05.09.2019, 23:24
Liebe DIY-Freunde, heute möchte ich mein Projekt vorstellen, mit dem ich mich auch für den Contest beworben habe.
1. Motivation
Mango heißt mein neues Lautsprecherprojekt, dessen Name vom Manger Schallwandler abgeleitet ist.
Selten wurde in der Vergangenheit ein Chassis in den Foren so kontrovers diskutiert wie der Manger Schallwandler, abgekürzt MSW. Als sich Ende letzten Jahres die Chance bot, ein Paar ältere, aber ungebrauchte MSW käuflich zu erwerben, war die Stunde gekommen, mich mit dem MSW auseinander zu setzen. Ich habe die Idee aufgegriffen, den MSW im Bass zu entlasten, damit er freier spielt und habe um ihn herum zwei Omnes Audio W8 Alu Black als TMT in lehrbuchmäßiger D’Appolito Anordnung platziert. Diese Kombination ist in einem Gehäuse zusammengefasst und bildet das Top-Teil.
Der TMT wird bei 90 Hz aus dem Rennen genommen, darunter sorgt ein Bassabteil für Stimmung. Der Bass ist in einem eigenen Gehäuse untergebracht. Es kommen 2 verschiedene Basskonzepte wahlweise zum Einsatz. Ein Open Baffle mit 2 SEAS L26ROY nach Siegfried Linkwitz oder ein Subwoofer im geschlossenen Gehäuse mit 2 Omnes Audio SW12 HEX in impulskompensierter Anordnung. Letzterer Bass liefert mächtig Schalldruck, während der OB für normale Zimmeranwendungen gedacht ist, bei denen es mehr auf Feinauflösung ankommt. Der Bass ist 60 cm hoch, das Top-Teil 80 cm. Damit betragen die Gesamtabmessungen der Box stattliche 1.400 mm Höhe x 335 mm Breite x 400 mm Tiefe.
Die Trennung in 2 Gehäuse dämpft natürlich auch die Beeinflussung des MSW durch den Bass, wichtiger ist die Trennung jedoch auf Grund des Gewichts. Der Subwoofer mit dem Omnes Audio wiegt ca. 45 kg, das Topteil 30 kg, zusammen also 75 kg. Dafür bräuchte man 2 Mann zum Tragen.
2. Das Top-Teil Gehäuse
Das Gehäuse besteht aus 18 mm Birke Multiplex. Nur die Schallwand weist eine Stärke von 30 mm auf. Diese ist erforderlich, um die OA W8 tief genug versenken zu können, so dass die Sicke bündig mit der Schallwand abschließt. Die Schallwand ist allerdings nur 245 mm breit. Sie erhält beidseits eine Fase aus Eiche massiv von 45 mm Breite mit einer 30° Abschrägung. Optisch wie auch akustisch eine ansprechende Lösung.
Die Aussenabmessungen betragen: 335 mm Breite, 800 mm Höhe und 400 mm Tiefe.
Hier ein Foto der bearbeiteten Schallwand.
[ATTACH=CONFIG]50549[/ATTACH]
Und der Blick auf die Rückseite mit den Ausfräsungen für größere Atemwege der TMT.
[ATTACH=CONFIG]50550[/ATTACH]
Der Ausschnitt für den MSW. Die Bohrungen im inneren Ring sind für die Durchführung der Anschlusslitzen vorgesehen.
[ATTACH=CONFIG]50551[/ATTACH]
Dieses Mal habe ich mich beim Lackieren wirklich angestrengt: sauber vorgeschliffen, 2 x Acryl-Vorstrichfarbe aufgetragen und jedes Mal mit 400er Korn feingeschliffen, und danach den Deckanstrich mit Acryl-PU Lack mit einer kleinen Veloursrolle aufgebracht.
Als nächstes waren die seitlichen Vollholzleisten dran. Diese wurden mit einer großzügigen Fase von 30° Schräge versehen und zwar so weit, dass jeweils 5 mm der beiden beteiligten Seiten stehen blieben. Nach ausgiebigem Schleifen wurden die Leisten 2 x mit OSMO Hartwachsöl behandelt und erhielten so eine schützende seidenmatte Oberfläche, die den Holzcharakter betont.
