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Beethoven > Symphonien > Hybrid SACD
#1
Seit 2006 nimmt Paavo Järvi mit der Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Jahr für Jahr zwei Beethoven-Sinfonien auf. Mittlerweilen sind es drei Hybrid SACDs mit den Symphonien 1, 3, 4, 5, 7 und 8. Nummer 2, 6 und 9 fehlen also noch.

Durchsichtiger, hörbarer und teilweise auch schneller hat es diese alten Schinken meines Wissens bisher noch nicht gegeben. Weil das Orchester relativ klein ist, dafür aber aus vielen jungen und „heißen“ Musikern besteht, geht es mit phantastischem Schwung, aber gleichzeitig höchster Präzision zu Werk.

Der Dynamikschrieb des letzten Satzes der 7. Sinfonie zeigt, dass an Dynamik alles herausgeholt wird, was die CD-Technik leisten kann. Und weil nicht wie bei Karajan die Musikroboter oder wie bei Norrington die Originalklang- und -partiturfetischisten am Werk sind, kommt etwas Erstaunliches heraus: „Genau so muss der Alte aus Bonn das gemeint haben“, war mein erster Gedanke, als ich die erste CD hörte.

Denn auf diesen Scheiben wird jedem auch ohne Geigenunterricht und Notenkunde klar, was für wahnwitzige Sachen man mit einem Orchester anstellen kann. Da hämmert der Rhythmus, es brodelt im Bass und darüber hauen die einzelnen Orchestergruppen sich und dem Zuhörer die Klangeffekte und Melodieeinfälle um die Ohren, dass man den Mund kaum wieder zu kriegt. Das Ganze wird nicht – wie so oft bei anderen Beethoven-Aufnahmen - von einem Riesenorchester in Wagnerscher Maximalbesetzung akustisch plattgewalzt, sondern kristallklar, feinst in Breite und Tiefe gestaffelt und immer wieder einzelne Stimmen hervorhebend auf dem silbrigen Klangtablett präsentiert.

Natürlich darf man das nicht leise spielen. Für mitternachts in der Mietwohnung gibt’s ja Chopin am Piano oder Bach auf der Blockflöte. Höre ich ja auch beides. Aber Beethovens Sinfonien brauchen das volle Programm – es muss krachen! Und das fordert die Anlage mehr als Judas Priest oder Apocalyptica. Da werden Grenzen klar, denn: results may vary, wie Limpbizkit so schön sagt.

Wer sich also mal wirklich das volle Programm und die ultimative Dröhnung geben will:
http://www.amazon.de/Sinfonien-5-1/dp/B0...y_m_text_c
http://www.amazon.de/Sinfonien-Nr-3-8/dp...rex_po_img
http://www.amazon.de/Sinfonien-4-7/dp/B0...y_m_text_c

Von Links zu Hörproben sehe ich mal ab. Leute, das ist wie Porno auf Briefmarken - kann doch keinen Spaß machen.:o

Rudolf


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#2
"Den" Beethoven muss ich dann mal wohl "probehören" > ich muss nach Köln!
Meine bisherigen Lieblingsaufnahmen sind die Einspielungen von Gardiner, die ja auch "ein wenig anders" sind, als der Karajan, wenn er in der "Nachfolge" Furtwänglers dirigiert.

Gruß
Bernd
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#3
Auf dem Gebiet SACD bin ich unbewandert- wie spielt man das Zeug denn ab?

Zitat:Und das fordert die Anlage mehr als Judas Priest oder Apocalyptica.
Aber hallo- wobei da bspw. Tschaikowsky (No 4, Klavierkonzert No.1) noch wesentlich anspruchsvoller ist- im Endeffekt ist die Art Musik zuhause nicht annähernd reproduzierbar.

Hab erst am Sonntag Carmina Burana in der Pauluskirche in Ulm gehört- kein hochklassiges Orchester, Amateurchor- aber eine Atmosphäre... :ok:
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#4
ferryman schrieb:Auf dem Gebiet SACD bin ich unbewandert- wie spielt man das Zeug denn ab?

Also eigentlich mit einem SACD-Player, weil da die optimale Qualität rauskommt. Doch so was besitze ich gar nicht. Jede SACD hat aber parallel auch den normalen CD-Track. Deshalb muss der übliche CD- oder DVD-Player reichen.

Zitat:Aber hallo- wobei da bspw. Tschaikowsky (No 4, Klavierkonzert No.1) noch wesentlich anspruchsvoller ist- im Endeffekt ist die Art Musik zuhause nicht annähernd reproduzierbar.
Volle Übereinstimmung, aber man nähert sich dem Live-Erlebnis so gut man kann. Rolleyes

Zitat:Hab erst am Sonntag Carmina Burana in der Pauluskirche in Ulm gehört- kein hochklassiges Orchester, Amateurchor- aber eine Atmosphäre... :ok:
Morgen geht´s hier auch in die Kirche zum Konzert. Da muss man aber schon ein bisschen schauen, wo es gut klingt. Links außen im Querschiff kommt nur der Hall an.
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#5
Ich sag nur Empore.Wink
War perfekt, da der Chor auch deutlich erhöht stand. Unten war es, wenn man nicht gut mittig saß, anscheinend grausig.
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