Aus den bisherigen Beiträgen, Meinungen, Erfahrungen und Fakten resultiert bei mir eine Frage bezüglich meiner Standboxen: Um deren Wände möglichst schwingungsarm zu gestalten wurden sie aus 38mm MDF gefertigt und bringen richtig Gewicht auf die Waage. Der TT läuft bis 180Hz/48dB/Okt., dann ein 120mm MT. Ich finde noch kein Kriterium um zu entscheiden ob Versteifungen im TT Gehäuseteil (das nicht rein kubisch, sondern etwas verwinkelt ist) sinnvoll wären. Volumenverlust würde durch die Membranbewegungsregelung "behandelt". Vielleicht hab ich's überlesen, aber wie entscheide ich ob Versuche mit meinen Gehäusen was(?) bringen könnten?
Danke Euch!
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
wgh52 schrieb:Aus den bisherigen Beiträgen, Meinungen, Erfahrungen und Fakten resultiert bei mir eine Frage bezüglich meiner Standboxen: Um deren Wände möglichst schwingungsarm zu gestalten wurden sie aus 38mm MDF gefertigt und bringen richtig Gewicht auf die Waage. Der TT läuft bis 180Hz/48dB/Okt., dann ein 120mm MT. Ich finde noch kein Kriterium um zu entscheiden ob Versteifungen im TT Gehäuseteil (das nicht rein kubisch, sondern etwas verwinkelt ist) sinnvoll wären. Volumenverlust würde durch die Membranbewegungsregelung "behandelt". Vielleicht hab ich's überlesen, aber wie entscheide ich ob Versuche mit meinen Gehäusen was(?) bringen könnten?
Danke Euch!
Hallo Winfried,
etwas bringen ist so eine Sache 5 Personen probieren es mit 5 unterschiedlichen Erkenntnissen aus. Siehst Du ja am Verlauf der Diskussion.
Ich meine das es unter Anderem an folgender Situation liegt (Meine Sichtweise - also ohne Garantie):
Wenn Du den LS in einer Umgebung mit einem ETC von z.B. 15db hörst wirst Du wahrscheinlich die Unterschiede nicht deutlich hören können. Der Raumeinfluss verschmiert Dir die Wahrnehmung der Unterschiede. Bei einem ETC von z.B. 30db gehe ich schon eher davon aus das Du den Unterschied deutlicher hören kannst.
Du kannst die Auswirkungen des Gehäuseaufbaus im Vorfeld bestimmt mit einer Software und einiger Einarbeitungszeit simulieren - ich kann es auf jeden Fall nicht und probiere es einfach durch einen Probeaufbau aus. Geht für mich viel schneller und ich kann mir ein eigenes Bild von den Auswirkungen machen.
Da Du ja auch Acourate in der Verwendung hast:
Ich bastle gerade für meinen Mitteltöner ein neues Gehäuse mit für mich neuem Gehäuseaufbau und werde dann - neben dem hören - mit der Klirrmessung von Acourate versuchen die Unterschiede zu messen - schauen wir mal. https://www.audiovero.de/acourate-wiki/d...tsprechern
vielen Dank für Deine interessante Antwort! Ob sie mir hilft weis ich noch nicht , aber mein Bauchgefühl sagt mir: Ich verpasse nichts Entscheidendes, baue also die Boxen erstmal fertig bis sie "spielen" (das Gehäuse ist ja fertig, ich baue derzeit die Elektronik auf) und dann kommt Abstimmung und "tuning", also u.a. evtl. auch TT Volumen "Innenausbau" :prost:
Ich verfolge das Thema jedenfalls weiter.
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
ich habe zum Thema eine interessante Messreihe bei www.waveguide-audio.de unter Gehäusevibrationsmessungen gefunden.
viele Grüße
Thomas
Danke für den Link!
Eine ähnliche Messung wollte ich auch mal machen.
Interessant ist der Vergleich mit einer einfachen Gehäuse-Resonanzen Simulation. In diesem Fall mit VituixCad:
[ATTACH=CONFIG]55437[/ATTACH]
Ergebnisse kommen der Messung schon sehr nah, obwohl Vituix nur die Außenwände berücksichtigt.
Die bei Waveguide.Audio im Text erwähnten Streben sind nicht mit berücksichtigt.
Lauscher schrieb:Da man keinen von beiden zeitlich verzögern kann wird das schon schwieriger die beiden auseinander zu halten.
Man müsste für die Chassismessung das Gehäuse so einpacken, wie das Chassis bei der Gehäusemessung verpackt wurde.
Lauscher schrieb:Die Klirrmessung sollte den Effekt m.E. schon zeigen.
