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Gehäusedämpfung mit Bitumen, Alubutyl etc????
#21
Hey
Zwei Fragen zu den beiden Tipps:
Welches Holz mit welcher Stärke?
Und welcher Kleber?
JFA schrieb:...
Tip 1: habe gerade ganz anständige Ergebnisse mit 4 mm Bitumen auf 5 mm Alu einigermaßen gute Ergebnisse erzielt
Tip 2: der Kleber zwischen Alu- und Bitumen darf nicht elastisch sein

Grüße und Dank
Daniel
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#22
sayrum schrieb:Tip 2: der Kleber zwischen Alu- und Bitumen darf nicht elastisch sein

Warum, wenn das Bitumen selbst sehr elastisch ist. Eigentlich aus diesem Grunde hätte ich es andersrum erwartet.
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#23
Holz:
Alu hat E=75GPa, MPX E=8GPa, MDF E=6GPa. Die letzten beiden Werte sind aber eher aus verfügbaren Daten abgeschätzt und am oberen Ende der Skala angesiedelt.
Bei einfachen Querschnitten kann man I ~ t³ (übersetzt: Flächenträgheitsmoment ist proportional zur dritten Potenz der Dicke) annehmen, daraus folgt:
S(Alu) ~ 75 GPa * t(Alu)³
S(MPX) ~ 8 GPa * t(MPX)³
S(MDF) ~ 6 GPa * t(MDF)³
Jetzt stellt sich die Frage: wenn 4 mm Bitumen bei 5 mm Alu gute Ergebnisse erzielen, wie dick darf das Holz sein? Dazu setzt man die Werte oben gleich und löst nach der Dicke auf:
S(Alu) = S(MPX) => 75/8 * t(Alu)³ = t(MPX)³ => t(MPX) = 10,5 mm
t(MDF) = 11,6mm

Heißt: bis ca. 12 mm dürften 4 mm Bitumen eine ähnlich Wirkung wie auf 5 mm Alu erzielen. Da spielen zwar noch viele andere Faktoren rein, z. B. unnütze Querversteifungen, die das I in ungeahnte Höhen treiben. Aber für die Größenordnung ist das schon mal ganz gut.

Kleber: er darf halt nicht elastisch sein. Wenn das Bitumen selbstklebend ist, dann nehmt das, ist üblicherweise richtig. Wenn nicht, dann dünnes zweiseitiges Klebeband mit Gewebeträger. Das ohne ist zu elastisch.

P.S.: wenn ich von Bitumen schreibe, dann meine ich bitumisierte Pappe/Filz oder ähnliches. Andere Materialien (z. B. irgendwas auf Polyolefinbasis) gehen auch.

P.P.S. @xajas: weil dann das Bitumen von der Basislage entkoppelt wird, somit keine Energie vernichten kann. Übrigens ist es neben der Elasitzität auch viskos, elastischer Kleber dagegen meistens nicht
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#24
Man muss beim Kleber unterscheiden nach dem, was man will: Wenn ich das Bitumen hauptsächlich dazu nutze, um zu dämpfen, dann ist Jochens Aussage korrekt.

Will ich jedoch hauptsächlich die Masse der Wand mit dem Bitumen erhöhen, ohne die Steifigkeit zu erhöhen, dann nimmt man dauerelastischen Kleber.

Ersteres ist sinnvoll, wenn man mit diesem alukaschierten Dämmmaterial dämpfen will. Das ist - wie oben schon gesagt - ein Kompromiss, da hier ein Sandwich entsteht, das die Steifigkeit erhöht und damit dummerweise auch die Reso wieder nach oben schiebt.


Man versucht, ein Gehäuse entweder tief- oder hoch abzustimmen. Dabei darf man die Maßnahmen nicht vermischen, sonst arbeitet man kontraproduktiv.

Zum Beispiel:
Wenn ich ein maximal steifes Gehäuse baue - also viel Verstrebungen und dicke (relativ leichte - ein Widerspruch in erster Betrachtung...) Wände wähle, dann habe ich ein hoch abgestimmtes Gehäuse. Ein Subwoofer oder Tieftongehäuse beispielsweise.
Bei der relativ steifen Wand bringt mir das Alu dann aber nur verschwindend wenig bei der Dämpfung, da der Spannungsnullpunkt nicht in den weichen Querschnitt wandert. Siehe oben. "Obsolet", könnte man sagen und das Bitumen dazwischen erhöht nur die Masse und wirkt damit kontraproduktiv.

Fliesen:
Die erhöhen die Masse, senken die Reso.
Man sollte nur darauf achten, dass sie nicht zur Steifigkeit beitragen. Kontraproduktiv, da die Reso wieder gehoben wird.
:doh:
Wie macht man das?
Nicht großflächige Fliesen nehmen. Und dann mit dauerelastischem Kleber verarbeiten. Man verhindert damit, dass sie nicht aussteifen und außerdem entsteht eine Fuge, die keinen Schub übertragen kann. Der Querschnitt wird geteilt und es kann keine Zug- und/oder Druckspannung in den Fliesenquerschnitt geleitet werden.
Beste Grüße,
Andreas

"Don't you think if I were wrong I'd know it" - Dr. Sheldon Lee Cooper

Das ist Hobby - und kein Spaß!!!
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#25
a.j.h. schrieb:Wie macht man das?
Nicht großflächige Fliesen nehmen. Und dann mit dauerelastischem Kleber verarbeiten. Man verhindert damit, dass sie nicht aussteifen und außerdem entsteht eine Fuge, die keinen Schub übertragen kann. Der Querschnitt wird geteilt und es kann keine Zug- und/oder Druckspannung in den Fliesenquerschnitt geleitet werden.

Finde ich eine interessante Idee, zumindest das es nicht nennenswert steifer wird sollte stimmen.

Aber die Masseerhöhung findet ja nur unterhalb der Resonanzfrequenz des Feder-Masse-Schwingers bestehend aus Kleber und Fliese statt. Darüber wird die Masse zunehmend abgekoppelt. Wäre spannend, das einmal zu probieren, weil ich nicht abschätzen mag, wie sich das durch die kleinen Fliesen verhält.
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#26
Danke, verstanden
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#27
Jupp - es entsteht eine schubweiche Fuge, deren Kraftschluss nicht bekannt ist. Dadurch entsteht ein "Vergleichsquerschnitt"....
Das ist selbst in FEM sauschwer zu simulieren.
Beste Grüße,
Andreas

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