Moin Hauke
Ich möchte Dir an dieser Stelle noch ein paar Tips, bezüglich
WinISD, auf den Weg geben.
Zuerst etwas ganz wichtiges. Es ist und bleibt eine Simulation.
Verabschiede Dich bitte von der alten Version und nutze eine
aktuelle, meiner Meinung nach am besten die aus dem Forum
des Linearteams.
Hier einmal der Link.
Das Rechenmodul der 0.44 ist wirklich nicht das beste. Zudem
wird bei der aus dem Forum auch gleich die Schwingspulen
Induktion mit berücksichtigt. Und als Bonus wird bei langen
Ports auch ein Verhalten in Richtung TML berücksichtigt.
Dann darf man nie vergessen, dass den TSP der Hersteller nicht
in jedem Fall vertrauen werden kann. Vor dem Bau also auf
jeden Fall selber messen.
Dann sollte man das Lastverhalten, die angedachten Filter und
die verwendete Elektronik gleich mit in die Simulation einfließen
lassen.
Man kann fast sagen, je mehr Daten, desto besser.
Aber übertreiben darf man auch nicht. Das gilt gerade für die
Eingabemaske. Bitte die automatische Berechnung nicht
abschalten und blind die Angaben vom Hersteller eintragen.
Falls hier unklar ist, welche Werte, nachfragen.
Das für uns interessanteste Fenster in WinISD ist nicht das mit
der "Transfer function magnitude", sondern das SPL Fenster.
Stellt man Alle Filter und Optionen passend ein, kann man die
Leistung bis zum Xmax erhöhen und sieht, wo die Reise hin geht.
Das sieht man bei der Magnitude nicht.
Das zweit wichtigst ist, für das einstellen der Filter unerlässlich,
die "Cone excursion". Hier kann man sehen, in wie weit die Filter
ihren Zweck erfüllen.
Ist man mit dem Fenster durch, sollte man unbedingt nach dem
Group Delay schauen. Ein extremer Tiefbass mit sehr steilen
Filtern geht mit einer deutlichen Verschlechterung des GD
einher, deshalb die Filter immer mit Bedacht und nach
Einsatzzweck wählen.
Dann kommt noch die "Rear Port - Air Velocity". Hierbei kann
man abschätzen, ob es zu Luftgeräuschen im Port kommen
kann.
Aber gerade hier scheiden sich die Gemüter. Es gibt "extrem
Theoretiker", die die Reynoldszahl mit anführen, was in einer
endlosen Anzahl von "Ofenrohren" endet.
Ich für meinen Teil fahre nach dem Prinzip, dass man für
bestimmte Anwendungen einen fixen Wert, was die Leistung
angeht, zuordnet und dann danach den/die Port(s)
dimensioniert.
Als Beispiel:
Wenn der Xmax bei 100 dB schon erreicht wird, ist es irgendwie
unsinnig einen Port nach dem höchsten Wert, der elektrischen
Belastbarkeit zu berechnen.
Die meisten Subwoofer sind nun einmal mit dem Hub merklich
eher am Limit als mit der elektrischen Belastbarkeit.
Für normales Stereo nehme ich 100 dB als Richtwert. Für
normales Heimkino dann 105 dB. Für Power-Hifi und pegelstarkes
Heimkino dann 105-110 db. Und zuletzt noch PA-Anwendungen
mit 110-115 dB.
Hält man sich daran, wird man normal niemals Portgeräusche
vernehmen können.
Der angestrebte Wert bei der Port Velocity sollte zwischen 13
und 16 liegen. Damit ist man auf der sicheren Seite.
Sieh das bitte nicht als "Klugscheißen" an, denn es sind lediglich
ein paar allgemeine Tipps, die einem helfen einen Subwoofer
besser zu simulieren.
Wenn noch Fragen offen sind, ruhig heraus damit.
Gruß
Axel