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Kleiderschrank als Absorber modifizieren ?
#1
Hallo,

ich spiele Geige und es ist nun mal kein leises Instrument. Die Töne sind sehr weit tragend. Ich höre es immer laut aber meine Nachbarn möchte ich etwas besser schonen ... Smile
Mir kam der Gedanke ich könne versuchen den Kleiderschrank als Absorber zu verwenden (Also Türen öffnen).

Die Innenmaße der einzelnen Schrankelemente sind verschieden groß und könnten tiefere Frequenzen dämpfen. Für höhere Frequenzen wäre mein Gedanke statt der Schrankrückwand einen Absorber zu befestigen. Vielleicht aus Holzweichfaserplatte, Hanfmaterial oder ähnliches (Steinwolle möchte ich nicht gerade für den Kleiderschrank nehmen).

Kann das so funktionieren ? Wenn ja, wie gut und welche Dimensionen müsste ich verwenden ?

Gruß
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#2
Moin Felix,

ich habe gerade gelesen, dass die Resonanzfrequenz der Geige bei ca. 275hz liegt und ab 800hz anfängt zu bündeln und dabei "nach oben gerichtet" abstrahlt.
http://recording.de/Community/Forum/reco...hread.html

Dafür wäre Basotect mit 7cm ideal, da es einen Absorptionsgrad von bis zu 100% aufweist.
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#3
Ich spiele noch die erste Lage auf den Saiten, also nicht so hoch ... Das Diagramm zeigt die Frequenzen der Saiten wenn nicht gegriffen wird. (196 - 659 Hz) mit rel. db-Angabe. Trotzdem sind da noch die Obertöne ...

http://www.sengpielaudio.com/VomSpektrum...Geigen.pdf

Ich kann mir zur Zeit nicht vorstellen noch Absorber an die Decke zu hängen ... (3 m hoch).
Ich wäre schon zufrieden wenn der Absorber im Kleiderschrank etwas funktionieren könnte.

Für mich wäre vorab interessant wie stark die Wirkung sein könnte und ob es sich lohnt sowas zu konstruieren (auch mein Geldbeutel hat da noch ein Wörtchen mitzureden ...).

Und Holzweichfaserplatte ? Fürs erste eine einfache und schnelle Lösung ? Das andere müsste ich wohl erst bestellen.
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#4
Hmm,

ich vermute, der "Schrankdämpfer" bringt kaum was. Ich würde das testen : http://www.paganino.de/zubehoer/violine/...r-4-4.html

LG, Manfred
[URL="http://www.igdh.eu"]
[IMGNR]http://www.igdh.eu/logo_igdh_mini.png[/IMGNR]
[/URL]
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#5
Hi Felix,

das klingt zwar jetzt etwas doof und ich will mich wirklich nicht lustig machen! Der Schrank müsste groß genug sein, Du müsstest IM Schrank mit geschlossenen Türen spelen. Wenn der dann noch innen mit Baso ausgekleidet ist, wäre es am besten...

Solche "Gummizellen" gibt es mit Belüftung zum Schlagzeugüben.

siehe hier:
http://www.soundblocker.de/home/

... ist sicher teuer. Aber wir sind ja DIY. Nur als Anregung.Smile

... Ich kenne das! Mein Sohn hat auch lange und viel Geige gespielt. War teilweise ne Qual... Aber mittlerweile freuen wir uns, wenn er es mal wieder tut Smile.

Ciau Rudi
Nichts ist so kontinuierlich, wie die Veränderung.
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#6
Ich glaube es ist einfacher Du besorgst Dir eine E-Geige.
Über den Verstärker lässt sich die Lautstärke dann einstellen.
スピーカ ist japanisch und heißt Lautsprecher
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#7
E-Geige ist keine Lösung! Mein Sohn hat das probiert, das Spielgefühl und die Rückmeldung des Instrumentes ist völlig anders. Das können nur Musiker nachvollziehen.

