Hi,
da im "billichwillich" thread gerade eine Zeichnung eines Chassis gezeigt wurde, stell ich mir folgende Frage:
Warum ist der Polkern eigentlich nicht als "T" ausgeführt? Sollte das nicht zu weniger Verzerrungen führen, weil das Magnetfeld nach oben und unten gleichmässiger wird?
Kennt jemand den Grund?
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Das wird schon gemacht, soweit ich weiß. Es wird eine Kostenfrage sein.
Viele Grüße,
Michael
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27.03.2011, 02:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.03.2011, 02:21 von Traktrix.)
Grundsaetzlich ist ein T-foermiger Polkern in der Tat in Bezug auf Verzerrungen besser. Das haben insbesondere die JBL-Leute schon in den 70ern und 80ern probiert und wissenschaftlich wasserdicht veroeffentlicht. Z.B. Mark R. Gander: "Moving Coil Loudspeaker Topology as an Indicator of Linear Excursion Capability", praesentiert auf der 64. AES Convention 1979 in New York, Nachdruck in der AES-Anthology "Loudspeakers Volume 2", S. 204 ff..
Haken an der Sache insbesondere bei kleinen Schwingspulendurchmessern ist, dass bei T-foermigen Polkernen der magnetische Widerstand gegenueber konventionellen Polkernen steigt. D.h., bei gleich grossem magnetischen Fluss, also gleich bleibendem Magneten, kann die magnetische Induktion, die QUADRATISCH in den Membranantrieb eingeht, geringer werden.
Normalerweise ist dieser Effekt bei dynamischen Lautsprechern vernachlaessigbar, da der magnetische Widerstand im Wesentlichen vom Luftspalt bestimmt wird. Bei sehr kleinen Schwingspulen - uebrigens auch bei grossen Polkernbohrungen - kann jedoch bei T-foermigen Polkernen der magnetische Widerstand im Polkern so gross werden, dass dieser nicht mehr vernachlaessigbar ist und dadurch der Antrieb drastisch schwaecher und die elektrische Guete deutlich hoeher wird. Das wiederum ist nur unter Zuhilfenahme groesserer Magnete zu verbessern (teurer!).
Herzliche Gruesse
Jens
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Hallo,
inwiefern geht die magnetische Induktion (= magnetische Flußdichte = B) "quadratisch in den Membranantrieb ein"?
Der gemeine Chassisentwickler sucht ohnehin Flussmodulation zu vermeiden, dazu ist die Minimierung von Streufluss gewissermassen Voraussetzung, oder?
Gruß, Timo
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In alle moeglichen Groessen geht bei der Umrechnung von der mechanischen auf die elektrische Seite die magnetische Induktion quadratisch ein. Aber wenn man "Antrieb" naheliegenderweise als "Antriebskraft" versteht, ist der Zusammenhang natuerlich linear.
Vielen Dank fuer den Hinweis, Timo, da hast Du natuerlich voellig Recht!
Gruss
Jens
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Traktrix schrieb:I...wenn man "Antrieb" naheliegenderweise als "Antriebskraft" versteht, ist der Zusammenhang natuerlich linear.
Hi
und wenn man das unter dem Aspekt "Beschleunigung" (der Membran) sieht, dann ist es doch wieder quadratisch / exponentiel ?
Beste Grüße

Jörn
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da die Beschleunigung sich lediglich aus Kraft und Masse (in diesem Fall Membranmasse) zusammensetzt, sind diese Größen proportional zu einander
---->lineare abhängigkeit von B.
gruß, Onno