Dann mussten die Leisten an die Schallwand geleimt werden. Unter Einsatz vieler Schraub- und sonstiger Zwingen ist dies ebenfalls gut gelungen. Sauberes Arbeiten war die Herausforderung, da die beteiligten Teile ja bereits endbehandelt waren. Es hat geklappt, wie die nachstehenden Bilder zeigen:
[ATTACH=CONFIG]50552[/ATTACH]
Die fertige Schallwand
[ATTACH=CONFIG]50553[/ATTACH]
Blick auf die Stirnfläche
[ATTACH=CONFIG]50554[/ATTACH]
Seit die Schreinerei unserer Firma eine große Präzisions-Format Säge erhalten hat, kann ich jetzt auch saubere Gehrungen dort schneiden lassen. Wie auf den Bildern zu sehen ist, sind 2 Seiten und Deckel, Boden und Verstrebungen verleimt, sodass der "Innenausbau" beginnen kann, in erster Linie die Belegung der Wände mit 2,5 mm Alu Butyl und Verkabelung. Hier ein Foto:
[ATTACH=CONFIG]50555[/ATTACH]
Die Verstrebungen haben große Atmungslöcher bekommen.
Mit sauberen Gehrungsschnitten klappt das passgenaue Verleimen problemlos.
Der MSW arbeitet so ab 800Hz als reiner Biegewellenwandler. Darunter ist er noch mehr ein Kolbenschwinger allerdings im Bereich ab 400Hz mit sehr geringem Hub.
Ein Volumen als pneumatische Rückstellfeder wie bei dynamischen Systemen benötigt er nicht. Insofern kann man das Volumen hinter dem MSW klein halten.
Wichtig ist, dass es nicht zu Schallreflexion aus dem Bereich hinter dem MSW zurück auf die Membrane kommt.
Daher tut eine Filzmatte hinter dem MSW gut. Manger hat früher empfohlen hinter dem MSW ca. 8 bis 10 cm Luft zu lassen, bevor Dämmmaterial anfängt - das war aber auch noch zu Zeiten, als er bei 150Hz getrennt wurde. Ich habe die Matte aus Bondum 800 in ca. 4 oder 6 cm Abstand angebracht.
[ATTACH=CONFIG]50556[/ATTACH]
Und so sieht es von der Rückseite aus. Die Zentrierbohrung für den Fräser wird noch geschlossen. Dafür fehlt noch die Kabeldurchführung.
[ATTACH=CONFIG]50557[/ATTACH]
Beim Anpassen der Schallwand stellte sich heraus, dass das Gehäuse nicht winklig zusammengeleimt ist. 2 mm Unterschied zwischen links und rechts oben. Das sah so schlimm aus, dass ich es nicht so lassen konnte. Also den großen Bandschleifer mit 60er Schleifpapier bestückt und kräftig geschliffen. Dabei ging es durch 2 Schichten des Multiplex-Deckels mit der Erkenntnis, dass die bereits fertige Beschichtung mit Hartwachsöl nun auch nicht mehr aussieht.
Daher habe alle Flächen wieder abgeschliffen, damit die Vorstrichfarbe ordentlich hält. Nach dem Trocknen des Vorstrichs erfolgte der Deckanstrich in Weiß mit Acyrl PU Lack. Nun sieht die Box deutlich edler aus und ich bin froh, dass ich diese Korrektur gemacht habe, auch wenn sie ein paar Tage Zeit gekostet hat.
Zwischenzeitlich hat auch die vorläufige Bedämpfung Einzug gehalten. Die mittlere Kammer dient als akustischer Sumpf für die beiden TT und ist mit isover Isolierwolle gefüllt. Die Kammer ist zur oberen und unteren Kammer mit Tyrotex Noppenschaum gegen Faserwanderung abgedichtet.
Die Rückwand der TT Kammern habe ich mit Damping 30 belegt, um Direktreflexionen auf die Membran zu unterdrücken.
[ATTACH=CONFIG]50560[/ATTACH]
Das Einsetzen der Manger Schallwandler war etwas knifflig, hat aber letztendlich gut geklappt. Die M4x25 mm Senkkopfschrauben habe ich direkt in vorgebohrte 3 mm Sacklöcher geschraubt. Bei der Gewindelänge halten die Schrauben in Multiplex. Platz für irgendwelche Gegenmuttern oder Einschlagmuttern war nicht vorhanden.
