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Gedanken zu einer guten Soundbar
Die Vorweihnachtszeit steht ins Haus und die Dame wünscht sich eine Soundbar für den akustisch gruseligen TV im Gästezimmer. Außerdem liegt noch ungenutztes Treibermaterial rum und ich hätte einfach Lust drauf – deswegen kein Fertiggerät. Im DIY habe ich bislang nur halbherzige Projekte gesehen, deswegen denke ich das etwas neu
Folgendes muss sie können:
- Wandmontage unter TV
- Formfaktor: max 70 mm tief, Breite einem 65" TV entsprechend = ca 145cm. Höhe flexibel, ich kalkuliere mal mit 30 cm
- Signal via HDMI (präferiert) oder Toslink
- Aktiv mit max. 4x DSP/Amp Kanälen, bei mehr Teilpassiv
- "Echte" Tieftonfähigkeiten = 50-60 Hz ohne separaten Subwoofer
Was nicht sein muss:
- Nur Stereo, keine Treiberschlacht für Multikanal-Tonformate
- keine Heimkinopegel und LFE- Kapazitäten
- Keine Streamingfähigkeiten oder sonstige Integration
Im Grunde soll es eine "gute Musikanlage an der Wand" sein, geometrisch verbunden mit dem TV. Es soll optisch verschwinden und akustisch funktionieren. So etwas habe ich hier mal gesehen:
Quelle: https://www.canvashifi.com/de/pages/tech
Erste Gedanken zum Konzept:
- Halbraumstrahler, d.h. Treiber unterhalb der Eigenbündelung trennen
- Abstrahlung so konstant (CD) wie möglich
- Probleme der Wandmontage adressieren und Vorteile nutzen
Wegen (1) und (2) dachte ich an eine Kombo aus 0,75-1" Kalotte + 4" Tiefmitteltöner. Treiber vertikal untereinander, Abstände akustischer Zentren 80-100 mm mit λ/2 dann < 2 kHz Trennung. Basspegel dann entweder aus Skalierung über 2x 4" als 2,5 Wege (2. LF dann mit Tiefpass) oder 3. Weg mit eigenem Shallowtreiber 6"-8". Nachteil bei letzteres ist, das viel Verstärkerleistung aufgrund des Formfaktors und Wirkungsgrad notwendig ist (150-300 W).
Die größte Herausforderung sehe ich in (3). Niels/Follgott und andere haben (simulatorisch) gezeigt, dass auch flache onwall-Boxen Probleme haben. Hier würde zwar der TV und die Breite der Soundbar definierte Schallwandflächen bilden, aber an beiden kurzen (außen) Enden und an der unteren Kante entstehen die Probleme. Fasen und Absorption könnten Teil der Lösung sein. Falls ein separater Treiber für LF (3-Wege) in Frage käme, könnte dieser in den Rücken der Soundbar montiert werden und mit der Wand einen definierten Bandpass bilden (Pegelgewinn).
So meine ersten Gedanken – gerne diskutieren
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Chef Benutzer
Klingt schon alles sehr stimmig.
Seperaten Bass (-Treiber) würde ich bevorzugen.
Evt dann den Mitteltöner ein klein wenig größer ? 4 1/2 oder 5 Zoll? Um tiefere Trennung besser hinzubekommen.
Ist es eine Möglichkeit, den Bass gleich in einem seperaten Gebäuse unterzubringen?
Damit könntest du den Lautsprecher unterm TV sehr flach gestalten. Und das das Gehäuse wird weniger angeregt.
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Für genau die Anwendung hat der Gott der Akustik den BMR erfunden ^^
Im Ernst: einen links, einen rechts, wenn die Technik es hergibt einen in der Mitte (Center-Kanal), 1 gemeinsamer Tieftöner, Trennung bei ca. 200 Hz, fertig ist die Laube. Das schlägt jeden ordinären Fernseher um Längen.
Wenn du mehr Pegel und mehr "klassische" Stereoqualität willst, dann lässt du den Centerkanal weg, packst einen Bass dazu und beide auf die Front, trennst höher (400 Hz oder so) und hast dann zwei Stereo-LS vereint in einem Gehäuse.
Um die Dreckeffekte der On-Wall-Montage kommst du nicht herum es sei denn, du baust In-Wall. Die andere Lösung ist, es gepflegt wegzuignorieren. Optimierungswege sind großzügige Fasen, Positionierung auf der Schallwand, TTs seitlich anbringen, oder möglichst flach werden.
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Deine Vorliebe für BMRs ist mir nicht entgangen ;-) Ich habe mit den Treibern keine Erfahrung, höre über deren Qualitäten aber verschiedenes – kurzum, ich fühle mich mit konventionellen Treibern wohler, auch weil ich vorhandenes Material verbasteln will.
