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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungen mit internen Helmholzabsorbern



tifflor5
15.11.2014, 12:08
In hohen, schlanken Bassreflexkonstruktionen werden gerne (speziell von Timmi) und wohl auch erfolgreich interne Helmholzabsorber gegen stehende Wellen eingesetzt.

Wie sieht es jedoch bei geschlossenen Boxen (CB) aus?
Ist hier ein solcher Absorber sinnvoll oder gar kontraproduktiv?

Stehende Wellen treten ja auch bei Diesen auf. Mangels Reflexöffung finden sie zwar keinen Weg nach Draußen, aber könnten sich trotzdem negativ auswirken.

Evtl. hat ja schon jemand Erfahrungen im Zusammenspiel Absorberkammer und CB gemacht. Für Info's und Erfahrungen wäre ich dankbar.

Mad Bat
15.11.2014, 16:49
Hi,

stehwellen zu vermeiden ist immer sinnvoll. Ob BR oder CB ist egal, theoretisch ist die reflexöffnung ja auch für höhere der abstimmfrequenz nicht passierbar.
Auch bei CB kommen die stehwellen nach draußen, durch die Membran.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein interner absorber in CB negative Auswirkungen hätte, wie auch.

Gruß
Laurin

Bizarre
15.11.2014, 19:13
Hmm,

in BR ist ein IHR oder besser IRR sehr sinnvoll. Man will ja möglichst schmalbandig nur die Stehwelle dämpfen, und dabei den eigentlichen Resonator möglichst unbehelligt lassen.

Bei CB macht das keinen Sinn. Locker mit Steinwolle gefüllt, fertig. Damit sind dann sämtliche Stehwellen platt, dazu kommt noch ein "Gewinn" von ca. 20% Boxvolumen.

LG,
Manfred

Franky
15.11.2014, 19:47
Ja, genau so ist es.

Plüschisator
15.11.2014, 20:52
Wie jetzt? Bekommt man so wirklich die Stehwellen "platt"?

Franky
15.11.2014, 21:27
Geschlossene Gehäuse werden nun mal voll mit Dämmmaterial ausgefüllt. Mehr können da auch IHA oder anderes auch nicht bewirken

Azrael
15.11.2014, 23:24
Es fehlt halt bei BR-Boxen die Möglichkeit zum derartigen "Zustopfen", weil sonst ja im ungünstigen Fall die Wirkung des BR-Kanales behindert wird. Darum ist hier ein IHA vielleicht sinnvoll.

CB's haben diese Einschränkung aber nicht.

(wobei ich meine neuen BR-Subwoofer trotzdem mit Sonorock Rockwool bedämpft habe. Die gefüllten Abteile habe ich zwar mit je einer Schicht Ikea-Bomull-Stoff, Polyesterwatte und Noppenschaumstoff "abgedichtet", ich hoffe aber trotzdem, dass ich nicht früher sterbe....:eek::))

Viele Grüße,
Michael

Gabrie
16.11.2014, 03:56
Hl!
Wenn man die Hand auflegt, merkt man allerdings, dass Boden und Deckel einer Standbox am meisten resonieren. Ist ja auch logisch, senkrecht passen da die meisten Wellenlängen rein. Und natürlich, kommt schon eine Menge Dreck durch den TMT! Es ist ein Vorteil von Ständer- oder Regal-boxen, dass die Innenmaße nicht so viele Stehwellen zulassen. Habe selber bei meinen Standboxen immer auch Rippen auf die kleinen Boden- oder Deckelplatten geleimt! Mit den Fingern kann man (den Effekt) das fühlen! Ähnlich ist auch da der Effekt von internen bedämpften IHAs :cool:
Herzlichen Gruß Gabriel

tifflor5
16.11.2014, 12:09
Wenn ich eure Meinungen zusammenfasse, macht ein IHA bei CB nicht unbedingt Sinn, schaden tut er auch nicht, ist aber gut für's Gewissen :rolleyes:.


Geschlossene Gehäuse werden nun mal voll mit Dämmmaterial ausgefüllt
Dem widerspricht, dass es Gehäuse gibt, bei denen konstruktionsbedingt nur eine minimale Dämpfung notwendig ist. Hier könnte ich mir einen IHA gut vorstellen, der die Mängel der schwächeren Dampfung ausgleicht.


Es sei denn man glaubt an den Weihnachtsmann.
Wie jetzt, gibt es den etwa nicht :D? Oder habe ich was verpasst?

