Zitat:Und wenn man ihn richtig einsetzt, dann übertrifft er fast alles andere in puncto Präzision und Dynamik. Davon bin ich überzeugt...
Schau Dir mal die Impuls- und Sprungantwort des Managers an, da ist Attacke angesagt und die über den gesamten Frequenzbereich.
Franky dürfte das wohl ähnlich wie Thomas sehen. Hab mir auch die Theorie auf der Manger-Webseite durchgelesen. Die Argumentation erinnert stark an die Diskussion von zeitrichtigen LS von vor 10-15 Jahren. Das Fass möchte ich hier nicht wieder aufmachen.
Auf der Webseite wird sehr darauf Wert gelegt, dass nur der MSW die Transienten im Musiksignal "richtig" wiedergeben kann. Die Transienten sind definiert als
Zitat:... ein kurzer, perkussiver Sound mit hohem Pegel am Anfang eines Schallereignisses – dieses Einschwingverhalten wird langläufig auch Attack genannt. Die Transienten müssen in keiner Abhängigkeit von der Tonhöhe stehen, oft sind diese nicht-harmonisch. Vielmehr handelt es sich dabei um kurze und perkussiv erscheinende Anteile des Klangs.
Wenn Du an den Klang einer Kick Drum denkst, dann werden die Transienten vom Beater beim Anschlag des Fells erzeugt. Bei einer Akustikgitarre ist es das Zupfgeräusch oder Picking mit dem Plektrum, das die Transienten erzeugt.
Quelle:
https://www.delamar.de/faq/transienten-i...ten-31757/
Wenn die Transienten "besonders gut" wiedergegeben werden, würde das auch den positiven dynamischen Charakter der MSW erklären. In der Tontechnik gibt es spezielle Tools um die Transienten zu bearbeiten, d.h. deren Wahrnehmung kann praktisch beliebig beeinflusst werden.
Was wäre eine mögliche Erklärung für unterschiedliche Wahrnehmung der Transienten bei MSW (abgesehen vom Argument der Zeitrichtigkeit) zu normalen LS?
Warum hat der MSW mehr "Attack" als durchschnittliche LS?
Meine Erklärung wäre, dass durch das hohe THD die Transienten mehr "Attack" erhalten, also präsenter und dynamischer wirken.
Um dies in einem einfachen Experiment zu verifizieren, wurde ein kurzer Sinusburst mit 1.5kHz einmal normal aufgezeichnet und dann mit 5,6% K2 und 3% K3 (die Obertöne mit 3 und 4.5kHz wurden mit Klirrdämpfung von -25 und -30dB zu gemischt). Das sind Klirrwerte die der MSW wohl schon bei Pegel von 90dB über den gesamten Mitteltonbereich liefert und bei den hohen Schalldrücken der Transienten leicht erreicht werden sollte.
Vollkommen klar, dass der Sinusburst als künstliches Signal wenig mit natürlichen Transienten zu tun hat. Aber der Effekt den die Klirrkomponenten auf das Signal haben, sollte übertragbar sein.
Die Unterschiede in der Wahrnehmung sind ziemlich beeindruckend und zeigen, dass eine Wirkung schon mit deutlich weniger Klirr eintreten dürfte. Das Signal mit Klirr klingt in meinen Ohren präsenter, dynamischer und aggressiver als der reine Sinusburst.
Habe die beiden Dateien (gezippt) zum anhören angehängt.
Gruß Armin