On-wall Effekte: Inwall ist keine Option, daher möchte ich etwas Gedanken in die Reduktion der Schmutzeffekte stecken, das scheint mir lohnenswert. Mir fällt da ein:
- Reduktion Gehäusetiefe --> unter 70mm kann ich nicht gehen
- geometrische Optimierung der Schallwandkanten (Fasen, Rundungen, etc)
- angewinkelte und symmetrische Doppelbestückung der Treiber (Bipol, siehe Toole)
- Absorption an den Schallwandkanden
- passiver/mechanischer Cardioid, Auslöschung durch gezielten Einsatz von Gehäuseöffnungen und Fließwiederständen
Weitere Ideen?
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Was heißt Vorliebe? Die haben nunmal unbestreitbare Vorteile. Der TEBM46 ist super, mit dem einzigen Nachteil, dass er einen DSP braucht um sein volles Potential zu entfalten. Aber wenn vorhandenes Material aufgebraucht werden soll ist das natürlich kein Alternative.
On-Wall-Montage klingt immer nett, bis man sich die Details anschaut. Dann sieht das plötzlich nicht mehr dolle aus. Wer jemals einen Hochtöner nicht eingelassen montiert hat kennt das Problem, was selbst eine wenige Millimeter starke Kante verursacht. Und am Ende ist die einfachste, praktikabelste und ohne massiven Technikaufwand erreichbare Lösung: ignorieren.
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Zitat von JFA
On-Wall-Montage klingt immer nett, bis man sich die Details anschaut. Dann sieht das plötzlich nicht mehr dolle aus. Wer jemals einen Hochtöner nicht eingelassen montiert hat kennt das Problem, was selbst eine wenige Millimeter starke Kante verursacht. Und am Ende ist die einfachste, praktikabelste und ohne massiven Technikaufwand erreichbare Lösung: ignorieren.
Ja, die auditive Korrelation dazu ist nicht wirklich bekannt, das stimmt schon. Andererseits sind es gerade solche Themen die mich reizen und nicht der Nachbau bestehender Konzepte. Am Ende bestimmt der Zeiteinsatz das Vorgehen und vielleicht lande ich dann auch dabei es weitergehend zu ignorieren
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Neben der Reduktion der typischen onwall Nachteile kam mir noch ein anderer Gedanke: Eine Soundbar ist ja meist unter dem TV platziert, d.h. der auditive Eindruck ist tendenziell zu "tief", ganz so, also würde man Kompaktlautsprecher auf den Boden stellen. Das Gehörn, bzw. Gehirn korrigiert das teilweise, weil es die Wahrnehmung akustisch und optisch korreliert und die Quelle so in den Bereich der Bildmitte verortet. Trotzdem stellt sich mir die Frage, würde es Sinn machen, die Hautstrahlachse vertikal zum sitzenden Hörer oder gar über seinen Kopf hinweg anzuheben? Auch um weniger Reflexionen vom (meist dort befindlichen) Möbel/Lowboard zu bekommen?
Möglichkeiten hierzu:
- Treiber und/oder Schallwand vertikal anwinkeln --> bringt aber oft andere Probleme mit sich (neue Kantenreflexionen) oder ist nicht im Formfaktor realisierbar
- Nutzung mehrerer Treiber mit Verzögerung untereinander (Array/ Beamsteering) --> kostet viel DSP-/Verstärkerkanäle (Overkill?)
Meinungen und Ideen hierzu?
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Beim Lesen dieses Themas erinnerte ich mich an die, auf die Zimmerwand "gedoppelte" Akustikwand, die neben Tiefe für den Chassiseinbau auch gleich dämpfung früher Reflektionen bieten würde. Wenn also das Zimmer so 15cm kürzer werden dürfte, könnte man statt "on-wall" vielleicht ein "in-wall" Konzept für Boxen und TV realisieren. Die Idee soll nur inspirieren
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
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Danke für den Input, aber ich möchte unbedingt das Zimmer so belassen, aus vielerlei Gründen.
Insofern muss die Soundbar das lösen...
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Moin,
mit "vertikal anwinkeln" meinst du, dis Bar nach oben verdehen? Dann kommt immer noch der Schall fürs Ohr von vorne unten, die Hauptkeule verpufft dann nur wirkungslos über den Scheitel hinweg.
Was helfen könnte:
- kleinerer Fenseher (mir ist das bei unserem Fernseher nie negativ aufgefallen, das ist aber nur ein 43" oder so in 4 m Entfernung)
- Je eine Soundbar oberhalb und unterhalb (Fernseher-D'Appolito)
- per EQ das Band um 8 kHz etwas anheben und damit eine von oben einfallende Schallquelle simulieren (praktische Anwendung der Blauertschern Bänder)
Der letzte Punkt ist so eine Idee von mir, keine Ahnung ob das funktioniert. Aber wenn der DSP schon da ist, dann ist das mal einen Versuch wert. Streng genommen machen die BBs bei Stereofonie nur "diffusen" oder "präsenten" Klang, aber wenn der Quasi-Mono-Ton aus dem Lautsprecher über eine ziemlich schmale Stereobasis wiedergegeben wird, dann kann man vielleicht die ursprüngliche Definition anwenden. Es kann natürlich auch ganz furchtbar schief gehen, weil eben doch Interauraldifferenzen auftreten, und man nach spätestens 1h bestenfalls Kopfschmerzen bekommt.
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Yamaha macht das mit der Abstrahlung bei den teuren YSP-5600 mit Phasenverschiebung. Leider hat man als Hobbyist die Möglichkeiten aber gar nicht mit soviel einzelnen Kanälen zu arbeite.
Gruß
Arnim
Wer für alles offen ist, kann irgendwo nicht ganz dicht sein.
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Zitat von ArLo62
Yamaha macht das mit der Abstrahlung bei den teuren YSP-5600 mit Phasenverschiebung. Leider hat man als Hobbyist die Möglichkeiten aber gar nicht mit soviel einzelnen Kanälen zu arbeite.
Genau, da kommt das her. DIY max wäre 2x 4-Wege = 8 Kanäle. Das reicht ggfs. für 3 Zeilen
Zitat von JFA
mit "vertikal anwinkeln" meinst du, dis Bar nach oben verdehen?
Ich meine die Schallwand kippen, also in Richtung Decke wenn Soundbar unter dem TV oder Richtung Boden, wenn über dem TV.
Zitat von JFA
Dann kommt immer noch der Schall fürs Ohr von vorne unten, die Hauptkeule verpufft dann nur wirkungslos über den Scheitel hinweg.
Aber wenn gleichzeitig mit vertikaler Bündelung kombiniert?
Zitat von JFA
- Je eine Soundbar oberhalb und unterhalb (Fernseher-D'Appolito)
Das wäre eine Art Phantomschallquelle in der vertikalen. Wird manchmal in Heimkinos gemacht, wo der Center nicht hinter die Leinwand kann. Halte ich aber für akustisch problematisch und für mein Vorhaben auch weniger elegant (zwei Gehäuse/Montagepunkte).
Zitat von JFA
- per EQ das Band um 8 kHz etwas anheben und damit eine von oben einfallende Schallquelle simulieren (praktische Anwendung der Blauertschern Bänder)
Der letzte Punkt ist so eine Idee von mir, keine Ahnung ob das funktioniert. Aber wenn der DSP schon da ist, dann ist das mal einen Versuch wert. Streng genommen machen die BBs bei Stereofonie nur "diffusen" oder "präsenten" Klang, aber wenn der Quasi-Mono-Ton aus dem Lautsprecher über eine ziemlich schmale Stereobasis wiedergegeben wird, dann kann man vielleicht die ursprüngliche Definition anwenden. Es kann natürlich auch ganz furchtbar schief gehen, weil eben doch Interauraldifferenzen auftreten, und man nach spätestens 1h bestenfalls Kopfschmerzen bekommt.
So etwas in der Art macht JBL/Harmann bei den großen LED-Walls, wo die Lautsprecher auch unten der Wall sind und man den Eindruck der "Elevation" dadurch erzeugt. Gibt es auch ein Paper zu, habe ich aber gerade nicht zur hand.
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Das entscheidende ist, was von wo am Ohr ankommt. Wenn es von unten kommt, dann erscheint es dem Ohr von unten. Was woanders hin strahlt ist erst einmal egal. Oder willst du die Hauptkeule so an die Decke werfen, dass die Reflexion am Kopf ankommt? Und dann die Hörereignisrichtung (mit)bestimmt?
Zitat von BiGKahuunaBob
So etwas in der Art macht JBL/Harmann bei den großen LED-Walls, wo die Lautsprecher auch unten der Wall sind und man den Eindruck der "Elevation" dadurch erzeugt. Gibt es auch ein Paper zu, habe ich aber gerade nicht zur hand.
Es wunder mich jetzt nicht, dass da schon vorher jemand drauf gekommen ist. Es kann dann immer noch sein, dass das kompletter Bullshit ist und sich JBL/Harman da nur ein Paper aus den Fingern gezogen hat um sich vom Markt abzuheben (Patente?) und die fehlgeschlagene Forschung wieder zu refinanzieren
Aber bei der AES gibt es einige Paper zu dem Thema, ich habe aber jetzt nur die Abstracts überflogen. Details sind dann halt innen liegend (und, wie leider häufig, mit zu geringen Stichproben und mangelhafter Statistik gesegnet *seufz*).
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