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Sinnvoller Einsatz von Matrixgehäusen?
#1
Hallo,

mich würde interessieren bis zu welcher oberen Grenzfrequenz Gehäuse mit Matrix gut einsetzbar sind.

Mit Matrix meine ich jetzt nicht ein paar Holzleistchen hier und da, sondern eine wirklich aufwendige Innenverstrebung.

Kennt jemand Untersuchungen dazu (die Sachen von Theo und Pico kenne ich schon) oder hat bereits eigene Erfahrungen gemacht?
Gruß

Jesse Cool Good Vibration




Die Realität ist in Wirklichkeit etwas komplizierter.
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#2
Ich glaube das es nur weinige Hersteller gibt die ihre Gehäuse mit entsprechender moderner Finite Elemente Technik optimieren. Aktuell scheint Fink Audio da recht viel dran zu experimentieren. Ich bin schon der Ansicht das man den Schwingungen der Boxenwände viel mehr Aufmerksamkeit widmen sollte als es bisher getan wird. Im DIY ist das sehr schwierig da man ja was nachbauen können soll.

Klebt man mal einen Beschleunigungsaufnehmer an diverse Stellen von Boxen merkt man schnell das es da Potential gibt.

Aktuell habe ich ein Projekt mit einem Autohersteller der mittels Excitern eine Beschallung über die internen Einbauten und entsprechende Materialien realisieren möchte. Das ist alles nicht so einfach und eigentlich der umgedrehte Fall. Man kann da aber viel lernen.
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#3
B&W haben dazu mal ein Paper veröffentlicht, welches zeigt, wie viel Schalldruck so ein Matrixgehäuse noch abstrahlt:

https://www.comsol.de/paper/download/199..._paper.pdf

(Wegen Copyright, das Paper ist öffentlich zugänglich!)

Interessant sin hier die Abbildungen 14 und 15. Der Vergleich Messung/Simulation wird in Abbildung 12 dargestellt.

Ich hatte leider noch keine Zeit sowas auch mal zu machen, da ich es nicht messen kann und zudem noch an der Hornoptimierung hänge.

EDIT:

Villleicht noch etwas relevanter:
https://www.google.com/url?sa=i&rct=j&q=...1864013506
Meine Nachbarn hören auch Metal, ob sie wollen, oder nicht \m/
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#4
Ich persönlich halte eine Optimierung der Gehäuse auf Resonanzarmut für außerordentlich wichtig. Es gibt Leute die das anders sehen, ist mir aber wurscht. Big Grin

Ich habe dazu auch schon einige, z. T. sehr aufwendige Versuche durchgeführt.
Was ich aber noch nicht konsequent getestet habe ist die Verlagerung der Gehäuseresonanzen auf Frequenzen oberhalb des Übertragungsbreichs des Chassis.
Daher fehlen mir hier einfach die Erfahrungswerte.

Nehmen wir z.B. einen Tiefmitteltöner der einen Übertragungsbereich (-6 dB) von 30 bis 700 Hz abdeckt.
Kann eine feinteilige Matrix hier erfolgreich eingesetzt werden, bzw. welche obere Übernahmefrequenz lässt sich damit sinnvoll realisieren?
Gruß

Jesse Cool Good Vibration




Die Realität ist in Wirklichkeit etwas komplizierter.
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#5
Ich mach mir mal n paar Gedanken wie man das durchrechnen könnte, denke mal Freitag kann ich da was aufsetzen.
Meine Nachbarn hören auch Metal, ob sie wollen, oder nicht \m/
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#6
Moins

vielleicht auch eine Entkopplung eines Chassis mit einbauen. Hoch oder Mitteltöner .



10 mm Dämmplatten sind dir bekannt ?
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#7
Jesse schrieb:Ich persönlich halte eine Optimierung der Gehäuse auf Resonanzarmut für außerordentlich wichtig. Es gibt Leute die das anders sehen, ist mir aber wurscht. Big Grin

.....

Wenn man einen wirklich durchdachten Lautsprecher konzipiert und abgestimmt hat, kann man mMn eventuell (!!!) als Topping über so etwas nachdenken, vorher halte ich das für vergebene Zeit, die man für das Konzept und die Abstimmung besser genutzt hätte.

Wenn man sich renommierte LS anschaut: Neumann, Geithain, Genelec, Grimm usw. sind die Gehäuse allesamt sehr stabil, aber doch recht schlicht aufgebaut. Vielleicht sollte man erst einmal versuchen sich an deren deren (Fein-)Abstimmung heranzutasten, als ein Matrixgehäuse aufzubauen. Wenn es klangentscheidend wäre würde es einer von denen mindestens tun Rolleyes
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#8
Moin,
man sollte nicht vergessen, dass so ein Matrixgehäuse ein sehr ausgefeiltes Dämpfungskonzept ermöglicht. Aber das braucht wahrscheinlich genau so viel Nachdenken und Hirnschmalz wie die Matrixversteifungen auch.
Das Problem wird ja auch sein, ob man die Schallwand mit einbezieht .... und welchen Einfluß man durch das gezielte Einbringen von "Klangstäben"erreichen kann.Confused
https://books.google.de/books?id=3uwWSQJ...ab&f=false
Natürlich im umgekehrten Sinn zur Geige, die Eigenresonanz soll ja nicht verstärkt, sondern gezielt gedämpft werdenCool. HSB hat bei der Little watt ja solche Möglichkeiten bildlich gezeigt.
Ich habe meine abgewandelten 107er Gehäuse mit einer Matrix versehen, die Verstrebungen werden innen durch Nuten in den Gehäusewänden zusätzlich fixiert. Es war verdammt viel Arbeit. Ein Vergleichsgehäuse ohne Innenmatrix aus wissenschaftlichen Zwecken zu bauen lag mir damals fernSmile.
Dieter versteift seine Gehäuse innen durch eine Matrix mit großem Aufwand.
Ich denke, er hat da auch einige Erfahrungen gemacht und sich dabei seine Gedanken gemacht.
Jrooß Kalle
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#9
Diese Box ist meines Wissens nach auch durch das Finkteam mitentwickelt worden.

