Fostex F-356 Reparatur - Lautsprecherporno extrem

[hoschibill]

Hallo zusammen
Es ist wieder soweit. Zeit für einen neuen Lautsprecher-Frickel-Thread.

Achtung: alle Bilder sind 1980, damit man auch was erkennt.

Vor einiger Zeit bekam ich eine PN von Hannes1977. Er hat ein Paar Fostex F-356 Chassis, die Zuneigung benötigen und er fragte mich, ob ich ihm die Dinger nicht wieder fit machen würde.

Der F-356 ist ein wunderschöner Extended-Range 12-Zöller mit AlNiCo Magnet und richtig Wirkungsgrad. Wer mag, kann sich HIER den passenden Prospekt anschauen.

Die beiden Chassis, die ich bekommen habe, machen unschöne Geräusche, wenn man die Membrane von Hand bewegt. Klingt wie... Kratzen? Scheuern? Irgendwie komisch. Machen sie auch nicht immer. Nur manchmal. Ganz klar, der Magnet muss ab. damit ich die Spule und den Luftspalt sehen kann. Dazu habe ich den Kleber der Zentrierspinne am Korb angelöst, die Spinne vom Korb getrennt und den Magneten abgeschraubt. Schon kann man die Innereien bewundern.



Wenn man genau hinsieht, kann man den Dreck im Lauftspalt schon erkennen. Sieht man noch genauer hin, findet man Dinge, die da so überhaupt nicht hingehören.



Das kann schon Geräusche verursachen. Auf geht's, Luftspalt sauber machen. Dazu falte ich ein Stück Abklebeband zu einem Dreieck. Die Klebrige Seite muss aussen sein.



Dann das Dreieck in den Luftspalt stecken und einmal die Runde machen. Dreck und Späne bleiben an dem Klebeband hängen.



Schon erstaunlich, was da nach einmal rum rauskommt.



Bei der zweiten Runde ist auch der Span aus Bild #2 rausgekommen.



Das mache ich nun so lange, bis am Klebeband kein Dreck mehr hängen bleibt. Dann den Luftspalt abkleben...



..., den Kleber von der Polplatte entfernen und den Magneten zur Seite legen.



Wie sieht denn die Schwingspule aus?



Die Farbe ist OK. Aber die sieht aus, als wenn sie Akne hat. Das sind kleine Bläschen die entstehen, wenn die Spule zu heiss wird (Bassregler nach rechts und denn Fete???). Dann wird der Lack weich und fängt an zu blubbern. Glücklicherweise hat diese Wicklung das Martyrium überlebt. Unglücklicherweise verformt sich dabei gerne der Spulenträger. So auch in diesem Fall, zum Glück nur minimal. Ich habe die Schwingspule von innen mit einem speziellen Lack behandelt. Dieser trocknet sehr langsam, zieht dabei schön in den Papierträger ein und macht ihn so wieder fest. Wenn das durchgetrocknet ist, kann ich den Spulenträger von innen vorsichtig ausschleifen, so dass er wieder frei in den Luftspalt passt. Darüber hinaus ist der Lack bis 200°C temperaturstabil.



Demnächst mehr in diesem Theater.

LG Olli

[Hannes 1977]

Schönen abend

Da häng ich mich ja glatt mal dran

Grüsse hannes

[hoschibill]

Moin
Ein freier Tag. Prima, um erst mal auszuschlafen und denn mal wieder ein wenig Zeit auf den Fostex zu verwenden.

Nachdem ich die Spule fertig geschliffen und lackiert hatte, habe ich mein Multimeter gezückt und - kein Widerstand. Nee, oder? Warum hab' ich den nicht vorher gemessen?

OK. Da nichts verbrannt aussieht, hab' ich mich auf die Suche nach der Unterbrechung gemacht. Gefunden habe ich sie an der Stelle, wo der Zuleitungsdraht durch den Spulenträger geht.



Das wird schon. Mit 'ner Nähnadel ein Loch durch den Spulenträger machen und einen einzelnen Draht von einem Lautsprecherkabel durchführen.



Auf der einen Seite verlöten...



...und auf der Anderen auch.



Gut, dass ich mir mal 'ne Bleistiftspitze für meine Ersa gekauft hatte . Die Reparatur habe ich wieder mit Lack versiegelt. Dann Widerstand messen.



7,1Ω. Das dürfte passen.

Nun muss mal wieder der Lack trocknen. Denn mal schauen, ob das auch in den Luftspalt passt...

Bis bald.
Olli

[Hannes 1977]

Hallo olli

Die spannung steigt
Und die freude

Wie immer feinarbeit bei dir.
Bewundernswert

Hat beim zweiten die spule eigentlich widerstand oder ist sie auch offen?

Grüsse hannes

[a.j.h.]

...

Hat beim zweiten die spule eigentlich widerstand oder ist sie auch offen?

....

Das testet er immer erst, wenn er die Reparatur des Trägers gemacht hat :p

[hoschibill]

Moinsen
Nachdem die Schwingspule wieder fit ist, könnte ich den Eimer eigentlich wieder zusammen bauen...

Fröhliches zentrieren. Eine Sisyphus-Arbeit...



Aber so langsam sieht's wieder wie'n Lautsprecherchassis aus.




Spinne ist schon teilweise geklebt. Muss jetzt durchtrocknen. Dann die Klammern weg und den Rest kleben. Ich denke, am Wochenende wird der fertig.

Bis denndann...

LG Olli