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wie wichtig ist eigentlich der Frequenzgang "auf Achse"
#21
Hallo,
dann will ich mal das Rätsel zu den Impulsantworte aufllösen:

Es handelt sich jeweils um ein Orbid-Sound Nova Box, nominell ein Vierweger mit 30er TT, 17er TMT, 13er MT und Ringradiator als HT

Sprungantwort 1 Originalversion
Zur Originalweiche:
TT: keine Weichenbauteile
TMT: lediglich ein Hochpasskondensator
MT: lediglich ein Hochpasskondensator
HT: Serienwiderstand + Hochpasskondensator

Alles parallel geschaltet (Bass hat 4 Ohm), Gesamtimpedanz 2 Ohm (!!)
Frequenzgang (erst oberhalb ca. 300 Hz aussagekräftig):

[Bild: picture.php?albumid=541&pictureid=7331]

und klingt schei..


2. Version mit von mir entwickelter echten 4-Wege-Weiche
Frequenzgang:

[Bild: picture.php?albumid=541&pictureid=7330]

Und klingt recht gut.
Auch da Messung erst ab ca. 300 Hz gültig.
Und: Alle Messungen sind mit 1/6 Oct. geglättet.....

Habe da bei dem Pimp noch mehr Messungen gemacht, insbesondere um das horizontale und vertikale Abstrahlverhalten zu betrachten.
Bei der Originalversion gar erschröcklich.....
Bei der Pimpversion recht gleichmäßig.

Soweit aus meiner Sicht zur Relevanz von Sprungantworten.....

Gruß
Peter Krips
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#22
Hallo Peter,

marketingtechnisch bist Du aber eine Katastrophe. Wink
Bloß wegen dem bisschen Tonqualität hast Du 10 dB Wirkungsgrad (bei 1 kHz) und eine super Sprungantwort wegradiert. :eek:

Mit so einem wie Dir würde ich keinen High-End-Laden aufmachen. :p :bye:

Gruß
Rudolf
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#23
Hallo Rudolf,
zu meiner Ehrenrettung muss ich gestehen, daß die Messungen nicht kalibriert sind....
Aber m/m 6 dB Gesamtpegelverlust waren es wohl schon.....

Ansonsten muß ich dir Recht geben:
Wirklich ungehörig, für die Klangqualität Wirkungsgrad, schönere (???) Sprungantwort und die verstärkerfreundliche niedrige Impedanz zu opfern.
Ich gelobe Besserung....

Gruß
Peter Krips
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#24
Hallo Peter,

mal Spaß beiseite. Es ist schon interessant zu sehen, wie eine völlig bescheuerte Zusammenschaltung von Chassis zu "audiophilen" Werten und Diagrammen führen kann.
Kripston schrieb:schönere (???) Sprungantwort
Ich kenne 'ne Menge Leute, für die eine ganz scharfe und steile Spitze, die sofort und ohne Überschwinger in die Nulllinie übergeht, das Nullplusultra einer Sprungantwort ist. Vor allem für Tieftöner, weil die ja die "Transienten" wiedergeben müssen ... Rolleyes Confused
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#25
Hallo Rudolf,
Rudolf schrieb:Hallo Peter,

mal Spaß beiseite. Es ist schon interessant zu sehen, wie eine völlig bescheuerte Zusammenschaltung von Chassis zu "audiophilen" Werten und Diagrammen führen kann.
Mal abgesehen davon, daß man bei Orbid-Sound nicht für Geld und gute Worte irgendeine Messung zu sehen bekommt.
Ist ja hier ausführlichst begründet....

http://www.orbid-sound.de/index.php?id=praxis

Besonders witzig ist dann die Seite "Wechselspiel" und die Schlussfolgerung daraus.....:mad:


Zitat:Ich kenne 'ne Menge Leute, für die eine ganz scharfe und steile Spitze, die sofort und ohne Überschwinger in die Nulllinie übergeht, das Nullplusultra einer Sprungantwort ist. Vor allem für Tieftöner, weil die ja die "Transienten" wiedergeben müssen ... Rolleyes Confused
Wahrscheinlich ist es müßig, den Leuten erklären zu wollen, daß die Steilheit des Impulses was mit der Bandbreite und dem Frequenzbereich zu tun hat......
Und: besonders wichtig ist das natürlich bei einem im Lautsprecher dann tiefpassgefilterten Treiber.....


Gruß
Peter Krips
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#26
Hallo,

also, die „Auflösung“ der Rätsel ist einerseits überraschend (und da habe ich mich auch glatt getäuscht und gedacht es wäre eine Zweiwegebox…), zeigt aber andererseits meine These, das Messungen nur dann was taugen wenn man weiss was und wie gemessen und berechnet wurde und man sich über deren Aussagekraft und Interpretationsmöglichkeiten im Klaren ist – vor einer „Messgläubigkeit“ kann ich nur warnen.

