PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neue B+W Boxen



Franky
04.05.2014, 18:19
War heute am Bahnhof und habe mir die neue Stereo durchgelesen. Da wird eine neue B+W Kompaktbox getestet.

http://www.stereo.de/aktuelleausgabe/index.html

Müsst ihr euch unbedingt mal antun!

oollii
04.05.2014, 18:57
äh. warum, wird da so viel geschwurbelt wie immer?

Franky
04.05.2014, 19:08
Schaut euch da mal den Frequenzgang an. Und dann bekommt der Lautsprecher höchste Punktzahlen. In der neuen LP gibts auch so einen Fall. Kann langsam nicht mehr nachvollziehen warum Testredakteure sowas noch mitmachen bzw. sowas noch Vorschub leisten.

Murphy
04.05.2014, 19:48
Moin

der Frequenzgang fällt zwischen 500 und 2.000 Hz um 5 dB ab und geht im Zick-Zack-Kurs weiter.

Lachen musste ich beim Urteil der Stereo: "Ein Frequenzgang, der Linearität nicht ganz oben auf der Prioritätenliste hatte,[...]"

Und im Fazit "Suspense a la Hitchcock" :D

Grüße
Marius

oollii
04.05.2014, 20:12
gesoundete heimlautsprecher mit anspruch auf studio-qualität. das sich studio-monitore zuhause allerdings farblos und langweilig anhören will keiner wissen :D

es ist halt mmer noch so: hifi muss aussehen wie eine nasa-schaltzentrale, lautsprecher müssen linear auf achse und auf winkel spielen, dürfen dann aber verrückterweise nicht analytisch klingen (für die meisten äussert sich es in einem angeblich unnatürlichen zu lauten mittelhochtonbild), kabel brauchen einen mindestdurchmesser von 10mm² und und und.

dabei gibt es einen grund warum wir hier ohne mindestens drei paar lautsprecher und verstärker in drei verschiedenen bauweisen nicht glücklich werden.

bw ist halt typisch englisch abgestimmt, erst beeindruckend, nach langem hören aber nervig.

Franky
04.05.2014, 20:20
eben nicht. B+W stimmen keineswegs typisch englich ab! Alle Lautsprecher von Kef, Celestion, Wharfedale, Leak, IMF, TDL, Tannoy und Goodmans die ich je besessen habe sind ganz anders abgestimmt - nämlich recht linear. Ich kann auch den oft behaupteten Hochtonabfall bei englichen Lautsprechern nicht bestätigen. Das ist alles Quatsch. Die einzigen die es machen wie Bo.e zu schlimmsten Zeiten ist B+W.

The Alchemist
04.05.2014, 20:28
Mit etwas Phantasie erinnert der Frequenzgang an die Fletcher Munson Kurven.....

Gruß

Franky
04.05.2014, 20:33
Ja da ist was dran.

Würde ich allerdings eine Box mit so einem Frequenzgang bei der Klang+Ton oder der Hobby Hifi abliefern bekäme ich mit Sicherheit einen Anruf ob ich das denn ernst meine. Bei Fertigboxenbauern scheint das kein Problem zu sein und führt auch noch zu extra Lob.

Übrigens finde ich die neue Fidelity ganz gut. Da wird z.B. die Avantgarde Acoustic Zero 1 messtechnisch sehr gut dargestellt. Finde es gut das da Anselm Görtz federführend ist.

Auch sind die Zeitschriften Tools, Produktion Partner und Professional Audio durchaus noch nicht weichgespült. Das finde ich auch gut!

Gruß Frank

xrated
05.05.2014, 18:54
Ich hatte mal große 3 Wege Canton Fonum mit 2x20er + 1x 17er für die Mitten. Da war bei den Mitten auch ne Senke von mind. 5dB drin. Vielleicht warens sogar 10, auf jeden Fall riesig.
Hab dann sogar mal die Weiche mit 1 oder 2 anderen Bauteilen angepasst und das Ding war komplett linear. Leider war der Klang damit leicht bescheiden, die Mitten waren richtig nervig geworden weil der halt nicht bis 3000 kommt. Kommt halt davon wenn man solche übergroßen Chassis als Mitteltöner missbraucht.
Ist euch das nicht auch schon aufgefallen das Fertigboxen oft viel zu große Mitteltöner haben? Aber hey, schaut halt optisch besser aus ...

Murphy
05.05.2014, 19:17
Ist euch das nicht auch schon aufgefallen das Fertigboxen oft viel zu große Mitteltöner haben? Aber hey, schaut halt optisch besser aus ... YEP!

Auch interessant sind diese Boxenreihen, mit unterschiedlich großen TMTs, z.B. die nuPro A100/200/300 Serie, da werden die größeren Boxen dann als besser beworben, kosten mehr und haben gleichzeitig das schlechtere Energieverhalten. Bei der Dynaudio Air geht's sogar bis zum 10" an einer 25mm Kalotte und kostet auch nicht gerade wenig (>4.000€ / Paar).

btw. http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=18126
Hat gewisse Prallelen

Ausgeschiedener Benutzer
06.05.2014, 00:23
Irgendwie ist doch alles gut, oder hat zumindestens "einen besonderen Reiz", was in einer Zeitschrift getestet wird, denn schlechte Lautsprecher werden ja gar nicht erst getestet. In derselben Zeitschrift findet man dann natürlich eine große Anzeige des jeweiligen Herstellers/Vertriebs. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

:D

Edith sagt: Was manche "namhaften" Hersteller ab und zu abliefern - das würde ich als Privatmann in die Tonne treten, zumindestens die Weiche und mich nochmals hinsetzen ...

Gabrie
06.05.2014, 11:31
Mit der Verlässlichkeit solcher Tests aus unseren Gazetten hab ich schon seit Langer Zeit (~ vor 30 Jahren ) abgeschlossen! Habe mich allerdings auch vorher 5-6 mal ködern lassen, ehe ich meinen Teil gelernt hatte! Unterhalten lasse ich mich trotzdem gerne! :D
Gruß Gabriel

FoLLgoTT
06.05.2014, 11:48
Auch sind die Zeitschriften Tools, Produktion Partner und Professional Audio durchaus noch nicht weichgespült. Das finde ich auch gut!

Und die veröffentlichen sogar alle wichtigen Messungen. Sehr lobenswert! Wobei das Fazit dann auch immer gut ausfällt, man will ja die Werbekunden nicht vergraulen. Aber zumindest ist mit den Messungen viel mehr Objektivität drin.

Interessant finde ich auch das englischsprachige "Voice Coil", bei dem es zu den Treibertests sogar Klippeldiagramme gibt. :cool:

SNT
07.05.2014, 11:04
Ich 'lese' mittlerweile nur noch die HiFi Image oder war's Image Hifi?...:rolleyes:

Gabrie
07.05.2014, 11:29
Hallo,
wenn man mal nachmisst, kommt sofort wieder Misstrauen hoch! Mit der Mikro-Position lässt sich viel manipulieren! Manchmal reichen wenige Zentimeter! Auch bei Image HiFi oder Renners neuer Spielwiese "Fidelity"!
" Nette Unterhaltung " !!!
Gruß Gabriel :prost:

Diskus_GL
07.05.2014, 14:29
Hallo,

... Mit der Mikro-Position lässt sich viel manipulieren! Manchmal reichen wenige Zentimeter! ...

naja, mal provokant gesagt, kann ich dann ja auch mein Ohr entsprechend "ausrichten bis es so klingt wie im Zeitschriftendiagramm"...

Diese Messwerte von ganzen Boxen in Zeitschriften sagen doch ohnehin recht wenig darüber, wie es später an meiner Anlage in meinem Raum klingt...

Messwerte sind doch eher bei der Entwicklung von Boxen interessant - um z. B. Chassis passend zueinander auszuwählen - aber bei fertigen Boxen bei nicht einheitlichen Messbedingungen?

