Pollton schrieb:Cool, ich glaube so einen 3D Drucker muss ich mir auch nochmal anschafen.
Prinzipiell muss man den gar nicht unbedingt selber haben (man kann auch drucken lassen), man ist aber spontaner damit. Zum DIY Hifi passt das einfach sehr gut. Egal ob Schallführung, eigene Terminals, individuelle BR Rohre, Gehäuse für Frequenzweichen oder sogar komplett gedruckte Lautsprechergehäuse. Die Möglichkeiten sind mannigfaltig.
Womit man sich auseinandersetzen muss ist ein 3d Konstruktionsprogramm. Ich nutze aktuell die kostenlose Version von DS Mechanical. Dieses Programm wartet mit einer sehr einfachen Benutzerführung auf. Es reichen 2-3 Stunden Einarbeitung mit Tutorials und man beherrscht alle Grundfunktionen. Der Rest ist dann reine Übungssache.
Perfekt ist es nicht geworden, insgesamt aber schon ein sehr guter Anfang. Ein paar kleinere Korrekturen nehme ich noch vor. Ob zwei Verbinder reichen um die Teile zu verbinden muss sich noch zeigen.
Eine Nut für einen Dichtstreifen zwischen den zwei Teilen kommt eventuell auch noch dazu.
Der Adapterflansch passt besser auf den Hochtöner als die originale Frontplatte, das ist soweit sehr schön. Die Optik mit dem schwarzen, glänzenden PLA gefällt mir nicht. Da sieht man die 3d Druck Struktur zu gut. Ich werde bei Zeiten ein Filament mit matter Oberfläche besorgen.
Theoretisch könnte man daraus ein Baukastensystem machen. Flansche für verschiedene Hochtöner und Waveguides für verschiedene Einbaudurchmesser.
Das Gesamtkunstwerk ist nun montiert und gibt Töne von sich. Ich nenne es mal Restekiste, da (mit Ausnahme der Hochtöner) alles schon irgendwie vorhanden war oder gebraucht gekauft wurde. Fehlende Teile (Terminal) entstammen dem 3d Drucker.
Schön ist sicherlich anders, zu Experimentieren ist es aber mehr als nur ausreichend
db7mk schrieb:Die sieht doch richtig schnuckelig aus.
Danke, ich habe gestern noch auf die Schnelle drei Setups mit verschiedenen Trennfrequenzen (1,5 / 2 und 2,5kHz) erstellt.
Viel linearisieren musste ich nach der Pegelanpassung der Chassis erstaunlicherweise nicht. Untenrum ein Shelving Filter, der den Bassabfall korrigiert. Nur der Hochton jenseits von 11kHz braucht noch Beachtung.
Ergebnis: Tiefer getrennt ist nicht zwangsweise besser vom Ergebnis. Nach der ersten Hörsession werde ich wohl mit der 2kHz Trennung weiter experimentieren.
Pollton schrieb:Mich würde auch interessieren, wie der WG auf den Frequenzgang des Hochtöners wirkt.
Hallo Werner,
leider habe ich aktuell zu wenig Zeit für das Hobby, ein paar quick&dirty Messungen habe ich. Disclaimer: Diese Messungen entsprechen nicht dem hier im Forum gewohnten Standard, ich kann mit meiner Ausrüstung (iPad Pro und MicW i436) leider nicht gefenstert messen.
So schaut der Hochtöner im Nahfeld auf Achse aus (20cm Entfernung, Glättung auf 1/24 Oktave):
[ATTACH=CONFIG]52476[/ATTACH]
Leider habe ich die Messung mit der originalen Frontplatte des HT überschrieben
Das Waveguide erzeugt einen relativ symetrischen Buckel um 2,3kHz. Den kann man mit einem PEQ sehr gut glatt ziehen.
Hier noch ein paar Winkelmessungen (60cm Distanz, horizontal), diese bitte auch nur als Tendenz sehen. Ich habe keinen Drehteller, der Drehpunkt lag nicht genau auf der Schallwand und Raumeinflüsse sind prinzipbedingt auch nicht auszuschließen.
So schaut das dann entzerrt im Nahfeld aus. Was der TMT da zwischen 1,2 und 1,3kHz macht ist mir nicht ganz klar (oder ob das an der Position vom Mikro liegt...)
NuSin schrieb:So schaut das dann entzerrt im Nahfeld aus. Was der TMT da zwischen 1,2 und 1,3kHz macht ist mir nicht ganz klar (oder ob das an der Position vom Mikro liegt...)
