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Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - Druckversion

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Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - Cap - 23.10.2018

Den ersten Teil verstehe ich in dem Zusammenhang nicht. Ich kann z.B. blind, nur mit der FB in der Hand, ein Sub-Sat-System phasenrichtig einstellen (über das Delay). Irgendwann rastet es ein. Ebenso nervt es mich, wenn meine Surroundanlage nicht zentimetergenau eingestellt ist. Das höre ich, stehe auf und schaue, ob nicht irgendjemand beim Spielen oder Staubwischen die LS verschoben hat. Seither sind sie fest verschraubt bzw. habe ich am Boden Markierungen. Ebenso habe ich bei meinen Selbstbauten den letzten Feinschliff im Übergang nach Gehör gemacht (Treiberposition, Flankenmodellierung).. Dafür höre ich andere Dinge überhaupt nicht. Ist nun mal so.

Das hat nichts mit einem Wunsch nach "elitär" zu tun.

Mir geht es darum, wie man (bewusste) Auslöschungen als phasenrichtig bezeichnen kann. M.E. wurde hier bewusst mit der falschen Phase gearbeitet, sonst käme es im Überlappungsbereich nicht zu den gewollten Auslöschungen. Das ist ja aus anderen Konzepten durchaus bekannt. Da würde man dann aber von gegenphasig etc. sprechen.


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - Kripston - 23.10.2018

Hallo Jens,
sonicfury schrieb:Ich höre es nicht. Anhand mehrerer Versuche mit den Vollaktiven LS kann ich sagen "zeitrichtig" ist völlig unwichtig für "mein Hörsystem".
Nicht nur für dein Hörsystem....
Das menschliche Gehör ist für absolute Phasenverläufe taub. Lediglich die aus dem Phasenverlauf ableitbaren Gruppenlaufzeiten können ggf. hörbar werden, wenn sie (bekannte) Hörschwellen überschreiten. Das kann man aber eigentlich nur im unteren Bassbereich mit sehr steilen Filterungen oder halt mit BR-Boxen hinbekommen.
Lediglich interaurale Phasendifferenzen von (Phantom-)Schallquellen spielen bei der Ortung eine Rolle, allerdings auch nur in einem sehr beschränkten Frequenzbereich so ca. zwischen 400 und 1500 Hz (ca. deswegen, weil sich da Infoquellen leicht unterscheiden). Darunter keine Ortung, darüber nur durch Pegeldifferenzen.
Kann über die Jagd nach Zeitrichtigkeit nur noch grinsen, da wird ein unhörbarer Parameter (das geht ja ohnhin nur auf genau einen Abhörpunkt) optimiert eindeutig zu Lasten von garantiert hörbaren Parametern/Eigenschaften.
Und: was bleibt von der unter Freifeldbedingungen eingestellten Zeitrichtigkeit eigentlich im akustisch kleinen Abhörraum mit all seinen Reflexionen und im Diffusfeld eigentlich noch übrig ????


Gruß
Peter Krips


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - fosti - 23.10.2018

Moin Cap,

das ist nachvollziehbar. Erst hörte es sich danach an, dass Du Phasenverschiebungen durch die Frequenzweiche hören könntest (das geht tatsächlich auch, aber das muss schon extrem sein).
:prost:

EDIT: Peter hat zeitgleich mit einer richtigen Erklärung geantwortet!


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - Cap - 23.10.2018

Eben. GLZ-Differenzen sind hörbar.

@ Fosti: Nein, so sollte sich das nicht lesen.


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - fosti - 23.10.2018

Cap schrieb:Eben. GLZ-Differenzen sind hörbar.

Oha, jetzt bist Du aber wieder bei einem anderen Thema, welches nichts mit der Aufstellung zu tun hat, sondern mit dem was Peter geschrieben hat! Und dazu muss die Konstruktion schon ziemlich krank sein....


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - fosti - 23.10.2018

Kripston schrieb:.....
Kann über die Jagd nach Zeitrichtigkeit nur noch grinsen, da wird ein unhörbarer Parameter (das geht ja ohnhin nur auf genau einen Abhörpunkt) optimiert eindeutig zu Lasten von garantiert hörbaren Parametern/Eigenschaften.
Und: was bleibt von der unter Freifeldbedingungen eingestellten Zeitrichtigkeit eigentlich im akustisch kleinen Abhörraum mit all seinen Reflexionen und im Diffusfeld eigentlich noch übrig ????


Gruß
Peter Krips

Wie wahr :prost::prost::prost:


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - Cap - 23.10.2018

Das bezog sich auch auf Peter Wink

Schlag auf Schlag halt.


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - Cap - 23.10.2018

So, die Bescheinigung der Zeitrichtigkeit habe auch ich bewusst überlesen. Nachdem das geklärt ist:

Wenn sich zwei Chassis phasenrichtig überlappen, müsste sich doch auch im breiten Überlappungsbereich eine Addition ergeben.