Man kann als Selbstbauer aus solchen Zeitschriftenberichten eher was über generelle Konstruktionsphilosopien erfahren und sie als Inspiration für eigene Boxen nutzen - in Grenzen helfen da ja sogar die "Klangbeschreibungen" (die ja mittlerweile z. T. recht detailiert Beilspiele aufführen, die man dann zu Hause an der eigenen Anlage ja auch nachvollziehen kann).

Grüsse Joachim

Lenni
07.05.2014, 14:59
Hi Joachim,

ich mag dir ja in Teilen recht geben.

Aber eigentlich erwarte ich von einer FACHzeitschrift, dass da nachvollziehbar und reproduzierbar gemessen wird - vor allem ohne Raumeinfluss (was ja z.B. mit ARTAs Fensterung wunderbar funktioniert).

Bei den Klangbeschreibungen muss ich aber wiedersprechen: die helfen m.E. nichtmal in Grenzen sondern schlicht gar nicht, da keinerlei Objektivität gegeben ist. Da geht es viel um Geschmack und im Zweifel wird ein zu lauter Hochtöner dann einfach als "frisch" oder "lebhaft" bezeichnet.

Grüße,
Lenni

Diskus_GL
07.05.2014, 15:42
Hi Lenni,

das "FACH" dieser Zeitschriften ist HiFi oder gar HighEnd... das sind Marketingbereiche - Physik, Akustik, Mechanik oder Messtechnik sind "Fächer"... Fachzeitschriften dieser Bereiche sind ja auch ganz anders!!!
Die Zeitschrift "ProductionPartner" ist ja z. B. für das Fach "Musikproduktion" - deshalb sehen deren Berichte ja auch anders aus - deren Zielgruppe muss ihr Geld in dem Fach verdienen. Wenn da "Mist" publiziert würde, würde keiner mehr die Zeitschrift kaufen, da dann mit den "Empfehlungen" der Zeitschrift ja kein Geld mehr zu verdienen wäre - ein normales Regularium.
Im Bereich HiFi und HighEnd ist die Zielgruppe der Konsument, den gilt es "bei der Stange zu halten", immer wieder zu neuen Käufen zu animieren... und die Zielgruppe will das ja auch - sonst würden diese Zeitschriften ja nicht gekauft und immer noch solche Umsätze mit HiFi und HighEnd erzielt...

Aber trotz allem, in einigen Zeitschriften (und Internt-Publikationen wie. z. B. Fairaudio, HiFi-Statement oder 6moons audio) werden ja schon relativ ausführlich z. B. bestimmte Aspekte der Wiedergabe von Aufnahmen über eine Anlage beschrieben und mit der Wiedergabe über andere Anlagen verglichen (z. B. wie deutlich oder weit im Raum ein "Backgroundinstrument" im Vergleich zum "Hauptinstrument" erscheint).
Natürlich hängt das auch von vielen Parametern ab (nicht nur von der gerade beschriebenen Komponente), aber es ist eine Angabe, die man zu Hause und bei anderen Anlagen nachvollziehen kann (wenn man will) - die Aufnahmen sind ja erhältlich.
Überbewerten darf man das nicht - aber das ist ja bei allen Informationen so.
Je mehr Informationen ich aber habe, desto eher kann ich das eine oder andere Bewerten -z. B. ob es sich lohnt eine Box mal anzuhören (was ja meist mit Zeit und Aufwand verbunden ist, weshalb ich hier selektieren muss - wer kann schon alle auf dem Markt befindlichen Komponenten anhören)... - dafür helfen auch solche Zeitschriften

Grüsse Joachim

Gabrie
07.05.2014, 19:58
Hallo,
Die optimale Hörposition ist meist meterweit (Sweet Spot!) von einer sinnvollen Micro-Position entfernt! Es wird meist im Nahfeld gemessen! Aber , es stimmt mit genügend Gymnastik, kann man meist eine Position einnehmen, die dann zu Mindest den Frequenzgang erträglicher macht! - Dabei wollte ich nur ausdrücken, dass ich unseren Gazetten grundsätzlich sehr misstraue. Sollte Jeder!! :cool:
Gruß Gabriel

Achenbach Akustik
08.05.2014, 07:10
wenn man mal nachmisst, kommt sofort wieder Misstrauen hoch! Mit der Mikro-Position lässt sich viel manipulieren! Manchmal reichen wenige Zentimeter!

Sehe ich ähnlich.
Gerade große Lautsprecher mit entsprechenden Chassisabständen lassen sich in der Standardentfernung von 1m nicht richtig erfassen.
Bei manchen "Tests" wird wenigstens noch darauf hingewiesen, dass sich der Lautsprecher nicht "normal" messen lässt, z.B. bei Rundumstrahlern oder Elektrostaten.
Bei den Messungen von Anselm Görtz aus der Fidelity wird wenigstens noch die Messumgebung und -Prozedur angegeben. Da weiß man halbwegs, woran man ist.

Gruß
Dieter

JFA
08.05.2014, 07:25
Weder Stereo noch die WEKA-Verlag-Medien messen in 1m Entfernung.

Achenbach Akustik
08.05.2014, 07:39
Weder Stereo noch die WEKA-Verlag-Medien messen in 1m Entfernung.

Das ist ja das Problem. Man weiß nicht, wie die Messung zustande kam.
Mit den (Lautsprecher)Messungen der Stereo kann man fast gar nichts anfangen. Keine Ahnung welche Glättung die verwenden. Jegliche Details werden da glatt gebügelt.

Gruß
Dieter

Achenbach Akustik
08.05.2014, 07:46
Übrigens finde ich die neue Fidelity ganz gut. Da wird z.B. die Avantgarde Acoustic Zero 1 messtechnisch sehr gut dargestellt. Finde es gut das da Anselm Görtz federführend ist.


Stimmt, der Görtz zeigt immer die gleichen, detaillierten (!!)Messungen, daher vergleichbar.
Aber auch hier wird nicht viel kritisiert und wenn dann relativiert.
Gerade bei der Avantgarde Zero 1 hätte ich einige Kritikpunkte gehabt.
- Das Horn des Mitteltöners wäre mir persönlich zu klein geraten für die Trennung bei 250Hz.
- Bassreflexabstimmung auf 45Hz und dann glatt ziehen bis 30Hz.
Der Prozessor wird es schon richten. :engel:

Gruß
Dieter

Achenbach Akustik
08.05.2014, 08:38
Hallo Dieter,

das......kann man durchaus haben, aber wir haben auch keine Anzeigenkunden.:rolleyes:

So ist das leider...... Nicht dass ihr keine Anzeigenkunden habt....

JFA
08.05.2014, 10:27
Das ist ja das Problem. Man weiß nicht, wie die Messung zustande kam.

Audio/Stereoplay:
2 Meter Abstand im Halbraum (Boden reflektierend, Wände bedämpft), im Bass Nahfeldmessung. Die passt auch ganz gut, im Gegensatz zu der von der Stereophile.

Stereo:
2 Meter Abstand, große Halle. Da werden soweit ich weiß die Reflexionen mitgemessen und dann weggeglättet, da werde ich beim nächsten Mal genauer drauf schauen.

Diskus_GL
08.05.2014, 10:58
... Aber auch hier wird nicht viel kritisiert und wenn dann relativiert.
Gerade bei der Avantgarde Zero 1 hätte ich einige Kritikpunkte gehabt.
- Das Horn des Mitteltöners wäre mir persönlich zu klein geraten für die Trennung bei 250Hz.
- Bassreflexabstimmung auf 45Hz und dann glatt ziehen bis 30Hz.
Der Prozessor wird es schon richten. :engel:
...

Hallo,

also wenn das die Punkte sind, bei deren Erwähnung der Bericht dann "seriöser" würde...
Es sind DEINE persönlichen Punkte.
Solche Zeitschriften gehen in erster Linie nach dem "Hörempfinden" und wenn es - trotz "theoretisch" oder "persönlich empfundenen" zu kleinem Horn und eingesetztem Prozessor - vermeintlich gut klingt, dann muss man doch die "theoretisch" oder "persönlich" empfundenen Punkte nicht besonders erwähnen..WARUM???

