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Wieviel Bass brauch man Eigentlich
#1
Hallo zusammen
ich bin seit einiger Zeit mich mit dem Thema Tiefstbass am beschäftigen.
Der Herr Timmermann hat in seiner Zeitschrift ja schon mehrmal geschrieben das im Bereich unter 30 Hz selten Pegel über 100 dB gefordert werden. (Pegelspitzen für Rockmusik und Orchester Tutti)
Auch in einigen Texten die ich mir nicht gemerkt hatte wo ich sie gelesen habe bin ich schon ab und an mal auf diese Aussage gestoßen.

Begriffsklärung:
Tiefstbaß: alles unterhalb 30...40 Hz
Tiefbaß: 30 Hz bis ca. 60 Hz
Baß: ca. 60 Hz...120 Hz
Grundton: 120 Hz...500 Hz

Nun gibt es da irgendwo eine Tabelle oder sowas woran man sich Orientieren kann was eine Optimale wiedergabekurve ist abgesehen vom Raum -resonanzen Nachhallzeiten usw einfach wie der Optimale Messschreib aussieht. Nach der Aussage von Timmermanns brauch er ja nicht Linear bis 20 Hz sein.

Ich stelle mir sowas vor
Tiefstbaß:100dB
Tiefbaß: 106dB
Baß: ca. 110dB
Grundton: 120dB

denke aber nicht das man es so Pauschaliesieren kann.
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#2
Hi

ne kann man nicht.
Es reich unter umständen ein Lied das man mag, welches aber mehr fordert. Dann fängt man sich an zu ärgern...Big Grin

Gruß
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#3
Ich würde das eher so einteilen:

Infra: alles unterhalb ~25 Hz
Tiefbaß: 25 Hz bis ca. 40 Hz
Baß: ca. 40 Hz bis ca. 80 Hz
Kickbaß: 80-140 Hz

Wenn Du unterhalb von 40Hz 100dB erreichen willst, dann brauchst Du verdammt viel Membranfläche.
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#4
Prinzipiell kann man nie Bass genug haben. Am besten bis 0 Hz runter. Die Frage sollte eher lauten: welchen Maximalpegel braucht man im Bass?

Als Beispiel: ich habe aktuell 2x 20er pro Box, Bassus Reflexus Jahrgang 50 Hz (oder so), aktiv entzerrt das es am Hörplatz so eben linear bis 20 Hz heruntergeht. Die Bässe machen je +/- 3 mm linearen Hub nach Lehrbuch (was wirklich geht habe ich nie gemessen). BT würde akute Karditis bekommen.

Bei üblicher Lautstärke ist da natürlich nicht mal ansatzweise Bewegung in der Sache. Ich höre allerdings auch gerne mal lauter, auch Sachen die etwas mehr Bass haben. OK, es sind nie Tiefstbassorgien, aber manchmal schon recht ordentlich. Der Raum hat auch gerade mal 25 m². Trotzdem: Ich habe diese insgesamt 4 Bässe nie, ich wiederhole: nie!, ans Limit gebracht. Vorher haben meine Ohren die weiße Fahne geschwenkt.

Wir reden da von um die 95 dB (unw) Durchschnittspegel übers gesamte Frequenzband, Spitze geht dann knapp an 110 dB (die natürlich so gut wie nie im Bass), das in 2,5 Metern Entfernung.

Was mit zu Gute kommt:
bei diesen Bässen habe ich absolut kein Problem mit dem gefürchteten coil-jump-out. Ich vermute, dass es an den sehr kleinen Gehäusen liegt (15 Liter pro Bass, getrenntes Volumen), war aber bisher zu faul, das zu überprüfen. Das hilft natürlich auch. Während andere Bässe immer mal wieder "rausflutschen" und damit ein vorzeitiges Ende finden, habe ich mit diesen noch etwas Reserve. In anderen Situationen mögen diese +/- 3 mm viel zu wenig sein.

