Vor knapp 2 Jahren habe ich mir als Übergangsgerät einen Emotiva PT-100 zugelegt, nachdem das Poti von meinem mittlerweile über 25 Jahre alten T&A P 1200 seinen Geist aufgegeben hat.
Nun hat mich das preiswerte Teil aber recht positiv überrascht, selbst der Phono-MC-Eingang ist brauchbar (auch wenn er natürlich in puncto Rauschen nicht mit der T&A Phonoplatine mithalten kann). Die digitale Lautstärkeregelung funktioniert gut und bis auf ein gewisses Einengen hoch dynamischer Passagen (Missa Salisburgensis) gibt's im Alltagsbetrieb auch klanglich nicht so viel zu meckern (den Tuner habe ich allerdings nicht ausprobiert).
Jetzt möchte ich das Teil gerne aufbohren und einen übrig gebliebenen Minidsp 2x4 verpflanzen.
Hier erstmal Bilder von dem Aufbau und wie ich mir das vorstelle.
Das Gerät offen mit reichlich Platz:
Die geplante Anordnung von DSP-Platine und kleinem 12V-Zusatznetzteil:
Auf die Idee bin ich übrigens gekommen, als ich den lautstärkegeregelten freien Anschluss für die Endstufe gesehen habe, hier ganz links mit Kabel im Bild:
Zum Vergleich hier das Innenleben der Variante mit Endstufe:
Ein Test hat dann auch gezeigt, dass hier tatsächlich ein internes Vorverstärkersignal ausgegeben wird.
Die Frage ist halt jetzt, ob die Anordnung so passt oder ich lieber ein Stück weg vom Stromanschluss "stapeln" soll. Auf der Rückseite ist jedenfalls Platz genug für die vier Bohrlöcher für die Cinchausgänge des DSP:
Sind irgendwelche besonderen Schwierigkeiten zu erwarten? Was gibt es zu beachten? Garantie ist eh wurscht, verkauft wird das Gerät auch nicht. Die Spannung fürs Zusatznetzteil will ich mit Huckpack-Stecker am Ein-/Aus-Schalter abgreifen.
Hallo Ludger,
nur zu, nur
- deinem 12V Netzteil würde ich noch ein größeres Fahrrad spendieren (Elko)
- Bei Zusatzsteckern am Schalter bitte mit ordentlich Schrumpfschlauch arbeiten.
Es gibt Leitungen mit fliegenden Sicherungen, damit kannst du elegant auch dieses Problem lösen.
Jrooß Kalle
der normale minidsp arbeitet von 7-25 Volt, hat einen eigenen Internen Spannungsregler und Stabilisator auf 5 Volt.
Was zu beachten ist, kann der minidsp denn die Endstufe auch aussteuern ?
Wenn Du das Poti am DSP Verwenden willst, liefert der minidsp nur 0,6V max Pegel und wenn das Poti nicht verwendet wird auch nur max 0,9 Volt.
Kalle schrieb:Hallo Ludger,
nur zu, nur
- deinem 12V Netzteil würde ich noch ein größeres Fahrrad spendieren (Elko)
- Bei Zusatzsteckern am Schalter bitte mit ordentlich Schrumpfschlauch arbeiten.
Es gibt Leitungen mit fliegenden Sicherungen, damit kannst du elegant auch dieses Problem lösen.
Jrooß Kalle
Hi Kalle,
danke für den Tipp mit dem Sicherungshalter, ist bereits bestellt! :prost:
Schrumpfschlauch ist selbstverständlich...
@ Olaf: Bis jetzt hatte ich nie Probleme mit der Aussteuerung diverser Endstufen. Und warum soll ich ein Poti benutzen, wenn die Vorstufe die Lautstärke regelt?
@fosti, der normale kann am Eingang auch auf 2V oder 0,9 Volt gesetzt werden, der Ausgang ist aber immer auf 0,9V begrenzt.
Bei der neueren HD Version ist das auf 2V geändert worden.
@spendormania, ich hatte das falsch gelesen mit der Regelung. Sorry.