[ATTACH=CONFIG]52485[/ATTACH]
Dieses Verhalten des SPH-145HQ findet sich auch bei den Messungen in der KuT; es scheint also so sein zu müssen....
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei, wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei.
vergleich ich die Messung unter Winkel mit den jetzigen Messung am Hörplatz, dann scheint in der letzten Messung der Hochton doch stark abgesenkt ca. 10db.
Der Tiefton mit dem Bass würde ich mir mal vorsichtig anhören, ob das so wirklich gefällt. Ich hatte meine kleinen BMR auch per Subwoofer im Bassbereich so gepimpt.
Das deckt aber anscheinend viel in der Musik irgendwo zwischen 150 und 300Hz dann zu.
Woher kommen diese sehr starken Unterschiede ? (zu stark eingewinkelt ?)
viele Grüße
Markus
:built: Stift im dritten Lehrjahr
--- BoahEy4 ---- ---SchSch---
vergleich ich die Messung unter Winkel mit den jetzigen Messung am Hörplatz, dann scheint in der letzten Messung der Hochton doch stark abgesenkt ca. 10db.
Woher kommen diese sehr starken Unterschiede ? (zu stark eingewinkelt ?)
Ich traue der Messung hier ehrlich gesagt nicht. Eingewinkelt waren die Lautsprecher nur minimal, allerdings zeigte das Mikro in Richtung der LS, da ich keine 90° Kalibrierung für mein Mikro habe. Insofern muss ich mir doch mal ein UMIK-1 oder etwas ähnliches besorgen.
Der subjektive Eindruck ist eigentlich eher umgekehrt. Es klingt eher zu hell und Plosiv-Laute zischeln noch zu stark.
Zitat:Der Tiefton mit dem Bass würde ich mir mal vorsichtig anhören, ob das so wirklich gefällt. Ich hatte meine kleinen BMR auch per Subwoofer im Bassbereich so gepimpt.
Das deckt aber anscheinend viel in der Musik irgendwo zwischen 150 und 300Hz dann zu.
Ja, das kann durchaus sein, wobei ich unterhalb von 40Hz gerne mit einer starken Überhöhung höre, da ich eher Leisehörer bin (und das Gehör in diesem Bereich extrem unempfindlich ist). Einen Versuch wäre es wert. Den Bass stelle ich mir sowieso nach Tagesform sein
am Hörplatz gemessen, fällt der Hochton immer stark ab, aber bei den anderen Messungen sehe ich aber auch einen leichten Hochtonabfall. Liegt wahrscheinlich am Mikro. Ist eine korrekte Kalibrierung vorhanden?
NuSin schrieb:Und unter Winkeln ist es dann diese Kurvenschar:
[ATTACH=CONFIG]52487[/ATTACH]
Die Richtwirkung im Superhochton ist schon ziemlich extrem, man kann den Bereich durch Einwinkeln sehr deutlich dosieren.
Was mich etwas irritiert, ist das Verhalten ab 10 kHz, das sieht irgendwie merkwürdig aus, dass der Hochton unter Winkeln wieder so stark ansteigt.....
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei, wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei.
am Hörplatz gemessen, fällt der Hochton immer stark ab, aber bei den anderen Messungen sehe ich aber auch einen leichten Hochtonabfall. Liegt wahrscheinlich am Mikro. Ist eine korrekte Kalibrierung vorhanden?
Gruß
Werner
Hallo Werner,
ich habe eine (allgemeine) Kalibrierdatei für das Micro gekauft (micW i436), das ist aber nicht so wie beim UMIK, wo man eine individuelle Datei für REW bekommt.
wilbur11 schrieb:Was mich etwas irritiert, ist das Verhalten ab 10 kHz, das sieht irgendwie merkwürdig aus, dass der Hochton unter Winkeln wieder so stark ansteigt.....
Ja, das ist in der Tat seltsam, wobei hier auch ein PEQ im Spiel ist, den ich für die Entzerrung auf Achse brauchte.
Das Verhalten dürfte wohl der Waveguide Kontur geschuldet sein. Ich überlege diese zu ändern. Prinzipiell hätte ich auch die Option die Sicke hinter dem Waveguide zu verstecken und nur die Kalotte selbst in den Hals des Waveguides zu integrieren. Das könnte für den Hochtonbereich zu deutlichen Änderungen führen und gleichzeitig wird bei kleinerer Öffnung der Öffnungswinkel größer.