Also: übermäßiges Streben nach Maximalpegel im Bass ist überflüssig. Es ist sicherlich nicht verkehrt, ein wenig Headroom einzuplanen. Ich wollte nur mal einen Größenordnung angeben, worüber man redet.

Gruß
Jochen
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#5
JFA schrieb:Prinzipiell kann man nie Bass genug haben. Am besten bis 0 Hz runter.

Naja, unter ~15Hz kann man nicht mehr hören, nur noch körperlich spüren. Von daher ist es nicht nötig, das das von den Lautsprechern wiedergegeben wird, Body-Shaker sind dafür deutlich effektiver. Es ist auch die Frage, ob die Medien, die man anhört, auch wirklich solche Frequenzen wirklich enthalten sind und wenn ja, ob aufgrund des Formats diese Frequenzen auch wirklich enthalten sein können.

JFA schrieb:Die Frage sollte eher lauten: welchen Maximalpegel braucht man im Bass?

Das ist vollkommen richtig. Bei normalem Musik-hören ist oft maximaler Tiefgang gefragt. Bei Partylautstärke kann man auf den Maximaltiefgang aber gut verzichten und die Lautsprecher sehr stark entlasten, indem man die untersten Frequenzen wegschneidet (Low-cut/Subsonic Filter). Das ist bei ventilierten Gehäusen sowieso sinnvoll, weil die starken Auslenkungen oft sowieso nicht hörbar sind, aber eine sehr hohe mechanische Belastung der Tieftöner ist. Wo bzw. bei welcher Frequenz man das ansetzt, kommt auf das Musikmaterial und die geforderte Lautstärke an. Man kann damit den möglichen Maximalpegel sehr erhöhen.

JFA schrieb:BT würde akute Karditis bekommen.

Big Grin Big Grin Big Grin

JFA schrieb:Was mit zu Gute kommt:
bei diesen Bässen habe ich absolut kein Problem mit dem gefürchteten coil-jump-out.

Das passiert nur bei schlecht konstruierten Chassis, schlecht angepaßten Gehäusen oder bei extrem grober, mutwilliger Überlastung.
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#6
Kommt drauf an für was.

Meine MonAtors sind ja auf ca 40Hz abgestimmt (allerdings wandnahe Aufstellung) und das reicht eigentlich für jegliche Musik.
Bei Filmen rumpelts schon auch gut. Allerdings wären da noch ein paar Hz mehr angenehm. Kann aber auch sein, dass ich langsam auch auf den Subwooferschiene gekommen bin. Bis vor einem Jahr war ich noch ein absoluter Subwoofergegner und immer der Meinung, dass ein Lautsprecher eben das kann, was er kann und wenn es nicht reicht, muss man sich eben was anderes besorgen Big Grin

Ich brauch auch keine 15Hz. Bis 30Hz wären schön. Darunter passiert eh nichts mehr. Zumindest nicht in der Musik.

LG
...Sollte ich noch einen Bild oder Fred der Linkwitz/Linkwitzmini sehen, schließe ich mich Scientology an...
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#7
Dosenfutter schrieb:Naja, unter ~15Hz kann man nicht mehr hören, nur noch körperlich spüren.

Das war auch nicht so ganz ernst gemeint. Trotzdem: ich habe im letzten halben Jahr sehr viele Experimente mit Subwoofern gemacht (zwecks automatischer Einmessung), und dabei hat es mich doch immer wieder überrascht, wie viel so ein Subsonic unterhalb 20 Hz doch ausmacht. Klanglich ganz klar festzustellen. Ob das nun an dem fehlenden Pegel unterhalb des Subsonic oder an der zusätzlichen Phasendrehung lag, kann ich nicht sagen.

In Musikaufnahmen befinden sich auch tatsächlich sehr tiefe Frequenzen, eigentlich immer. Damit müssen auch Class-D-Verstärker in Halbbrücke kämpfen, bei denen sich durch diesen sehr tieffrequenten Anteil die Betriebsspannungen gegenseitig aufblasen. Kann ziemlich unschöne Effekte haben, wenn man nicht genug Reserve (große Kapazitäten, Betriebsspannung genügend Abstand zur maximalen Spannung der verwendeten Halbleiter) einbaut.


