wgh52 schrieb:In diesem Thread sollte es ums äusserliche Design gehen und nicht um das Konzept [...]
Wie willst du diese beiden Dinge denn voneinander trennen? Das eine hat ja gezwungenermaßen immer auch Einfluss auf das andere. Gutes Design ist in so einem Fall dann immer ein Kompromiss aus technischen Erfordernissen und ästhetischen Überlegungen.
30.04.2024, 22:22 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.04.2024, 22:37 von wgh52.)
Lieber Klaus,
Lieber Onno,
tut mir Leid, falls ich mich mißverständlich ausgedrückt haben sollte...
Der hier vorangetriebene, partielle Eigenbau erfolgt auf folgender Basis:
1. Ich habe zwei A: BM-8 3-Weg mit je 1x 245mm Induktivsensor-TT, 1x 100mm Kevlar Induktivsensor-MT und 1x 38mm Kapazitivsensor-HT und B: Das alles fertig und lauffähig. Die BM-8 war aufgrund ihrer "zu mächtigen Erscheinung" nicht Wohnzimmerfähig (habe keinen Hörraum, will ich auch eigenlich nicht). Die Chassis und Regelelektronik nebst Regelungstechnik übernehme ich (aber nicht den Weichenteil).
2. Ich konnte vier 200mm Induktivsensor-TT inkl. der passenden Endstufen bekommen, welche gut auf die 230mm Schallwandbreite passen (weil vorher 200mm TT auch drin waren).
3. Ich besitze zwei Mundorf 1908C AMTs, die ich zur "Besänftigung" der ab 6kHz beginnenden "Sperenzien" der 38mm Kalotten hernehme. Weil die HT-Regelung nur bis ca. 3-4kHz überhaupt wirksam ist, wähle ich ca. 3,5-4,5kHz Übergang zum AMT.
4. Ich bin überhaupt kein Holzbearbeiter oder Boxenschreiner , habe aber zwei (leere) BM Omega Gehäuse, die ich ohne kompletten Neubau passend umgestalten will, also möglichst einfach. Sie sind halt etwas kürzer und signifikant schmaler, also "gefälliger".
5. Weichen und Abstimmung werden extern mit DSPs realisiert, denn bis auf Phono sind alle Quellen digital
Daraus folgt:
- Die verlockende (von mir auch favorisierte) impulskompensierte Bassanordnung mache ich bei diesem Projekt (noch) nicht und akzeptiere diesen Kompromiss, damit ich mit den Teilen zum Musikhören komme.
- Bis auf die Frontplatte, die ich per Aufdoppelung (und anpassendes Aussägen der jetzigen Front) an die neue Chassisplatzierung anpasse :built:, sind die Boxen "holzmäßig fertig" .
Bereits oder zum Teil fertig:
- Netzteil- , Endstufen- und Regelelektronik und Einbau in die Boxen
- Mono 4-Weg DSP-DAC je Box mit SPDIF Eingang
Ich hoffe das alles hilft zu verstehen warum ich hier mehr über Design diskutiere und habe darum noch eine Bitte um Verständnis: Nachdem ich schon lange an diesen Boxen kaue und sie auf einem für meinen Geschmack sehr guten B&M Aufbau basieren, möchte ich nichts grundsätzliches am Funktions und Bestückungskonzept mehr ändern. Z.B. über vertikale Anordnungsoptimierung können wir diskutieren oder über nötige/unnötige Kantenverrundung, Farbgebung und ähnliches.
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
wgh52 schrieb:Z.B. über vertikale Anordnungsoptimierung können wir diskutieren
Genau aus diesem Grund habe ich 3 1/2 Wege vorgeschlagen.
Beim zweiten Speaker im Bild sind die beiden Tieftöner ideal nahe zusammen.
Beim dritten und vierten Lautsprecher sind die Tieftöner deutlich weiter auseinander. Bei dieser Anordnung kann es durchaus Sinn machen, einen der beiden Tieftöner bis zum Mitteltöner hoch laufen zu lassen und den zweiten bei ca. 100Hz zu trennen.
01.05.2024, 12:21 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.05.2024, 12:33 von wgh52.)
Simon schrieb:... Beim zweiten Speaker im Bild sind die beiden Tieftöner ideal nahe zusammen.
Beim dritten und vierten Lautsprecher sind die Tieftöner deutlich weiter auseinander. Bei dieser Anordnung kann es durchaus Sinn machen, einen der beiden Tieftöner bis zum Mitteltöner hoch laufen zu lassen und den zweiten bei ca. 100Hz zu trennen.
OK Simon,
Ja, das sind überlegenswerte Vorschläge!
