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Miller&Kreisel – Bewertung und Nachbau?
#1
Hallo Zusammen,

Nach einigen Recherchen für den Nachbau von Heimkinolautsprechern bin ich auf den Hersteller M&K (Miller&Kreisel) gestoßen. Angeblich sollen diese Lautsprecher bei fast allen Filmstudios zum mischen der Soundtracks stehen, zumindest ist die Liste der Referenzen nach Eigendarstellung sehr umfassend.

Das bekannte Modell ist die schon ältere S150 (Mitte der 90er?), die sehr kompakt ist und über eine kleine Hochton-Array verfügt. Das Nachfolge-, bzw nach "oben hin ergänzende" Modell ist die aktuelle S300. In dem dazugehörigen Whitepaper wird auf die konstruktiven Merkmale, insbesondere das Hochton-Array Bezug genommen. Insgesamt erinnert mich das Grundgesign etwas an ASE/Lommersums Cevio Line Array, auch wenn hier der Hochtonbereich noch konsequenter ausgeführt wurde.

Was ich interessant und diskussionswürdig finde:
  • sehr kompakte Abmessung, trotzdem hoher max. SPL durch viele Treiber
  • voller Pegel nur bis 80, bzw 100 Hz, d.h. Subwoofer zwingend notwendig. Geschlossenes Gehäuse.
  • "Mini Hochton-Array" bestehend aus drei Treiber. Sie sind sehr tief angekoppelt (1,5 bzw 1,8 Khz) und habe eine leichte Schallführung/Waveguide. Die genauer Verschaltung ist nicht bekannt, ich gehe mal davon aus, das nur der mittlere Hochtöner bis oben durchläuft. Im Whitepaper findet sich auf Seite 9 ein Hinweis auf die Maßnahmen gegen die Interferenzen bei Paralellbetreib zu hohen Frequenzen hin: "The S300 tweeter array solves this issue by using two high-impedance tweeters (top and bottom), combined with one lower impedance tweeter, pre-matching output levels prior to the overall level adjustment that takes place in the phase-focused crossover. A specially designed circuit fine-tunes the now integrated triple tweeter configuration, allowing to operate acoustically as a single unit."
  • Hoch- und Tiefmitteltöner kommen von ScanSpeak, die Fotos der Membran (Glasfaser) und der Magneten deuten auf die Discovery-Serie hin, ich denke es ist der ScanSpeak D2604/833000 (ca 50 €) und ScanSpeak 18W/8434G00 (ca 60 €) mit anderen Korbdesign

Verkaufspreis ist ca 3.000 USD pro Stück, Material der Treiber hat einen Wert von < 300 € ohne Weiche, Gehäuse und Kleinteile.

Was meint Ihr?

Viele Grüße
Roland
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#2
Spontan würde ich vermuten, dass das die horizontale Abstrahlung nicht sehr gleichmäßig sein dürfte, auf die ich sonst vergleichsweise viel Wert lege. Ich bin da ein bisschen skeptisch, aber eventuell auf einem zu laienhaften Niveau....ConfusedSmile

Viele Grüße,
Michael
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#3
Azrael schrieb:Spontan würde ich vermuten, dass das die horizontale Abstrahlung nicht sehr gleichmäßig sein dürfte, auf die ich sonst vergleichsweise viel Wert lege. Ich bin da ein bisschen skeptisch, aber eventuell auf einem zu laienhaften Niveau....ConfusedSmile

Viele Grüße,
Michael

Hallo Michael,

das ist wohl Anhängig von der Verschaltung der Hochtöner zueinander. Durch die tiefe Abkoppelung und Schallführung ließe sich prinzipiell schon ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten erzeugen. Die einzigen Messwerte die ich gefunden habe wären hier: http://www.soundandvision.com/content/mk...test-bench


Viele Grüße
Roland
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#4
Zitat:Durch die tiefe Abkoppelung und Schallführung ließe sich prinzipiell schon ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten erzeugen.

Prinzipiell, ja. Aber in 1D bin ich daran bisher gescheitert, weil die Nebenkeulen zu früh da sind. Zumindest mit kleinen Kalotten (und bei dem großen Abstand sowieso). Ich glaube auch nicht, dass das vertikale Abstrahlverhalten der Kiste gut aussieht. Aber Messungen scheint es ja leider nicht zu geben.
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#5
Kann man sicherlich nachbauen, da die Weichen selber entwickelt werden müßen (ist ja kein Bausatz), könnt man aber auch gleich was eigenes basteln, tät ich jetzt bevorzugen, wenn schon denn schon, macht doch auch gleich viel mehr Spaß 😃.

Grüße Michael

Alle sog. Profis kochen auch nur mit Wasser
Member of
"Stuttgart audio expert group - an association/community of interest of engineers, scientists (acoustics, physics), and musicians"
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#6
FoLLgoTT schrieb:Prinzipiell, ja. Aber in 1D bin ich daran bisher gescheitert, weil die Nebenkeulen zu früh da sind. Zumindest mit kleinen Kalotten (und bei dem großen Abstand sowieso). Ich glaube auch nicht, dass das vertikale Abstrahlverhalten der Kiste gut aussieht. Aber Messungen scheint es ja leider nicht zu geben.