Zitat:Das passiert nur bei schlecht konstruierten Chassis, schlecht angepaßten Gehäusen oder bei extrem grober, mutwilliger Überlastung.

Zeige mir ein gut konstruiertes Chassis...

Ich rede auch nicht davon, dass die Spule schon aus dem Luftspalt rauskommt, sondern von einem ordentlich großen DC-Offset*.

Gruß
Jochen

*Die Erfahrung sagt mir, dass die meisten Leute mit dem Begriff "DC-Offset" nichts anfangen können, deswegen rede ich fast immer automatisch von "Coil-Jump-Out", was streng genommen nur der fatalistische Effekt vom Offset ist. Aber darunter können sich die meisten was vorstellen.
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#8
JFA schrieb:In Musikaufnahmen befinden sich auch tatsächlich sehr tiefe Frequenzen, eigentlich immer.

Das sind aber meist Reste einer schlechten Produktion anstatt wirklich Bestandteil der Musik. Wink

JFA schrieb:Ich rede auch nicht davon, dass die Spule schon aus dem Luftspalt rauskommt, sondern von einem ordentlich großen DC-Offset*.

[...]

*Die Erfahrung sagt mir, dass die meisten Leute mit dem Begriff "DC-Offset" nichts anfangen können, deswegen rede ich fast immer automatisch von "Coil-Jump-Out", was streng genommen nur der fatalistische Effekt vom Offset ist. Aber darunter können sich die meisten was vorstellen.

DC-Offset ist einfach ein Gleichstromanteil, es wird die Membran dabei nach innen oder außen gedrückt, die Schwingspule schwingt dadurch nicht mehr um die Ruhlage sondern - je nach DC-Anteil - um einen mehr oder weniger weit ausgelenkten Punkt. Gleichspannung am Ausgang eines Verstärkers ist aber ein Defekt und kein normaler Zustand.
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#9
Dosenfutter schrieb:Das sind aber meist Reste einer schlechten Produktion anstatt wirklich Bestandteil der Musik. Wink

Nein.

Zitat:DC-Offset ist einfach ein Gleichstromanteil, es wird die Membran dabei nach innen oder außen gedrückt, die Schwingspule schwingt dadurch nicht mehr um die Ruhlage sondern - je nach DC-Anteil - um einen mehr oder weniger weit ausgelenkten Punkt. Gleichspannung am Ausgang eines Verstärkers ist aber ein Defekt und kein normaler Zustand.

Siehst Du, deswegen rede ich vom Coil-Jump-Out.

Ein jedes Chassis schiebt, je nach Qualität und Einbausituation mehr oder weniger, abhängig vom Eingangssignal raus (oder rein, das aber seltener). Das hat nichts mit Gleichstrom am Verstärkerausgang zu tun, sondern das Chassis erzeugt sich seinen Offset selber. Sobald das Chassis dadurch seinen Arbeitspunkt verlagert, wird aus, sagen wir, +/-5 mm offiziellem Hub vielleicht noch +1/-9 mm. Und dann wird es schon derbe kritisch.

Gruß
Jochen
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#10
JFA schrieb:Nein.

Wieso nein?! Confused Zeig mir doch dann bitte mal, welche Musik so tiefe Töne beabsichtlich beinhaltet!

JFA schrieb:Siehst Du, deswegen rede ich vom Coil-Jump-Out.

[...] Das hat nichts mit Gleichstrom am Verstärkerausgang zu tun, sondern das Chassis erzeugt sich seinen Offset selber.

Sobald das Chassis dadurch seinen Arbeitspunkt verlagert, wird aus, sagen wir, +/-5 mm offiziellem Hub vielleicht noch +1/-9 mm. Und dann wird es schon derbe kritisch.

Und wie soll das passieren? Die Kräfte, die wirken (Spinne, Sicke, Schwingspule), sind so ausgelegt, daß sie möglichst symmetrisch arbeiten. Das einzige, was ich mir da vorstellen kann ist, daß der Membranseitige Schwingspulenüberhang heißer wird als der im Magneten. Das ist aber schon eine Überlastung, ein Bereich, der für das Chassis nicht vorgesehen ist. +1/-9 sind schon sehr extrem, das wird man sicher hören.
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#11
Dosenfutter schrieb:Wieso nein?! Confused Zeig mir doch dann bitte mal, welche Musik so tiefe Töne beabsichtlich beinhaltet!

Nicht absichtlich, aber auch nicht durch "Produktionsfehler", sondern unvermeidlich.

Nehmen wir einen beliebigen mechanischen Schwinger, z. B. einen Lautsprecher. Wenn Du dem einen Tritt verpasst und die Resultat mit einem Mikrofon aufzeichnest (vulgo Impulsantwort), dann wirst Du etliche Subsonische Anteile im Frequenzspektrum haben.

Bei Musikinstrumenten ist das nicht anders, mit dem Unterschied, dass es sich meist um Bandpässe hoher Güte handelt, die tieffrequenten Anteile sind da weniger prominent.

Aber um Dir ein Beispiel aus der Praxis zu geben: Charly Antolini, Album "Crash", Titel "Motodrum", Direktschnittplatte (ich weis nicht, ob es auf den CD Derivaten auch drauf ist). OK, da ist es teilweise Absicht (aber kein Gerumpel).

Zitat:Und wie soll das passieren? Die Kräfte, die wirken (Spinne, Sicke, Schwingspule), sind so ausgelegt, daß sie möglichst symmetrisch arbeiten.

Eben, "möglichst". Sind sie aber nicht. Die Spinne ist nicht symmetrisch, BL auch nicht.

Alles nachzulesen bei Klippel: In kurz: http://www.klippel.de/fileadmin/klippel/...Poster.pdf
In lang: http://www.klippel.de/uploads/media/Loud...oms_06.pdf

Nicht, dass man das nicht schon vorher wusste. Der Klippel hat das nur mal auf eine schöne mathematische und praktikable Basis gestellt.

Zitat:+1/-9 sind schon sehr extrem, das wird man sicher hören.

Ja, und das ist - jetzt sind wir wieder bei schlechten Chassis - nicht ungewöhnlich.

Gruß
Jochen
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#12
>wieviel Bass braucht man

Immer weniger, so meine Antwort. In den letzten Jahren sind meine ls immer bassärmer geworden. Tatsächlich habe ich manchmal das Gefühl, der tiefton überfährt den Rest Smile Bass langt mir als zurückhaltender und gut durchhörbar. Will sagen- Tiefgang, aber mit eher geringem Pegel. In meinem fall geschlossen, -3db bei 40hz. Langt für alle Lebenslagen. Natürlich mag es auf den ersten Blick komisch erscheine, eine membranfläche mehrerer 10'' einzusetzen, nur um es dann bei einer friedlichen Abstimmung ohne massive tt Entzerrung zu belassen. Mir geht es viel mehr um Kontrolle, durchhörbarkeit und der Interaktion mit dem Raum.

Ausnahme sind heimkinosachen. Das was auf dem lfe Kanal drauf ist, hat mit normaler Musik absolut nix zutuen. Da gilt einfach.... Richtig viel Fläche und gib ihm...
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#13
ich war auch mal bassfreak - zwar moderat - aber mit den bässen scheint mir das so zu sein wie mit dem PS-fetischismus: viel kompensation dabei.
meine kleinen haben f3 bei 45 hz, bis sehr gehobener zimmerlautstärke und darüber mehr als ausreichend - rollend, ein bisschen punchig, manchmal auch trocken...wies halt so kommt.
zusätzlich hab ich einen 150 liter tml-sub; brauch ich fast nie mehr, auch wenn ich basslastigere musik höre; bloß bei yello und konsorten kommt er ins spiel; oft mag ichs auch ohne - fehlt nicht wirklich immer was.
einer meiner schwiegersöhne mixt selbst in der electronic-szene - bei dem ist frequenzgang bis 30 hz pflicht.
gruß reinhard