Plüschisator
16.11.2014, 21:38
Welche Arten Gehäuse brauchen denn "konstruktionsbedingt" weniger Dämmung als andere? Und wie sehen dann die, ebenfalls ja anderen, Mängel der minimalen Dämmung aus?
Ich kann mir da gerade nicht so recht was drunter vorstellen...

tifflor5
17.11.2014, 16:28
Welche Arten Gehäuse brauchen denn "konstruktionsbedingt" weniger Dämmung als andere? Und wie sehen dann die, ebenfalls ja anderen, Mängel der minimalen Dämmung aus?
Ich kann mir da gerade nicht so recht was drunter vorstellen...
Da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt :(. Die Aussage bezog sich auf CB, die NICHT mit Dämmmaterial vollgestopft sind, z.B. die älteren Teile der Britten, welche lediglich eine Schaumstofffüllung auf den Gehäusewänden haben. Hier könnte ich mir vorstellen, dass bei entsprechender Höhe stehende Wellen auftreten, welche dann statt durch Dämmmaterial durch einen IHA "eleminiert" werden (könnten) :confused:.

Aber, ich wollte hier keine philosophischen Betrachtungen oder gar ein "Ich-weis-es-besser"-Bashing entfachen, dafür bin ich nicht der Fachmann :(. Es stellte sich mir lediglich die Frage ob es Sinn machen könnte oder kontraproduktiv ist. Sorry, wenn ich da missverstanden wurde und danke für eure Beiträge :ok:.

Plüschisator
17.11.2014, 17:46
Aha. Macht Sinn. Ich dachte schon, Du wolltest auf Dinge wie "Goldener Schnitt" hinaus.
Aber dann wäre es wohl einfacher, die alten Briten einfach korrekt zu dämpfen. Wobei sich natürlich auch die Frage stellt, inwiefern Stehwellen in so kleinen Gehäusen nun wirklich stören.
Dazu gab es doch bestimmt schon mal was? "Pimp my KEF" oder so...

Kaspie
17.11.2014, 20:45
Hallo zusammen,

ich glaube, hier werden ein paar Begrifflichkeiten durcheinandergewürfelt und falsche Schlüsse gezogen?
Zitat Gabrie:

Wenn man die Hand auflegt, merkt man allerdings, dass Boden und Deckel einer Standbox am meisten resonieren. Ist ja auch logisch, senkrecht passen da die meisten Wellenlängen rein.
Ich denke jetzt einmal so vor mich hin.
Der Deckel und der Boden resonieren trotz geringster Fläche mit.
Er funktioniert also als Passivresonator und macht im Verhältnis zum Chassis richtig laut Mucke? Und das obwohl die Masse sehr hoch, die Eigendämpfung recht hoch und die Einspannung....
Hat wer eine Aspirin für mich?
Der Treiber-das Chassis hat eine recht geringe Masse, eine Hohe Nachgiebigkeit und eine recht geringe Stärke.
Nachdenk.....:confused:

Was sind stehende Wellen? Ich behaupte mal janz Frech : Die jibbt es garnich. Und sind nur auf dem Oszilloskopen zu sehen.
Zitat tifflor5

Die Aussage bezog sich auf CB, die NICHT mit Dämmmaterial vollgestopft sind, z.B. die älteren Teile der Britten, welche lediglich eine Schaumstofffüllung auf den Gehäusewänden haben. Hier könnte ich mir vorstellen, dass bei entsprechender Höhe stehende Wellen auftreten, welche dann statt durch Dämmmaterial durch einen IHA "eleminiert" werden (könnten) :confused:.
Frage:
Was sol denn die Bedämmung an den Boxenwänden dämmen?
Bis zu welcher Frequenz soll Schaumstoff eine Funktion zeigen? Wie Breitbandig soll der Dämmstoff sein?
Zitat Plüschisator:

Ich dachte schon, Du wolltest auf Dinge wie "Goldener Schnitt" hinaus.
Ja, warum denn nicht? Hier stellt sich die Frage, ob es bei tief getrennten Systemen einen großen Einfluss hat?
Für Breitbandige Systeme sollte man schon einen Einfluss entdecken.
Desweiteren sollte auch der Einfluss der Bedämpfung nicht ganz ausser Acht gelassen werden.
Hier sind der goldene Schnitt, die Dämpfeigenschaften des Materials und noch ein paar weitere Parameter nachdenkenswert. Auch der Aufbau und die Funktionsweise des Chassis sind nicht uninteressant.
"Viel hilft viel", "je schwerer desto tod" usw. sind zwar immer wieder gern gelesene Artikel und Zitate in den Zeitschiften und Abhandlungen. Sind sie aber immer richtig? Nur weil sie einfach umzusetzen und billig sind?

Ich denke da immer so an Urlaubsreisen mit eine Flieger, der mit fast 1000 KMH in einer dünnwandigen und leichten Kiste doch ser angenehm ruhig ist.

Wo meine Aspirin?