Nochmal zur Halbaktivgeschichte:
Die müsste ich wohl mit einem analogen Filter vor einem der TT realisieren und 1/2 Wege möchte ich momentan nicht machen. Warum?
1. Ich habe bereits vier Wege mit fünf Endstufen (jeder TT hat seine Endstufe mit eigenem Sensor/Regelkreis)
2. Ich habe in meinem DSP nur vier DACs zur Verfügung
3. Die TT Volumina sind (wohl bewußt...) verbunden (wahrscheinlich um gegenseitige akustische Doppel-TT-Kopplung zu erzielen). Es ist unklar wie die Regelungen auf ein vor einem TT geschalteten Tiefpass reagieren würden.
Zur nahen und "fernen" vertikalen TT Platzierung:
Bei einem Übergang von 150Hz sind beide TT <1/2 Wellenlänge voneinander entfernt und soweit ich weis, ist "verteilte" Raummodenanregung raumakustisch besser als "punktförmige". Nun schwanke ich zwischen den oben...unten Reihenfolgen:
TT1 - SHT - KHT - MT - TT2
und
TT1 - KHT - SHT - MT - TT2
Was wäre hier wahrscheinlich besser und warum?
Meine Ohrhöhe beim ("richtig") Musikhören liegt bei etwa 80cm, der Hörabstand bei ca. 2m, die Rückwand ist dann nochmal ca. 3,5 m dahinter. Zum Nebenbeihören sitze ich auf der Couch vor der Raumrückwand.
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
wgh52 schrieb:Es ist unklar wie die Regelungen auf ein vor einem TT geschalteten Tiefpass reagieren würden.
Ich wäre da auch skeptisch - die MFB-Regelung kämpft jedenfalls tapfer gegen jegliche passive oder aktive Einflussnahme, habe ich bereits (unfreiwillig) getestet ...
Ach ja, wird dann ggf. mit dem DSP spannend !
Gruß Klaus
Meinen tut der, der zum Wissen zu faul und zum Glauben zu schwach ist (Lisa Eckart)
Die Regelung wird m.E. so regeln, dass das Ausgangssignal weitgehend so aussieht wie am Eingang der Steuerung. Was davor statt findet, interessiert die nicht
Gruß
Arnim
Wenn Aliens die Erde retten wollen, wird es langsam Zeit für sie zu handeln.
01.05.2024, 16:47 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.05.2024, 16:53 von wgh52.)
Leutchen,
schön, daß Ihr mitdenkt, aber ich habe zumidest im ersten Anlauf keine 1/2 Wege Pläne! Da gibt's wichtigere Baustellen, wie z.B. den KHT>SHT Übergang gut hinzubekommen.
Abschließend zum 1/2en Weg und den Regelungen nur soviel (nach meinem Verständnis ) und ich vereinfache etwas:
Die Regelung stellt das her, was am Signaleingang des Gesamtregelkreises eingespeist wurde, denn der induktive Sensor mißt (auch kleinste) Abweichungen davon (z.B. Rückgang der erwarteten Ausgangsamplitude um die Chassiseinbauresonanz) und verkleinert diese (durch die Regelkreisverstärkung) signifikant. Zwischen dem Signaleingang und dem Regelverstärker (der die Abweichung des Sollsignals von dem des Sensors ermittelt und dem Sollsignal zufügt/abzieht) ist (im TT Kanal ein 20Hz) 6dB Tiefpaß geschaltet (denn das Sensorsignal müsste eigentlich differenziert werden, aber so wäre der Regelkreis sehr rauschempfindlich. Erspart mir die Mathematik!). Der 1/2 Weg Tiefpaß müsste also ggf. vor dem Signaleingang des Gesamtregelkreises greifen um nichts durcheinanderzubringen. Aber: Beide TT schwingen aber im gemeinsamen Volumen, was sie ja wieder koppelt! Getrennte Volumina würden 1/2Weg ermöglichen, die hab ich nicht.
Fazit: Ich mach's nicht...
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
Der 3 1/2 Wege Lautsprecher war nur ein Vorschlag weil ich Bilder von 3 Wege Lautsprechern mit zwei Tieftönern gesehen habe.
Mit dem gemeinsamen Volumen und der sehr niedrigen Trennfrequenz macht das natürlich keinen Sinn.
Die beiden TT weit auseinander zu verbauen, hat auch Vorteile: Bodenreflektionen stören weniger und die Richtwirkung im Oberbass ist stärker. Ich spreche aus Erfahrung mit meinen Lautsprechern. Man kann guten Gewissens bei 300 Hz trennen, um den Mitteltöner zu entlasten.
Bei mir ist es eben eine 3 1/2 Wege Anordnung geworden.
Ein Tieftöner ganz oben, der fast bis 500Hz läuft und einer ganz unter, der bei ca. 100Hz raus genommen wird.