tja, und dann find ich den sub sehr brauchbar, wenns in punkto tiefe frequenzen anämische produktionen gibt - richtig blutleer und dünn; dann geht da mit regelbaren übernahmefrequenzen schon was - halt nur nach gefühl und nicht eingemessen.
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#14
Hallo,
bei mir ist die Entwicklung ähnlich wie bei Sonicfurby verlaufen.
Mittlerweile sehe ich es, obwohl ich ja durchaus Bassfan bin, auch so, daß weniger meist mehr ist.
Bei Eigenkonstruktionen achte ich (mittlerweile nur noch CB) sehr darauf, daß die Interaktion Raum/Lautsprecher passt.
Als (nicht unerwünschten) Nebeneffekt hat man meist noch einen deutlich besseren Wirkungsgrad der Gesamtbox.....

Dabei muß man unterscheiden zwischen Bassmenge und Basstiefgang.
Tiefgang kann ich eigentlich nicht genug haben Wink, aber total überzogene Bassabstimmungen kann ich nicht mehr ab. Insbesondere auf Freifeld abgestimmte Boxen gehen für mich garnicht mehr.
Für mich ist erstaunlich, was "schlanke" Bassabstimmungen an mehr an Durchhörbarkeit und Differenzierung im Bass bringen, auch die oberen Frequenzbereiche profitieren ungemein davon, nicht mehr "überwummert" zu werden.

Beim aktuell wachsenden Projekt:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showt...php?t=5306

strebe ich schon 16-20 untere Grenzfrequenz im Raum an.
Und wie die Hörplatzmessungen im Raum mit einem Probegehäuse zeigen, bekomme ich das wohl hin....

Viele Grüße
Peter Krips
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#15
Frohes Neues,

passiv in normalen Hörräumen ist meist eine f3 um 40Hz der beste Kompromiß aus Wirkungsgrad, Tiefgang und praxitauglicher Interaktion zwischen Raum und Lautsprecher.
Wenn man es aber aktiv in "trockener" Raumakustik macht, bin ich voll bei Jochen. "Da unten" spielt sich eine Menge ab, vor allem wenn das Chassis das noch relativ klirrarm wiedergeben kann und der Raum den Bass nicht mit Nachhall zumatscht.

Als Beispiel sei nur mein 3-Wege-Aktivprojekt genannt. Leider kann die DCX den Subsonic nicht tiefer als 20Hz setzen. Egal welchen Filtertyp und welche Flankensteilheit ich setze, das Klangbild ändert sich tonal deutlich(!).
Da ich den Subsonic wegen der tiefen BR-Abstimmung und der weichen Aufhängung aber brauche, muss ich in die fallende Flanke des Subsonic wohl noch einen EQ einbauen, um in den Genuß des kompletten Tiefbasses zu kommen...

Gruß, Christoph
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#16
JFA schrieb:Nicht absichtlich, aber auch nicht durch "Produktionsfehler", sondern unvermeidlich.

Nehmen wir einen beliebigen mechanischen Schwinger, z. B. einen Lautsprecher. Wenn Du dem einen Tritt verpasst und die Resultat mit einem Mikrofon aufzeichnest (vulgo Impulsantwort), dann wirst Du etliche Subsonische Anteile im Frequenzspektrum haben.

Bei Musikinstrumenten ist das nicht anders, mit dem Unterschied, dass es sich meist um Bandpässe hoher Güte handelt, die tieffrequenten Anteile sind da weniger prominent.

