SimonSambuca schrieb:Ich frickel da auch gerade grob in die Richtung (nur grobe Simu aus Einzelmessungen, zwei unterschiedliche Hörner, ist noch viel zu tun):
magst du zu der Funktionsweise noch etwas mehr sagen?
Wird CD nur durch die Gehäusegeometrie mit den Schlitzen erreicht oder steckt das noch mehr hinter?
Moin Matthias,
ist nicht von mir, aber da steckt noch Bedämpfungsaufwand hinter. Forenmitglied ctrl hat da wohl auch mitgewirkt.....es sei denn der Nick ist zufällig der gleiche....
Das ist ja genau das was Dutch&Dutch macht, also einen passiven Kardioid, durch die kontrollierte Undichtigkeit an den Seitenwänden (= Delay + Auslöschung). Kostet aber in einem 2-Wege System viel Pegel, deswegen kommt normalerweise ein Subwoofer dazu.
Das ist IMHO die Krux bei solchen Designs, auch bei allen OB Konstruktionen:
Es wird irrsinnig viel Energie durch ( akustische ) Auslöschung vernichtet.
Da sind Wellenleiter jeglicher Art wohl um Größenordnungen effizienter und wenn sich zum Schluss die Messwerte ähneln, sollten sich doch auch die Klänge entsprechend ähneln?
Wobei natürlich entsprechend große Wellenleiter im normalen Heimumfeld eher unhandhabbar sind... und wahrscheinlich auch wesentlich schwieriger dimensionierbar.
Klar, mann könnte auch einfach die Schallwand breiter machen und/oder zusätzliche Treiber hinten via FIR zu einem aktiven Kardioid verschalten.
Der Charm an der passiven Ausführung ist, das es die Komplexität senkt, also Treiber/Wege, sowie FIR-DSP spart. Es ist aber eher DIY'able
12.01.2022, 13:55 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.01.2022, 14:04 von JFA.)
kboe schrieb:Es wird irrsinnig viel Energie durch ( akustische ) Auslöschung vernichtet.
BiGKahuunaBob schrieb:oder zusätzliche Treiber hinten via FIR zu einem aktiven Kardioid verschalten.
Mir fehlt jetzt irgendwie das Verständnis, wie ich in dem Fall mit mehr Treibern weniger Leistung benötige...
Mehr Freiheitsgrade, ja, aber das war es dann auch schon.
Oh, btw, von wegen vernichteter Energie: die unterste Frequenz, bei der man gegenüber dem normalen Monopol auf Achse nichts verliert, richtet sich ungefähr nach dem Abstand D zwischen vorderem Chassis und "Kiemen": D=lambda/12. Das klingt erstmal gar nicht so schlecht: D=10 cm => lambda=120 cm => 285 Hz. Blöd ist halt, wenn man tiefer will, weil jede Oktave tiefer dann nochmal 6 dB, also Faktor 2, mehr Auslenkung bedeutet.
Aber der Pegelverlust ist ja da: Du ersetzt ja nur die Rückseite der Membran mit einer Vorderseite einer anderen Membran. Oder meinst Du, den Kardioid bei tieferen Frequenzen einfach sein zu lassen, also statt Subwoofer den hinteren so in seiner Phase drehen, dass er konstruktiv mitarbeitet?
JFA schrieb:Oh, btw, von wegen vernichteter Energie: die unterste Frequenz, bei der man gegenüber dem normalen Monopol auf Achse nichts verliert, richtet sich ungefähr nach dem Abstand D zwischen vorderem Chassis und "Kiemen": D=lambda/12. Das klingt erstmal gar nicht so schlecht: D=10 cm => lambda=120 cm => 285 Hz. Blöd ist halt, wenn man tiefer will, weil jede Oktave tiefer dann nochmal 6 dB, also Faktor 2, mehr Auslenkung bedeutet.
Dankeschön :prost:
Da werde ich in dem Fall wohl im nächsten Testgehäuse die Kiemen maximal nach hinten legen und schauen wie es sich auswirkt.
Die Position der Kiemen ergibt sich auch noch aus anderen Designzielen, nämlich z. B. der oberen sinnvoll nutzbaren Grenzfrequenz. Und dann noch, welche Verzögerung mit dem Gehäuse realisiert werden kann. Und als weiteren Freiheitsgrad, ob man nach hinten eine echte "Null" will, oder mit etwas Schall durchaus leben kann (Tip: ersetze "kann" durch "muss", geht real eh nicht anders)
das ist mir schon halbwegs klar - ich kann solche Sachen halt nicht berechnen... mir bleibt da nur das Sägen, Schrauben, Testen und in die Tonne treten :eek:
Ohne die Tips von Christoph (Danke!) und vielen Beiträgen hier und in den Ami Foren wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen und noch bei Null.