Ich denke Klirrwahrnehmung passt nicht so recht zur Diskussion der Messung dieser
Ein hinzugefügter Oberton vom Lautsprecher ist sounding, welches schon in der Postproduction gemacht wird.
Das ist ungefähr so als ob ich mir einen Pollok an die Wand hänge und nochmal mit Klarlack übersprühe weil das so nett aussieht.
Das ist keine Optimierung, das ist dilettantisch Pfusch am Kunstwerk
In seltenen Fällen wie der Schellack Restauration welche über 4kHz verstummt, ist die Zugabe von Obertönen zum Wiederbeleben der Brilianz sinnvoll.
Dies ist dann aber Aufgabe des Tonmeisters. Weil es statisch erfolgen muss. Weil der Lautsprecher seine Obertöne je nach Pegel ändert. Der Sänger soll ja nicht plötzlich heller klingen nur weil der Drummer ins Fell haut.
Das muss man sich nämlich vor Augen führen. LS-Klirr ist dynamisch instabil. Musik ist kein Sinus, dh der Klirr ändert sich ständig. Nicht nur wenn ich laut aufdrehe. Auch wenn die Musik unterschiedlich laut oder tonal-variierend spielt.
Sprich dein Sounding-Regler dreht sich hunderte mal pro Sekunde hoch und runter. Dass das nervig und synthetisch wirkt muss man wohl nicht in Frage stellen....
josh_cpct schrieb:Sekunden ? :eek:
Du meinst Minuten oder??
Wenn du die THD möglichst genau ermitteln willst, miss lieber mit diskreten Sinustönen (so wie STEPS es macht) anstatt mit langen Sweeps. Die Farinamethode (ARTA, REW) ist zwar schnell, aber vom S/R-Abstand deutlich schlechter.
Dir ist aber schon klar, dass die Rauschleistung identisch ist, egal ob ich 2 Sekunden Sweep messe, oder einen Ton 2 Sekunden lang?
Natürlich, bei 2 Sekunden Einzelton habe ich auch deutlich mehr Nutzsignalleistung, nur misst so keiner. Die tatsächliche Messdauer pro Ton ist deutlich geringer (man will ja irgendwann auch fertig werden). Man kann schon durch einen etwas längeren Sweep die SNR ziemlich nah an Einzeltonmessung bekommen, bei immer noch deutlich geringerer Messzeit.
Die Einzeltonmessung hat einen anderen Vorteil: man kann durch eine einfache Regelung eine bestimmte (Mindest-)SNR erzielen, und damit eine gewünschte Messunsicherheit unterschreiten. Für unsereiner ist das völlig über, in akkreditierten Laboratorien kann das allerdings schon kriegsentscheidend werden.
Leider habe ich von dem was hier diskutiert wurde nichts verstanden und darum melde ich mich erst jetzt wieder.
Ich habe zwischenzeitlich einiges gelesen und glaube grundsätzlich verstanden zu haben was Klirr ist.
Da ich keine Step by Step Anleitung gefunden habe, versuchte ich nach dem Steps Handbuch vorzugehen, soweit ich es verstand.
Ich habe die Audioeinstellungen genauso vorgenommen wie in Arta (ich denke die passen eigentlich). Desweiteren habe ich diese Einstellungen in Steps vorgenommen:
Gemessen wurde ein FRS8 Breitbänder aus 50cm Entfernung.
Kann das wirklich stimmen?? Eher nicht, oder doch??
Idealerweise wird der Klirr bei Chassismessungen über die Frequenz dargestellt, als Klirrfrequenzgang. Die zwei deutschen Selbstbaumagazine z.B. tun das.
Das ist mir schon klar, aber auch in den beiden bekannten LSP-DIY-Magazinen stehen unter den Klirrdiagrammen immer dB-Angaben. Bei der Klang und Ton wird oft auch bei zwei unterschiedlichen Pegeln gemessen (bei Hifi-Treibern wohl 85 und 95 dB und bei PA-Treibern 95 und 105 dB, alles vermutlich bezglich einem Meter Entfernung). Auch Vance Dickasons Test Bench gibt es bei den Verzerrungsmessungen eine dB-Angabe, hier noch mit der Information, mit wieviel Volt das erreicht wurde.
Nur: wenn der Frequenzgang kein gerader horizontaler Strich ist, sondern der Kennschalldruck über die Frequenz sehr .... ahem .... variabel ist, wie wird denn dann der angegebene Schalldruck gewährleistet?
Azrael schrieb:Das ist mir schon klar, aber auch in den beiden bekannten LSP-DIY-Magazinen stehen unter den Klirrdiagrammen immer dB-Angaben. Bei der Klang und Ton wird oft auch bei zwei unterschiedlichen Pegeln gemessen (bei Hifi-Treibern wohl 85 und 95 dB und bei PA-Treibern 95 und 105 dB, alles vermutlich bezglich einem Meter Entfernung). Auch Vance Dickasons Test Bench gibt es bei den Verzerrungsmessungen eine dB-Angabe, hier noch mit der Information, mit wieviel Volt das erreicht wurde.
Nur: wenn der Frequenzgang kein gerader horizontaler Strich ist, sondern der Kennschalldruck über die Frequenz sehr .... ahem .... variabel ist, wie wird denn dann der angegebene Schalldruck gewährleistet?
Viele Grüße,
Michael
Hallo Michael,
also Timmi schreibt immer "bei mittlerem Schalldruckpegel"
Genauer sind die Quellen, die man zur Bezugsfrequenz im Netz findet, da ist immer von 1kHz die Rede. Bei Hochtönern gibt es von Timmi immer noch ein Diagramm, wie sich bei einer bestimmten Frequenz - meistens der tiefsten von ihm empfohlenen F., drer Klirr mit zunehmender Belastung verhält...
Vielleicht findest Du noch mehr, wenn Du intensiver im Netz suchst
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei, wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei.
Azrael schrieb:In Treibertests werden oft auch Klirrmessungen gezeigt und das unter Angabe bestimmter Pegel, also z.B. Klirr bei 85 dB/1m usw..
Da unbeschaltete Treiber ja nun alles andere als linealglatte Frequenzgänge haben: auf welche Frequenz bezieht sich das?
Viele Grüße,
Michael
Auf den mittleren Schalldruck eines Treibers in seinem sinnvollen Einsatzspektrum. Das ist im Endeffekt nachher auch das, was einen bei der Entwicklung interessiert.
JFA schrieb:Thermische Kompression hast Du ab dem ersten Milliwatt. Der Wärmewiderstand von einer Schwingspule ist ziemlich hoch (nicht vom Kupfer, sondern vom Lack, und ganz besonders der umgebenden Luft*), da braucht es nicht viel um die Temperatur zu erhöhen. Dann noch der vergleichsweise hohe Temperaturkoeffizient von Kupfer bzw. Alu, voila! Kompression.
*Deswegen ist man bei modernen Konstruktionen darauf bedacht, die Fläche mit geringem Wärmewiderstand - sprich Polplattenstärke - möglichst groß zu machen, und gleichzeitig die Konvektion zu erhöhen