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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Altersbedingte Gehörempfindlichkeit



SNT
18.11.2014, 13:49
Das das sooo schlimm ist hätte ich nicht gedacht. (Quelle: Die magnetische Schallaufzeichnung Dr.F. Krones). Also bittescheeeen alles oberhalb 10kHz mal um 10dB anheben, dann dürfte es für die Meisten passen. Dazu kommt natürlich auch noch der Loudnesseffekt....

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=685&pictureid=19865http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=685&pictureid=19866

Eigentlich dürften da bei älteren Leisehörern grundsätzlich alle Lautsprecher schlecht klingen...oder man zwingt sich einfach zu einem höheren Laustärkepegel. Gutes Argument übrigens: 'Ich muß laut machen, sonst passt der Frequenzgang nicht mehr'

miwa
18.11.2014, 14:55
Eigentlich dürften da bei älteren Leisehörern grundsätzlich alle Lautsprecher schlecht klingen...

Hallo Sven,:)

keine Angst vor dem Älterwerden - soo schlimm wird das nicht!;)
Mit 55 höre ich noch bis 12 KHz, mein Bekannter (60) schafft noch 8 KHz - er hatte allerdings mal einen Hörsturz.
Für uns "Ältere" ist es nicht schwer, die "Guten" von den "Schlechten" zu unterscheiden, denn die Tonalität eines Lautsprechers bleibt, egal ob man nun bis 10,12, 16 oder 20 KHz hören kann.

LG Micha

Kaspie
18.11.2014, 15:16
Das alte Thema:
Sind wir hier um Frequenzen zu hören oder konzentrieren wir uns auf die Musik?

Den schönsten Lautsprecher habe ich hören dürfen mit einem Frequenzgang bis ca. 5 KHZ. Mit Ht war es natürlich besser.
Ohne HT hat man aber vorher nichts vermisst.
Es war ein LM22A mit LM555, TA7331A mit 803. Späterer HT LM597.
Die G 25 Untersuchungen gehen bis 8 KHZ.

LG
Kay

Diskus_GL
18.11.2014, 16:01
...Frequenzgang wird überbewertet - auch beim Hören.

Das "tonale" Hören macht ja ohnehin nocht soviel aus beim Hörprozess... :D
Also auch wer tonal nur noch bis 10kHz hört, kann Schallereignisse (z. B. Musikinstrumente) gut erkennen, einordnen und vor allem räumlich gut lokalisieren - das funktioniert eben über andere "Mechanismen" (siehe Blauert)... ;)

Grüsse Joachim

oollii
18.11.2014, 16:26
was oft nicht beachtet wird:
das gehirn liefert selbst die informationen um ein sinneseindruck zu vervollständigen.
deswegen gibts hundeärsche, die aussehen wie jesus, aber auch schwerhörige, die nicht das gesagte nicht verstehen, sondern falsch verstehen.

PR54
18.11.2014, 16:50
Ui ui ui, ich verkaufe meine ER4 :)

Gruß Peter

Azrael
18.11.2014, 18:32
Ich wollte nur mal kurz anmerken, dass es m.E.n. wohl nicht viel Sinn macht, altersbedingte Höreinbußen durch EQ-Einsatz zu kompensieren, es sei denn, das wäre mit allem anderen Hörbaren in der Umwelt auch möglich.... ;)

Viele Grüße,
Michael

diplo
19.11.2014, 01:13
... dass es m.E.n. wohl nicht viel Sinn macht, altersbedingte Höreinbußen durch EQ-Einsatz zu kompensieren ... Michael

Das kann durchaus Sinn machen. Musik wird dann insbesondere bei geringeren Pegeln angenehmer empfunden, Sprache besser verstanden. Es ist jedoch nicht trivial ein „einfacher“ Vollausgleich via Eq macht keinen Sinn. Ein beherzter + Dreh des Höhenreglers ist bei Lärm- oder Altersschwerhörigen jedoch zumeist eine einfache, gern angenommene Maßnahme.

capslock
19.11.2014, 08:49
Man sollte auch bedenken, dass diese Grafik aus dem Jahr 1952 stammt - da in den Kriegen wohl auch nicht auf Gehörschutz geachtet wurde, gilt diese Untersuchung wohl auch nur für diese Zeit. ;)

Erstens das, und es wurde auch in Industrie und Handwerk nicht so auf Gehörschutz geachtet.

Und dann sollte nicht die Rolle von Antibiotika und allgemein besserer Hygiene vergessen werden.

Bei Mittelohrentzündung half früher nichts außer schlimmstenfalls das Messer. Heute kann man früh ein Antibiotikum geben, auch wenn manche Kinderärzte lieber warten, bis es zu einem Riß des Trommelfells kommt, während Ohrenärzte wegen möglicher Folgen für Gehörknöchelchen und -nerv lieber früher eins verschreiben.