Du, das ist schon klar, aber es ist nicht unvermeidlich. Ich hab früher auch so gedacht, soll ALLES mit aufgezeichnet werden, nur High-End kann das korrekt wiedergeben, keine Klangregler, keine Filter, alles muß puristisch sein. Bis ich dann mal im Aufnahmestudio des Hessischen Rundfunks war. Bitte versteh das nicht falsch, ich will Dich damit nicht angreifen, aber - Es ist ein Märchen, daß das auf das Master kommt, was pur und 100% echt ist.

JFA schrieb:Aber um Dir ein Beispiel aus der Praxis zu geben: Charly Antolini, Album "Crash", Titel "Motodrum", Direktschnittplatte (ich weis nicht, ob es auf den CD Derivaten auch drauf ist). OK, da ist es teilweise Absicht (aber kein Gerumpel).

Ich kenne die Charly Antolini Aufnahmen sehr gut. Da war der subsonische Anteil der Produktion geschuldet bzw. dem Credo keine Filter einzusetzen um den Klang nicht negativ zu beeinflussen. Klar, für die damalige Zeit (und Technik) war jeder Filter quasi gleichbedeutend mit Rauschquelle und Klangverschlechterung. Auf den CDs ist es übrigens nicht mit drauf. Btw: Mein Favorit ist die Knock Out Big Grin

JFA schrieb:Eben, "möglichst". Sind sie aber nicht. Die Spinne ist nicht symmetrisch, BL auch nicht.

Alles nachzulesen bei Klippel: In kurz: http://www.klippel.de/fileadmin/klippel/...Poster.pdf
In lang: http://www.klippel.de/uploads/media/Loud...oms_06.pdf

Nicht, dass man das nicht schon vorher wusste. Der Klippel hat das nur mal auf eine schöne mathematische und praktikable Basis gestellt.

Schon klar. Ich möchte aber darauf hinweisen, daß Klippel da ganz andere Dimensionen angibt, als Du als Beispiel aufgeführt hast! Dazu bewegt er sich dabei an der Obergrenze der mechanischen und elektrischen Belastbarkeit - was im HiFi-Bereich zu 99,9% nicht genutzt wird.
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#17
Dosenfutter schrieb:Du, das ist schon klar, aber es ist nicht unvermeidlich. Ich hab früher auch so gedacht, soll ALLES mit aufgezeichnet werden, nur High-End kann das korrekt wiedergeben, keine Klangregler, keine Filter, alles muß puristisch sein.

Ach, das ist doch egal. Selbst wenn da ein Subsonic-Filter im Weg sein sollte - was in vielen Fällen wünschenswert ist - dann reduziert er nur den Pegel im Subsonic, es ist still noch etwas vorhanden.

Christoph und ich haben beide die gleiche Erfahrung gemacht, dass ein zusätzlicher Subsonic-Filter deutlich hörbar ist. Es kann gut sein, dass es nicht der dann nochmals reduzierte Subsonic-Pegel ist, sondern diee zusätzliche Gruppenlaufzeit. Mag ich nicht ausschließen, ist allerdings ebenfalls ein Grund für möglichst weit hinunter reichende Wiedergabe.

Zitat:Ich kenne die Charly Antolini Aufnahmen sehr gut. Da war der subsonische Anteil der Produktion geschuldet bzw. dem Credo keine Filter einzusetzen um den Klang nicht negativ zu beeinflussen.

Was aber bedeutet, dass diese subsonische Anteile erstmal vorhanden sind.

Zitat:Schon klar. Ich möchte aber darauf hinweisen, daß Klippel da ganz andere Dimensionen angibt, als Du als Beispiel aufgeführt hast! Dazu bewegt er sich dabei an der Obergrenze der mechanischen und elektrischen Belastbarkeit - was im HiFi-Bereich zu 99,9% nicht genutzt wird.

So? Schau mal bitte auf Seite 49 Bild 35. Das ist die gleiche Größenordnung, und 10 V sind nun wirklich kein Pegel, kurzfristig kein Problem. Und ich habe schon Chassis gesehen, die deutlich mehr machten.

