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Sinnvoller Einsatz von Matrixgehäusen?
#81
chinakohl schrieb:......

Ausserdem ist mir aufgefallen, das früher viele Lautsprecherkörbe in Boxen, Tischradio-Gehäusen sowie Musiktruhen oftmals nicht direkt mit der Schallwand verschraubt waren. Die Körbe lagen mit ihrem Filzring dicht auf die Schallwand auf und die Befestigungen hatten so Gummitüllen zwischen Korb, Schallwand und Unterlegscheibe der Verschraubung.
Manchmal waren die Befestigungsbolzen auf der Schallwand zusätzlich auch mit kleinen Klötzen zum Höhenausgleich versehen, damit sich beim anziehen die Befestigungsohren oder der Korb nicht verzieht.
So ist - zumindest früher - die Übertragung von Korb-Resonanzen auf das Gehäuse verhindert worden ...........

Grüße
Arvid

Hallo Arvid,

allerdings waren diese Gehäuse aber auch eher "Reso-Gehäuse" a' la Rondo, als auf
resonanzarmut hin optimierte Gehäuse nach heutigem Wissen.... Es wäre die Frage, welchen Unterschied es gibt, einmal bei "alten" Gehäusen, einmal bei modernen Solchen...
Hochtöner von SB (Satori-Serie) sind entkoppelt, und bei einer Box haben die KuT-Leute das auch mal so gemacht (ob es die Nada war, weis ich nicht, ich glaube es aber...)
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei, wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei.

Liebe Grüße Willi
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#82
chinakohl schrieb:So ist - zumindest früher - die Übertragung von Korb-Resonanzen auf das Gehäuse verhindert worden ...

Hallo Arvid,

ein hochinteressantes Thema das einen eigenen Thread verdient, auch der Übersichtlichkeit halber.

Machst du einen dazu auf?
Gruß

Jesse Cool Good Vibration




Die Realität ist in Wirklichkeit etwas komplizierter.
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#83
....... naja, eine mechanische Entkopplung der Chassis vom Gehäuse kann ja kein Fehler sein - zumindest im Mittel-/Hochton - Bereich .......
Bass oder Subwoofer wird wohl über Masse einfacher sein. Dieses spräche nach meiner Auffassung dann - je nach Größe - für ein Sandwich-Gehäuse mit rudimentärer Aussteifung der Innenschale.

Gruß
Arvid

P.s: War heute im Keller und habe schon mal die 19mm MDF- Rohlinge für die Breitbänder-Schallwand und dem koaxial angeordnetem Superhochtöner-"Phase plug" gesägt.
Die 3 geschwungenen Speichen pro Schallwand fertige ich wohl aus 6mm Sperrholz......
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#84
Arvid,
ich bin da Jesses Meinung.
Mach einen Thread auf
Ich bin wieder da
LG
Kay
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#85
Hallo Arvid,

das Thema finde ich auch hoch spannend Smile
Ein eigener Thread wäre klasse 👍

Viele Grüße
Jens
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#86
Was mich bei dem Thema noch interessieren würde: So ein Matrix-Gehäuse ist ja im Grunde ein Netzwerk aus Kammern, die über mehr oder minder kleine Ports unteinander verbunden sind.

Beispiel: bei der Flight79 war eine typische Matrixkammer ~2,5 Liter groß. Die Trennfläche zu einer Nachbarkammer bsp. 150cm² und die Öffnung hatte 75cm² Querschnittsfläche, Materialstärke ~2cm.

Wenn man ein Bassreflexgehäuse mit 2,5 Litern und einem Port von A=75cm² und L=2cm berechnet, bekommt man eine "Rohr"abstimmungsfrequenz von 311 Hz. Also durchaus im Nutzbereich eines Bassabteils. Das nur als Abschätzung ob Resonatorphänomene eine Rolle spielen könnten.

Die Frage ist: Spielt es eine Rolle? Oder: wann ist ein Rohr ein Rohr? :denk:

VG, Matthias
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#87
So, ein wenig Neuigkeiten. Ein erster Test läuft grade. Als Materialdatenbank nehme ich folgendes:

https://www.makeitfrom.com/

Dort finde ich die nötigen Daten für die Simulation.