Grüsse Joachim

Achenbach Akustik
09.05.2014, 09:25
Es sind DEINE persönlichen Punkte.

Das ist richtig. Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass das Horn für die wiedergegebene Frequenz zu klein ist.


Solche Zeitschriften gehen in erster Linie nach dem "Hörempfinden" und wenn es - trotz "theoretisch" oder "persönlich empfundenen" zu kleinem Horn und eingesetztem Prozessor - vermeintlich gut klingt, dann muss man doch die "theoretisch" oder "persönlich" empfundenen Punkte nicht besonders erwähnen..WARUM???

Das Horn ist nicht "persönlich" zu klein empfunden, dass es zu klein ist, dokumentieren die Messwerte. Viel Entzerrung im Bereich von 200-400Hz, der Maximalpegel ist in dem Bereich auch geringer. Leider gibt's kein Klirrdiagramm bei z.B. 90dB Schalldruck. Da dürfte der Wert auch höher liegen.

Zeitschriften schreiben doch sowieso das, was sie "müssen". Kritiken lese ich da seeeeeehhhhhr selten.

Gruß
Dieter

F.A.Bi.A.N.
09.05.2014, 16:50
Zeitschriften schreiben doch sowieso das, was sie "müssen". Kritiken lese ich da seeeeeehhhhhr selten.

achso ist das. :D

oollii
11.05.2014, 00:59
wieviel würde eine zeitschrift mit ein paar tests etc kosten wenn sie komplett ohne werbung auskommt?

Ausgeschiedener Benutzer
11.05.2014, 03:46
unbezahlbar!

Aber so etwas ähnliches gibt es, aber nicht im HiFi-Bereich.

c't hat zwar Werbung, aber die Süddeutsche hat die Zeitschrift mal "geadelt", indem sie ihr ein "Anzeigenkunden-unfreundliches Umfeld" attestiert hat,

:D

d.h., der Heise-Verlach nimmt zwar das Geld der Anzeigenkunden, sich aber ansonsten kein Blatt vor den Mund, oder in welcher Postille liest man sonst neben den Vorteilen auch ganz klar die Nachteile und (bessere) Alternativen zum vorgestellten Produkt?

FoLLgoTT
11.05.2014, 07:31
d.h., der Heise-Verlach nimmt zwar das Geld der Anzeigenkunden, sich aber ansonsten kein Blatt vor den Mund, oder in welcher Postille liest man sonst neben den Vorteilen auch ganz klar die Nachteile und (bessere) Alternativen zum vorgestellten Produkt?

Was auch daran liegt, das fast alles im Computerbereich sehr leicht messbar ist (Benchmarks usw.). Leider wird Hifi immer etwas esoterisches und mystisches angehaftet, so dass es dem ahnungslosen Kunden nicht einmal komisch vorkommt, wenn ein beschissenes Produkt lobgepriesen wird. :rolleyes:

nical
11.05.2014, 09:30
heise gehört auch zu meinen info-favoriten.
hatte selbst mal redaktionsleitung inne. ich hatte drauf gedrängt, aus kostengründen das magazin (nicht im hifi-bereich) kostenlos abzugeben - automatische reichweitenerhöhung und damit besserer = höherer preis pro inserat.
denn bei kleinem preis bringts nix, und mit steigendem preis kaufens immer weniger und die anzeigenkunden werden uninteressiert.
gruß reinhard

Diskus_GL
11.05.2014, 10:02
Was auch daran liegt, das fast alles im Computerbereich sehr leicht messbar ist (Benchmarks usw.). Leider wird Hifi immer etwas esoterisches und mystisches angehaftet, so dass es dem ahnungslosen Kunden nicht einmal komisch vorkommt, wenn ein beschissenes Produkt lobgepriesen wird. :rolleyes:

