in diesem Thread hier sollen übersichtlich alle Features des freeDSP-aurora vorgestellt werden.
Zunächst eine kompakte Übersicht:
Analog Devices ADAU1452, 294.912 MHz, 32-bit SigmaDSP mit 6144 SIMD Instruktionen pro Abtastwert bei 48kHz fs, 40kWords RAM, 800ms Audio Delay Pool @ 48kHz fs, 8 stereo ASRCs mit 139dB DNR
XMOS XE216-512-TQ128 für Mehrkanalaudiostreaming via USB2
ESP32 mit WiFi- oder Bluetooth-Schnittstelle
AKM AK4458 32bit-DAC
AKM AK5558 32bit-ADC
Unterstützung von 44.1kHz bis 192kHz Samplingfrequenz
8 Analoge, symmeteische Eingänge, +6dBu Normpegel
8 Analoge, symmeteische Ausgänge, +6dBu Normpegel
S/P-DIF Ein- und Ausgang
ADAT Ein- und Ausgang
Wordclock Ein- und Ausgang
Anschlüsse für Display, Drehenkoder, Lautstärkepoti, Temperatursensor, PWM-gesteuerter Lüfter, IR-Diode
Ein freeDSP Expansion Header für den Anschluß von Erweiterungsmodulen
USB Audio Class 2 Bidirektionales Streaming mit 8 Ein- und 8 Ausgangskanälen, full-duplex-fähig. Unterstützt ASIO-Treiber (asio4all) unter Windows 10, für macOS und Linux wird dank Unterstützung durch das Betriebssystem kein Treiber benötigt.
Echtzeitsteuerung per App für Windows, macOS, Linux, iOS
Platinenabmessungen: 100mm x 100mm
Derzeit standardmäßig ist auf dem DSP eine Firmware installiert die als Lautsprechermanager, als mehrkanaliger Equalizer im Heimkino oder als Frequenzweiche eingesetzt werden kann. Dazu stehen folgende Filterblöcke in jedem der 8 Kanäle zur Verfügung:
Eingangswahl (Analog, ADAT, SP-DIF, USB)
Hochpass bis vierter Ordnung (Bessel, Butterworth, Linkwitz-Riley)
Tiefen-Shelving (Kuhschwanzfilter)
10 Parametrische EQs
Höhen-Shelving (Kuhschwanzfilter)
Tiefpass bis vierter Ordnung (Bessel, Butterworth, Linkwitz-Riley)
Frequenzabhängige Phasendrehung (Allpass)
Invertierung
Verzögerung 0…100ms
Verstärkung
Alle Filters sind als IIRs ausgeführt.
Der DSP unterstützt auch FIR-Filter, die demnächst in die Steuersoftware implementiert werden.
Das gesamte Projekt wird unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht. D.h. jeder der möchte, kann das Projekt an eigene Wünsche anpassen und verändern. In diesem Fall vereinfachen SigmaStudio für den DSP und die Arduino-IDE für den ESP32 die Programmierung. Alle Quellen werden hier zu finden sein: https://github.com/freeDSP/freeDSP-aurora
Dennoch sei nochmal ausdrücklich darauf hingewiesen: Es sind keine Programmierkenntnisse notwendig, um den DSP in Betrieb zunehmen: Audioverbindungen herstellen, +12V DC Spannung anlegen, Einstellungen in der App vornehmen, auf dem Board speichern und Musik hören.
Ich wünsche mir aber, daß möglichst viele Menschen Erweiterung in Hard- oder Software entwickeln.
Im Anhang habe ich ein Blockdiagramm der Platine angehängt.
Da es nicht jedermanns Sache ist, SMDs zu löten, habe ich eine kickstarter-Kampagne für eine erste Runde von 100 fertig bestückter Boards gestartet: https://www.kickstarter.com/projects...t&term=freeDSP
Jedes Board kommt fertig bestückt und programmiert zu seinem neuen Besitzer.
In diesem Thread hier dürfen gerne Fragen zu den Features gestellt werden. Ideen und Vorschläge für Verbesserungen bitte im Entwicklungsthread https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...t-high-quality posten, damit die Übersichtlichkeit gewahrt bleibt.
wirklich ein beeindruckendes Projekt. Magst du vielleicht die Schaltpläne zusätzlich als PDF hochladen?