@Matthias

Ich denke mal dadurch das alles mit allem koppelt ist das ein fließender Übergang zwischen Brett und Resonator.
Meine Nachbarn hören auch Metal, ob sie wollen, oder nicht \m/
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#88
3eepoint schrieb:... ein fließender Übergang zwischen Brett und Resonator.

Ja, irgendwie so.

Ich war bei meinen "Matrix"-Gehäuse damals unzufrieden mit der Basswiedergabe. Im Impedanzgang waren mehrfache Resonanzen im Bereich 200..300Hz zu sehen. Von den Maßen her hätten es umlaufende Stehwellen sein können - oder halt etwas anderes. Im großen und ganzen sah das so aus wie hier:
[Bild: hero_collage.jpg]
Quelle: [URL="http://www.6moons.com/audioreviews/tidal/piano.html"]http://www.6moons.com/audioreviews/tidal/piano.html

Hier die Impedanzmessung der Tieftöner:
[ATTACH=CONFIG]55477[/ATTACH]

Neben den Resonanzen sieht man auch, dass die BR-Funktion sehr verlustreich operiert. Das Gehäuse war durchaus tot und ruhig - bis auf die Schallwand. Dennoch empfand ich den Ansatz damals als so problematisch, dass ich noch keine weiteren Versuche unternommen habe. Wenn man den Aufwand einmal gemacht hat, denkt beim nächsten mal auch sehr gründlich nach, ob man das wiederholen möchte.
[/URL]


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
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#89
Ich habe für die Chassis- Entkopplung mal einen eigenen Thread gestartet, da mich das Thema auch interessiert:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/show...rgeh%E4use
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#90
Hallo Matthias,

das ist bei einem so aufwändigen Aufbau ärgerlich
Sad

hast Du noch ein Foto von genau Deinem Aufbau ?

Nur so eine Idee:
Könnte es sein das in Deinem Aufbau Kammern bestehen in denen sich der Luftdruck staut - ja ich weiß: ist sowieso so im Bassbereich.

Meine Subs und TMT (mit Matrixverstrebung) habe ich bewusst so aufgebaut das sich keine Luft-druck-säule oder wie ich das nennen soll, entstehen kann. Die Luft also im Rahmen des Gehäuses frei zirkulieren kann. Allerdings baue ich CB.

Viele Grüße
Jens


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#91
Moin,
ich habe schon einige kleine Matrixsachen eingebaut, dabei maximal 10mm Multiplex wegen Gewicht und Volumenverlust eingesetzt, ordentlich gelocht und nach Möglichkeit windschief eingebaut, um Resonanzen nicht enstehen zu lassen ... der Rest musste dann die unterschiedliche Dämmung richten. Messungen habe ich vor Jahrzehnten nicht gemacht.
Jrooß Kalle
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#92
Lauscher schrieb:hast Du noch ein Foto von genau Deinem Aufbau?

Ja, hier:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/show...Cr-Flug-79

Von den Leuten, die damals auf dem No-Limits-Battle den Klopftest gemacht haben, gab es Kommentare wie, ob das ein massiver MDF-Block sei, ob das Gehäuse mit Sand gefüllt sei, oder dass der Klopftest an Stein erinnere. Der viel-hilft-viel-Ansatz hat schon irgendetwas bewirkt.

Lauscher schrieb:Nur so eine Idee:
Könnte es sein das in Deinem Aufbau Kammern bestehen in denen sich der Luftdruck staut - ja ich weiß: ist sowieso so im Bassbereich.
Das wäre z.B. so eine Frage zu dem Thema: kann es sein, dass in solchen Gehäusen irgendwelche neuen Phänomene entstehen, die irgendwie zum Problem werden können? Beim Flight79-Gehäuse saßen die Ports ja am gegenüberliegenden Ende des Abteils (vom Chassis aus gesehen), d.h. die Kommunikation zwischen Port und Treiber geht über die Kammern.

Ich hatte damals auch noch andere Vermutungen, so dass ich das Ergebniss damals als "konnte nicht geklärt werden" abgespeichert habe. Im Grunde hätte man ein Vergleichsgehäuse haben müssen, dass sich nur durch die Matrixbauweise von der beschriebenen Umsetzung unterscheidet. Da sich die Konstruktion stark an der Hobby Hifi Cento orientiert (bis auf die Verstrebungen), sollte das mit den Treibern schon so Sinn machen. "Sollte" Wink.

Ich frage mich, ob man das Verhalten solcher Konstruktionen nicht auch irgendwie simulieren kann. Auf dem Laptop habe ich noch diese "Leonardo-TML-Software"... Vielleicht hat ja noch jemand anders eine Idee (und Lust dazu). Smile

VG, Matthias
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#93
@mtthsmyr:

Zu den verlinkten Bildern vom inneren Aufbau: Auf den ersten Blick sieht's (für mich) so aus, als wären die (Unter-)Kammern durch so groß bemessene Öffnungen miteinander verbunden, dass das unkritisch sein sollte.
Aber halt - auf den zweiten Blick erscheinen mir die Durchgänge in der Längsrichtung aber doch verdächtig mickrig ...

Noch mal genauer hingesehen: Im Grunde hättest du für jedes Basschassis eine völlig separate Abteilung machen können, oder? Dummerweise wäre dann aber die obere etwas kleiner gewesen als die untere. Korrekt?
Deshalb hast du zwischen den Abteilen doch noch eine Öffnung gelassen, vermute ich?

Auf jeden Fall erscheint mir diese Öffnung - vom oberen Bereich zum unteren; ist ja wirklich nur 1 Ausschnitt - einen bedenklich geringen Querschnitt zu haben. Der beträgt wohl deutlich weniger als die Hälfte des Querschnitts, den der Hohlraum sonst in dieser Ebene aufweist. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es an der Stelle zu "speziellen" akustischen Phänomenen kommt ...

Ferner fällt mir auf, dass sich zwischen den Bässen und den BR-Rohren immer irgendwo Bedämpfung befindet. So ist dann wohl auch der BR-Effekt zwangläufig ein wenig "gedämpft"; mehr oder weniger.
Grüße
Bernd
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#94
phantastix schrieb:Ich habe für die Chassis- Entkopplung mal einen eigenen Thread gestartet...
Prima, danke.
Gruß

Jesse Cool Good Vibration




Die Realität ist in Wirklichkeit etwas komplizierter.
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#95
Hallo Bernd,

Die Abteile waren vollständig voneinander getrennt und so ausgelegt, dass beide Volumina ziemlich genau 18 Liter ergeben. Die Feststellung mit dem "Dämmmaterial im Weg" ist richtig, zumindest für das obere Abteil. Ich hatte damals auch viel mit dem Dämmmaterial experimentiert, tw. sogar ganz entfernt. Die Impedanzkurve blieb auffällig: die Störungen um 250Hz blieben und die Verluste (Impedanzminimum zwischen den Höckern waren geringer, aber immer noch ungewöhnlich hoch. Leider habe ich die Messungen von den Experimenten nicht mehr.

Die eine Öffnung (race-track-form) liegt in der unteren Kammer. Sieht deswegen anders aus, weil ich die zuerst gefertigt hatte und nach dieser keine Lust mehr hatte den Rest genauso zu machen. Und Bedenken wegen des Öffnungsfläche bekam. Schau dir zum Vergleich mal die Querschnittsflächen bei der verlinkten Tidal-Box an! Das ist ähnlich oder noch ungünstiger dimensioniert.

Was bei Bowers & Wilkins auffällt, dass die Treiber häufig auf ein sehr offenes Hauptvolumen spielen, und die Nebenkammern durch eher kleine Öffnungen verbunden sind.

Jedenfalls würde mich eine theoretische Untersuchung mal interessieren, welche Effekte da entstehen können, ob sie prinzipiell problematisch sind oder eventuell sogar hilfreich (Tiefpass) und ab welchen Querschnittsverhältnissen das relevant wird.

Ja, das mit dem Gehäuse war ärgerlich. Das positive daran war, dass der Aufbau auf so viele unterschiedliche Weisen gescheitert ist, dass er enorm lehrreich war. :o

VG, Matthias
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#96
mtthsmyr schrieb:Die Abteile waren vollständig voneinander getrennt und so ausgelegt, dass beide Volumina ziemlich genau 18 Liter ergeben.
Ah okay, jetzt hab' ich's auch erkannt.