Wir haben damals z.B. mit den Nachbarn Zeiten vereinbart, wo sie entweder nicht da sind oder sich eben nicht gestört fühlen. Das kommt natürlich darauf an, mit was für Leuten man es zu tun hat.

viele Grüße, Rudi
Nichts ist so kontinuierlich, wie die Veränderung.
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#8
Bizarre schrieb:Hmm,

ich vermute, der "Schrankdämpfer" bringt kaum was. Ich würde das testen : http://www.paganino.de/zubehoer/violine/...r-4-4.html

LG, Manfred

Solche aus Metall dämpfen noch mehr als diese aus Hartgummi. Das habe ich natürlich auch. Wink Das ist jedoch nur für den Fall gedacht wenn Musiker nachts in einem Hotel noch etwas üben wollen bevor es auf die Bühne geht ... (daher auch der andere Name "Hoteldämpfer").
Allerdings ... der Klang leidet enorm und hört sich sehr bescheiden an um nicht sagen zu wollen beschi...
Zum normalen Üben ist das leider nicht geeignet und dafür auch nicht gedacht.

Das mit der Gummizelle ... ich verstehe schon Spaß.

Eine E-Geige kann man nicht mit eine Akustik-Geige vergleichen. Da liegen klangtechnisch Welten dazwischen ...

Sehe, Vinylschaber war schneller ...

Ok, dann werden meine Nachbarn damit leben ... es ist nur eben so: wenn man gut spielen kann dann hören Nachbarn in der Regel gerne mit. Aber ... bis dahin hört sich eine Geige nicht immer gerade besonders gut an. Das dauert schon seine Zeit.
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#9
An wieviel und welchen Raumseiten grenzen den die Nachbar Wohnungen an?

Warum kannst du dir einen Absorber an der Decke nicht vorstellen? Gerade dort würde eine Maßnahme wohl am meisten bringen.

Gruß
Simon
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#10
Ein Kabarettist (ich glaube es war der Herr Nuhr) sagte in einem Skech - sinngemäss- :
Blockflöten, Schellen und Geigen in Kinderhänden - Das sind keine Musikinstrumente, sondern Waffen !!
- Statt Kind könnte man vieleicht auch Anfänger sagen - Rolleyes

Aber wieder ernst:
- checken wann die Nachbarn ausser Haus sind,
- fragen wann Räume in der Musikschule frei sind (bei uns ging das).
- evtl. bei bekannten / Freunden im Keller üben.

Aber ich nehme an, Du suchst hier im Forum eine technische Lösung - keine logistische -. Und da fällt mir nur die Übungskabine ein. Tonstudios haben auch so etwas.

Ciau Rudi
Nichts ist so kontinuierlich, wie die Veränderung.
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#11
Klar, suche ich eine technische Lösung. Smile

Ich glaube dass irgendeine Lösung schon möglich wäre zumindest einen Teil des Schalls durch Absorber etwas "unschädlicher" zu machen. Ok, hier geht es zwar um Boxenbau und nicht um Instrumente aber in Sachen Raumakustik (und um das geht es bei meinem Anliegen) seid ihr sicher recht fit. Smile Daher liegt meine Hoffnung auf umsetzbare Antworten.

Wenns nicht anders geht dann bin ich auch bereit über Deckenabsorber nachzudenken. Dazu bräuchte ich jedoch Tips wie groß, wie dick, welches Material usw.

Mein "Übungsraum" ist 5,20 x 2,90 m und 3,07 m hoch. Und leider hellhörig. (Altbau). Allerdings total einpacken wie in einer Akustikzelle kommt nicht in Frage ...

Ein direkter Nachbar an der Längsseite des Raumes. Durch die alten Holztüre(n) geht auch einiges raus ...
An die Türe könnte ich vielleicht auch etwas anbringen, nur was und wie arm werde ich dabei ?
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#12
Die Wand zum Nachbar und die Decke wären mal zwei gute Stellen.

