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JFA schrieb:Das Problem in so einer Anordnung ist: das verzögerte und invertierte Signal wird ja ebenfalls wieder reflektiert, und muss deshalb auch "weginterferiert" werden; das dazu notwendige Signal (4*L verzögerte und doppelt invertiert) wird auch invertiert, und...
Du meinst, der Direktschall interferiert mit seiner Reflexion von der Rückwand. Das verzögerte, invertierte Signal löscht sich ja (vollständig) mit der Reflexion an der vorderen Wand aus. Das ist nicht das Problem.
Die Situation ist im Grunde genau das, was Linkwitz versucht, zu korrigieren. Nur nicht im Dreieck angeordnet, sondern auf einer Linie.
Dürfte seine Korrektur in Längsrichtung nicht nur genau in einer Ebene funktionieren? Ich überlege, wie ich das mit ABEC mal ausprobieren könnte...:denk:
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Es mag sein, dass ich mit da irre. Nochmal nachdenken.
Linkwitz Entzerrung funktioniert natürlich nur in einer Ebene
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Wenn ich noch mal darüber nachdenke: die Verzerrung nach Linkwitz besitzt ja im Grunde nur einen invertierten Amplitudengang des Kammfilters. Das heißt, es sind unter Umständen Anhebungen von 20 dB oder mehr enthalten. Das hört sich für mich nicht wirklich sinnvoll an. Mit FIR-Filtern müsste das zwar einfach machbar sein, aber die mechanische Belastung ist extrem und man läuft in die Gefahr, ins Clipping zu kommen.
Es bliebe noch die Option einer partiellen Korrektur. Aber eben auch nur für eine Sitzreihe.
Zumindest ist aber das Abklingen der Moden mit dem Pseudo-DBA eliminiert. Denn mehr als eine Reflexion gibt es ja nicht. Von daher kann das schon klanglich ein großer Fortschritt gegenüber gar keiner Auslöschung sein. Trotz der Einbrüche, die man ja generell weniger hört als lang abklingende Überhöhungen.
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FoLLgoTT schrieb:Die Situation ist im Grunde genau das, was Linkwitz versucht, zu korrigieren. Nur nicht im Dreieck angeordnet, sondern auf einer Linie.
Nicht ganz. In Deiner Konstruktion beträgt der Abstand a = 0. Sender und Empfänger sind identisch.
http://www.linkwitzlab.com/images/graphics/flr-rfl0.gif
LG
Adi
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adicoustic schrieb:Nicht ganz. In Deiner Konstruktion beträgt der Abstand a = 0. Sender und Empfänger sind identisch.
http://www.linkwitzlab.com/images/graphics/flr-rfl0.gif
Nein, die sind nicht identisch.
Sender: vorderes Gitter
Empfänder: Sitzplatz irgendwo im Raum
Reflexion: an der Rückwand*
Wenn man das auf eine Dimension projiziert (also auf die Laufzeit), läuft die Anordnung auf dasselbe hinaus wie eine Reflexion von Boden/Decke/Seiten.
*mehr Reflexionen gibt es nicht, weil sie ja vorne ausgelöscht wird. Das kommt einem vorne bedämpften SBA gleich.
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Na das mit dem FIR Echo ist quatsch.
Das liegt so nah an der ersten Welle dass de Fakto quasi garkein Unterschied zur IIR Korrektur besteht.
Der IIR schwingt auch quasi fast gegenphasig zur Mode aus, das mildert sich ähnlich.
Am Ende kommt alles aufs Gleiche raus.
Nur dass die Täler mit der FIR Reflektion nicht genau zum Raum passen. Wahrscheinlich weil der Abstand der Treiber zur verschiedenen Punkten der Reflektionswand unterschiedliche Abstände hat (gerade, diagonal, bzw mitte ecke...)
Gruß
Josh
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Ich habe das Dokument um eine genauere Betrachtung des Pseudo-DBAs erweitert. Es gibt tatsächlich zwei Varianten/Sitzpositionen, an denen es funktioniert.
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Vielen Dank Nils!
Deine Dokumentationen sind wirklich sowas wie "Standardwerke", sehr gut les- und mitvollziehbar - sie machen auch Mut zu Realisierungen!
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
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wgh52 schrieb:Deine Dokumentationen sind wirklich sowas wie "Standardwerke", sehr gut les- und mitvollziehbar - sie machen auch Mut zu Realisierungen!