Interessant wären die Messdiagramme (Sprungantwort, Frequenzgang mit detaillierteren Angaben der Messbedingungen) auf den verschiedenen möglichen Achsen – bei dem 4-Wege-System (http://orbid-sound.de/index.php?id=produkte&subid=nova) ist da ja einiges möglich. Wenn ich allein den Abstand des Hochtöners zum Rest sehe – ich denke die sehen komplett anders aus. Der negative Druckwechsel der ersten Sprungantwort bei einem komplett parallel geschalteten 4-Wegesystem deutet da ja schon auf deutliche Wechselwirkungen der Chassis hin….

Nun, um zum ursprünglichen Thema von Heiko (Hausmeister 2000) noch etwas beizutragen und ihm etwas Hilfestellung bei der Frage ob Messungen des Frequenzgangs auf Achse zum Vergleichen von Boxen gut sind, hier noch die folgenden Links:

http://www.kirchner-elektronik.de/~kirchner/photostoryteil2.pdf

…und, da das Rätsel eine OrbidSound Box war:

http://orbid-sound.de/index.php?id=test

…insofern interessant, da hier ausführlich über „Messungen“ und deren Interpretation eingegangen wird…bei den Beispielen von Peters OrbidSound Box….


Grüsse
Joachim
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#27
So eine Sprungantwort muss man natürlich auch lesen können.
Hier z.B. sieht man eine die alles andere als emotionslos ist:
http://www.youtube.com/watch?v=kJpwdByM2_0

So sollte man es in keinem Fall machen Big Grin

Edit: Interpretationshilfe: Beim Ausschwingen entsteht klirr durch die nichtlineare Bewegung die sich mit Sicherheit noch lange im Wasserfall zeigen wird....
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#28
Sleepwalker schrieb:So eine Sprungantwort muss man natürlich auch lesen können.
Hier z.B. sieht man eine die alles andere als emotionslos ist:
http://www.youtube.com/watch?v=kJpwdByM2_0

So sollte man es in keinem Fall machen Big Grin

Edit: Interpretationshilfe: Beim Ausschwingen entsteht klirr durch die nichtlineare Bewegung die sich mit Sicherheit noch lange im Wasserfall zeigen wird....


...dann doch lieber diese Sprungantwort... ;-))

http://www.youtube.com/watch?v=i2d19AYsz...ure=fvwrel
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#29
Rudolf schrieb:Kannst Du mir mal eine Literaturquelle zu dieser "besonderen" Analyse steiler Druckanstiege nennen? Nach meinem Wissen hört das Ohr über die frequenzselektive Anregung feiner Härchen in der Hörschnecke. Die Größe des Druckanstiegs wird sicher über das vermehrte "Feuern" der Haarzellen signalisiert, die Steilheit des Anstiegs aber über das Feuern der "hochfrequenten" Härchen. Ganz ähnlich der Frequenzzerlegung in der Fouriertransformation ...

Rudolf

Hallo Rudolf,

also, den ursprünglichen Artikel, den ich dazu in Erinnerung habe finde ich auf die Schnelle nicht - habe aber in einer PDF einer Diplomarbeit "Akustische Instrumentenerkennung
unter Berücksichtigung des Einschwingvorgangs,
der Tonlage und der Dynamik" folgenden Abschnitt gefunden, der zumindest ähnliches aussagt:

1.2. Der Einschwingvorgang aus psychoakustischer Sicht
Das Ohr kann sich den jeweiligen Wahrnehmungsverhältnissen anpassen. Da beim
Einschwingvorgang eine sehr schnelle Veränderung des Klanges stattfindet,
vergrößert das Gehör die zeitliche Auflösung, um ein Optimum an Information zu
erfahren. Durch die Konzentration auf die zeitliche Auflösung leidet das
Wahrnehmen des Frequenzbereiches. Wenn der Klang länger quasistationär bleibt,
fokussiert sich das Gehör auf die Frequenzauflösung, mindert jedoch die Auflösung
des zeitlichen Abschnitts. Diese signalabhängige Auflösung des Gehörs gliedert sich
in drei Integrationszeiten. Die erste Integrationszeit liegt bei ca. 10 Millisekunden, die
zweite bei ca. 50 Millisekunden und die dritte bei ca. 250 Millisekunden. (Reuter 1995,
S. 31-35)


Gruss Joachim
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#30
Hallo Joachim,
danke für die Magisterarbeit - ziehe ich mir noch intensiver rein. Smile

Nach erstem Anschauen ist von Druckanstiegen nirgendwo die Rede. Hätte mich auch gewundert. Es gibt eine Anpassung des Ohrs an hohe Lautstärken, aber die dauert etwas. Eine Sofortreaktion auf einen Knall zum Beispiel gibt es meines Wissens nicht. Beschrieben wird lt. deinem Zitat nur eine höhere Auflösung im Frequenzbereich.

Wie steil die Sprunganwort ansteigt, hat also nach wie vor nix mit "Druck" zu tun, sondern spiegelt nur die Wiedergabe-Bandbreite des gemessenen Chassis wieder. Die alte Welt mit ihrem fixen Zusammenhang zwischen Impulsantwort und Frequenzgang bleibt also in Ordnung. :bye:
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