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Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - Darakon - 26.02.2024 stoneeh schrieb:Ich frage mich bei solchen Szenarien ja immer über folgendes: wenn ich jemandem sage ich mal eine Unze Gold, deren Kurs bei ~2000€ liegt, um 20000€ andrehe, greift ja sofort folgendes - ö. StGB, §155 - Sachwucher: Noch schlimmer wird es bei digitalen Produkten. 'Digitale Items' sind in vielen Computer-Spielen der Renner (super Geschäftsmodell, um Kiddies Geld aus den Taschen zu ziehen). Wer ein super- toll aussehendes Mount mit exklusiven Skin bei Diablo3 haben will, kann schon mal 50€ dafür hinlegen. Und was ist der "reale" Wert dieses Skins? Oder ist das wieder Kunst? Was ist der reale Wert eines Bitcois, der nur aus Nullen und Eines in einer Datenbank besteht? Wahrscheinlich ist das auch Teil des Problems bei der Lautsprecher Diskussion. Werte bestimmter Waren (genauso wie das Vermögen reicher Menschen) steigern sich heute exponentiell, obwohl der reale Nutzen oder Mehrwert nicht gegeben ist (außer die Exklusivität selbst). Ist das schon Post-Kapitalismus? Ich persönlich stehe dieser Entwicklung auch skeptisch gegenüber und fragen mich, wo das ganze noch hinführt. Luxus-Lautsprecher sind dabei wahrscheinlich noch das kleinere Übel. Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - Joern - 26.02.2024 stoneeh schrieb:Ich frage mich bei solchen Szenarien ja immer über folgendes: wenn ich jemandem sage ich mal eine Unze Gold, deren Kurs bei ~2000€ liegt, um 20000€ andrehe, greift ja sofort folgendes - ö. StGB, §155 - Sachwucher:.. nur dann, wenn sich jemand drüber aufregt .... ![]() und wenn aus dieser Unze ein feines Geschmeide gefertigt wurde - also Material plus Dienstleistung, sowohl in Entwurf als auch Ausführung - dann gäbe es wohl eher zufriedene Käufer, ide mehr als nur Materialwert dafür hinlegen. Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - Swany - 26.02.2024 Ich finde, der Wurm steckt halt im System und alle haben sich daran gewöhnt, entweder die Hand auf zu halten oder die sinnlosen Kosten immer nur weiterzureichen. Kurzes Beispiel: da sagt mir mein Gewerbevermieter, dass sie in den neuen Büroräumen die wir übernehmen, für die Elektrik (ohne Licht und Lan) von 2 mal 40 qm2 und zwei 20 qm2 Räumen also in Summe, knapp 200 Meter Kabel plus 8 Doppelsteckdosen und 30 Meter aufputz Kabelkanal in dem die Steckdosen verbaut sind, knappe 10k inklusive Montage ausgegeben haben. "Das sind so die Preise" sagt er mir. Da hat man doch keine weiteren Fragen! Alle zocken sich nur gegenseitig ab und versuchen so viel wie es geht, grade noch herauszutragen. Das setzt sich dann halt in allen Bereichen fort. Und da es leider mehr schwarze Schafe allgemein oder einfach die nur am lautesten rufen gibt, als welche die nicht bescheißen wollen/müssen, kommen dann halt auch im Bereich Lautsprecher, Konstrukte auf den Markt die nur eines zum Ziel haben: So viel Kohle mit so wenig Aufwand wie möglich zu generieren. Just my 2 cents. Gruß! Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - ArLo62 - 26.02.2024 "So viel Kohle mit so wenig Aufwand wie möglich zu generieren." Ist Bestandteil der allgemeine Betriebswirtschaftslehre und nicht verwerflich sondern alle Unternehmen handeln mehr oder weniger so. Edit: Optimalprinzip Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - wgh52 - 26.02.2024 Ich stimme Arnim zu, das ist das sogenannte "wirtschaftliche Prinzip"! Warum ist das weder gut noch schlecht? Weil der vom Käufer gezahlte Preis seine subjektive Einschätzung des Nutzens der Sache für ihn selbst widerspiegelt! Die Meinung eines Dritten, dem die Einschätzung des Käufers (z.B. aus objektiven Gründen) mißfällt, ist irrelevant! Der Markt für HiFi ist mMn einer der wenigen "nicht gestörten" Märkte, wo Angebot und Nachfrage die Preise bestimmen: Ist der angebotene Preis zu hoch sinkt die Nachfrage. Mögliche Folge: Dem Anbieter "reicht" Gewinn auch bei wenigen Verkäufen oder er senkt die Preise um eine breitere Käuferschicht zu erreichen. Im HiFi Bereich wird Qualität von weit überwiegend vielen Käufern subjektiv beurteilt und mit dem investierbaren Budget abgeglichen. Fazit: Wer "objektiv zu teuer kauft" mag das "subjektiv" weder merken noch bereuen. Falls die Preis/Qualität Relation objektiv nicht stimmt, bleibt immernoch der subjektive Prestigewert, den man sich bezahlen lassen kann. Sich über "objektiv überteuerte Gerätschaft" aufzuregen empfinde ich als Energieverschwendung, ich kaufe und empfehle sie einfach nicht. Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - kboe - 26.02.2024 Eine Sache / Dienstleistung ist das wert, was jemand bereit ist, dafür zu bezahlen. Punkt, aus , Ende. Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - newmir - 26.02.2024 Also ich finde ja, das ganze Thema ist spannend, hat aber mit Lautsprechern nur sehr bedingt zu tun, weil das gleiche in ganz vielen anderen Bereichen genauso passiert (Mode, Sport, Kunst, Autos ........) . Und ich halte es eben nicht für normale Betriebswirtschaft und Kapitalismus. Das was man so leichtfertig gemeinhin über Betriebswirtschaft und Kapitalismus erzählt ist doch ...da gibt es Herstellungskosten, Investitionen, Einkaufskosten, Vertriebskosten, Marketingkosten und ....... und wenn man diese ganzen Parameter optimal managt, dann kann man die Ware am günstigsten abieten und hat die beste Gewinnmarge. Und andere, die es noch besser können, können andere verdrängen und zum Nutzen aller werden die Waren immer besser und preiswerter und der Wohlstand steigt. Soweit das Märchen ..... (ok ...ein paar von uns und andere verdienen so Ihre Brötchen mehr schlecht als recht). Funktioniert das so? Wirklich? Da fehlt schlicht die Betrachtung der Faktoren: Ausbeutung der Schwächsten (Globalisierung nennt man das ....), der Umwelt (die Folgekosten trägt die Allgemeinheit), Korruption und direkter Betrug zu Lasten der Allgemeinheit. Und mit Betrug meine ich so Dinge wie :" Ich kaufe einen Kaufhauskonzern ... spiele mich als Retter auf ... Lass mir Steuergelder dafür schenken ..... Dann erhöhe ich die Miete (nicht um ein paar Prozente sondern gleich richtig um Faktor X...kein Problem, weil ich sitze bei den Verhandlungen quasi auf beiden Seiten des Tisches) .... Dann setze ich den Wert der mitgekauften Bestandsimmobilien auch um den Faktor X höher an .... und dann gehe ich zur Bank und erkläre denen, dass die Immobilien ja jetzt viel mehr Wert sind und ich deswegen gerne diese doch erheblich höher beleihen möchte ..... und schwups habe ich das Geld um weitere "Projekte" dieser Art durchzuziehen. Von solchen Betrug-Geschichten gibt es jede Menge ...nicht immer geht es dabei um Immobilien ...sowas in der Art geht auch mit Wasserrechten, Boden, ...und ...und ... so wird wirklich Geld gemacht. Da ist so ein ö. StGB, §155 - Sachwucher ....schon eher niedlich gegen und in der Regel auch machtlos (Es würde mich trotzdem interessieren, ob es sowas auch in deutschen Gesetzbüchern gibt). Also ich kann mich angesichts solcher Geschichten nicht wirklich über die Frage aufregen, ob da einer Lautsprecher zu einem realistischen Preis verkauft oder Wucher betreibt. Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - Darakon - 26.02.2024 newmir schrieb:Funktioniert das so? Wirklich? Da fehlt schlicht die Betrachtung der Faktoren: Ausbeutung der Schwächsten (Globalisierung nennt man das ....), der Umwelt (die Folgekosten trägt die Allgemeinheit), Korruption und direkter Betrug zu Lasten der Allgemeinheit. Und mit Betrug meine ich so Dinge wie :" Ich kaufe einen Kaufhauskonzern ... spiele mich als Retter auf ... Lass mir Steuergelder dafür schenken ..... Dann erhöhe ich die Miete (nicht um ein paar Prozente sondern gleich richtig um Faktor X...kein Problem, weil ich sitze bei den Verhandlungen quasi auf beiden Seiten des