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - fosti - 23.10.2018

Naja, genau that's the problem...und dem begegnet man bei nun mal nicht getrennten Schallentstehungsorten mit ausreichender Steilheit der Filter und eben nicht mit einem breiten Überlappungsbereich :prost:


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - Kripston - 23.10.2018

Hallo,
Cap schrieb:Den ersten Teil verstehe ich in dem Zusammenhang nicht. Ich kann z.B. blind, nur mit der FB in der Hand, ein Sub-Sat-System phasenrichtig einstellen (über das Delay). Irgendwann rastet es ein. Ebenso nervt es mich, wenn meine Surroundanlage nicht zentimetergenau eingestellt ist. Das höre ich, stehe auf und schaue, ob nicht irgendjemand beim Spielen oder Staubwischen die LS verschoben hat. Seither sind sie fest verschraubt bzw. habe ich am Boden Markierungen.
Da wirfst du ein paar Dinge durcheinander.
Im Thread geht es zunächst um den Phasenverlauf einer einzelnen Schallquelle, der ist nicht hörbar.
Was du beschreibst, ist das, was ich im Post #22 bei interauralen Phasendifferenzen beschrieben habe, das ist eine ganz andere "Baustelle" und kann bei schlechter Einstellung (Delay, Aufstellung im Raum etc.) in der Tat die Ortung beeinträchtigen.

Gruß
Peter Krips


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - Cap - 23.10.2018

fosti schrieb:Naja, genau that's the problem...und dem begegnet man bei nun mal nicht getrennten Schallentstehungsorten mit ausreichender Steilheit der Filter und eben nicht mit einem breiten Überlappungsbereich :prost:

Also ist der Begriff der Phasenrichtigkeit hier doch schlicht falsch gewählt, oder? Nur zu meinem Verständnis, sonst nix.


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - fosti - 23.10.2018

2 unterschiedliche Phänomene:

i) 2 Schallentstehungsorte: Durch die unterschiedlichen Laufzeiten kann es zu kon- und destruktiven Interferenzen (Überlagerungen) am Hörort kommen.

ii) Phasendrehungen innerhalb eines LS (kranke BR Abstimmumg, Frequenzweiche etc.) können hörbar werden

Letzteres ist kein Interferenzproblem....


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - Cap - 23.10.2018

Meine Frage zielt die ganze Zeit auf i).

Der Rest kam nur auf, weil ich nicht wusste, was Du mir sagen wolltest und ist sogar bekannt.

Aber danke. Lassen wir mal Franky weitermachen.


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - ArLo62 - 23.10.2018

Das wird noch bei holographischen Raumfeldern landen, das Thema.
Da wird sich noch viel tun mit Arrays mit einzeln phasengesteuerten Lautsprechern. Die Aufwände werden immer geringer.

Gruß
Arnim


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - phase_accurate - 23.10.2018

Zitat:Naja, genau that's the problem...und dem begegnet man bei nun mal nicht getrennten Schallentstehungsorten mit ausreichender Steilheit der Filter und eben nicht mit einem breiten Überlappungsbereich

Wirklich ? Hier gibt es einen Vorschlag mit breitem Überlappungsbereich UND optimierter Abstrahlung (Abschnitt 5):

https://www.researchgate.net/publication/269102933_CROSSOVER_ALIGNMENTS_FOR_ANALOGUE_AND_DIGITAL_ACTIVE_LOUDSPEAKERS


Gruss


Charles


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - JFA - 23.10.2018

phase_accurate schrieb:Wirklich ? Hier gibt es einen Vorschlag mit breitem Überlappungsbereich UND optimierter Abstrahlung (Abschnitt 5):

Randomisierte Filter...kranke Scheiße.

Hat man danach von Hawksford nochmal etwas gehört?


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - fosti - 23.10.2018

....ich wollte es nicht so drastisch rüberbringen....


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - roomcurve - 23.10.2018

Bezüglich der Hörbarkeit der absoluten Phase, ja, zum größten Teil hört man eher Abweichungen in der GLZ wenn sie über die dokumentierten Grenzen ist. Aber man kann auch einen Lautsprecher linearphasig entzerren und umschalten und dass kann bei gleichem Amplitudenfrequenzgang und passenden Hörmaterial ganz leicht anders klingen, z.B. bei den nicht mehr produziertern K&H O500, aktiven KEF LS50 oder wenn man Programme wir Acourate oder Rephase besitzt. Die Unterschiede sind wie gesagt sehr gering und setzen auch eine gute Raumakustik voraus so dass nicht der Diffusschall dominiert, weil sonst wie Peter schreibt eh die Phase am Hörplatz nichts mehr mit dem Ausgang des Lautsprechers zu tun hat.


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - Franky - 23.10.2018

Dieser Lautsprecherhersteller soll auch auf ähnlichen Theorien von Weidlich abstimmen. Ob es wirklich stimmt weiß ich nicht. Ich weiß aber genau was da für Treiber drin sind.

[URL="http://www.strauss-elektroakustik.ch/produkte"]http://www.strauss-elektroakustik.ch/produkte


https://proaudiogear.de/product_info.php?products_id=1402
[/URL]

So eine Box würde ich mit Sicherheit auch auf die Reihe kriegen. Nur ob sie mir jemand für so einen Preis abkaufen würde steht auf einem anderen Blatt.


Interferenz - einmal gut und dann wieder böse - fosti - 24.10.2018

moin Franky,

ich könnte mir sogar vorstellen, die für den Stückpreis auch aktiv anzubieten Big Grin:prost: