Also wir sind ja mittlerweile vom Thema Daempfung (des Volumens) weg. Die Kernfrage ist mittlerweile Steifigkeit oder Masse um das Gehaeuse zu beruhigen.
Mir geht in der Diskussion zuviel durcheinander .... ich find das Thema aber spannend. ich bring dann mal meine Sichtweise.
Ganz grob gibt es erstmal zwei Effekte,die man meiner Meinung nach sauber trennen sollte bevor man sich Argumente um die Ohren haut.
1) Wenn so ein Subwoofer mit seiner schweren Membran schwingt und Luft nach vorne rausdrueckt, versetzt er die ganze Kiste in Bewegung. Schwingung kann man das nicht so richtig nennen, weil es ja keine rueckstellenden Kraefte gibt. Es gibt nur ein schnell wechselndes vor und zurueck.
Dagegen hilft impulskompensierte Bauweise, Gewicht und Festschrauben.
2) Der wechselnde Druck im Gehauese versetzt die Gehauesewaende in Schwingungen. Die verhalten sich grob wie eine Passivmembran ....die Waende sind schwingfaehige Gebilde.
Impulskompensierte Bauweise hilft nach meinem Verstaendniss hier nicht. Wie die Messungen von JFA zeigt hat jede Wand im wesentlichen eine spezifische Resonanzfrequenz. Wird die angeregt, schwingt es. Die Frage ist nur, wo liegt die und wo soll die liegen. JFA haelt Masse hier fuer die goldene Regel. Richtig ist, dass man mit Masse die Resonanzfreqeunz so tief legen kann, das sie keine Rolle mehr spielt. Mit einer hoeheren Steifigkeit kann man die Resonanzfreqeunz nach oben verlegen ...da spielt sie dann auch keine Rolle mehr. Nun haben aber Passivmembranen die unangenehme Eigenschaft, dass sie unterhalb der Resonanzfrequenz "quasi" durchlassig werden. Und da passt das Bild (Model) nicht mehr .... in der Realitaet funktionieren auch steife Subwoofer ....
Woran liegt das? Wieso passt das Model hier nicht mehr? (Kurze Antwort: Weil ein wichtiger Parameter bei dem Model noch fehlt).
Mir hat dazu diese Konstruktion hier die Augen geoeffnet:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showt...hp?t=10699
Ein Beitrag zur Variea Battle. ...Ein gewaltiger Bass fuer ein Mini Gehauese ....wenig Gewicht und keine Versteifung quer rueber. Und trotzdem war das Gehaeuse erstaunlich ruhig. Ruhiger als meine Sandwich Konstruktion mit Bitumen. Ich denke, das liegt daran, dass der Faktor Daempfung (in der Wand) bei der Diskussion hier voellig vernachlaessigt wurde. Das ist auch genau der Punkt, den die Leute bei Hifi-Selbstbau beruecksichtigen (siehe Link von Olli). Eine passive Membran soll nach Moeglichkeit kaum Daempfen. Wuerde sie stark gedaempft werden, wird sie zwar angeregt, geht aber kaum mit. Die Energie wird nicht in Schwingung umgewandelt sondern in Waerme. Daempfung einer Schwingung ist nix anderes als Umwandlung von Energie in Waerme. Deswegen ist die Kiste bei Hifi Selbtbau auch nicht einfach versteift, sondern die relativ zierlichen Versteifungen druecken auf Aluplatten, die wiederum auf eine Zwischenschicht mit Bitumen. Da ist es dann fast egal wo die Resonanzfreqeunz der Wand liegt, weil sie ist stark bedaempft.
Holz bringt von sich aus schon eine ganz gute Daempfung mit. Sonst wuerde jeder Baum frueher oder spaeter bei Anregung der Resonanzfrequenz umfallen. Insofern halte ich auch viel von duennen Verstrebungen. Nicht weil sie die Steifigkeit erhoehen, sondern weil sie daempfen. Werden sie nicht direkt Holz auf Holz geklebt, sondern z.B. in Silikon oder auf Bitumen gelagert, dann erhoeht das die Daempfung. Und mit genug Daempfung ist die Diskussion um Masse und Steifigkeit fast obsolet. Deswegen lauten die drei goldenen Regel meiner Meinung nach ...dreimal Daempfen

. Und dann noch eine gewisse Ausgewogenheit von Masse und Steifigkeit .....
Und diese ganzen Subwoofer Konstruktionen mit Unmengen von Masse und/oder Verstrebungen funktionieren zwar irgendwie, sind aber schlecht. Weil ein Bruecke, die zwar irgendwie haelt, aber dabei Unmengen Material verbaut ist eben auch eine schlechtere Bruecke.