https://idc-klaassen.com/wp-content/uplo...00-cut.jpg
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#10
White paper dazu https://www.qacoustics.co.uk/downloads/q..._paper.pdf
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#11
im nachbarforum hatte sich mal wer bei nem sub [URL="http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=159&thread=10158&postID=21#21"]mit dem thema befasst
[/URL]
"Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd" (chinesisches Sprichwort)

grüße,
martin
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#12
roomcurve schrieb:White paper dazu https://www.qacoustics.co.uk/downloads/q..._paper.pdf
Das ist gehäusetechnisch auch wirklich durchdacht. 2x 6,5" in D'Appo bei 2,5 kHz getrennt......ja habe ich auch schon mal ausprobiert........das Gehäuse kann das aber auch nicht mehr retten....
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#13
Franky schrieb:https://idc-klaassen.com/wp-content/uplo...00-cut.jpg
Ist das da ein IRR, was die da "HPE™ Druck Equalizer" nennen?

Würde ja Sinn machen, nachdem eines der weiter oben verlinkten Papers als eine Ursache für das in Wallung geratene Gehäuse ja auch stehende Wellen nennt. :denk:

Viele Grüße,
Michael

*edit*:
Dieses Paper meinte ich.
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#14
Zitat:Ist das da ein IRR, was die da "HPE™ Druck Equalizer" nennen?
Korrekt, ist in dem von mir oben verlinkten white paper auf Seite 6 beschrieben.
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#15
HPE = IHA oder machen die das tatsächlich (passiv???) elektrisch?
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#16
IRRs (nach ton-feile, wenn ich mich nicht irre) sind wohl einseitig verschlossene und locker bedämpfte Rohre, die halb so lang sind, wie der Abstand zwischen zwei Gehäusewänden, deren sich dazwischen ausbildende Mode bedämpft werden soll, also nein: nichts mit elektrisch. Smile

Viele Grüße,
Michael

*edit*:
Hier kann man mehr über IRRs nachlesen. Ich denke, dass ich das beim geplanten Dreiweger mal versuchen werde, vielleicht auch im BR-Port.
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#17
Danke :ok: Dat die IHA's oder IRR's wirken ist wohl unumstritten! Auch MEG setzt sie ja in ihren Homelautsprechern ein.
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#18
Ich werf jetzt schonmal folgendes als Versuchobjekt in den Raum:

[Bild: attachment.php?attachmentid=55328&d=1591873686]

--Die Orangene Fläche ist unsere Membrane
--Der davor liegende Zylinder (ebenfalls Orange) koppelt die Membrane an einen PML(Totalabsorbierender Bereich), das Chassis sieht nach hinten also das Gehäuse, nach Vorne einen offenen Raum. Ziel ist es, nur die Schallabstrahlung des Gehäuses zu bekommen.
--In dieses Gehäuse(ca. 50L, 20mm Wandstärke) werden verschiedene Versteifungen eingepflegt. (Punktuel, Ring, Matrix, Ecken)
--Das Chassis wird ohne TSP simuliert da hier schlicht nicht relevant

Weitere Anregungen und Vorschläge?
Meine Nachbarn hören auch Metal, ob sie wollen, oder nicht \m/
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#19
3eepoint schrieb:Ich werf jetzt schonmal folgendes als Versuchobjekt in den Raum...

Das klingt sehr vielversprechend.
Gruß

Jesse Cool Good Vibration




Die Realität ist in Wirklichkeit etwas komplizierter.
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#20
3eepoint schrieb:In dieses Gehäuse(ca. 50L, 20mm Wandstärke) werden verschiedene Versteifungen eingepflegt. (Punktuel, Ring, Matrix, Ecken)

Punktuelle Versteifungen des Gehäuses werden ja häufig mit regelmäßigen Abständen zueinander eingebracht. Dadurch ergeben sich auch viele identische Teilflächen (mit identischer Resonanzfrequenz).

Daher würde mich zusätzlich zu einer solchen regelmäßigen Verstrebung auch eine interessieren die nur stark unterschiedliche Teilflächen ergibt.
Zu viele Streben sind hier wahrscheinlich kontraproduktiv da dadurch die Resonanzfrequenzen der Teilflächen wieder zu dicht beieinander liegen.
Insgesamt 6-10 sollten wohl reichen.

Interessant zu sehen wäre wohl auch die Auswirkung einer Leiste unterhalb des Deckels, hier im Vergleich symmetrisch und asymmetrisch.
Gruß

Jesse Cool Good Vibration




Die Realität ist in Wirklichkeit etwas komplizierter.
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