Es gibt so viele Möglichkeiten und man sollte sich mit einem Mehrkanal-DSP und ausreichend Endstufenkanälen nicht im Vorhinein festnageln.
Einfach mal ein paar Varianten ausprobieren.
Mein Umbau basiert (chassis- und endstufenmäßig) auf fertigen (und über viele Jahre durchaus bewährten) 3-Wegern, die ich durch gefälligere Gehäuse/Schallwände und um einen SHT erweitere und die 3-Weg Analogweiche durch 4-Weg DSP ersetze :prost: und ich will jetzt vordringlich zum Musikhören fortschreiten :built:
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
Das Frontplattendesign ist entschieden, ein freundlicher Schreiner gefunden, der mir die Fronten nach Bild und Anriß auf dem Material handwerklich schreinert (er braucht dafür keine CNC Maschine ) ! Puh! Mein Ausflug in die CAD Welt war ja nicht von Erfolg gekrönt, ich stell' mich halt wahrscheinlich zu blöd an oder hab den falschen PC oder Browser, ich kam einfach nicht zurecht...
So werden die Fronten aussehen (zu fertigen ist nur der weiße Teil):
[ATTACH=CONFIG]74493[/ATTACH]
Weiters habe ich einen HiFi affinen Metallwerker gefunden, der mir zu annehmbarem Kurs Spike-Traversen baut, womit die Boxen kippsicher und wackelfrei aufgestellt werden können.
Soweit mal, demnächst geht's dann mit Elektronik weiter :built:
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
13.06.2024, 15:57 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.06.2024, 16:05 von wgh52.)
Werte geneigte mitlesende Holzwerker,
Der Schreiner im Nachbardorf hat die Frontplatten nach Vorgabe gesägt und gefräst (die Einfräsungen wurden ohne CAD mit Oberfräse gefertigt...). Es hat sich bei der Chassisanprobe herausgestellt, daß etwas Nacharbeit nötig ist, damit die TT und MT Chassis ohne viel Kraft in die Frontpatteneinfräsungen passen. Es geht um Linienbegradigungen und stellenweise etwas Platzschaffen im vielleicht ~1/2mm Bereich (wo der Schreiner halt "auf Press" oder "past schon" gearbeitet zu haben scheint, aber lassen wir's dabei...).
Wie und womit kann/sollte ich das machen?
Wie und womit macht Ihr solche feineren Arbeiten?
Einen Proxxon "Dremel" hätte ich, bräuchte ggf. vielleicht einen passenden Einsatz...?
Danke für Eure Vorschläge!
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
Falls das mit dem Nachfräsen beim Schreiner nix wird, ich habe meine "8-Eck-Philips-Chassis" mit Dremel-ähnlichem Schleifer und diesen "Schmirgelpapier-Ringen auf Gummibalg" passend gemacht. Antuschieren mit Bleistift und Edding und dann mit gaaaanz viel Gefühl ...
Gruß Klaus
Meinen tut der, der zum Wissen zu faul und zum Glauben zu schwach ist (Lisa Eckart)
wgh52 schrieb:...ein freundlicher Schreiner gefunden, der mir die Fronten nach Bild und Anriß auf dem Material handwerklich schreinert (er braucht dafür keine CNC Maschine )
Als ich das gelesen habe, habe ich genau mit dem Nachfolgenden gerechnet.
wgh52 schrieb:Es hat sich bei der Chassisanprobe herausgestellt, daß etwas Nacharbeit nötig ist...
Hast du Murks gemacht beim Anzeichnen oder der Schreiner beim Fräsen?
wgh52 schrieb:Wie und womit kann/sollte ich das machen?
Wenn der Schreiner Mist gebaut hat, dann soll er seine Arbeit korrigieren. Wie auch immer, jedenfalls nachfräsen (lassen) sonst wird es fast immer murksig.
wgh52 schrieb:Wie und womit macht Ihr solche feineren Arbeiten?
Sowas nur mit der Oberfräse, sonst werden die Flächen nie rechtwinklig und die Auflagefläche nie plan.
Gruß
JesseGood Vibration
Die Realität ist in Wirklichkeit etwas komplizierter.
Danke auch für Deine Ausführungen und Tipps! "Mist gebaut" empfände ich etwas zu hart ausgedrückt, die Nacharbeiten sind nicht sehr groß, aber eben für spannungsfreies Einsetzen und herausnehmen wichtig. Mich mit dem Schreiner (der sowas noch nie gemacht hatte) darüber auseinander zu setzen würde wohl mehr meiner Energie kosten als meine Nacharbeit Mit einem Proxxon 3mm Zylinderfräser bei hoher Drehzahl komme ich gut zurecht, ohne Schäden anzurichten.
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)