Falls du amtliche Messungen von deiner Kreation haben willst, kann ich dir anbieten das Board bei der Arbeit mit nem APx525 durchzumessen. Bei Interesse schreib mir ne PM.
Wenns auch nicht hierher gehört, hat sich mal jemand Gedanken zu den Vor und Nachteilen im Vergleich gemacht?
Ich mein...hey, kleines Gehäuse drum, Netzteil drum....auch hier gibts bestimmt Lösungen, die mit Schaeffer oder ähnlichem geschaffen werden können....Fertiggerät im Baukastensystem.
herzlichen Glückwunsch zu diesem gelungenen Projekt. Ich weiß aus beruflicher Erfahrung wieviel Arbeit und Disziplin dahintersteckt.
Eine kleine Anmerkung habe ich zur Spezifikation. Kann der DSP auch auf 96 kHz Abtastrate parametriert werden. Ich habe nämlich schon mehrfach Probleme mit dem minimalen Delay zur Korrektur der SEO bei 48 kHz gehabt. Die Inkrementierung hängt ja direkt von der Abtastfrequenz ab und bei 96 kHz bin ich halt doppelt so genau wie bei 48 kHz.
Mit 96 kHz Abtastfrequenz des DSP wäre das Gerät ein Traum.
K.A. was mit 48kHz als min. Delay möglich ist, auf jeden Fall sollte 0.01ms möglich sein.. Hab mich auch schon über die 0,02ms beim MiniDSP geärgert....
Kann der DSP auch auf 96 kHz Abtastrate parametriert werden.
Mit 96 kHz Abtastfrequenz des DSP wäre das Gerät ein Traum.
Der ADAU1452 kann bis 192 kHz Samplerate. Es reduziert sich entsprechend die Anzahl an möglichen Instructions pro Sample (also um Faktor 4 im Vergleich zu 48 kHz).
Über UAC2 sollten 8 Kanäle vollduplex mit 192 kHz und 32 bit ebenfalls drin sein.
[*]USB Audio Class 2 Bidirektionales Streaming mit 8 Ein- und 8 Ausgangskanälen, full-duplex-fähig. Unterstützt ASIO-Treiber (asio4all) unter Windows 10, für macOS und Linux wird dank Unterstützung durch das Betriebssystem kein Treiber benötigt.
Moin,
heißt das, dass das als WDM-Gerät (also normale Soundkarte) unter Windows nicht verfügbar ist?
ich funde es super , dass du es auf Kickstarter probierst und drücke dir alle Daumen und Zehen die ich habe!
Gut wäre es allerdings, wenn du die Alleinstellungsmerkmale und Vorzüge gegenüber Mini-DSP und anderen Fertig-DSPs noch so ausarbeiten würdest, dass die Unterschiede auch für den Bastler-Laien auf den ersten Blick auf der Kickstarterseite klar sind. Das könnte dir helfen schneller ans Ziel zu kommen.
Darunter würde ich zB eine individualisierbare GUI oder das Argument 'Einfachere Integration in ein DIY Boxenprojekt' verstehen. Um diese Vorzüge herum würde ich ein Video machen
K.A. was mit 48kHz als min. Delay möglich ist, auf jeden Fall sollte 0.01ms möglich sein.. Hab mich auch schon über die 0,02ms beim MiniDSP geärgert....
Genau diese Problematik meine ich. 20 usec bei 48 kHz reichen häufig nicht.
Viele Grüße
Thomas
@Bizarre: mit dem 96k plugin, der aber nicht für alle Geräte vorhanden ist, ist beim miniDSP das Problem gelöst.
Bei DSPs, die auf SigmaDSPs u.ä. basieren, ist der minimal mögliche Verzögerungswert immer der Kehrwert der Abtastfrequenz (Samplingfrequenz), also 1/48000kHz = 20,83µs.
Es gibt zwar Algorithmen, die bei 48kHz noch feinere Werte bieten, diese basieren in der Regel auf Interpolationsmethoden, was praktisch immer zu Lasten von THD geht.
Will man bei SigmaDSPs feinere Delaywerte, muß man die Abtastfrequenz hochschrauben. Bsp. 96kHz führen zu einer Auflösung von 10,42µs.
Und ja, aurora kann mit 96kHz parametrisiert werden.