Tisches) .... Dann setze ich den Wert der mitgekauften Bestandsimmobilien auch um den Faktor X höher an .... und dann gehe ich zur Bank und erkläre denen, dass die Immobilien ja jetzt viel mehr Wert sind und ich deswegen gerne diese doch erheblich höher beleihen möchte ..... und schwups habe ich das Geld um weitere "Projekte" dieser Art durchzuziehen. Von solchen Betrug-Geschichten gibt es jede Menge ...nicht immer geht es dabei um Immobilien ...sowas in der Art geht auch mit Wasserrechten, Boden, ...und ...und ... so wird wirklich Geld gemacht. Da ist so ein ö. StGB, §155 - Sachwucher ....schon eher niedlich gegen und in der Regel auch machtlos (Es würde mich trotzdem interessieren, ob es sowas auch in deutschen Gesetzbüchern gibt). Also ich kann mich angesichts solcher Geschichten nicht wirklich über die Frage aufregen, ob da einer Lautsprecher zu einem realistischen Preis verkauft oder Wucher betreibt. Schön, dass hier noch jemand diese Sichtweise hat. Der Post-Kapitalismus ist zum Selbstzweck geworden, in dem es nicht mehr darum geht den Wohlstand und ein faires, lebenswertes Leben für viele zu erschaffen. Sondern es geht nur noch darum, den Reichtum weniger durch Ausbeutung von vielen und auf Kosten unser aller Lebensgrundlage zu mehren. Mit ehrlicher Arbeit als Erntehelfer, Sozialdienstleister, Aushilfsarbeiter, Paketbote,.. lässt sich kaum das Geld zum Leben verdienen, obwohl genau dort die Wertschöpfung statt findet. Als Bänker, Immobilien-, Börsen- , Aktien- Krypto Spekulant lassen sich mitunter Millionen verdienen, ohne dass dort eine echte Wertschöpfung (im Sinne von: es hat einen realen Nutzen für andere Menschen) statt findet. Teilweise sind es nur ein paar Klicks am Computer, etwas Risiko-Bereitschaft und etwas Glück, dass einen reicher machen kann, als 10 Jahre ehrliche Arbeit. Klar, jeder (der das notwendige Risiko-Kapital hat) kann sein Glück probieren, trotzdem hat es aus meiner Sicht nichts mit Wertschöpfung im klassischen Sinne zu tun. Aus der Sicht ist der Lautsprechermarkt echt noch recht fair: Es gibt ein großen, günstigen Casual-Consumer -Markt: Bluetooth-Lautsprecher, Multi-Media-Lautsprecher fürn PC, Soundbars für den Fernseher. Große Produktionsmengen, güsntige Preise, fast alles aus China, verschiedene Marken mit gleichem Innenleben, ... und die Qualtität hat extrem zugelegt. Was man da teilweise für weit unter 100 € bekommt hätte sich noch vor 20 Jahren niemand träumen (Kompaktlautsprecher mit DSP, Verstärker, DAC, bluetoth, digitalen Eingang und sogar etwas Bass,...). Natürlich ist auch viel Schrott dabei, aber die Entwicklung ist rasant und viele kleine, günstige Lautsprecher decken schon 90% der Bedürfnisse der meisten 'normalen' Musik-Kosumenten. Daraus Entstanden: Die besseren All-in-One-Hifi-Boxen: Sonos, ikea symfonisk, Bose,.... Etwas teurer, aber immer noch sehr erschwinglich. Super flexibel und alltagstauglich. .... und auch hier gigantische Fortschritte: Das lässt sich auch unter den allgemein geltenden Hifi-Idealen auch schon als recht bis sehr ordentlich einstufen: https://www.audiosciencereview.com/forum/index.php?threads/sonos-five-smart-speaker-review.51409/ https://www.audiosciencereview.com/forum/index.php?threads/ikea-symfonisk-picture-frame-speaker-review.25139/ Preis-Leistungs-Verhältnis meist sehr gut. Die klassischen Hifi-Lautsprecher (2 bis 3 Wegen, passiv): Schwierig. Ich denke tatsächlich dieses Segment wird wohl irgendwann aussterben oder sich stark reduzieren. Es gibt zwar noch viele Hersteller. Von günstig bis schon recht teuer. Qualität und Preis-Leistung sehr gemischt. Für den heutigen Stand der Technik eigentlich zu aufwendig: zusätzlicher Verstärker, Zuspieler, Kabel, Lautsrpecherständer,... .... da kommt man schon bald in den High-End-Bereich: Für Leute, für die Musikhören und die Anlage dazu ein Hobby für sich ist. Es gibt echt viele sehr sehr überteuerte Dinge hier (Kabel, Stromkabel, DACs, PLattenspieler... Lautsprecher). Hier ist gefühlt mindestens so viel Religion und Esotherik im Spiel wie Technik. Und es geht natürlich um viel Geld und große Margen... wer schon mal auf der High-End in München war, weiß, was ich meine. Viele Reiche schicken nur ihre Agenten dahin um für ihre Dritt-Wohnung eine (optisch) passende Hifi-Anlage für 50.000 € zu kaufen. Wenn man als deutscher (oder mitteleuropäischer) Entwickler auf den Hifi-Markt will, dann wahrscheinlich hier. Der Massenmarkt ist durch Fern-Ost komplett abgefrühstück. Da kommt man ohne riesige Investionen und Fertigungskapazitäten in Asien nicht mehr ran. Edit: Es ist ohne Frage sehr schwierig hier Fuß zu fassen und mit unglaublich viel Arbeit, Invest und Know-How verbunden. Ich denke, die die es geschafft haben, können schon mit ganz guten Margen auch bei geringen Stückzahlen rechnen. Aber man muss es halt erst einmal schaffen sich einen Namen und eine Marke aufzubauen, woran die meisten, die es versuchen scheitern werden. Der Studio-Monitor Markt: Wird immer beliebter, auch bei gehobenen Casual- und Hifi-Konsumenten. Vergleichsweise neuer Markt, mit sehr vielen Firmen, die scheinbar gute und zum Teil innovative Entwicklung-Teams haben. Der Markt ist sehr hart umkämpft und wird sich wahrscheinlich noch konsolidieren: es werden einige Hersteller vom Markt verschwinden, die Verbleibenden die Preise anziehen. Zur Zeit kann man hier richtig viel gut gemachte Technik für sein Geld bekommen. Neumann, Genelec, JBL aber auch günstige Marken wie Swissonic (China-Eigenmarke von Thomann) bieten für recht faire Preise richtig was. Natürlich sind alle Monitore aktiv, haben immer häufiger DSP und Einmesssysteme, digitale Eingänge und sind immer häufiger sehr ordentlich konstruiert. Mein Punkt ist: es gibt eigentlich keinen rationalen Grund sich für einen 50.000 € teures High-End-System zu entscheiden, wenn mann schon für ca. 6.000 ein sehr ordentliches All-in-One Studio Monitor-System bekommt, das nach technischer Definition so gut wie fehlerfrei ist, mit Einmesstechnik und wahlweise noch mit subwoofer. Der einzige Grund ist Exklusivität gepaart mit emotionalen Faktoren. Ich gönne es allerdings Käufer und Verkäufer, wenn am Ende alle glücklich sind. Aber Meins wäre es halt nicht. Achtung! Der Text enthält viele persönliche Meinungen, Annahmen und Halbwissen und hat keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit! Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - Swany - 26.02.2024 Gute Gedanken bis hierher! Es ist halt viel gesellschaftlich miteinander verwoben. Also warum dann nicht auch gesamtgesellschaftlich betrachten? Woher kommt denn das Geld, mit dem einer sich seine 40.000 Euro Box kauft, die sie nicht Wert ist aber so teuer verkauft wird, weil es eben Leute gibt die sie sich leisten können/wollen/müssen? Die Kaskade von sinnlos, setzt ja schon viel früher an und auch ein Kaufhaus "Retter/ in den Ruintreiber" wie vorher genannt, kauft sich seine Möbel/Lautsprecher/Autos etc. von dem so "erarbeiteten" Geld. Jetzt könnte man ja sagen, wie sich so auch bei einigen aus dem Thread heraushören lässt: "Lass sie/ihn/sie doch"..."wer es hat und will, soll es sich leisten". Hmm, wenn man diese Abfolge nach geht, kommt am Ende irgendwie nichts Gutes außer mehr vom Selben und Leuten, die maximal alles heraustragen können und müssen, auf Kosten aller anderen. Warum kann man denn nicht, grade wie im original Thread, aus dem sich das hier ergeben hat, nicht wenigstens in unserem Bereich von Lautsprechern und Hifi sagen wo auch mal echt nur aus Eso/Kommerz/Abzocke oder einfach nur reiner Geldgier die Schraube ein wenig sehr in luftige Goldohren geschraubt wird ohne dass wieder die Verteidiger des "das geht schon", "kommt ja auch bei allen was an aka trickle down" und "kann man eh nichts machen" aus dem Unterholz springen? Ich sage mal so als polemisches Beispiel, wer eine mehrere 10.000 Euro teure