Das ist halt fraglich. Christoph Gebhard hat in diesem Post mal was ähnliches gemessen. Der Klirr hat sich nicht verändert, aber die Gehäusemessung hat deutliche Unterschiede gezeigt.
Ich werde definitiv meine Haupt-LS als Sandwich ähnlich wie die Duo DXT von HiFi Selbstbau aufbauen, auch wenn es vielleicht nichts oder nur sehr wenig bringt. Frage mich aber, wie ich den Unterschied messen soll. Eigentlich geht es ja nur darum, ob die Unterschiede hörbar sind. Ich werde auf jeden Fall (mono) die Tonalität vom Testgehäuse und die vom Sandwichgehäuse vergleichen.
Deine Messidee habe ich noch nicht richtig verstanden - vielleicht postest Du diese wenn Du eine Lösung gefunden hast.
Sandwich Aufbau (mit Matrix) habe ich auch vor - aber etwas anders. Ich habe vor das Probegehäuse in Schichtbauweise mit unterschiedlichen Holzarten aufzubauen und von innen dann Gummi in 1 - 1,5 cm Stärke anzubringen. Mit der Materialstärke des Gummis muss ich dann noch rumprobieren.
Gummi hat eine wesentlich geringere Schallgeschwindigkeit als Luft oder Holz. Ich weiß das es sich von der Zielsetzung erstmal gegensätzlich anhört. Schauen wir mal was passiert.
Eine entsprechende Frässchablone habe ich schon fertig.
Mal 'ne blöde Frage:
Was kann ein unsteifes Gehäuse außer Verzerrungen noch produzieren?
Wenn das die einzigen zu befürchtenden Störungen wären, könnte man sich ja darauf konzentrieren.
AR schrieb:Was kann ein unsteifes Gehäuse außer Verzerrungen noch produzieren?
Auf den Resonanzfrequenzen produzieren die Gehäusewände auch Schallanteile - ob nun verzerrt oder nicht - ob lauter oder leiser kann erstmal dahin gestellt sein. Genauso wie die Auswirkungen daraus.
18.06.2020, 11:04 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.06.2020, 11:10 von chinakohl.)
Moin,
da ich momentan 2 Stück100L BR-Gehäuse für je einen AW3000 "am bauen bin" , interessiert mich das Thema ebenfalls.
Zwar gehe ich das Thema eher "empirisch" an, aber mein Gedanke:
Möglichst keine oder wenig parallel stehende Wände ........ statt Ringausteifungen denke ich an U-förmige/ einseitig offene Austeifungen, horizontal gegenseitig in unregelmäßigem Abstand zueinander eingeleimt.........zwischen den Aussteifungen hochkant eingeleimte 20 x 40mm Kanthölzer ............ das Gehäuse aus 19mm Feinspan + 8mm (10mm) MDF vollflächig verleimt - so kann ich ohne viel Aufwand auch noch den Treiber bei Frontmontage schallwandbündig einlassen
Allerdings würde mich auch das Meßtechnische daran mal interessieren .......
chinakohl schrieb:Möglichst keine oder wenig parallel stehende Wände .....
Arvid
das dachte ich mir vor jahrzehnten auch schon und plante dann halt ein schräges brett, schrägen boden o.ä. ein, um stehende wellen zu unterdrücken z.b.
nun las ich aber immer wieder von auskennfuzzies, das das gar nix brächte aus verschiedenen gründen.
habs zur kenntnis genommen, aber bis heute nicht wirklich verstanden.
gruß reinhard
nical schrieb:das dachte ich mir vor jahrzehnten auch schon und plante dann halt ein schräges brett, schrägen boden o.ä. ein, um stehende wellen zu unterdrücken z.b.
nun las ich aber immer wieder von auskennfuzzies, das das gar nix brächte aus verschiedenen gründen.
habs zur kenntnis genommen, aber bis heute nicht wirklich verstanden.
gruß reinhard
Reinhard,
in jedem Gehäuse bilden sich stehende Wellen aus, ob nun die Wände parallel sind oder nicht; es gibt immer Längenausdehnungen; z.B. von einer Ecke zur (3dimensional gesehen) gegenüberliegenden Ecke. Also bildet sich dort eine stehende Welle.
Auch in einer Kugel bilden sich stehende Wellen.
Wer immer auch glaubt, das nicht parallele Wände stehende Wellen verhindern, der hat etwas nicht verstanden, aber dieses Argument wird man wohl nie endgültig Ad Acta legen können, genau wie es immer noch Flacherdler gibt, obwohl schon vor 2300 jahren die Griechen bewiesen haben, dass die Erde rund sein muß...
