Christoph Gebhard schrieb:Die Profis machen es ja nicht anders. Vorgruppen klingen meist schlechter als die Hauptacts
Na, ja....Das hat wohl eher den Grund das der Hauptact immer besser dastehen soll; traurig aber wahr.
Bspw. haben "Such a Surge" ganz bewusst ihren Mischern gesagt sie können von der allgemeinen Methodik abweichen und die Vorband genauso gut klingen lassen wie sie.
Das aber nur nebenbei....:o
Passend zum Thema Baffle Step gibt es in der aktuellen stereoplay (2/09) (Seite 20 ff) einen Test von Lautsprechern, die speziell für die Wandmontage entwickelt wurden.
Das Testteam von stereoplay hat zu jedem Lautsprecher nicht nur die Ergebnisse der Messung unter Freifeldbedingungen abgedruckt, sondern auch Messungen der an der Wand montierten Lautsprecher.
Was natürlich nicht bekannt ist, sind die Bedingungen bei denen die Messungen entstanden sind.
Ich unterstelle mal folgendes: Mikrofonposition: 1 m vom Lautsprecher entfernt auf Hochtöner ausgerichtet. Die Messung des Lautsprechers bei Wandmontage wurde bei der gleichen Mikrofonposition wie im Freifeld durchgeführt.
Ich habe mal mit Hilfe von SplTrace die beiden Kurven für einen Lautsprecher Abgefahren und in Speaker Workshop Dargestellt:
schwarze Linie: Messung bei Freifeldbedingungen rote Linie: Messung bei Wandmontage
Der hier untersuchte Lautsprecher hatte die folgende Gehäusegröße (BxHxT): ca. 19x33x28 cm
Für Frequenzen unterhalb von ca. 100 Hz verhält sich der Lautsprecher wie erwartet: Die Wand sorgt für eine Erhöhung des Schalldruckes um 6 dB gegenüber den Freifeldbedingungen.
Baffle Step (Freifeldmessung): Betrachtet man den Kurvenverlauf unter Freifeldbedingungen dann ist sehr deutlich zu sehen, dass ab ca. 500 Hz die Amplitude bis zu einer Frequenz von ca. 850 Hz ansteigt und dann konstant bleibt.
In diesem Bereich geht die kugelförmige in eine halbkugelförmige Abstrahlung über.
Der Baffle Step wurde bei diesem Lautsprecher nicht kompensiert oder nur gering kompensiert.
Auslöschung des Amplitudenverlaufes bei ca. 260 Hz (Messung mit Wandeinfluss): Das Gehäuse des Lautsprechers ist ca. 28 cm tief. Da die Frequenzen unterhalb ca. 500 Hz als Kugelwellen abgestrahlt werden, legt der nach hinten abgestrahlte Schall zunächst den Weg von 28 cm zurück. An der Wand reflektiert, folgen weitere 28 cm bis zum Schallentstehungsort zurück. Hinter der Wand liegt also eine weitere Schallquelle (sog. Spiegelschallquelle), deren Schall einen ca. 56 cm weiteren Weg zum Zuhörer bzw. Messmikrofon zurücklegen muss als der Direktschall.
Das Messmikrofon stand bei der Messung aber höchstwahrscheinlich auf der Höhe des Hochtöners. Der Weg des Direktschalls vom Tieftöner zum Mikrofon wird also nicht 1 m betragen, sondern länger sein. Das gleiche gilt für den reflektierten Schall. Geht man also von einer Wegdifferenz von l = ca. 0,6 m zwischen dem Schall der Spiegelschallquelle und der Direktschallquelle aus, dann kommt es am Zuhörerortfür die Frequenz:
f = c / ( 2 * l) = 340 / (2 * ca. 0,6 m) = ca. 280 Hz
15.01.2009, 17:14 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.01.2009, 17:17 von CHX.)
Hallo Zusammen,
durch die vom Pico beschriebene Maßnahe würde der Lautsprecher also auch für tiefe Frequenzen eine nahezu halbkugelförmige Abstrahlcharakteristik erhalten, die einen im Amplitudenfrequenzgag linearen Verlauf zur Folge hätte.