Hier zwei Fotos des fertigen Topteils:
[ATTACH=CONFIG]50558[/ATTACH]
[ATTACH=CONFIG]50559[/ATTACH]
3. Das Unterteil, das Gehäuse des Subwoofers
Der Subwoofer ist ein impulskompensierter Bass im geschlossenen Gehäuse. Die Beschreibung des OB Subwoofers mit den L26ROY folgt noch.
Das Gehäuse besteht aus Buche Multiplex. Die Front- und Rückseite, die beide das Chassis tragen, sind 30 mm stark, die Seitenwände und Boden/Deckel 20 mm Die Schnittkanten des Multiplex werden mit 20/30 mm breiten Buchenleiste verdeckt.
Die Außenabmessungen betragen: B= 335 mm, T= 420 mm, H = 600 mm.
Die Einfräsung der OA SW12 HEX beträgt 20 mm, damit verschwindet die kräftige Sicke komplett in der Einfräsung. Die restliche Dicke der Schallwand von 10 mm ist ausreichend, da die Schrauben der Chassis in durchgehende Buchenrundholz Stäben oder in die Seitenwände gedreht werden.
Hier zu sehen das Verdecken der Schnittkanten mit Leisten.
[ATTACH=CONFIG]50561[/ATTACH]
Die Breite von 335 mm ist knapp bemessen aber reicht:
[ATTACH=CONFIG]50562[/ATTACH]
Etwas aufwändiger gestaltete sich das Anleimen der Rundholz Stäbe auf die Rückseite der Schallwand:
[ATTACH=CONFIG]50563[/ATTACH]
Ein Blick in das fertig verleimte Gehäuse mit der Aussteifung und den 4 zusätzlichen Flachstäben zur Befestigung der Chassis.
[ATTACH=CONFIG]50564[/ATTACH]
Der Raum unterhalb der Verstrebung wird vollständig mit Mineralwolle gefüllt, um die Längsstehwelle zu bedämpfen. Die Rundstäbe nehmen die Kräfte der gegeneinander schwingenden Chassis auf.
[ATTACH=CONFIG]50568[/ATTACH]
Das Chassis besitzt einen unschönen breiten Kleberand, der mit Hilfe eines gelaserten Rings aus 3 mm Stahlblech verdeckt wird. Aus optischen und Oberflächenschutzgründen wird der Ring noch schwarz gefärbt.
[ATTACH=CONFIG]50565[/ATTACH]
Der fertig bestückte Subwoofer mit 12“ Bass hinten und vorn.
[ATTACH=CONFIG]50566[/ATTACH]
[ATTACH=CONFIG]50567[/ATTACH]
4. Aktivierung
Wer mich kennt, für den dürfte das Ansteuerungskonzept keine Überraschung sein. Für die Trennfrequenzen und Linearisierungen ist wieder das OPENDRC-DA8 zuständig, das zwei Denon AVR-3803 ansteuert. Der AVR liefert mit bis zu 150W pro Kanal genügend Leistung für die Mango, reizt sie aber bei weitem nicht aus.
Der erste AVR ist der Master, er übernimmt alle 6 Kanäle des OPEN DRC und steuert die Lautstärke. Dieser steuert mit 4 Kanälen die beiden MSW Topteil an. Die Bass.Kanäle werden über die Master-Volume gesteuerten PREOUT Buchsen an den zweiten AVR durchgeschleift und dort auf je 2 Eingänge verteilt. Jeder der beiden OA SW12HEW Bässe pro Box wird mit einem eigenen Leistungskanal versorgt.
5. Entzerrung
Nach ersten Messungen ergaben sich als optimale Trennfrequenzen: 90 Hz TT-TMT und 600 Hz TMT-MSW. Alle Chassis wurden bis über 2 Oktaven über den Arbeitsbereich hinaus linearisiert. Die Linearisierung unterhalb des Arbeitsbereichs der TT und der TMT erfolgte mit Linkwitz Transformation ansonsten mit normalen PEQs.
Der Manger zeigt einen recht unruhigen Frequenzgang, den man nur bedingt linearisieren sollte, um dem Treiber nicht dir Spritzigkeit und Feinzeichnung zu nehmen.
Wahrscheinlich bedingt durch seine Größe zeigt der Manger ab 2 KHz kein wirkliches Rundstrahlverhalten. Dem sollte man Rechnung tragen und den Lautsprecher möglichst auf Achse hören, d.h. die Box auf den Hörplatz einwinkeln.
