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Hallo zusammen,
beim Stöbern nach einer Holzplatte ist mir eine Idee von einem Lautsprechergehäuse gekommen. Ihr kennt doch sicher die Idee schichtweise gefräste Multiplexplatten zusammenzuleimen. Man bekommt auf diese Weise über die gesamte Gehäusebreite und -Tiefe eine 'schöne' Multiplexstruktur. Soweit die Theorie. In der Praxis wird das Ergebnis getrübt durch unsaubere Furnierstärken, Löcher und schwarze Stellen, also am Ende eigentlich suboptimal.
Mein Vorschlag wäre jetzt das Ganze mit Tischlerplatten auszuprobieren. Das sähe dann vielleicht besser aus. Die stumpfen Stellen haben sehr wahrscheinlich eine andere Behandlung nötig, aber der geschliffene Kern könnte sehr sauber aussehen.
https://www.kuhmann-und-dill.de/produkte...atten.html
Was haltet ihr davon?
Gruß von Sven
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In einer der letzten HobbyHifi hat Timmi mal solche Platten vorgestellt, die aus schmalen Streifen zusammengesetzt werden...
Meins ist es nicht, optisch viel zu unruhig...
HobbyHifi 4/19, Fineline-Platten heißen die
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Liebe Grüße Willi
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Mein Vorschlag würde schon sehr streifenmäßig aussehen, also so quasi wie auf dem Bild in dem Link.
Gruß von Sven
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18.08.2019, 13:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.08.2019, 14:27 von Sepp.)
die von dir angesprochene Struktur gibt es bei Obi als Platte in diversen Ausführungen / Massen :
https://www.obi.de/regalboeden-moebelbau.../p/1131614
https://www.obi.de/regalboeden-moebelbau.../p/7233273
Grüße Dirk
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Ähämm,
Tischlerplatten sind für den Lautsprechergehäusebau ungeeignet, da würde ich eher Dreischichtholz verwenden, aber die "arbeiten" stark. Solche Stirnholzschichtverleimungen reißen auch irgenwann gerne, dann ist viel Geld und Arbeit versenkt.
Bei Qualitäts-MPX hat man in der Regel keine Löcher oder schwarze Flecken, bei Billigware schon. Ich kaufe fast nur im Fachhandel, ist eben auch billiger  .
Gruß Kalle
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Der "Vorteil" im Fachhandel ist auch, dass man idR ganze Platten abnehmen muss. Da bleibt immer was übrig, und da Wegwerfen nicht in Frage kommt, muss man "leider" ein neues Projekt starten, um den Rest zu verarbeiten. Der Plattenrest reicht dafür leider oft nicht, aber man kann im Fachhandel ja eine neue Platte...
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Die Fineline-Platten von Obi sehen ja durchaus schick aus - aber ist sowas wirklich dauerstabil?
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ich denk, es kommt einzig auf die leimqualität an.
bei gutem leim bricht das holz neben der leimstelle.
wie das mit div. baumarktware ist weiß ich nicht. prinzipiell müssts sehr stabil sein - so wie die fasern geschichtet sind.
hab jetzt zum ersten mal gesehen, dass es das gibt.
gruß reinhard
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Da mir das Design der http://www.wharfedale.co.uk/linton/ sehr gefällt, habe ich mir einen "Satz" hiervon bestellt: https://hifitest.de/shop/193-hoelzer
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Das Material kommt ursprünglich aus dem Ingenieurholzbau und wurde meines Wissens zuerst von Pollmeier als Baubuche für weitgespannte Tragwerke auf den Markt gebracht.
Die mechanische Stabilität sollte auch bei Baumarktqualität nicht das Problem sein, auch bzgl. Verleimung mache ich mir eher wenig Sorgen.
Problematisch ist vermutlich eher das hygroskopische Verhalten, gerade weil es Buche ist.
Ich würde ein Chassis in diesen Platten z.B. nicht press einfräsen sondern mit 2mm größerem Radius und die Fuge mit Moosgummi o.ä. füllen, damit das Holz Platz zum Quellen/Schwinden hat.
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ich kenne tischlerplatten noch aus meiner lehrzeit. ich würds nicht machen...
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grüße,
martin
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Hallo Sven,
wenn Dir alle davon abraten, würde ich das gerade so machen 
Du hast hier geradezu eine unendliche Gestaltungsmöglichkeit in der Formgebung und brauchst nicht beim einheitlichen Kistendesign bleiben.