Box, aus lackiertem MDF verkauft, mit Treibern und Innenleben die halt im Verhältnis einen Pups kosten, der will halt einfach nur Kohle machen, wo man die Verhältnismäßigkeit einfach nicht mehr gegeben ist und so etwas sollte auch klar benannt werden. Oder anders gesagt und auch mal hier in Richtung Zukunftsfähigkeit des Forums geschielt , sich jemand einfach extern mal Rat holen kann, was man nicht brauchen und kaufen "muss"!? Was überhaupt kein Bashing von Produkten ist, sondern gut untersuchte oder diskutierte Beobachtungen und Überlegungen sein können. Halt ganz banal gesagt, den Leuten Wissen geben, so sie denn für ihre Entscheidungen welches sich einholen möchten.Das Audioscience Forum lebt halt auch zum großen Teil genau auch von Leuten, die sich einfach mal fachlichen und "hinter die Kulissen-guckenden" Rat einholen wollen. Da könnte man grade in einer so vielschichtigen und Werbe durchseuchten Welt, mal in den Forennischen halt auch Anker für Wissen sein. Genug Fach- Personal und Wissen haben wir ja hier, was auch manchmal dankenderweise (ernst gemeint!) zum Vorschein kommt! Gruß! Edit: gut Deutsch
Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - walwal - 26.02.2024 @ Darakon Volle Zustimmung.
Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - newmir - 26.02.2024 Swany schrieb:Jetzt könnte man ja sagen, wie sich so auch bei einigen aus dem Thread heraushören lässt: "Lass sie/ihn/sie doch"..."wer es hat und will, soll es sich leisten".Also ich teile das "lass sie/ihn doch" keinesfalls. Die teilweise exorbitanten extremen Preise für Luxusartikel sind nicht anderes als ein deutliches Symtome für einen kranken Kapitalismus .... Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - wgh52 - 27.02.2024 Lasst uns mal einen allgemeineren, ja auf den ersten Blick vielleicht etwas "theoretisch" anmutenden Blickwinkel probieren: - Kapitalismus beruht auf Privateigentum an Produktionsmitteln. - Produktion und Konsum werden über den Markt gesteuert. - Kapitalismus lebt von fortlaufendem Wirtschaftswachstum, „Lohnarbeit“ und dem Streben nach maximalem Gewinn für den/die Eigentümer - bei minimalem Ressourceneinsatz. Im Sinne dieser drei Punkte ist der Kapitalismus zur Zeit mbMn nicht krank, sondern gesund und funktioniert bei billigen wie bei teuren Produkten .Uns werden die verwendeten Produkte halt nicht verkauft um uns glücklich zu machen, sondern damit wir den Produzentengewinn maximieren! Trifft Produkt und Preis unsere subjektive Nutzenschätzung macht uns das nichts aus. Dabei ist teuer und billig wiederum sehr individuell und subjektiv. Für uns zu teuer erscheinende Produkte sind wir also einfach nur nicht Teil der Marktzielgruppe, wir sind "egal" ![]() Beispiel: Wir wollten ein 8m² Bad neu gestalten lassen (also in Rohbauzustand versetzen, Fliesen, Einrichtung usw. sollte alles neu werden). Also fragten wir telefonisch einen grösseren, werbungstreibenden Sanitärbetrieb in der Nähe an. Nach kurzem Gespräch über unsere Wünsche sagte der Verkäufer: Ja, das können wir alles aus einer Hand machen. Wir verbauen Marken ab mindestens XYZ, Kosten für Material und Arbeit ab ca. 42.000€. Wenn uns das so passe, würden keine Sorgen haben. Nun - wir waren nicht in seiner Zielgruppe und der Laden brummt! Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - JFA - 27.02.2024 Moin, Swany schrieb:Ich sage mal so als polemisches Beispiel, wer eine mehrere 10.000 Euro teure Box, aus lackiertem MDF verkauft, mit Treibern und Innenleben die halt im Verhältnis einen Pups kosten, der will halt einfach nur Kohle machen, wo man die Verhältnismäßigkeit einfach nicht mehr gegeben ist und so etwas sollte auch klar benannt werden. Oder anders gesagt und auch mal hier in Richtung Zukunftsfähigkeit des Forums geschielt Ich bin ja einer der Wenigen hier, die schon einmal Lautspecher entwickelten die nachher 30k€+ das Paar gekostet haben. Das ist auch ohne Luxus- und Esoterikaufschlag möglich, es ist alles eine Frage des getriebenen Aufwandes. Die Dinger waren sauber kalkuliert, wenn ich mich recht erinnere haben wir eine ziemliche Punktlandung vom Einstandspreis auf den Zielpreis (BWL-Sprech: Faktor) hingelegt. Die Gehäuse waren dem ersten Augenschein nach auch komplizierter* als die des hier besprochenen Rotkehlchens und haben deutlich weniger als 3000€ gekostet, waren aber neben der Arbeitszeit trotzdem der größte Batzen. Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - Swany - 27.02.2024 Und für solches Wissen wie du hier teilst, bin ich für meinen Teil, als reiner User und DIY'er der ich hier im Forum bin echt dankbar! Und ich finde, wie ich schon als Idee geäußert hatte, solches Wissen, sollte oder darf auch nicht verloren gehen! Und könnte ohne die künstlichle Maulkörbe, die manche sich selbst auferlegen und aufgrund vom lautstarken Einrufen von anderen die nicht wollen, dass solches oder Wissen generell geteilt wird, dann lieber nicht geteilt wird...leider, echt zu manchen "Aha" Momenten führen. Sogar dass Forum vielleicht als eine Institution von Fach- und Expertenwissen in einem neuen (eigentlich alten, denn so war es ja mal hier!) erscheinen lassen und hier mal ein wenig Leben in die Bude bringen. ![]() Mal zum Thema! @JFA Sau cool, kannst du davon mehr erzählen, wie sich das so gestaltet und man sich vorstellen muss, solche ein Konstrukt zu erarbeiten/entwerfen und dann schlußendlich auch irgendwann feddich zu haben? Ich mein, dass man mit Aufwand und Hirnschmalz, Spielzeuge wie Duelund Caps and Coils, Null Ohm Spulen und MResist, plus Diamand Hochtönerchen oder einem Gehäuse aus gefrästem Flugzeugaluminium, schnell mal eben bei einem Kleinwagen in den Materialkosten nur angelangt ist, sollte auch nicht wirklich verwundern. Man kann teuer, aber halt dann auch mit wertigen Teilen bauen...schließt sich (auch logisch) nicht aus, anders herum hat es halt einen komischen Nachgeschmack, zu entdecken (so man denn will) dass das geile "Highend Böxchen", wofür man eine Stange Geld hingelegt hat, eigentlich nur Dreimarkfuffzig kosten würde. Ohne Wertung, wie sinnvoll oder welche Auswirkung es auf den Klang eines Lautsprechers hat, wie teuer die Rohprodukte eines solch oben genannten Lautsprechers sind! Gruß! Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - JFA - 28.02.2024 Swany schrieb:Sau cool, kannst du davon mehr erzählen, wie sich das so gestaltet und man sich vorstellen muss, solche ein Konstrukt zu erarbeiten/entwerfen und dann schlußendlich auch irgendwann feddich zu haben? Ungern, weil ich in der Branche nur meine begrenzte Erfahrung habe. Ich befürchte allerdings, dass es bei vielen der kleineren Hersteller nicht viel anders abläuft als im Selbstbau, mit dem einzigen Unterschied, dass vielleicht professioneller gemessen wird. Wenn ich aber davon lese, dass der Entwickler stolz erzählt, dass er mit den Ohren abstimmt dann graust es mir. Das wird nichts. Auch mit den Ohren ist eigentlich die richtige Formulierung, und dann Messergebnisse und Hören abgleichen. Das wichtigste in meinen Augen ist eine strukturierte Vorgehensweise. Dazu muss ich sagen: ich bin bei der Entwicklung meiner Flat White strukturierter vorgegangen (lies: durfte strukurierter vorgehen) als jemals in meiner professionellen Zeit. Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - BiGKahuunaBob - 28.02.2024 Swany schrieb:@JFA Ich könnte eine Menge dazu erzählen, gerade für die hier besprochenen Größenordnungen... nur habe ich bei Deinen bisherigen Post den Eindruck, dass Du das nicht antizipieren kannst oder willst. Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - spendormania - 28.02.2024 Darakon schrieb:Schön, dass hier noch jemand diese Sichtweise hat. Die oben von Dir beschriebenen Zustände liegen nicht am Kapitalismus, sondern daran, dass wir es mit völlig verzerrten und staatlich geduldeten Finanzmärkten zu tun haben, bei denen kriminelle sozialistische Zustände herrschen: auf Kosten der Masse werden die oberen Zehntausend mit gedrucktem Geld reicher gemacht, statt sie bankrott gehen zu lassen. Das hat aber mit Kapitalismus nichts zu tun, der fand 1929 und danach statt, als sich Spekulanten völlig mittellos in der Gosse wiederfanden. Heute werden Gewinne privatisiert und Verluste den Steuerzahlern aufgebürdet - Korruption in höchstem Ausmaß, gepaart mit krachendem Versagen, wenn sich staatliche Institutionen ans "Investieren" und "Lenken" nach sozialistischem Vorbild machen, ohne auch nur die geringste persönliche Konsequenz fürchten zu müssen. Und genau hier können wir wieder den Bogen schlagen zu absurd teurem Highend. Letzten Endes sind Produkte wie eine 90.000 € Regalbox (Borresen) auch nur das Ergebnis jahrzehntelangen, hemmungslosen Gelddruckens nach sozialistischem Vorbild. Den Anbietern und Konstrukteuren daraus einen Vorwurf zu machen, geht meiner Meinung nach völlig am Thema vorbei. Denn die sorgen im Erfolgsfall nicht nur für Arbeitsplätze, sondern bieten auch noch ein Produkt an, das im besten Fall Beethoven erlebbar macht und sind damit aus meiner Sicht freigesprochen. Und: Ich muss das ja nicht kaufen, was da angeboten wird. Allen, die eine Ahnung haben, warum es so läuft, wie es läuft, sollten sich in diesem Zusammenhang Videos von Diskussionen mit Milton Friedman ansehen. Der aus dem Ruder laufende Staat (dazu gehören auch die Schulden und damit die Inflation) ist das Problem. Immer. Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - Swany - 28.02.2024 Zitat:Ich könnte eine Menge dazu erzählen, gerade für die hier besprochenen Größenordnungen... nur habe ich bei Deinen bisherigen Post den Eindruck, dass Du das nicht antizipieren kannst oder willst. Zwischen persönlicher Meinung und fachlichem Interesse sowie privater Neugier liegen aber schon ein paar Unterschiede oder nicht? Nur weil ich persönlich finde und so manch anderer auch, dass es in einem bestimmten Bereich sehr nach Abzocke und Geldabschöpfen aussieht und klingt. Man anhand von, ich nenne es mal professioneller Neugier dann durch Test und Teardowns sich dies auch erschließen kann, heißt es ja nicht das alle so agieren! Das dies hier kein Thread um das für und wieder, nach Sinn und Unsinn für Goldkabel, Highend Kondis oder Spulen, unter klanglichen Aspekten betrachtet, sondern wirklich nur eine reine Teile und Materialgestalltung an sich ist und wie es sich dann auf die "mögliche" Preisgestaltung der Box dann auswirkt, sollte ja nicht wirklich zur Debatte stehen. Von daher schieß los! Keiner von uns hat ja bei solchen Konstrukten wie der Robin irgendeinen Stake drin um die hier verteidigen oder vernichten zu müssen. Neutrale Betrachtung und sich dann darüber Gedanken machen, was einem da zu welchen Preis präsentiert wird, wenn man ganz klar (bis zu einem gewissen Grad) sich die Teile und Preise erschließen kann, sind ja für ein Nischen Forum unter Nerds, ganz legitime Fragen! Wenn am Ende einer solchen Begutachtung halt irgendwie etwas komisches für ein bestimmtes Konstrukt herauskommt oder ein Geshmäckle hinterlässt...ist das nicht unbedingt die "Schuld" derer die sich darüber hier als Nerds einen Kopf machen. :dont_know: Ist halt meine Eselohren Meinung! @JFA Zitat:Wenn ich aber davon lese, dass der Entwickler stolz erzählt, dass er mit den Ohren abstimmt dann graust es mir. Das wird nichts. Auch mit den Ohren ist eigentlich die richtige Formulierung, und dann Messergebnisse und Hören abgleichen.Merci dafür! Mal eben "Highendig die Phase mit den Ohren abgestimmt". Wäre mein Kommentar dazu :dance: Aber hey, das ist nicht nur bei den Entwicklern echt so eine eingefleischte Methode, ich kenne über die Jahre auch im "pro" Bereich viele Verleiher und Systemer, die mal eben ein 4 Wege vollaktiv System für große Venues und Open Airs mit den Ohren "einmessen" und abstimmen, inkl. Überganzfrequenzen in den Subbässen und Bässen nebst Pegelunterschieden und Delay ...Platinohren halt!Gruß! Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - JFA - 28.02.2024 Ich finde die Frage ja durchaus berechtigt, bringt ja durchaus Erfahrungsgewinn. Aber weder Du, oder ich, oder Andreas Dausend könnten die abschließend beantworten, weil es keinen allgemeingültigen Weg gibt. In other news: mein ehemaliger Arbeitgeber hat eine neue "Serie" (bisher 1 Modellen) aufgelegt, die Ablösung der alten Criterion-Serie: https://www.ta-hifi.de/wp-content/uploads/Criterion_S230_DE_web.pdf Das passt in dieses Thema, weil ich damit ein wenig die betriebswirtschaftliche Seite beleuchten kann. Positiv, wenn es so bleibt: eben genau das, nur 1 Modell. Vorher, mit 3 Modellen, das kleinste mit 2x 15 cm Bässen, das mittlere mit 2x 17 cm, das größte mit 2x 22 cm, haben die sich gegenseitig kannibalisiert. Also die kleine hat Stückzahlen der mittleren und die mittlere hat Stückzahlen der größeren aufgefressen, wobei sich die Gesamtstückzahl nur wenig erhöht hat. Man steht dann halt mit mehr unterschiedlichen Teilen da die alle eingekauft und gelagert werden müssen. Alternativ hätte man die mittlere rausschmeißen können, aber im Gegensatz zur größten hatte die noch ein allgemeintaugliches Format. Kein betriebswirtschaftliches Thema: das neue Terminal ist auch schöner. Der Rest: - die Chassis, bis auf den Hochtöner, sehen optisch aus wie vorher, aber die Typenbezeichnung ist etwas anders. Vielleicht also eine Änderung, aber eher keine Verbesserung, und, kleiner Seitenhieb von mir, die Sicke die vorher so scheiße war und überhaupt es doch falsch ist die so auszuführen ist die gleiche geblieben ![]() - dafür 1 MT mehr - das Gehäuse ist günstiger geworden (1 Teil statt 2), bzw. aus der teuren Holzabdeckung (teilweise Echtholz) sind Plasteringe geworden - die Weiche kommt jetzt aus Fernost statt wie vorher aus Zülpich (wobei ich nicht weiß, ob der Schritt nicht schon vorher im Laufe der Serie stattfand) - insgesamt also sehr wahrscheinlich deutlich günstiger im EK, dafür teurer im VK. Betriebswirtschaftlich also alles richtig gemacht ![]() Noch ein wenig Technik: - was zur Hölle macht das weiße Gelumpe da drin? Jahrelang habe ich dafür gekämpft, dass der Mist verschwindet, weil das eine Bastellösung ist. Und plötzlich ist es wieder da? - D'Appolito in völlig falsch, Grundgütiger! Jahrelang habe ich dafür gekämpft, dass der Mist verschwindet, weil das einfach nichts taugt. Und plötzlich ist es wieder da? - wenn die Chassis wirklich so wie gezeigt in der unnütz dicken Schallwand eingebaut sind hat es da sicherlich eine schnuckelige Resonanz im Mittelton - die schräge Schallwand, OMG. Starke Bündelung wegen D'Appolito, Hochtöner auf knapp 1 m Höhe, what could possibly go wrong? Nachtrag wegen zeitlicher Überschneidung: Sozialisten drucken Geld? Friedman anhören? Ich würde ja lieber bei Marx und Gesell nachlesen. Geld ist eine Umlaufgröße. Geld muss gedruckt werden, weil Rendite - die in private Taschen wandert - dem Markt Geld entzieht. Wenn der Markt kein Geld hat, ist er seiner Umlaufgröße beraubt und er bricht zusammen. Also muss nachgeschoben werden. Inflation sorgt dafür, dass Geld aus Angst vor Wertverlust aus den privaten Taschen wieder in den Markt gespeist wird. Preisgestaltung bei (High-End) Lautsprechern - Darakon - 28.02.2024 JFA schrieb:... mein ehemaliger Arbeitgeber hat eine neue "Serie" (bisher 1 Modellen) aufgelegt, die Ablösung der alten Criterion-Serie: https://www.ta-hifi.de/wp-content/uploads/Criterion_S230_DE_web.pdf Das passt in dieses Thema, weil ich damit ein wenig die betriebswirtschaftliche Seite beleuchten kann. Danke für die Einblicke und die Offenheit. Es würde ja irgendwie bestätigen: (Optik + Marketing) >> Technik ....und T+A ist ja auch nicht gerade eine namenlose Firma und den erwähnten Lautsprecher könnte man schon als High-End bezeichnen (klar, teurer geht immer). |