Und eine ganz interessante Untersuchung wurde vor zwei Jahren von amerikanischen Militärärzten veröffentlicht.
http://well.blogs.nytimes.com/2012/12/25/heart-disease-in-military-shows-dramatic-drop-since-korean-war/?_r=0

Die haben Autopsieberichte seit dem Koreakrieg untersucht, und die Arterienverkalkung bei den meist relativ jungen gefallenen oder bei Unfällen umgekommenen Soldaten ist mit jedem Jahrzehnt besser geworden. In der Diskussion dieser Ergebnisse haben dann Militärärzte und -krankenschwestern erzählt, daß die Ernährung beim Militär mittlerweile sehr ungesund sei (gratis Pizza und Burger aus dem Automaten 24 h am Tag, um die Truppe bei Laune zu halten) und nach wie vor fast alle rauchen würden. Es wurde gemutmaßt, daß bessere Impfung und gelegentliche Antibiotikagaben bei bakteriellen Infektionen für eine Abnahme unerkannter chronischer Entzündungen sorgten, was weniger Verkalkung bewirke. Das betrifft erstmal die Arterien, aber wir können vermuten, daß es den Gehörnerven dann auch besser geht

PR54
19.11.2014, 09:31
Das komische an der ganzen Sache ist, bin jetzt 60, dass mir der Hochtonbereich gar nicht mal so große Schwierigkeiten macht. Ich höre eher mit 2db weniger, als den Hochtonbereich anzuheben. Schwierigkeiten gibt es aber im Stimmenbereich Wenn sich mehrere Leute unterhalten und ich sitze dazwischen, fällt es mir mittlerweile sehr schwer die Gespräche auseinander zu halten. Ob sich das im Bereich Musik hören irgend wie niederschlägt, kann ich jetzt gar nicht mal sagen, ist schon komisch.


Gruß Peter

tifflor5
19.11.2014, 09:37
Mir, bin jetzt 56, geht es ähnlich wie Peter (PR54), eher zurückhaltende Höhen.

Habe die Ohren vor ca. einem halben Jahr mal beim Ohrenarzt vermessen bekommen. Und da kam ein nicht unerheblicher Einbruch im Mittenbereich heraus (Habe die Diagramme leider nicht mehr).:(

Ich höre jetzt mit einer quasi in den Lauschern eingebauten Loudness :engel:.

diplo
19.11.2014, 13:43
Hallöchen.
@Bernhard. Ein Einbruch ist altersbedingt zumeist bei ca. 4000 Hz. Das würde ich schon eher dem Hochtonbereich zuordnen. Ein Einbruch im Mittenbereich ist altersbedingt eher untypisch.

Akustisch hättest du so eine andere Situation wie Peter. Er beschreibt die typische Problemstellung „ Ich höre alles verstehe jedoch im Störgeräusch (mehrere Stimmen) schlecht.“

Das Anheben der Höhen bezieht sich auf kleinere Lautstärken. Bei größerem Pegel tritt, wie Peter es beschreibt, oft gegenteiliges auf. Dies begründet sich darauf das die äußeren Haarsinneszellen geschädigt sind (Haarsinneszellen siehe z.B. Wikipedia). Diese wirken bei geringem Pegel verstärkend und bei hohem Pegel dämpfend. Zumeist sind diese alters- oder / und lärmbedingt im Hochtonbereich geschädigt, deren Funktion eingeschränkt oder nicht mehr gegeben.

PR54
21.11.2014, 19:09
Das macht mir doch größere Sorgen, zu mal ich das hier gefunden habe:


Die Ursache der Otosklerose (http://www.healthy48.com/deu/d/otosklerose/otosklerose.htm) ist unbekannt. Erblichkeit ist erwiesen. Verschlechterung des Gehörs über eine Zeitspanne von Monaten oder Jahren hinweg läßt immer den Verdacht auf eine Otosklerose (http://www.healthy48.com/deu/d/otosklerose/otosklerose.htm) aufkommen. Typisch für diesen Zustand ist, daß höhere Töne meist besser gehört werden als tiefere Töne. Gewöhnlich beginnt die Otosklerose (http://www.healthy48.com/deu/d/otosklerose/otosklerose.htm) in einem Ohr (http://www.healthy48.com/deu/d/ohr/ohr.htm), befällt aber schließlich auch das andere. Es gibt keine spezielle und wirkungsvolle Behandlung der Otosklerose (http://www.healthy48.com/deu/d/otosklerose/otosklerose.htm). Um der fortschreitenden Schwerhörigkeit (http://www.healthy48.com/deu/d/schwerhoerigkeit/schwerhoerigkeit.htm) zu begegnen, kann man den Menschen meist durch einen elektronischen Hörapparat helfen. Bei einer gewissen Anzahl von sorgfältig ausgesuchten Fällen konnte ein beachtenswerter Erfolg durch einen operativen Eingriff erreicht werden, der sog. Fensterungsoperation.


Wenn mich jetzt nicht alles täuscht, hatte mein Vater das Problem auch.


Ach nee, ist doch sch....


Gruß Peter

diplo
21.11.2014, 20:16
Hallöchen.