Ob es später gefällt oder das Material Risse zeigt, ist doch erst einmal vollkommen egal.
Die Ideen und Inspirationen kommen beim bauen.
Fehler im Material können u.U. als Designelemente verwendet werden. Löcher und Risse z.B. mit eingefärbten Gießharz füllen
Als Beispiel:
[video=youtube;GSlOT3mi-Nw]https://www.youtube.com/watch?v=GSlOT3mi-Nw[/video]
Ich bin wieder da
LG
Kay
nical schrieb:ich denk, es kommt einzig auf die leimqualität an.
bei gutem leim bricht das holz neben der leimstelle.
wie das mit div. baumarktware ist weiß ich nicht. prinzipiell müssts sehr stabil sein - so wie die fasern geschichtet sind.
hab jetzt zum ersten mal gesehen, dass es das gibt.
gruß reinhard
Hallo Reinhard,
stimmt nicht ganz, ein wesentlicher Faktor ist die Art der Verleimung.
Einfach kalt gepresst kann zu Problemen führen.
Thermo- oder Hochfrequenzpressungen sind dauerhaft.
Auch sollte auf die Schichtung (Jahresringe) der Hölzer geachtet werden, gute Manufaktutren legen per Hand.
Bei billigen Baumarktplatten sind zudem die Hölzer in der Trockenkammer schnell getrocknet worden und saugen sich schnell wieder voll.
Und ja, bei einer gut verleimten Platte ist der Bruch nie in der Leimfuge.
@ FF
Die Schrumpfung oder Ausdehnung kann man bei den kleinen Abmessungen der Platten eigentlich vernachlässigen.
Mann sollte die Einsekungen selbverständlich lackieren/ölen und dafür einen kleinen Radiuszuschlag vorsehen, das gilt auch für den Wassersäufer Buche.
BG, Peter
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19.08.2019, 17:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.08.2019, 21:33 von FF.)
BFU-Buchen-Material hat ein durchschnittliches Schwind-/Quellmaß rechtwinklig zur Schichtebene von 0,35% je 1% Holzfeuchteänderung; für Produkte wie die Baubuche werden sogar 0,40-0,45% je 1% Holzfeuchteänderung angegeben. Die Holzausgleichsfeuchte in temperierten Wohnräumen differiert übers Jahr um ca. 1-3%.
Am Beispiel eines Chassis mit 200mm Korbdurchmesser, einer Holzfeuchteänderung von 2% und 0,4% Schwind-/Quellmaß führt das zu einer rechnerischen Maßänderung von 1,6mm; das kann bereits genug Spannung aufbauen, um einen Blechkorb zu verformen oder die Schichtplatte reissen zu lassen.
Aber selbstverständlich soll jeder seine Fräsungen so einpassen, wie es ihm beliebt.
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Es gibt diese "umgekehrten" Multiplexstreifen als Plattenware zu kaufen :-)
Google nach Baubuche Paneel
Patrick
FF schrieb:BFU-Buchen-Material hat ein durchschnittliches Schwind-/Quellmaß rechtwinklig zur Schichtebene von 0,35% je 1% Holzfeuchteänderung; für Produkte wie die Baubuche werden sogar 0,40-0,45% je 1% Holzfeuchteänderung angegeben. Die Holzausgleichsfeuchte in temperierten Wohnräumen differiert übers Jahr um ca. 1-3%.
Am Beispiel eines Chassis mit 200mm Korbdurchmesser, einer Holzfeuchteänderung von 2% und 0,4% Schwind-/Quellmaß führt das zu einer rechnerischen Maßänderung von 1,6mm; das kann bereits genug Spannung aufbauen, um einen Blechkorb zu verformen oder die Schichtplatte reissen zu lassen.
Aber selbstverständlich soll jeder seine Fräsungen so einpassen, wie es ihm beliebt.
Falsch gerechnet, hihi
Nicht das Loch quillt oder schrumpft, sondern das Holz außen herum.
Und dann sieht die Rechnung ganz anders aus.
BG, Peter
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Ich versuche gerade diese Angaben in meine Mondrakete zu überführen. Alles Raketenwissenschaft 
Und wenn wir den Lautsprecherkorb dann noch an das Holz fest anschweissen, ist doch alles gut
Ich bin wieder da
LG
Kay
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