Hier ein entsprechendes Rundstrahldiagramm. Gemessen habe ich in 1m Abstand von 0° bis 90° in 10° Schritten.
[ATTACH=CONFIG]50569[/ATTACH]
Soviel für heute
Schöne Grüße
Thomas
1. Motivation
Mango heißt mein neues Lautsprecherprojekt, dessen Name vom Manger Schallwandler abgeleitet ist.
Selten wurde in der Vergangenheit ein Chassis in den Foren so kontrovers diskutiert wie der Manger Schallwandler, abgekürzt MSW. Als sich Ende letzten Jahres die Chance bot, ein Paar ältere, aber ungebrauchte MSW käuflich zu erwerben, war die Stunde gekommen, mich mit dem MSW auseinander zu setzen. Ich habe die Idee aufgegriffen, den MSW im Bass zu entlasten, damit er freier spielt und habe um ihn herum zwei Omnes Audio W8 Alu Black als TMT in lehrbuchmäßiger D’Appolito Anordnung platziert. Diese Kombination ist in einem Gehäuse zusammengefasst und bildet das Top-Teil.
Der TMT wird bei 90 Hz aus dem Rennen genommen, darunter sorgt ein Bassabteil für Stimmung. Der Bass ist in einem eigenen Gehäuse untergebracht. Es kommen 2 verschiedene Basskonzepte wahlweise zum Einsatz. Ein Open Baffle mit 2 SEAS L26ROY nach Siegfried Linkwitz oder ein Subwoofer im geschlossenen Gehäuse mit 2 Omnes Audio SW12 HEX in impulskompensierter Anordnung. Letzterer Bass liefert mächtig Schalldruck, während der OB für normale Zimmeranwendungen gedacht ist, bei denen es mehr auf Feinauflösung ankommt. Der Bass ist 60 cm hoch, das Top-Teil 80 cm. Damit betragen die Gesamtabmessungen der Box stattliche 1.400 mm Höhe x 335 mm Breite x 400 mm Tiefe.
Die Trennung in 2 Gehäuse dämpft natürlich auch die Beeinflussung des MSW durch den Bass, wichtiger ist die Trennung jedoch auf Grund des Gewichts. Der Subwoofer mit dem Omnes Audio wiegt ca. 45 kg, das Topteil 30 kg, zusammen also 75 kg. Dafür bräuchte man 2 Mann zum Tragen.
2. Das Top-Teil Gehäuse
Das Gehäuse besteht aus 18 mm Birke Multiplex. Nur die Schallwand weist eine Stärke von 30 mm auf. Diese ist erforderlich, um die OA W8 tief genug versenken zu können, so dass die Sicke bündig mit der Schallwand abschließt. Die Schallwand ist allerdings nur 245 mm breit. Sie erhält beidseits eine Fase aus Eiche massiv von 45 mm Breite mit einer 30° Abschrägung. Optisch wie auch akustisch eine ansprechende Lösung.
Die Aussenabmessungen betragen: 335 mm Breite, 800 mm Höhe und 400 mm Tiefe.
Hier ein Foto der bearbeiteten Schallwand.
[ATTACH=CONFIG]50549[/ATTACH]
Und der Blick auf die Rückseite mit den Ausfräsungen für größere Atemwege der TMT.
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Der Ausschnitt für den MSW. Die Bohrungen im inneren Ring sind für die Durchführung der Anschlusslitzen vorgesehen.
[ATTACH=CONFIG]50551[/ATTACH]
Dieses Mal habe ich mich beim Lackieren wirklich angestrengt: sauber vorgeschliffen, 2 x Acryl-Vorstrichfarbe aufgetragen und jedes Mal mit 400er Korn feingeschliffen, und danach den Deckanstrich mit Acryl-PU Lack mit einer kleinen Veloursrolle aufgebracht.
Als nächstes waren die seitlichen Vollholzleisten dran. Diese wurden mit einer großzügigen Fase von 30° Schräge versehen und zwar so weit, dass jeweils 5 mm der beiden beteiligten Seiten stehen blieben. Nach ausgiebigem Schleifen wurden die Leisten 2 x mit OSMO Hartwachsöl behandelt und erhielten so eine schützende seidenmatte Oberfläche, die den Holzcharakter betont.