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei, wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei.
hoffentlich nicht zu sehr O.T.: verständnisprobleme bleiben.
z.b. kugel: betrachtet man chaotische systeme, so führt doch eine minimalste änderung des winkels zu unvorhersehbaren und nicht mehr berechenbaren verläufen.
aber egal - muss mich näher damit auseinandersetzen.
zumindest mal danke für die antwort und den denkanstoß.
gruß reinhard
Hallo Willi,
"Stehende Wellen" ist dabei ein Ausdruck, der schon recht alt ist. Diese Welle ist damals (annotobak) an einem Ossziloslop beschrieben worden.
So ein bischen "flache Erde" ist auch nicht immer schlimm, wenn man nicht zu sehr an der Erdkante operieren möchte. Darüber hinaus fällt man über die Kante und wird von der Physik aufgefangen
Wenn man jetzt "nichtparallele Wände" bauen möchte, kann man sehr gut mit der Argumentation der stehenden Wellen kommen. Im Selbstbau finde ich das auch nicht schlimm. Marketingtechnisch ist es einfach nur ein Verkaufsargument ohne weiteren Sinn.
Die ACR Pentamyd xx war z.B. so ein Teil. Gefallen ( optisch) hat sie mir immer.
Das Thema Matrixgehäuse ist auch ein Name, unter der man sich viel vorstellen kann. Für mich ist das als "Gefache" zu verstehen. Egal. welcher Name dafür auserkoren wird; das Thema regt zur Kreativität an:thumbup:
Ist ein Onken auch eine Matrixkonstruktion? Oder ein Horn, dessen Matrix eine Funktion hat?
Davon aber abgesehen,
auf die Griechen:prost:
Ich unterschreibe das, was Du geschrieben hast
nical schrieb:das dachte ich mir vor jahrzehnten auch schon und plante dann halt ein schräges brett, schrägen boden o.ä. ein, um stehende wellen zu unterdrücken z.b.
nun las ich aber immer wieder von auskennfuzzies, das das gar nix brächte aus verschiedenen gründen.
habs zur kenntnis genommen, aber bis heute nicht wirklich verstanden.
gruß reinhard
Ich bin auch kein 'Auskennfuzzie'. Mir leuchtet aber ein, dass bei einem sehr länglichen Hohlraum ein nicht-paralleler Abschluss - in Längsrichtung.. - wenig bringen dürfte. (Vielleicht bringt es auch [so gut wie] gar nichts? Das würde mir wiederum auf Anhieb nicht einleuchten.) Der Grund (bzw. das, was ich mir dazu vorstelle) ist, dass ja die zugehörige kritische Wellenlänge in so einem Fall ebenfalls sehr lang ist. So dass eben die Druckunterschiede an dem "schrägen" Abschluss nicht groß werden können.
Was ich aber nach wie vor glaube, ist dass es beispielsweise in der kürzesten Ausdehnung eines nicht-kubischen Hohlraums sehr wohl eine deutliche Auswirkung hat, wenn eine der zugehörigen Wände "schräg" verläuft. Begründung: siehe oben ...
Dass allerdings überhaupt keine stehenden Wellen mehr vorkommen, das ist wohl wirklich nicht so einfach zu erreichen. Ob es völlig unmöglich ist - keine Ahnung.
...... naja - jedes Material hat `ne Resonanzfrequenz in Abhängigkeit seiner Masse und Ausdehnung.
Und das ein Profil immer stabiler als eine Fläche ist, steht auch außer Frage. Mir ging`s auch eher darum, eine knapp 40 mal 90 cm messende Seitenwand in mehrere kleine zueinander angewinkelte Flächen zu unterteilen.
Wie sich sowas mit Heimwerkermitteln auch optisch ansprechend ausführen lässt, überlege ich noch.
Ich meinte also nicht eine Kiste mit schrägem Deckel ...........
Ausserdem ist mir aufgefallen, das früher viele Lautsprecherkörbe in Boxen, Tischradio-Gehäusen sowie Musiktruhen oftmals nicht direkt mit der Schallwand verschraubt waren. Die Körbe lagen mit ihrem Filzring dicht auf die Schallwand auf und die Befestigungen hatten so Gummitüllen zwischen Korb, Schallwand und Unterlegscheibe der Verschraubung.
Manchmal waren die Befestigungsbolzen auf der Schallwand zusätzlich auch mit kleinen Klötzen zum Höhenausgleich versehen, damit sich beim anziehen die Befestigungsohren oder der Korb nicht verzieht.
So ist - zumindest früher - die Übertragung von Korb-Resonanzen auf das Gehäuse verhindert worden ...........