Moin,
es ist doch so, das zwischen dem 2x4 und dem 2x4HD ein riesengroßer Unterschied vorhanden ist, der nicht nur aus der Preisdifferenz besteht. Beim 2x4 sollten "empfindliche" Endstufen mit kurzer Cinchleitung angesteuert werden, da müssen die Lautsprecherleitungen halt länger sein ... oder man muss Buffer dazwischen schalten.
Jrooß Kalle
In erster Linie soll der 2x4 flexiblem Bassmanagement dienen, außerdem soll auch hin und wieder eine Weiche ausprobiert und damit gemessen werden. Allerdings ist auch die Basisversion nicht so schlecht, wie sie oft dargestellt wird. Ich habe bereits mehrere Projekte damit realisiert und empfinde das Preis/-Leistungsverhältnis schon top.
Dass der 2x4 HD nochmal ein Schippe drauflegt, ist aber absolut richtig.
Alles ist wieder eingebaut, der PT 100 ist wieder zusammengeschraubt und läuft.
Ging eigentlich recht unkompliziert und hat Lust auf mehr Elektronikbastelei gemacht. Wenn, ja wenn nicht meine doch eher bescheidenen Bohrkünste wären. Leider ist die Heckplatte beim Bohren verrutscht, so dass sich jetzt Spuren des dilettantischen Treibens an der Bohrmaschine zeigen. Immerhin weiß ich jetzt, dass Vorbohren eigentlich nicht nötig ist, einfach nur den Bohrer laufen lassen:
Und jetzt noch ein paar Messungen mit Arta über meine Audioprobe Spartan Cue, alles am Analogeingang des Vorverstärkers gemessen. Also Soundkarte raus, Emotiva rein, sofort wieder raus oder eben über den miniDSP 2x4 wieder retour. THD und Co. Emotiva PT 100:
[ATTACH=CONFIG]54593[/ATTACH]
Im Vergleich dazu der miniDSP, deutlich höher. Wie sich herausgestellt hat, geht der miniDSP in die Übersteuerung, wenn der Vorverstärkerpegel 78,5 von 80 übersteigt. Gut, verzichte ich dann halt auf die letzten 1,5 Schritte, ist dann eh laut genug:
[ATTACH=CONFIG]54594[/ATTACH]
Frequenzgang Emotiva PT100 vs. miniDSP 2x4:
[ATTACH=CONFIG]54595[/ATTACH]
Da der Emotiva bis zu 4 Volt ausgibt, ist er lauter. Das kann man dann später berücksichtigen. Alle miniDSP-Kanäle messen sich übrigens linealglatt gleich, daher kein Extra-Bildchen.
Gleichlauf des Lautstärkereglers bei Aussteuerung 10 und 50 (80 sieht genauso aus):
[ATTACH=CONFIG]54596[/ATTACH]
In der 1dB-Auflösung:
[ATTACH=CONFIG]54597[/ATTACH]
Was will man dazu noch sagen, +/- 0,05 dB Abweichung über den gesamten Bereich mit einem Minischlenker im Bass. Unfassbar. Wozu waren nochmal Potis gut?
Die Klangregler im Bass wirken zu breitbandig und setzen bereits bei 1 Khz ein:
[ATTACH=CONFIG]54598[/ATTACH]
[ATTACH=CONFIG]54599[/ATTACH]
Dafür macht der Höhenregler der Emotiva PT100 mit einer sehr praxisgerechten Auslegung positiv auf sich aufmerksam:
[ATTACH=CONFIG]54600[/ATTACH]
So muss das aussehen! Mein Fazit: Prima Gerät für kleines Geld.
super Idee und gut umgesetzt. Ich stimme Dir zu, das miniDSP 2x4 ist okay, wenn man es richtig einsetzt.
Kleiner Tip von mir: Wenn Du einen Spannungsteiler zwischen dem VV und miniDSP schaltet, dann kannst Du den Volumeregler ohne Einschränkungen nutzen.
danke! Der Spannungsteiler ist eine gute Idee. Gibt's da eine Rechenformel bzw. eine messtechnische Voraussetzung, damit der Teiler in der Cinchleitung funktioniert? Brauche ich da die Milliohmwerte?