Naja, auch in der Computerbranche gibt's Beispiele wo eben ein Verkaufserfolg sich nicht am "Messbaren" ausmachen lässt.
Das iPhone - speziell das erste - hat sich verkauft wie warme Semmeln, hat der Konkurrenz das Fürchten gelehrt und fast alle in der Branche zum "Nachahmen" bewegt, obwohl es in allen "Messwerten" z. T. deutlich schlechter war (und ist)…als die Mitbewerber. Aber es war halt einfach zu bedienen, hatte ein schlüssiges Gesamtkonzept (mit einfachem Sync, Apps inkl. App-Store mit einfachem Bezahlsystem etc, etc…) - und wurde auch deshalb zum Erfolg über Jahre hinweg! (…und das nicht nur bei Apple-Jüngern)
Es sind eben nicht immer die "Messwerte" - und das ist in der HiFi-Branche ja noch wesentlich ausgeprägter de Fall!!!

Solange es immer noch ne Menge Phänomene gibt, die man zwar sehr gut "hören" kann, die sich aber in den (üblichen) Messwerten nicht widerspiegeln wird das auch so bleiben.
Und da will ja auch keiner richtig was dran ändern, denn die Propagierung bestimmter "Eigenschaften" ist ja ein Marketinginstrument, etwas, wovon man sich von Mitbewerbern abheben kann. "Wissenschaftliche" Beweise findet man ja für fast alles, und die HiFi-Branche hat da ja auch überhaupt keine einheitliche Ansicht, was z. B. fürs Hören wie wichtig ist (um es dann Anlage mit den entsprechenden Messwerten zu bewerten).
Es wird sich ja z. B. immer noch darüber gestritten, wie wichtig z. B. die zeitliche Auflösung des Hörvermögens ist (die man ja auch messen könnte - aber kaum macht).
In der HiFi-Branche ist fast Alles immer noch eine Glaubensfrage… und davon leben eben auch einige Zeitschriften und Firmen.. mit allen "Nebeneffekten".

Grüsse Joachim

FoLLgoTT
11.05.2014, 12:06
Das iPhone ...

Das iPhone ist ein typisches Statussymbol. Apple hat den Käufern geschickt eingebläut, sie wären einzigartig, wenn sie deren Produkte kaufen. Sind sie aber nicht. ;)

Eine Parallele zur Hifi-Branche gibt es aber schon. Die Hifi-Industrie will dem Käufer einbläuen, er hätte ein ganz besonders empfindliches Gehör.
Völliger Quatsch! Der Blindtest offenbart das Versagen des menschlichen Gehörs bzw. macht einem klar, wie stark verknüpft all unsere Sinne sind.


Solange es immer noch ne Menge Phänomene gibt, die man zwar sehr gut "hören" kann, die sich aber in den (üblichen) Messwerten nicht widerspiegeln wird das auch so bleiben.

Ah ja, die ominösen nicht messbaren Eigenschaften, die nie jemand genau spezifizieren kann. :rolleyes:

Wenn die üblichen Messungen nicht ausreichen, um das Klangbild eines Lautsprechers allumfassend zu beschreiben, muss man eben nach ergänzenden Metriken forschen. Das ist schlichtes ingenieurmäßiges Vorgehen. Im Hifi-Bereich macht das aber praktisch niemand. Wahrscheinlich fehlt auch einfach der wissenschaftliche Hintergrund bei den vielen High-End-Bastelbuden.


In der HiFi-Branche ist fast Alles immer noch eine Glaubensfrage… und davon leben eben auch einige Zeitschriften und Firmen.. mit allen "Nebeneffekten".

Es wird alles zu einer Glaubensfrage gemacht. Das ist ja nicht von Natur aus so. :)

Interessanterweise sind die Bedingungen im Studio sehr viel definierter und es gibt diverse Empfehlungen, die alle in dieselbe Richtung gehen (EBU, Tonmeistertagung usw.). So willkürlich kann das also alles nicht sein, wie uns die Hifi-Branche weißmachen will.

Das ganze System krankt einfach daran, dass die vielen wissenschaftlichen Untersuchungen bewussst ignoriert oder zum Sounding ausgenutzt werden (Blautsche Bänder). Es fängt ja schon mit Amplitudengängen an, die so aussehen, als ob meine kleine Tochter versucht hätte, einen Kreis zu malen! In der Schule gäbe es dafür eine 5.