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder das gesamte System mit 96kHz laufen zu lassen, oder z.Bsp. nur den DSP und einen Sampleratenwandlung im DSP (ist dort schon vorhanden und muß nur aktiviert werden) dazwischen zu schalten. Das macht z.Bsp. dann Sinn, wenn das Audiosignal mit "nur" 44,1kHz per S/P-DIF angeliefert wird.
mit Linux wird das wohl nix oder? Hab es jedenfalls mit Wine jetzt nicht hinbekommen die Demoversion anzuwerfen.
Viele Grüße
Steffen
Ich probiere heute abend mal, dspControl unter Linux zu kompilieren. Das sollte gehen. Ich weiß aus dem Stehgreif nicht, wie es unter Linux derzeit mit Bluetoothunterstützung aussieht.
heißt das, dass das als WDM-Gerät (also normale Soundkarte) unter Windows nicht verfügbar ist?
Gruß, Onno
Witzigerweise erkennt Windows auch ohne asio4all das Modul als USB-Soundkarte. Es werden auch korrekterweise in den Gerätedetails 8 Eingangs- und 8 Ausgangskanäle aufgelistet. In der nächsten Schicht (z.Bsp. im Windows-Mixer) wird dann aber das Gerät als 5.1-Soundkarte mit einem Mikrophon-Eingang deklariert.
Das sollte so laut UAC2-Spezifikation (an der Winzigweich ja selber mitgewirkt hat) nicht sein. Dies passiert übrigens auch mit anderen UAC2-Geräten. Beim Umschalten auf ASIO-Treiber hat man das Problem nicht. Daher vermute ich, daß das Problem bei WDM liegt.
Gut wäre es allerdings, wenn du die Alleinstellungsmerkmale und Vorzüge gegenüber Mini-DSP und anderen Fertig-DSPs noch so ausarbeiten würdest, dass die Unterschiede auch für den Bastler-Laien auf den ersten Blick auf der Kickstarterseite klar sind. Das könnte dir helfen schneller ans Ziel zu kommen.
Darunter würde ich zB eine individualisierbare GUI oder das Argument 'Einfachere Integration in ein DIY Boxenprojekt' verstehen. Um diese Vorzüge herum würde ich ein Video machen
Kann ich so unterschreiben, gerade ein Vergleich zum fünf mal so teuren DDRC-88A würde sich anbieten. Das Ding ist in der amerikanischen Szene recht verbreitet.
VG
Chris
Jetzt haben wir im falschen Thread gepostet , verzeihung.
bitte nicht falsch verstehen, ich bin vom aurora Projekt schwer begeistert.
Dennoch sollte man einen ehrlichen Preisvergleich mit den vergleichbaren miniDSP Geräten vornehmen.
Das OpenDRC-DA8 kostet ca. 325 USD, hat nur einen Digitaleingang und 8 analoge Ausgänge, ein stabiles Gehäuse mit LED Anzeigen und Encoder, sowie ein Netzteil. Und miniDSP möchte daran natürlich verdienen.
Die aurora Platine kostet 221 USD gem. Kickstarter.
Das von Chris zitierte DDRC-88A kostet ca. 900 USD, davon frisst die Dirac Live Lizenz aber das meiste Geld, nicht das Gerät.
Der Korrekte MiniDSP- "Konkurrent" wäre das 10x10 HD - Kostenpunkt 600Dollar.
Auf dem basiert auch das DDRC88, dem dann allerdings der Digitale Eingang fehlt.
(Gibt auch ein voll digitales DDRC88 inzwischen.)
Das Aurora kann auch direkt über USB (8 Kanal!) angesteuert werden, das 10x10 nur analog (8Kanal) oder digital (2-Kanal).
Du bekommst also schon einen deutlichen Mehrwert funktionell.
FIR kann das miniDSP auch nicht.
Fernbedienung im BT/WLAN auch nicht.
Die Kosten für Gehäuse und Peripherie kann man nicht gegenrechnen,
da es sich eben um DIY vs Großsserienprodukt handelt. Wenn du 1000
10x0HD bestellst, kosten die XLR-Buchsen eben keine 2,- das Stück und
auch das Gehäuse lange keine 50 Euro - ist ja nur lackiertes Stahlblech...
Bin durcheinander gekommen bei den zig Varianten bei MiniDSP. Beim DDRC 88A kommt aber noch das Plugin für 100 Dollar dazu, so wie ich das verstanden habe kann das Ding ohne dieses garkein Dirac?...
Selbst den Vergleich zum günstigeren 10x10Hd muss es aber nicht scheuen, wie Sathim beschrieben hat.