Nun gut, dann wüsste ich im Moment auch keine einfache, naheliegende Erklärung, warum das Gehäuse/die BR-Systeme anscheinend nicht einwandfrei funktionieren bzw. klanglich nicht überzeugen konnten.
Grundsätzlich denke ich allerdings schon, dass die Unterteilung des Volumens in solche 'Kammern' eben oft nicht ohne Auswirkungen auf das akustische Verhalten auch bei tief(st)en Frequenzen bleibt - bei denen die Elemente zur Versteifung "eigentlich" völlig transparent sein sollten (nach landläufiger Vorstellung).

In dem Zusammenhang kommt mir außerdem gerade die Frage in den Sinn, welche Auswirkung es eigentlich hat, wenn der (gesamte) Hohlraum ohnehin eher länglich geformt ist (~= Röhre?) - was durch die "Teiler" womöglich noch verschärft wird - und die BR-Öffnungen sich am entferntesten Ende befinden ...

Fragen über Fragen.
Grüße
Bernd
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#97
Eben. Smile

Bei der Portöffnung auf Abstand hatte ich mich an der Hobby Hifi Cento bzw. der Tidal orientiert und hatte auch den Visaton-Artikel im Hinterkopf:
https://www.visaton.de/de/service/techni...exoeffnung

D.h. ja, die Länglichkeit wirkt sich auf das Verhalten aus.

kcceenav schrieb:Grundsätzlich denke ich allerdings schon, dass die Unterteilung des Volumens in solche 'Kammern' eben oft nicht ohne Auswirkungen auf das akustische Verhalten auch bei tief(st)en Frequenzen bleibt - bei denen die Elemente zur Versteifung "eigentlich" völlig transparent sein sollten (nach landläufiger Vorstellung).

Das ist der Punkt, auf den ich auch hinauswollte.

Ich hatte eben mal ausprobiert das mit dem Tool von Leonard Audio "Transmissionline" etwas zu simulieren. Schwierig - so richtig gründlich habe ich mich mit dem Programm auch noch nicht auseinandergesetzt.
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#98
So, der erste Versuch ist durch, also:

Es wurde das 10mm Gehäuse mit MDF Wänden durchgerechnet. Als Anregung wurde eine Membrane mit 1m/s^2 konstanter Beschleunigung benutzt.

Auslenkung der Front, Seiten und Rückwand:
[Bild: attachment.php?attachmentid=55487&d=1592574893]

SPL in 2.5 m Entfernung ohne Begrenzungsflächen
[Bild: attachment.php?attachmentid=55489&d=1592574893]

Auslenkung 3D
[Bild: attachment.php?attachmentid=55488&d=1592574893]

Ich denke mit den Graphen sind wir zum Vergleich gut bedient. Mehrere Gehäuse in einen Graph zu packen wird nur unübersichtlich. Gibt es noch weitere Parameter, die ich dokumentieren soll? Formatierungswünsche? Wäre gut, wenn ihr die jetzt äußert denn sonst muss ich die Simulationen mehrmals fahren was ich nur ungerne machen würde.

Ansonsten scheinen mir die Ergebnisse so weit plausibel zu sein das ich die Versuchsreihe die Tage starten würde.

Zum Thema Resonatorkammern bei Matrixgehäusen, ich kann das sonst auch nochmal mit einem Chassis normal durchlaufen lassen.
Meine Nachbarn hören auch Metal, ob sie wollen, oder nicht \m/
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#99
Rein theoretisch denke ich, das es egal ist - Druck wirkt in einem geschlossenen Körper immer in alle Richtungen gleich.
Solange die Kammern mit ausreichend großen Öffnungen verbunden sind, sehe ich da keine Probleme, beim ausgleich von Druckschwankungen.
Im Gegenteil sehe ich das aufteilen in einzelne Kammern sogar beim näheren nachdenken als vorteilhafte Maßnahme gegen Längenresonanzen (da die Öffnungen teilweise im rechten Winkel zueinander liegen).
Und da ist eine zusätzliche Absorber-Funktion a`la Helmholtz noch gar nicht berücksichtigt ............

Gruß
Arvid
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Eine Verständnisfrage: kann man irgendwo ablesen, in welcher Relation sich der Schall vom Gehäuse zum Schall vom Chassis befindet?
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