Diskus_GL
11.05.2014, 12:36
Das ganze System krankt einfach daran, dass die vielen wissenschaftlichen Untersuchungen bewussst ignoriert oder zum Sounding ausgenutzt werden (Blautsche Bänder). ....

Sag ich ja - jeder nutzt "seine" Wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Und somit bleibt es jedem Hersteller und Kunden (also auch wir) selbst überlassen welchen Theorien, wissenschaftlichen Ergebnissen und Untersuchungen er glaubt!
Ingenieurmässiges Vorgehen findet man hier ohnehin selten und wenn, dann meist nur in Teilbereichen.
Das Ganze ist ja aber auch keine Wissenschaft, sondern Kommerz!

Und die, für die es Wissenschaft ist, forschen ja auch ständig weiter, nur eben ohne "Anerkennung" oder kommerziellen Erfolg.
Die z. T. jahrelangen Untersuchungen z. B. von Milund Kunchur werden ja immer noch kaum zur Kenntnis genommen… trotzdem sie mittlerweile als anerkannt gelten können und eben für viele Phänomen unseres Hörens eine Erklärung liefern.

Grüsse Joachim

PS.: Als reines Statussymbol (wie z. B. das iPhone) kann man etwas nur sehr kurzfristig verkaufen. Um langfristig Gewinn zu machen, muss es auch einen nutzbaren Mehrwert besitzen.
Ansonsten wären spätestens mit dem Erscheinen der deutlich preiswerteren, den reinen "Messwerten" nach besseren und flexibleren Mitbewerbermodelle die verkauften Stückzahlen des iPhone deutlich eingebrochen…
Der mittlerweile jahrelange Erfolg des iPhone zeigt ja das es nicht nur ein Statussymbol ist… (schon gar nicht bei dem Preis) - es ist ja eher umgekehrt: Die Wettberbermodelle werden man den Eigenschaften und der Usability des iPhones "gemessen"...:bye:

HIFIAkademie
11.05.2014, 16:46
Ich glaube, es wird einiges zu eng gesehen.
HiFi ist ein Hobby, es ist ein reines Luxusprodukt und es wird (anders als im Studio) eben nicht nach vorrangig rationalen Gesichtspunkten genossen.
Kein Mensch braucht einen Lampenschirm zumal die Lampe ohne Schirm doch viel heller ist. Dennoch wird in der Regel wesentlich mehr Geld für den Schirm und das Drumrum als für das eigentliche Leuchtmittel ausgegeben. Warum? Weil man es sich leisten kann und weil es einem gefällt - nicht weil damit irgendwelche Messwerte besser wären.
Gerade Lautsprecher machen so viele Fehler, werden in der Regel auch nicht gerade optimal aufgestellt, eine Raumherrichtung fehlt ebenfalls meist. Was soll man sich da wegen ein paar dB Abweichungen unter "Laborbedingungen" aufregen. Wenn es dem Käufer finanziell, optisch und mit den Ohren gefällt wird es gehauft - wenn nicht eben nicht. Alles andere ist nebensächlich.
Dass man das im DIY anders sieht ist logisch, schließlich beschäftigt man sich auch anders mit dem Thema. Das hat aber keine allgemeingültige Bedeutung.

Bei den Zeitschriften habe ich den Eindruck, das teilweise der Schwanz mit der Kuh wackelt. Wenn das Gehörte und das gemessene zu stark abweicht - dann muss wohl ein Messfehler vorliegen. Dann wird teilweise mit sehr merkwürdigen "Begründungen" hantiert, was von fehlenden Erkenntnissen gefaselt oder eben eine neue "Messmethode" gebastelt welche besser ins eigene Bild passt. Die jedem anderen naheliegende Erklährung, dass man wohl einem Effekt aufgesessen sein, dass man sich wohl geirrt hat, dass es zwar messtechnisch schei.. wäre aber dennoch schön klingt, .. scheint völlig unsportlich zu sein.