichungen in der Anzeige sein. Wenn ich die Temperatur aber änder, merk ich sofort einen Unterschied des Lotflusses. Grad bei größeren Querschnitten wähle ich eine höhere Temperatur...funktioniert...
Sucht man im Netz gibt es mehr positive Meinungen als Schlechte..
Aber jeder soll seine Erfahrungen machen...
Ich hab auch die ZD 931, allerdings wohl den Vorgänger von Pollin - leicht andere Gehäusefarbe - und kann auch nichts Negatives berichten:
schnelle Aufheizzeit
Temperatur gut einstellbar (+/- 20°C)
Spitzen schnell wechselbar
Preis/Leistung gut
Ich denke, für den Preis kann man nicht allzu viel falsch machen.
Als Lot verwende ich 1,0 mm bleihaltiges Lot von der 1kg-Rolle von Pollin.
hoschibill
16.04.2014, 09:35
Ganz vergessen. Bei mir tut eine alte Ersa MS6000 seit 1989 ihren Dienst, immer noch mit der ersten Lötspitze.
LG
Olli
in englisch, aber sehr einfach zu verstehen:
teil 1 https://www.youtube.com/watch?v=J5Sb21qbpEQ
behandelt werkzeuge und theorie
teil 2 https://www.youtube.com/watch?v=fYz5nIHH0iY
hier gehts richtig los ab minute 3
Klasse, lohnt sich, sich mal die Zeit dafür zu nehmen!
Seit dem ich gestern verhältnismäßig dicke Lautsprecherkabel gelötet habe, kann ich doch nur leistungsfähigere Lötkolben mit mehr als 60W empfehlen....Selbst meine Weller Lötstation hat da ne Weile gebraucht bis das Lötzinn schmolz. Man kann natürlich warten und warten und warten....
hier noch tipps zum entlöten
https://www.youtube.com/watch?v=j-_pnc-Qqm8
achja: crimpen/quetschen ist bei leitungen die elektrisch bessere verbindung. die verbindung ist niederohmiger und gleichzeitig stabiler. warum? es gibt keine blei/zinnschicht zwischen den leitern oder zwischen der leitung und dem anschlussfeld. blei und zinn sind keine guten leiter.
leitwerttabelle (hab keine umfangreichere gefunden)
http://www.elektrotechnik-fachwissen.de/tabellen/spezifische-widerstaende-leitwerte.php
http://www.thel-audioworld.de/Infos/werkst.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Spezifischer_Widerstand
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/1305211.htm
in tabellenbüchern der e-technik sind die viel umfangreicher mit wärmeleitwert usw.
deswegen: leitungen immer crimpen, niemals löten. für verbindungen mit platinen klemmleisten o.ä. nutzen.
grundsätzlich gilt: gelötet wird nur auf platinen.
der Thread gibt mir wirklich wertvolle Tips!
also ich war eigentlich drauf und dran, statt der Kabelschuhe die Kabel an die Module zu löten. Kabelschuhe sind also dem löten vorzuziehen? Hätte ich nicht gedacht.
Ich verwende Litze, macht es Sinn die Kabelenden mit Adernhülsen zu versehen, um sie dann in die Kabelschuhe zu quetschen?
Kleinhorn
21.04.2014, 20:06
macht es Sinn die Kabelenden mit Adernhülsen zu versehen, um sie dann in die Kabelschuhe zu quetschen? Nein...
Ein passender Kabelschuh oder Crimstecker usw sollte so ausgelegt sein, dass er die Litze/Feindraht fasst.
Der Hintergrund, dass man nicht lötet bei Enden, ist die Tatsache das Lötzinn unter hoher Belastung anfangen kann zu schmilzen.
Dann hat man eine lose Verbindung wenn auch wieder erkaltet.
Auch verlöten und dann unterschrauben ist nicht so doll...da eher Aderendhülsen. Gleiches Problem...man kann die Klemmen öfter nachziehen. Immer etwas lose...
https://www.youtube.com/watch?v=yWSV3hDtTeM
für große querschnitte, anwendungsprinzip und grundlagen sind aber bei jedem leitungsdurchmesser gleich.
achtung: kabelschuhe etc. nicht hinterher nochmal mit dem leiter verlöten, so macht man alle vorteile des crimpens wieder zunichte.
Hallo, habe diese Station von Reichelt:http://www.reichelt.de/XYTRONIC-Loetstationen/STATION-LF-2000/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=89344&GROUPID=4543&artnr=STATION+LF-2000
Da kann man auch schon richtige Monsterkabel mit löten, außerdem schaltet die relativ schnell ab, wenn man Sie mal vergisst! Mit 100 Watt Leistung fährt die aber auch schnell wieder hoch! Hab Sie aber erst ca. 4 Jahre! Zur Haltbarkeit kann ich also noch nicht viel sagen. Bis jetzt bin ich aber sehr zufrieden! Benutze auch bleihaltiges Lot bei 350°(Digitalanzeige) !!