Dann mussten die Leisten an die Schallwand geleimt werden. Unter Einsatz vieler Schraub- und sonstiger Zwingen ist dies ebenfalls gut gelungen. Sauberes Arbeiten war die Herausforderung, da die beteiligten Teile ja bereits endbehandelt waren. Es hat geklappt, wie die nachstehenden Bilder zeigen:
[ATTACH=CONFIG]50552[/ATTACH]
Die fertige Schallwand
[ATTACH=CONFIG]50553[/ATTACH]
Blick auf die Stirnfläche
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Seit die Schreinerei unserer Firma eine große Präzisions-Format Säge erhalten hat, kann ich jetzt auch saubere Gehrungen dort schneiden lassen. Wie auf den Bildern zu sehen ist, sind 2 Seiten und Deckel, Boden und Verstrebungen verleimt, sodass der "Innenausbau" beginnen kann, in erster Linie die Belegung der Wände mit 2,5 mm Alu Butyl und Verkabelung. Hier ein Foto:
[ATTACH=CONFIG]50555[/ATTACH]
Die Verstrebungen haben große Atmungslöcher bekommen.
Mit sauberen Gehrungsschnitten klappt das passgenaue Verleimen problemlos.
Der MSW arbeitet so ab 800Hz als reiner Biegewellenwandler. Darunter ist er noch mehr ein Kolbenschwinger allerdings im Bereich ab 400Hz mit sehr geringem Hub.
Ein Volumen als pneumatische Rückstellfeder wie bei dynamischen Systemen benötigt er nicht. Insofern kann man das Volumen hinter dem MSW klein halten.
Wichtig ist, dass es nicht zu Schallreflexion aus dem Bereich hinter dem MSW zurück auf die Membrane kommt.
Daher tut eine Filzmatte hinter dem MSW gut. Manger hat früher empfohlen hinter dem MSW ca. 8 bis 10 cm Luft zu lassen, bevor Dämmmaterial anfängt - das war aber auch noch zu Zeiten, als er bei 150Hz getrennt wurde. Ich habe die Matte aus Bondum 800 in ca. 4 oder 6 cm Abstand angebracht.
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Und so sieht es von der Rückseite aus. Die Zentrierbohrung für den Fräser wird noch geschlossen. Dafür fehlt noch die Kabeldurchführung.
[ATTACH=CONFIG]50557[/ATTACH]
Beim Anpassen der Schallwand stellte sich heraus, dass das Gehäuse nicht winklig zusammengeleimt ist. 2 mm Unterschied zwischen links und rechts oben. Das sah so schlimm aus, dass ich es nicht so lassen konnte. Also den großen Bandschleifer mit 60er Schleifpapier bestückt und kräftig geschliffen. Dabei ging es durch 2 Schichten des Multiplex-Deckels mit der Erkenntnis, dass die bereits fertige Beschichtung mit Hartwachsöl nun auch nicht mehr aussieht.
Daher habe alle Flächen wieder abgeschliffen, damit die Vorstrichfarbe ordentlich hält. Nach dem Trocknen des Vorstrichs erfolgte der Deckanstrich in Weiß mit Acyrl PU Lack. Nun sieht die Box deutlich edler aus und ich bin froh, dass ich diese Korrektur gemacht habe, auch wenn sie ein paar Tage Zeit gekostet hat.
Zwischenzeitlich hat auch die vorläufige Bedämpfung Einzug gehalten. Die mittlere Kammer dient als akustischer Sumpf für die beiden TT und ist mit isover Isolierwolle gefüllt. Die Kammer ist zur oberen und unteren Kammer mit Tyrotex Noppenschaum gegen Faserwanderung abgedichtet.
Die Rückwand der TT Kammern habe ich mit Damping 30 belegt, um Direktreflexionen auf die Membran zu unterdrücken.
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Das Einsetzen der Manger Schallwandler war etwas knifflig, hat aber letztendlich gut geklappt. Die M4x25 mm Senkkopfschrauben habe ich direkt in vorgebohrte 3 mm Sacklöcher geschraubt. Bei der Gewindelänge halten die Schrauben in Multiplex. Platz für irgendwelche Gegenmuttern oder Einschlagmuttern war nicht vorhanden.
Hier zwei Fotos des fertigen Topteils:
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3. Das Unterteil, das Gehäuse des Subwoofers
Der Subwoofer ist ein impulskompensierter Bass im geschlossenen Gehäuse. Die Beschreibung des OB Subwoofers mit den L26ROY folgt noch.
Das Gehäuse besteht aus Buche Multiplex. Die Front- und Rückseite, die beide das Chassis tragen, sind 30 mm stark, die Seitenwände und Boden/Deckel 20 mm Die Schnittkanten des Multiplex werden mit 20/30 mm breiten Buchenleiste verdeckt.
Die Außenabmessungen betragen: B= 335 mm, T= 420 mm, H = 600 mm.
Die Einfräsung der OA SW12 HEX beträgt 20 mm, damit verschwindet die kräftige Sicke komplett in der Einfräsung. Die restliche Dicke der Schallwand von 10 mm ist ausreichend, da die Schrauben der Chassis in durchgehende Buchenrundholz Stäben oder in die Seitenwände gedreht werden.
Hier zu sehen das Verdecken der Schnittkanten mit Leisten.
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Die Breite von 335 mm ist knapp bemessen aber reicht:
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Etwas aufwändiger gestaltete sich das Anleimen der Rundholz Stäbe auf die Rückseite der Schallwand:
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Ein Blick in das fertig verleimte Gehäuse mit der Aussteifung und den 4 zusätzlichen Flachstäben zur Befestigung der Chassis.
[ATTACH=CONFIG]50564[/ATTACH]
Der Raum unterhalb der Verstrebung wird vollständig mit Mineralwolle gefüllt, um die Längsstehwelle zu bedämpfen. Die Rundstäbe nehmen die Kräfte der gegeneinander schwingenden Chassis auf.
[ATTACH=CONFIG]50568[/ATTACH]
Das Chassis besitzt einen unschönen breiten Kleberand, der mit Hilfe eines gelaserten Rings aus 3 mm Stahlblech verdeckt wird. Aus optischen und Oberflächenschutzgründen wird der Ring noch schwarz gefärbt.
[ATTACH=CONFIG]50565[/ATTACH]
Der fertig bestückte Subwoofer mit 12“ Bass hinten und vorn.
[ATTACH=CONFIG]50566[/ATTACH]
[ATTACH=CONFIG]50567[/ATTACH]
4. Aktivierung
Wer mich kennt, für den dürfte das Ansteuerungskonzept keine Überraschung sein. Für die Trennfrequenzen und Linearisierungen ist wieder das OPENDRC-DA8 zuständig, das zwei Denon AVR-3803 ansteuert. Der AVR liefert mit bis zu 150W pro Kanal genügend Leistung für die Mango, reizt sie aber bei weitem nicht aus.
Der erste AVR ist der Master, er übernimmt alle 6 Kanäle des OPEN DRC und steuert die Lautstärke. Dieser steuert mit 4 Kanälen die beiden MSW Topteil an. Die Bass.Kanäle werden über die Master-Volume gesteuerten PREOUT Buchsen an den zweiten AVR durchgeschleift und dort auf je 2 Eingänge verteilt. Jeder der beiden OA SW12HEW Bässe pro Box wird mit einem eigenen Leistungskanal versorgt.
5. Entzerrung
Nach ersten Messungen ergaben sich als optimale Trennfrequenzen: 90 Hz TT-TMT und 600 Hz TMT-MSW. Alle Chassis wurden bis über 2 Oktaven über den Arbeitsbereich hinaus linearisiert. Die Linearisierung unterhalb des Arbeitsbereichs der TT und der TMT erfolgte mit Linkwitz Transformation ansonsten mit normalen PEQs.
Der Manger zeigt einen recht unruhigen Frequenzgang, den man nur bedingt linearisieren sollte, um dem Treiber nicht dir Spritzigkeit und Feinzeichnung zu nehmen.
Wahrscheinlich bedingt durch seine Größe zeigt der Manger ab 2 KHz kein wirkliches Rundstrahlverhalten. Dem sollte man Rechnung tragen und den Lautsprecher möglichst auf Achse hören, d.h. die Box auf den Hörplatz einwinkeln.
Hier ein entsprechendes Rundstrahldiagramm. Gemessen habe ich in 1m Abstand von 0° bis 90° in 10° Schritten.
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Soviel für heute
Schöne Grüße
Thomas