Absorber kann man auch mit Steinwolle relativ günstig bauen, muss man halt gut verpacken (Pflanzenflies). Ja dicker die Schicht umso tiefer wird absorbiert. Hinterlüftung ist wohl dann Pflicht, also mit Wandabstand.

Kannst ja mal mit dem hier rumspielen: http://www.acousticmodelling.com/porous.php

Rockwool Sonorock hat ca. 6000 rayls/m
Rockwool Termarock ca. 16500 rayls/m
Basotect glaub ich ca. 10000 rayls/m

Wenn du allerdings die ~200 Hz fast komplett absorbieren willst wird es dick...

Gruß
Simon
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#13
Hallo Felix,

Bei der Geige stören imO eher die Obertöne und da würde Basotect an der Decke gut helfen.

Gruß
Rainer
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#14
SimonSambuca schrieb:Kannst ja mal mit dem hier rumspielen: http://www.acousticmodelling.com/porous.php

Habe es mit verschiedene Werte ausprobiert. Danke, sowas ist schon hilfreich.

Bleibt nur noch die Frage wieviel Fläche an der Decke notwendig/sinnvoll erscheint. Wenn ich danach google dann sehe ich oft Fotos an denen nur stellenweise Deckenabsorber angebracht sind. Ich hoffe ich müsste jetzt nicht die gesamte Decke damit belegen.

Je mehr ich jedoch darüber nach denke desto mehr Zweifel habe ich ob dieser Ansatz richtig ist ... : Ich selbst muss diese Obertöne auch mithören um eben die entsprechenden Töne auch sauber zu treffen. Der Klang soll/darf nicht verfälscht werden. Ein Absorber würde gerade diese schlucken bzw. ich würde sie dann nicht mehr richtig hören. Oder liege ich da falsch ? Ich möchte die Nachbarn schonen, nicht mich ...
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#15
Hallo Felix,

ich muss zugeben, dass ich auf dem Gebiet kein ausgewiesener Experte bin, jedoch interessiert mich das Thema und ich hab' schon einiges gelesen. Wink

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen "Akustik im Raum verbessern" und "Verhindern dass Schall nach draußen dringt".

Ein guter, leicht verständlicher Bericht dbzgl. ist IMO der: http://www.scheit.de/studio.html

Liebe Grüße, KarlBla
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#16
Vielen Dank für den super Beitrag und Link KarlBla :ok:

Gruß
Simon
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#17
Ich fürchte ich werde es einfach ausprobieren müssen.

Denn ... bei einer Trompete geht der größte Anteil des Schalls erstmal vom Spieler weg, wird reflektiert und erreicht seine Ohren.
Bei einer Geige geht der größte Anteil des Schalls vom gesamten Korpus der Geige weg und erreicht wegen der Nähe zu seinen Ohren diese auch zuerst bevor dieser dann reflektiert wird.

So würde ich das jetzt mal letztenendes sehen ... und deswegen könnte das mit dem Absorber funktionieren ohne dass die wichtigen Obertöne weg wären.

Oder ? Confused
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#18
Hallo,

Ich kann folgendes Fachbuch empfehlen:
[URL="http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/peter-schulz,-dva,-schallschutz-waermeschutz-feuchtschutz-brandsch/285564876-77-1850"]http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/peter-schulz,-dva,-schallschutz-waermeschutz-feuchtschutz-brandsch/285564876-77-1850
[/URL]
Hier eine Vorschau der 2010 Ausgabe:
[URL="http://www.amazon.de/Schallschutz-W%C3%A4rmeschutz-Feuchteschutz-Brandschutz-Bauphysik/dp/3421037701#reader_3421037701"]http://www.amazon.de/Schallschutz-W%C3%A4rmeschutz-Feuchteschutz-Brandschutz-Bauphysik/dp/3421037701#reader_3421037701
[/URL]
Eine paar m² Akustidecke sind sicher preiswerter als handelsübliche Absorber.
Ich war seinerzeit bei Herr Schulz in der Ausbildung.
Gruß
Rainer
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