Löte fast alles damit, auch Elektronik! - Für Kupferrohre nehme ich natürlich einen Gas-Brenner :D !
Gruß Gabriel!
Achenbach Akustik
23.04.2014, 11:36
Kan Olli da nur zustimmen. Zum Equipment, Lötstation tut nicht not, normaler Lötkolben z.B von Ersa mit 16W reicht dicke, hab selber soeinen ;) Kann man auch 06xx SMD mit schaffen wenn man will ^^
Mfg 3ee
Für feine Elektronik-Lötarbeiten reicht das, nicht aber wenn mal ein Lautsprecherkabel kommt. Und wenn es dann an eine frei verdrahtete Weiche geht, wo mehrere Lautsprecherkabel dicht beieinander gelötet werden müssen, dann reichen 50W kaum noch aus mit bleihaltigem Lot. Mit bleifreiem wird es in einem solchen Fall fast unmöglich, saubere Lötstellen zu bekommen. 80W halte ich momentan für angemessen.
Ich löte seit meiner Lehrzeit, was jetzt auch schon 35 Jahre her ist mit Weller. Meine Weller WECP-20 hat auch schon 20Jahre auf dem Buckel und funktioniert immer noch wie am ersten Tag. Kann ich nur empfehlen. Und wenn mal was kaputt geht, ist die Ersatzeilversorgung sehr gut.
In der Bucht gibt's die immer in großer Auswahl auch gebraucht. Ich denke man ich mit einer gebrauchten Weller besser bedient als mit einer neuen billigen Chinaware.
Was man zum Löten noch braucht und von vielen verdrängt wird, sind einige abgestufte Lötspitzen mit Breiten von 1-5mm.
Für den Anfänger würde ich auf jeden Fall bleihaltiges Lot empfehlen. Das braucht etwa 40°C weniger Temperatur.
Gruß
Dieter
Hallo zusammen,
bin auch eher Freund von leistungsfähigen Bratern für Unterwegs. Klein, handlich, robust. Mit Abschaltung ist immer von Vorteil. Mein billig Conrad wird so heiss, das man ihn dann nicht mehr lang halten will.
Dahoam ham ma a Weller WHS 40.
Die ist oft schon zu schwach.
Wenn man seine Oldtimer pflegt halten die auch ewig.
Der Brater vom Schreiner.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=482&pictureid=17162
Da frag ich mal ob die China Geräte in 40 Jahren noch leben. :D:p:bye:
Grüsse Michi
Bei welcher Temperatur lötet ihr Frequenzweichen bzw verzinnt Lautsprecherkabel? Bei ca.180 grad?
Alex
Achenbach Akustik
23.04.2014, 23:00
Bei welcher Temperatur lötet ihr Frequenzweichen bzw verzinnt Lautsprecherkabel? Bei ca.180 grad?
Alex
Mit 180°C kommst Du nicht weit. bleihaltiges Zinn schmilzt etwa bei dieser Temperatur. 330° sehe ich als das Minimum an für bleihaltiges Lot. Mehr ist hier aber oft besser. Lieber heiß und schnell als "temperaturschonend" und lange rumbraten, bis das Zinn richtig fließt.
Gruß
Dieter
Ich nehm die Standardeinstellung der Elsa pico -> 370 Grad und damit gehts flott, ist mir lieber als langes garen ;)
Das sehe ich genau so: 350 ° ist bei mir Standard! (Digitalanzeige!!)
äh. wollte was schreiben aber ich fand das hier
http://www.ersa.de/media/pdf/prospekte_kataloge/loetwerkzeuge/ersa_loetfibel_d_web_022010.pdf
Hallo,
man muss betonen, dass ich schon Lötstationen hatte, bei denen die Anzeige scheinbar nur grob, Tendenzen anzeigte! Mit welchen Toleranzen, die Guten wirklich die Spitzentemperatur anzeigen, wage ich nicht , ein zu schätzen!
Gruß Gabriel
die weller-stationen haben vorne in der spitze einen ptc oder ntc. die regelung ist ziemlich genau, so ein elektronsches regelwerk ist jetzt aber auch nix neues. die analogen mit dem drehknopf reichen vollkommen aus.
ansonsten: drei lötkolben besitzen, mit 20, 50 und 100 watt. dann kann man auch alles löten was man will. für bleifreies braucht man aber dann einen eigenen, empfiehlt sich auch weil man sich sonst die spitze kaputt macht.
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