Kay

Gabrie
17.11.2014, 23:13
Hi Kay!
Das da was auf die schwache Membran negativ einwirkt, ist unbestritten. Meine ich, kann man gut bei Open Baffles hören. "Das beste Gehäuse, ist kein Gehäuse!" Da ist der Weg einfach sehr weit, ehe Reflektionen, wieder auf die Membran treffen. Schmale Korbstege und besonders geformte Magnete und Polplatten tragen dieser Erkenntniß mittlerweile Rechnung. Vielleicht auch mit ein Grund, warum kleine Magnete (Alniko und Neodym!), bei großer Feldstärke, so gut "klingen". :denk:
Herzlichen Gruß Gabriel

tifflor5
18.11.2014, 08:15
Die Aussage bezog sich auf CB, die NICHT mit Dämmmaterial vollgestopft sind, z.B. die älteren Teile der Britten, welche lediglich eine Schaumstofffüllung auf den Gehäusewänden haben. Hier könnte ich mir vorstellen, dass bei entsprechender Höhe stehende Wellen auftreten, welche dann statt durch Dämmmaterial durch einen IHA "eleminiert" werden (könnten) :confused:.
Frage:
Was sol denn die Bedämmung an den Boxenwänden dämmen?
Bis zu welcher Frequenz soll Schaumstoff eine Funktion zeigen? Wie Breitbandig soll der Dämmstoff sein?
Darauf kann ich dir keine Antwort geben. Die haben das halt erfolgreich so gemacht. Wieso, weshalb, warum entzieht sich meiner Kenntniss und hinterher ist man bekanntlich klüger und erfahrener.


Aber dann wäre es wohl einfacher, die alten Briten einfach korrekt zu dämpfen.
Korrekt ist wieder mal eine Sache der Definition. Damals war das Korrekt und der Erfolg gibt ihnen recht.


Wobei sich natürlich auch die Frage stellt, inwiefern Stehwellen in so kleinen Gehäusen nun wirklich stören.
Dieses Prinzip war auch in hohen Gehäusen verwirklicht. Bei den kleineren gebe ich dir recht.



Dazu gab es doch bestimmt schon mal was? "Pimp my KEF" oder so...
Gibt es und kenne ich. Aber bei meiner Frage geht es nicht darum, eine alte KEF zu pimpen. Die alten Britten hatte ich nur als Beispiel auf deine Frage angeführt.

nailhead
18.11.2014, 08:36
*Kurzen Hinweis in die Runde werf, das dämmen =/= dämpfen ist*

*und weg* :bye:

Kaspie
18.11.2014, 08:41
Guten Morgen Gabrie,
Bassboxen mit einem geringen Anteil an Mitteltonanteilen sind relativ einfach zu bedämpfen.
Geschlossene Kisten werden gestopft. Bei BR ist das nicht so einfach möglich. Der abgestimmte Resonator ( Lamda/4) lässt sich recht einfach berechnen und auch die Bandbreite abschätzen.
Zum Thema Alnico wird es aber etwas komplizierter.

Schmale Korbstege und besonders geformte Magnete und Polplatten tragen dieser Erkenntniß mittlerweile Rechnung

Wenn wir einen kleinen Ausflug in die Historie der Lautsprecher machen und uns mit gut beleumundeten Chassis beschäftigen, werden wir ein paar Dinge daraus erkennen können:
Die Körbe waren aus Blech.
Die Sicke war aus Papier.
Der Antiresonanzring war aus Filz.
Der Magnet war klein.

Wenn wir soch ein Chassis auseinandernehmen, fallen uns noch ein paar Kleinigkeiten auf.
Der Luftspalt ist sehr klein.
Der Magnet ist über Papier oder Filz an den Korb gekoppelt.

Die Befestigung des Chassis an der Schallwand ist indirekt. Der Korb hat keine Verbindung mir der Schallwand! Deine Aussage

"Das beste Gehäuse, ist kein Gehäuse!" geht hier sogar weiter.
Das Chassis wurde über Gummistopfen und Hülsen an eine Schallwand befestigt.

Die Schallwand war aus recht Dünnwandigen Sperrhoz, dass mit Weichfaserplatten beschichichtet war.

Hier war Physik und großer Aufwand ersichtlich.

Heute wird etwas einfacher gebaut. Dicke Wände, Schwere Chassis, mehr Materialschlacht.
Aber auch andere optische Eigenschaften sind gefragt.
Die Bastelwut und die Verliebtheit an optisch-technischen trägt auch seine Rechnung.
Simprogs, Messsysteme und andere Hilfsmittel erleichten die Konstruktion ja doch erheblich. TSP und wir können die tiefsten Töne aus den Lautsprechern rausfallen lassen.
Aktiv ist preiswert geworden. Aber auch passiv ist möglich . 110 Bauteile müssen verbaut werden ( und die Industrie freut sich :)). (OK, das war jetzt ein kleiner Nadelstich von mir:rolleyes:)

Mir gefällt die Mischung aus alt und neu ganz gut. Alte Konstruktionen mit neuen Mittel analysieren.

Ich bin der Meinung, dass Lautsprecherselbstbau doch etwas weiter geht als Simulieren und Messen .
Es gibt viele Parmeter, die das Hobby nicht langweilig werden lassen:bye:

LG
Kay