Wie hier schon beschrieben habe ich zwei Coral Beta 8 Breitbänder, von denen einer bei der Reparatur bzw. auf dem Weg dorthin seinen Phase Plug "verloren" hat.
Ich könnte den wieder einkleben, befürchte aber dass dabei Kleber in den Luftspalt geraten könnte, was fatal wäre. Oder dass die Klebung nicht hält, und der Phase Plug irgendwann später im Betrieb urplötzlich wieder abfallen könnte.
Darum frage ich mich, brauche ich den Phase Plug wirklich?
Was meint ihr dazu?
Ich könnte versuchen, den Phase Plug auch bei meinem anderen Exemplar, das noch im Originalzustand ist, herauszuschrauben, damit sie beide zumindest annähernd gleich sind.
Ich habe keine Ahnung, ob sich das klanglich auswirkt. Aber ohne die Zitronenpresse ist es kein Coral Beta mehr, dann ist es nur noch ein Breitbänder.
Ich würde alles tun, um das Ding da wieder dran zu kriegen. Es sieht doch so aus, als ob da genügend Platz wäre, so dass überschüssiger Kleber nicht gleich in den Luftspalt kommt.
(Geschrieben von einem, der im letzten Jahrtausend mal 4 Stck. Beta 10 hatte)
es gab da in einer HH - die ausgabe müsste ich hersuchen - eine messung von nem "for-strassacker-customized" wavecor mit den phaseplugs. die vorlage des ansonsten gleichen chassis war ein guter TMT, mit phaseplug hingegen wars ein breitbänder.
ergo: da ändert sich schon was und ich würde an deiner stelle auch unabhängig der optik versuchen, das dingens wieder hinzubekommen.
:prost:
"Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd" (chinesisches Sprichwort)
Ich habe in der Zwischenzeit ein wenig Musik über die beiden Oldtimer gehört, dabei fiel sofort auf dass das Original-Exemplar deutlich lauter tönte als das reparierte. Daher habe mal wirklich penibel (mit Meterstab) darauf geachtet, dass beide im gleichen Abstand zur Hörposition standen und sauber auf mich ausgerichtet waren (annähernd gleichseitiges Stereo-Dreieck), und auch beide genau gleich laute Signale kriegten. Dazu habe ich einen Sinus-Messton auf den Verstärker gegeben, den auf Mono geschaltet und dann solange an der Balance gedreht bis das Signal am linken und rechten LS genau gleich stark war (mit DMM gemessen). Mono deswegen weil ich nicht wollte dass eventuell unterschiedliche Pegel in den Stereoaufnahmen die ich hörte diesen Eindruck erzeigen. Also beide LS kriegten genau gleich starke Signale.
Da fiel der Lautstärkeunterschied noch deutlicher auf!
Also habe ich jetzt doch mal gemacht, was ich mir für diese LS eigentlich ersparen wollte: richtige Messungen.
Hier die Ergebnisse, auf 1/3 Oktaven geglättet. Gelb ist das Original-Exemplar, rot das reparierte.
[ATTACH=CONFIG]55001[/ATTACH]
Auch die Verzerrungen sind beim reparierten Chassis sichtbar höher...
[ATTACH=CONFIG]55002[/ATTACH]
... wobei das angesichts von 4 bis 10 dB unterschiedlicher Pegel auch schon egal ist.
dass ein fehlender Phaseplug für solch große Wirkungsgradunterschiede verantwortlich sein soll wäre mir unerklärlich... Wo der Phaseplug verlorenging wäre natürlich ebenfalls zu klären, denn Du hast ihn ja offensichtlich mitgeschickt! Bist Du sicher, dass Du "Dein" Chassis zurückbekommen hast? Ich tippe auf eine (verdeckt) nicht erfolgreiche Arbeit des Reparateurs und würde reklamieren
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
Was heißt da verdeckt? Es ist völlig offensichtlich dass diese Reparatur nicht erfolgreich war. Dabei tönte er so toll:
Zitat:Eine Klangveränderung wird es durch unsere Reparatur nicht geben.
Anhand der defekten Spule sehen wir, welches Material, welchen Querschnitt, wieviel Windungen und auf welchem Trägermaterial Ihre Spule gewickelt wurde und können sie 1:1 reproduzieren.
Es wird lediglich die defekte Spule ersetzt und das auf eine ganz besondere Weise, so dass die Membran, die Sicke, die Zentrierung und der Magnet nicht angefasst werden. Mikroinvasiv sozusagen.
Ganz zu schweigen davon, dass aus den 2 - 3 Wochen avisierter Reparaturdauer über 2 Monate wurden, während denen Herr Pauls nicht auf Emails reagierte und ich ihn auch telefonisch nicht erreichen konnte.
Gut dass ich die Rechnung nicht gleich bezahlt habe.
Jetzt mal ehrlich, wenn ich als Techniker einen beschädigten Artikel kriege, der offensichtlich beim Transport kaputt gegangen ist, rufe/maile ich sofort den Kunden an, um alles weitere zu besprechen.
Wenn dem tatsächlich so ist, wie du den Vorgang beschrieben hast, dann ist da was oberfaul. Beweisen lässt sich nichts, aber allein die Reaktion des Technikers ist schon unter aller sau.
Zitat:"Es wird lediglich die defekte Spule ersetzt und das auf eine ganz besondere Weise, so dass die Membran, die Sicke, die Zentrierung und der Magnet nicht angefasst werden. Mikroinvasiv sozusagen."
Ich stelle mir ganz abstrakt und vereinfacht folgendes vor:
Phaseplug herausdrehen (Geht das einfach, oder ist da Schraubensicherung im Gewinde? Wie ist das am intakten Exemplar?)
Höhe des Schwingspulenträgers über Polkern in Ruhelage des Chassis messen (als Referenz für Zusammenbau)
Abtrennen des Schwirrkonus von der Schwingspule; je nachdem wie die Kleberreste abgehen daher jetzt auch der "riesige" mit Kleber überbrückte Spalt zwischen Spulenträger und Schwirrkonus :denk:
Abtrennen des Spulenträgers von der Membran und Spider.
Kappen der Schwingspulenzuführung.
Spulenträger nach oben herausziehen.
Ersatzteil nach Vorlage herstellen.
In umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen.
Auf dem Deatilfoto im anderen Beitrag sieht man von innen auf den Kaptonträger.
Der rötlich durchscheinende Bereich über dem Polkern, ist das die Bewicklung mit Lackdraht?
Sieht aus als würde die Wicklung in Ruhelage mehrere mm über den Polkern ragen.
Ist das normal bei diesem Chassis?
Wenn die Spule nicht korrekt im Magnetspalt steht könnte das den geringeren Schalldruck erklären...?:dont_know:
Dazu noch die "weiche" Ankopplung des Schwirrkonus mit "schaumigem" Kleber -> andere Übertragungsfunktion im Hochton...? :dont_know:
Moin,
und warum klebst du den nicht ein?
die Voraussetzungen sind doch recht gut, Mit Teflonflolie im inneren Luftspalt dürfte auch nichts passieren.
Vielleicht kannst du ja auch den Gewinderest irgendwie herausbekommen.
Da läßt sich doch zerstörungsfrei etliches anstellen.
Als Reparateur hätte ich beim Öffnen des Paketes mit becshädigter Ware als erstes eine Fotodoku gemacht, damit ich aus der Haftung bin.
Blöd, jetzt zieht auch keine Transportversicherung mehr.