Wäre folgender Weg erfolgsversprechend?
  • Hochtöner finden, mit Einsatzfähigkeit ab 1KHz (Wavecor)
  • Ankoppelung an einen Waveguide mit kleiner Abmessung, idealerweise nicht größer als die Treiberfrontplatte (ähnlich Seas DXT)
  • steile Trennung, soweit passiv möglich
  • Bei Einsatz von drei Hochtönern, die beiden äußeren ausblenden, in Abhängigkeit vom Abstand der Schallzentren untereinander (4 oder 5 Khz)?
  • Einsatz kleinerer Tiefmitteltöner dadurch spätere Eigenbündelung, trotzdem Pegel bis 80 Hz... besser 5"/13cm anstatt 7"/17cm Treiber?

Es wundert mich halt, dass trotz der theoretischen Nachteile die Lautsprecher der Industriestandard zu sein scheinen. Selbst wenn sie isoliert betrachtet nicht optimal funktionieren, könnte es ggfs von Vorteil sein, ein ähnliches Abstrahlmuster/Klangsignatur zu hause fürs Heimkino nachzubilden, da auf diesen Lautsprechern die Filme abgemischt wurden?

Viele Grüße
Roland
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#7
Na ja, von wegen Industriestandart, da gibt's schon noch ein paar andere Hersteller von Studiomonitoren, wobei die ja alle meinen ihr System wäre das ultimative Rolleyes

Hast du mal im Kino nachgesehen was denn da so an LS drin steht / hängt, ich hab da noch nichts von M&K gesehen.

Grüße Michael
Member of
"Stuttgart audio expert group - an association/community of interest of engineers, scientists (acoustics, physics), and musicians"
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#8
BiGKahuunaBob schrieb:Hallo Zusammen,

Nach einigen Recherchen für den Nachbau von Heimkinolautsprechern bin ich auf den Hersteller M&K (Miller&Kreisel) gestoßen. Angeblich sollen diese Lautsprecher bei fast allen Filmstudios zum mischen der Soundtracks stehen, zumindest ist die Liste der Referenzen nach Eigendarstellung sehr umfassend.
...
Was meint Ihr?

Viele Grüße
Roland
Das muss nichts heißen, das kann auch am guten Marketing liegen. Und dass die Teile in den Filmstudios stehen, heißt noch lange nicht, dass sie auch in Gebrauch sind.
Guck Dir die Kopfhörer Beats von Dr. Dre an, die sind ein Beispiel für gutes Marketing.

Gruß Patrick
スピーカ ist japanisch und heißt Lautsprecher
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#9
BiGKahuunaBob schrieb:Es wundert mich halt, dass trotz der theoretischen Nachteile die Lautsprecher der Industriestandard zu sein scheinen. Selbst wenn sie isoliert betrachtet nicht optimal funktionieren, könnte es ggfs von Vorteil sein, ein ähnliches Abstrahlmuster/Klangsignatur zu hause fürs Heimkino nachzubilden, da auf diesen Lautsprechern die Filme abgemischt wurden?

Viele Grüße
Roland

Naja, Du schreibst oben, daß sie in vielen Studios zum Abmischen verwendet werden..das ist i. d. R. ein anderer Einsatz als zu Hause - anderer Raum, näher am Hörer (evt. auch nur ein Hörer).
Ob dieses Konzept auch für die Beschallung eines Hörraums für mehrere Personen und anderer Akustik funktioniert ist ja noch fraglich...

Grüsse Joachim
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#10
Ich persönlich halte es bei der Gestaltung eines Hörraumes - also auch eines (Heim)Kinos - für ein anzustebendes Ideal, den Raum, in dem abgemischt wurde, akustisch möglichst genau nachzubilden.

Aber erstens ist der Weg zum Ideal mal mehr und mal weniger mit Kompromissen gepflastert (man will ja auch wohnen Smile) und zweitens sind die Räume, in denen abgemischt wurde, auch nicht immer einheitlich ausgestattet. Insofern ist das o.g. Ideal wohl leider auch gar nicht zu erreichen.

Viele Grüße,
Michael
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#11
Ich denke, dommii kann da seinen Battlebeitrag auch danebene stellen und mal Vertikal / Horizontal messen - da sind sicherlich ähnliche Probleme/Stellschrauben.

die MK hat den Nachteil der hohen Trennung zum Hochtöner, mit Breitis ala Dommii get das sicherlich besser.

und Nahfeldabhöre = 1 Hörplatz - in diesem Fall sicherlich ausgemessen und aktiv entzerrt.
das kann die Tafal auch... ohne DSP und so...:engel:
Viele Grüße, Thomas

Es ist genug, wenn es genug ist.

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#12
Ich habe mit in der HH 04/2008 und den oben verlinkten Elektor Artikel zur ASE Cevio angesehen:

Lommersum lässt tatsächlich die vier mittleren Hochtöner (von acht) bis an obere Ende laufen und koppelt jeweils die beiden oberen und unteren ab 10 KHz (Angabe HH), bzw 6 KHz (Angabe Elektor) ab. Trennung zu den Tiefmitteltönern ist 1,35 KHz (Angabe HH), bzw 1,2 KHz (Angabe Elektor). Die Weiche und Werte sind in beiden Magazinen gleich, trotzdem unterschieden sich die Angaben mehr oder weniger.

Als Mindesthörabstand werden in der HH drei Meter genannt, in zwei Metern wurde gemessen.
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#13
BiGKahuunaBob schrieb:Wäre folgender Weg erfolgsversprechend?

Ich denke nicht. Selbst mit Waveguide passen Bündelung und Nebenkeulen nicht zusammen. Simuliere das am besten mal durch, dann hast du Klarheit. Ich habe im Moment leider nicht die Zeit dafür.
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