Danke, das ehrt mich! :prost:
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Hi Nils
Auch von mir ein Like und Daumen hoch
Frage mich, ob das einfache Pseudo Gitter mit dem Stereo DBA kombinierbar ist?
Das Stereomodell hatte ja nur einen Treiber in der Mitte der Hälfte.
Sprich, nur ein Treiber auf Mitte der Fronthälfte.
Kein Treiber hinten.
Messplatz 1: Rückwand Mitte, Verzögerung 2 mal Raumlänge
Messplatz 2: Absolute Mitte Mitte, Verzögerung 1 mal Raumlänge
meinst das wird auch wieder funktionieren?
Gruß
Josh
PS: Interessant auch jeweils den Wirkungsgrad im Auge zu behalten... (unterste Oktaven)
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Schön, dass dieser Thread wieder lebt. Erinnert mich daran, dass ich eine gar nicht so seltene Form des Wohn- / Kochbereichs habe. Ist knapp 12 m lang, 5 m breit und 2,75 cm hoch, hat aber eine Trennwand zur Küche bei ca. 3,2 m von der hinteren Wand weg und mit assymetrischem Durchbruch von ca. 1,80 m x 2 m.
Nachdem ich bislang weder ABEC noch REW probiert habe, bei welchem ist der Einarbeitungsaufwand geringer? Falls REW, kann das sowas überhaupt? Zumindest wenn auf der Trennwand sekundäre Treiber (Dipole?) sitzen müssen, braucht es ja schon drei Delays.
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Anderthalb Jahre später, hat jemand Antworten?
Zusatzfragen: wie schlimm ist es, wenn beim primären Array einige Treiber nicht genau auf ihrer Sollposition sitzen, weil da ein dummes Fenster ist? Kann man das eventuell ausgleichen durch 2-3 Treiber, die am Rand des Fensters sitzen und entsprechend weniger Pegel machen?
Habe nochmal überlegt, wie ich das L-Raum-Paper auf meine Trennwand mit asyymetrischem Durchbruch anwende. Schlimmstenfalls brauche ich drei Delays, das erste für die Trennwand, das zweite für die Rückwand hinter dem Durchbruch und das dritte für die Ecke der Küche, in die gebeugte und an der Rückwand reflektierte Schall kommt.
Gibt es eigentlich ähnliche Simulationen wie im Paper für Giebelwände im Dachboden?
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Hallo Nils und Lesergruppe
Ich frage mich ob folgende Abweichungen vom Ideal stören:
Mein Kühlschrank ist im Weg :prost:
Ich könnte nun hinten eine andere Gitterdichte als vorne betreiben um dem Kühlschrank auszuweichen.
Vorne 4er Gitter horizontal, 2 Vertikal.
A) Hinten 2 Horizontal, 1 Vertikal.
B) Hinten 3 Horizontal, 1 Vertikal
C) Hinten 5 horizontal, 1 Vertikal
weitere Alternativen schweben mir vor.
Kann man die Gitter in beliebiger Dichte variieren, solange man den Raum Vertikal Spiegelsymmetrisch zur halben Raumhöhe aufbaut?
Und natürlich horizontal entlang der Längsachse R &L auch spiegelsymmetrisch.
Vorne hinten Dichte könnte man variieren so gut es geht, und die Gitterdichte sollte nur die obere Grenzfrequenz (~>100Hz) beeinflussen.
Gruß
Josh
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Hallo schon wieder
Eine allgemeine Frage zur Praxis:
Um wieviel dB ist das hintere Gitter schwächer als das Vordere?
Wandreflektion, Verlust auf dem Weg, etc...
3dB hat mal jemand gesagt, wie ist eure Erfahrung?
Gruß
Josh
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Zwei kleine Updates:
- Umgekehrte Ansteuerung für die Surrounds (Richtungsoptimierung)
- Gleichphasige Ansteuerung des hinteren Gitters unterhalb der 1. Längsmode
Die Richtungsoptimierung für die Surrounds ist eine feine Sache und funktioniert gut. Ich betreibe meine Subwoofer inzwischen so. Die Lokalisation des Basses wird damit bei "Small"-Einstellung der Surrounds deutlich verbessert. Dafür benötigt man natürlich einen DSP mit freiem Routing.
Die andere Optimierung bringt leider nur in kleinen Räumen im Nutzbereich signifikant mehr Maximalpegel. Bei größeren Räumen dagegen praktisch nichts.
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