Musiker und Tonleute haben sehr oft (berufslärmbedingt) eine schlechtere Hörschwelle, trotzdem aber eine trainierte bessere Auflösung.

Die Aussage ich höre noch bis xxx Hz ist zumeist unsinnig, da nicht bis zu einer Frequenz gehört wird und danach nicht mehr. Sondern lediglich, frequenzabhängig, erst ab einem höheren Pegel, dann aber nicht schlechter.

Auch wenn die Hörschwelle zu hohen Frequenzen bereits um 40 dB abgesunken ist, ist zumeist noch immer ein sehr gutes Musikhören, auch im Hochtonbereich, möglich, obgleich das Sprachverstehen im Störgeräusch bereits beeinträchtigt ist. Hier ist oft nicht das leisere Musikgenießen das Problem, sondern das Laut weniger Spaß als früher macht (herabgesetzte Unbehaglichkeitsschwelle).
Einfacher Test, Finger vor Ohr an Daumen reiben.Gut hörbar und hell = Hörverlust kleiner ca. 20 dB. nichts oder leise und diffus / dumpf = Hörverlust grösser ca. 20 dB. Oft ist linkes und rechtes Ohr unterschiedlich. Bei ausgestreckter Hand noch gut hörbar im freien Hörverlust kleiner ca. 10 dB.

Schlechter im Hochtonbereich zu hören bedeutet nicht dumpferes Klangempfinden. Da der Kopf keinen Vergleich zu früher hat (akustisches Gedächtnis), ist das normalklingend, was noch gehört wird. Daher Hochtonanheben bevorzugt zur Verständlichkeit bei kleinem Pegel, wie Loudness, sinnvoll.

Otosklerose ist, wenn das Hören spürbar beeinträchtigt ist, oft operabel. Wenn die Gehörknöchelchen ersetzt werden, wird die Hörschwelle oftmals um weniger als 20 dB beeinflusst.

Ausgeschiedener Benutzer
22.11.2014, 05:49
Hi zusammen,

da stellen sich geradezu "philosophische Fragen":

Was entspricht dem Original?

- Ist das Original, das was ich aktuell höre?

oder ist das Original

- Das was ich vor 35 Jahren (bin 55) gehört hätte?

Ich bin der Meinung, daß ein Lautsprecher für mich so klingen sollte, wie ein Konzert, das ich hören würde unter Inkaufnahme meiner altersbedingten "Hörschwäche".

Gute von schlechten Lautsprechern kann ich durchaus noch sehr gut unterscheiden. :)

Kaspie
22.11.2014, 13:13
Wenn ich so alt bin, dass mir die Musik nicht mehr gefällt, habe ich ein anderes Problem als mich über philosophische Betrachtungen der altesbedingten Gehörempfindlichkeit Gedanken zu machen.
Entweder gehe ich zum Dachdecker und lass mir die Schindeln richten oder ich mache mir einen Kopp, ob mein Schnitzel pürriert wird :p
Aber momemtan höre ich lieber Musik. Und ob ich die hinterletzte Frequenz bei einer Triangel höre oder der berühmte Sack Reis in China umfällt, interessiert nicht wirklich.
Wie ich Musik empfinde und erlebe, welche Emotionen sie bei mir auslöst kann einem Anderen relativ Wurst sein:engel:

LG
Kay

Malik
22.11.2014, 20:36
Es gibt zwei Arten des Gehörs. Das physikalische und musikalische Gehör. Ersteres hat mit dem "Sich-zurecht-finden" zu tun, Gespräche trennen, das Richtungshören (welches von der Hörfähigkeit hoher Frequenzen abhängt) usw.

Das musikalische Gehör ist wesentlich mehr. Hier spielen Hörerfahrung, Emotionen, musikalische Bildung und Empfinden eine Hauptrolle. Wer ein "trainiertes Ohr" hat, gemeint ist eigentlich ein trainiertes Gehirn, mischt Erfahrungen mit dem tatsächlich Gehörten. Fraktale ist das Stichwort.
Das kann man analog zum Sehen betrachten: ab einer bestimmten Entfernung reicht die physikalische Auflösung des Auges nicht mehr aus, um Dinge detailliert wahrnehmen zu können. Trotzdem sieht eine Baumrinde aus der Entfernung noch aus wie eine Baumrinde, da unsere Erfahrung fehlende Details im Gehirn beimischt.
Das gleiche passiert beim Hören. Nur so können alte Tattergreise noch ganze Orchester dirigieren. Halb taub vom forte fortissimo. Auch ich hab so meine Einschränkungen bedingt durch diverse Diskoabenteuer, DJ-sein für mehr als 15 Jahre, explodierenden Lautsprechern (kein Scherz!) und jugendlichen Leichtsinn. Gerade wenn Frauen extrem leise sprechen, versteh ich nix mehr. Vielleicht umgebe ich mich daher eher mit extrovertierten Persönlichkeiten? Trotzdem höre ich sofort, wenn sich tonal irgendwas reibt, der Gitarrist seine Klampfe nur halbherzig gestimmt hat etc pp.