Gruß
Jochen
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#18
... und schon wieder die Diskussion ob Pup oder Plop besser ist. Confusedchnarch:


Macht es euch doch einfach:

mehr Membranfläche => weniger Hub => besserer Bass/Tiefgang

Hier wird zwar diskutiert ob etwas auf dem Musiksignal echt oder Gerumpel ist, aber keiner denkt mal über den Raum mit seinen bösen Moden nach, solange der macht was er will, ist der Rest eh egal [IMHO!].... :p
Grüße Mosquito

--------
Wir sehen, daß wir nix sehen,
warum wir nix sehen, sehen wir gleich Big Grin
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#19
JFA schrieb:Ach, das ist doch egal. Selbst wenn da ein Subsonic-Filter im Weg sein sollte - was in vielen Fällen wünschenswert ist - dann reduziert er nur den Pegel im Subsonic, es ist still noch etwas vorhanden.

Christoph und ich haben beide die gleiche Erfahrung gemacht, dass ein zusätzlicher Subsonic-Filter deutlich hörbar ist. Es kann gut sein, dass es nicht der dann nochmals reduzierte Subsonic-Pegel ist, sondern diee zusätzliche Gruppenlaufzeit. Mag ich nicht ausschließen, ist allerdings ebenfalls ein Grund für möglichst weit hinunter reichende Wiedergabe.

Das hab ich doch garnicht bestritten. Ich habe lediglich gesagt, daß ein Subsonicfilter sinnvoll ist, wenn in der Musik das nicht vorhanden ist oder der Lautsprecher das eh nicht wiedergeben kann. Und nicht jedes Mal, wenn man etwas so tiefes hört, ist es wirklich Teil der Musik. Vielleicht hört Ihr ja gezielt solche Musik bzw. vielleicht hat das, was Ihr gerne hört auch außerordentlich viel Tiefbass bis Infraschall. Ich für meinen Teil will da auch nicht für andere darüber urteilen, wer was braucht, das mag jeder gerne so handhaben, wie er es mag. Der TO hat sehr hohe Pegel im Tiefbaß angestrebt und ein Subsonic macht das einfacher/billiger.

Ich habe früher übrigens auch nach möglichst viel Tiefgang gestrebt, mir ist inzwischen Dynamik sehr viel wichtiger geworden und ich verzichte deswegen teilweise auf einen maximalen Tiefgang. Es ist eben alles immer ein Kompromiß.

JFA schrieb:Was aber bedeutet, dass diese subsonische Anteile erstmal vorhanden sind.

Ja, sind sie. Es ist nur die Frage, ob sie enthalten sein sollen oder nicht. Aber das wäre eine große OT Diskussion.

JFA schrieb:So? Schau mal bitte auf Seite 49 Bild 35. Das ist die gleiche Größenordnung, und 10 V sind nun wirklich kein Pegel, kurzfristig kein Problem. Und ich habe schon Chassis gesehen, die deutlich mehr machten.

Du findest also eine Auslenkung von +/-10mm bei einem 15cm Chassis normal? :eek: Sry, ich befürchte, da haben wir beide wohl unvereinbare Vorstellungen über Chassis. Sad
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#20
Dosenfutter schrieb:Du findest also eine Auslenkung von +/-10mm bei einem 15cm Chassis normal? :eek: Sry, ich befürchte, da haben wir beide wohl unvereinbare Vorstellungen über Chassis. Sad

+/-10 mm? Wo denn, wie denn? Seit wann sind +1/-9 mm das gleiche wie +/-10 mm?

Und, nochmal: es gibt Chassis, die noch derber sind. Ich hatte hier mal Muster, die ich mit ziemlich wenig Eingangsspannung mit einem simplen Burst over the edge bekommen habe. Zu weich, nicht progressiv aufgehängt, schlechter Motor.

Und stell Dir vor, da kommt auch noch ein schlecht gemachtes BR dazu (Abstimmung an der falschen Stelle, Rohr zu klein). Da kann man auch schon mal 12"er schwitzen sehen, und das bei moderatem Pegel.

Gruß
Jochen
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