Das wäre dann ja auch eine gute Gelegenheit, die äußeren Ausgänge an den Pegel des MiniDSP anzupassen.
es ist noch einfacher. Ich habe mir noch einmal das eingebaute miniDSP angeschaut und wenn ich das richtig sehe, sind die Eingänge auf 0,9 V gejumpert. Steck mal die Jumper auf 2 V um und die Übersteuerung dürfte dann nicht mehr auftreten.
d.h. Das Umjumpern hast Du nach dem Foto-Schiessen gemacht?
Wenn dem so ist, dann müssen die 4V des VV an die Eingangsempfindlichkeit von 2 V des miniDSP angepasst werden.
Dazu muß ich mal schauen, welchen Eingangswiderstand der miniDSP hat. Dann läßt sich Spannungsteiler berechnen.
D.h Leitungen in Wohnzimmerlänge kann das kleine Ding noch treiben.
Für den Einbau ist wegen der wichtigen Anschlüsse vorne das HD nicht gerade geeignet.
Ich habe schon mal an eine Dockingstation mit Bluetotth, W-lan, symmetrischen Ausgängen und stabilen Netzteilen gedacht ... dann rutschen die kleinen Kistchen auch nicht mehr aus dem Regal.
Den 2x4 HD habe ich ja auch hier. Und ich hatte natürlich darüber nachgedacht, den einzubauen. Aber wie Kalle schon richtig sagt, ist der nicht wirklich gut für den Einbau in dieser Situation geeignet.
- Der Netzanschluss wäre nach außen gegangen, eine Bohrung und eine Strippe draußen mehr. Außerdem hätte die Platine höher gelegt werden müssen. Mehr Aufwand für Schrauben und Distanzhülsen.
- Es gibt kein USB-Verbindungskabel für den 2x4 HD, das auf der Platine steckbar ist. Also hätte ich eine zusätzliche USB-Buchse mit Anschlusskabel einbauen müssen. Und die Teile, die was taugen, haben einen ordentlichen Durchmesser. Noch mehr Theater beim Bohren. :o
- Die Fernbedienungsfunktionen wären komplett lahmgelegt, also wäre beim Einbau der WLAN-Adapter Pflicht gewesen. Nochmal einen Hunni.
- Im Gegensatz zum einfachen 2x4 erwärmt sich der 2x4HD doch spürbar im Betrieb.
So ist doch alles schön clean verbaut und kompakt. Der Kabelsalat geht mir ohnehin immer stärker auf den Sack. In meiner Anwendung wird die Länge der Cinchkabel übrigens 1,5 bis 2 Meter nicht überschreiten, insofern passt das schon. Habe ja ein überschaubares Wohnzimmer und keine Halle.
ich habe mal etwas recherchiert. Die Ausgangsimpedanz des Emotiva habe ich leider nicht im Manual gefunden. Ich gehe aber davon aus, das es so um die 600 Ohm sind, ein guter Wert für line Ausgänge.
Der Eingangswiderstand des miniDSP beträgt gem. Datenblatt 6 kOhm. Ob da noch ein kleiner Kondensator zum Abblocken von hochfrequenten Störungen sitzt, weiß ich nicht.
Damit ergibt sich eine Schaltung, die nur einen 5,6 kOhm Vorwiderstand in der Signalleitung benötigt. Dann kommen von den 4V des Emotiva nur noch 2 V beim miniDSP an.
Bitte überprüf den Frequenzgang anschließend. Sollte ein Abblockkondensator im Eingang vorhanden sein, würde das Ausgangssignal des miniDSP mit steigender Frequenz fallen. Den Abfall müßte Du mit einem Kondensator gleicher Kapazität parallel zum Vorwiderstand kompensieren.
Aber nicht überkompensieren, denn dann steigt das Signal im Bass.
einfach mal testen.